Freistaat Coburg
Der Freistaat Coburg entstand nach dem Ersten Weltkrieg aus dem Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha. Coburg war Landeshauptstadt.
Daten
- Fläche: 561,7 km2
- Bevölkerung: 74.340 (132 je km2)
- 4 Städte (Coburg, Neustadt bei Coburg, Rodach bei Coburg, Königsberg) und 137 Gemeinden
Geschichte
Mit dem Rücktritt des Herzogs Carl Eduard am 14. November 1918 und der Auflösung der Personalunion ist das Doppelherzogtum Sachsen-Coburg und Gotha erloschen und die Freistaaten Gotha und Coburg sind entstanden. Beide Bundesstaaten haben schon in der Monarchie ihre eigenen Landtage und Staatsministerien. Am 6. Februar 1919 erfolgt die Wahl der 11 Mitglieder der Coburger Landesversammlung; diese Wahl macht Coburg zum 8. thüringischen Staat (siehe auch Geschichte Thüringens). Das Wahlbündnis der Bürgerlichen erhält 41,4%, die SPD 58,6%. Die Landesversammlung verabschiedet am 10. März 1919 das "Vorläufige Gesetz über die Gesetzgebung und Verwaltung im Freistaate Coburg", die provisorische Coburger Verfassung. Mit der Unterzeichnung des "Staatsvertrags über die Verwaltung der gemeinschaftlichen Angelegenheiten der Freistaaten Coburg und Gotha" wird am 12. April 1919 die Trennung von Gotha endgültig vollzogen.
Am 7. Juni 1919 wird mit dem Herzog Carl Eduard ein Abfindungsvertrag über dessen Besitz- und Vermögensverhältnisse geschlossen. Für das gesamte Domänengut sowie die Kunstschätze der Veste und des Naturmuseums, die Bibliothek, das Theater, Schloss und Gut Rosenau, die Veste Coburg, Schloss Ehrenburg und das Staatsarchiv erhält der Herzog ein Abfindung in Höhe von 1,5 Millionen Mark. Dieser Besitz geht in die neu gegründete Coburger Landesstiftung über. Schloss, Schlosspark und Gut Callenberg sowie der Eichhof und die Schweizerei Rosenau bleiben Eigentum des Herzogs.
Am 30. November 1919 erfolgt die erste demokratische Volksabstimmung in Deutschland über den Verbleib des Landes Coburg. Bei ca. 70% Wahlbeteiligung votieren aufgrund der Lebensmittelknappheit sowie der eher linken politischen Einstellung über 88% der Bevölkerung gegen einen Anschluss an den Freistaat Thüringen. Mit einem Staatsvertrag wird am 14. Februar 1920 die Vereinigung Coburgs mit Bayern geregelt. Darin erhält Coburg Bestandsgarantien für die Landesstiftung, das Landgericht, die land- und forstwirtschaftliche Berufsgenossenschaft, die Handelskammer, das Landeskrankenhaus und das Landestheater. Der Freistaat Bayern verpflichtet sich damit maximal 40% des Defizits vom Landestheater und 75% vom Landeskrankenhaus zu tragen. Somit vereinigt sich am 1. Juli 1920 der Freistaat Coburg mit dem Freistaat Bayern. 500 Jahre staatliche Eigenständigkeit Coburgs enden. Gemäß Staatsvertrag wird der Freistaat Coburg dem Kreis Oberfranken angegliedert. Das Amt Königsberg mit der Stadt Königsberg sowie den Gemeinden Altershausen, Dörflis, Erlsdorf, Hellingen, Kottenbrunn und Nassach wird dem Bezirk Hofheim im Kreis Unterfranken und Aschaffenburg zugeordnet.
Politik
Vorsitzende Staatsräte der Staatsregierung
Gemeinden
Ahlstadt, Ahorn, Aicha, Altenhof Beiersdorf, Bertelsdorf, Beuerfeld, Bieberbach, Birkach am Forst, Birkig, Blumenrod, Boderndorf, Breitenau, Brüx, Buchenrod, Creidlitz, Dörfles, Drossenhausen, Ebersdorf bei Coburg, Ebersdorf bei Neustadt, Einberg, Elsa, Esbach, Fechheim, Fischbach, Fornbach, Friesendorf, Frohnlach, Fürth am Berg, Gauerstadt, Gestungshausen, Gossenberg, Grattstadt, Großgarnstadt, Großheirath, Großwalbur, Grub am Forst, Haarbrücken, Haarth, Hassenberg, Heldritt, Herbartsdorf, Höhn, Hof an der Steinach, Horb an der Steinach, Horb bei Fürth am Berg, Kemmaten, Ketschenbach, Kipfendorf, Kleingarnstadt, Kleinwalbur, Kösfeld, Lempertshausen, Leutendorf, Lützelbuch, Mährenhausen, Meeder, Meilschnitz, Meschenbach, Mirsdorf, Mittelberg, Mittelwasungen, Mödlitz, Mönchröden, Moggenbrunn, Neida, Neukirchen, Neuses am Brand, Neuses an den Eichen, Neu- und Neershof, Niederfüllbach, Oberfüllbach, Oberlauter, Obersiemau, Oberwasungen, Oberwohlsbach, Oeslau, Oettingshausen, Ottowind, Plesten, Rögen, Rohrbach, Rossach, Rossfeld, Roth am Forst, Rothenhof, Rottenbach, Rudelsdorf, Rüttmannsdorf, Schafhof, Scherneck, Scheuerfeld, Schönstädt, Schorkendorf, Seidmannsdorf, Sonnefeld, Spittelstein, Steinach an der Steinach, Stöppach, Sulzdorf, Sülzfeld, Thann, Tiefenlauter, Tremersdorf, Trübenbach, Unterlauter, Untersiemau, Unterwasungen, Unterwohlsbach, Waldsachsen, Waltersdorf, Watzendorf, Weickenbach, Weidach, Weidhausen, Weimersdorf, Weischau, Weißenbrunn am Forst, Weißenbrunn vorm Wald, Weitramsdorf, Wellmersdorf, Wiesenfeld, Wildenheid, Wörlsdorf, Wohlbach, Zedersdorf, Zeickhorn, Ziegelsdorf
Exklave Amt Königsberg
Stadt Königsberg, Gemeinden Altershausen, Dörflis, Erlsdorf, Hellingen, Kottenbrunn und Nassach