Zum Inhalt springen

Siebenbürgen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. Juli 2004 um 15:58 Uhr durch EUBürger (Diskussion | Beiträge) (Geschichte). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Karte von Siebenbürgen

Siebenbürgen ist ein Landesteil in Rumänien.

Benennungen

Siebenbürgen ist unter folgenden Bezeichnungen bekannt:

Auf lateinisch: Transilvanien/Transsilvanien oder Transylvanien/Transsylvanien abgeleitet von "terra ultransilvana" im "Lande jenseits der Wälder" Diese Bezeichnung war in mittelalterlichen Dokumenten gebräuchlich und ist in heutiger Zeit mehr auf nachlässige Übersetzungen aus dem Englischen zurückzuführen.

Die ungarische Bezeichnung ist Erdély.

Die rumänische Bezeichnung in Anlehnung daran Ardeal und Transilvania.

Die Herkunft des deutschen Namens Siebenbürgen ist nicht abschliessend geklärt. Vermutlich geht er auf die ersten sieben, von deutschen Siedlern gegründeten Städte zurück (Kronstadt, Schäßburg, Mediasch, Hermannstadt, Mühlbach, Bistritz und Klausenburg). Auch die damit verbundenen so genannten Stühle (Genehmigung der eigenen Gerichtsbarkeit) sind möglicherweise Teil der Namensgebung.

Lage

Siebenbürgen bildet geographisch das Zentrum und den Nordwestteil Rumäniens. Von den anderen Teilen Rumäniens wird Siebenbürgen durch den Karpatenbogen, genauer: durch die Ostkarpaten und die Transsilvanischen Alpen (Südkarpaten), getrennt.

Geschichte

Es gehörte seit dem 10. Jahrhundert bis 1918/1920, sowie teilweise zwischen 1940 und 1944/1947 zu Ungarn und besitzt bis heute eine große ungarischsprachige Minderheit. Diese lebt vorallem nahe der Grenze zu Ungarn im historischen Partium, in allen Städten Siebenbürgens, einer Vielzahl von Kleinlandschaften in Siebenbürgen wie dem Kalotaszeg und unter der Bezeichnung Szekler (ungarisch Székely) im Osten und der Mitte des Gebiets. In einigen Gebieten, besonders im Süden, leben noch Reste der der Siebenbürger Sachsen, (2002 noch etwa 11.000) die maßgeblichen Anteil an der Erschließung dieser Region hatten, inzwischen jedoch zum großen Teil nach Deutschland, aber auch nach Österreich, in die USA und Kanada ausgewandert sind.

1543 Beginn der Reformation in Siebenbürgen durch Johannes Honterus.

Von 1526 (Schlacht von Mohács) bis 1699 (Friede von Karlowitz) war Siebenbürgen ein autonomes Fürstentum unter osmanischer Oberhoheit. Es wurde als Zufluchtsort der calvinistischen -ständisch-ungarischen Partei gegen den Habsburger Ferdinand I. gegründet und war auch später immer wieder ein Sammelbecken für antihabsburgische Bewegungen. Seine Grenzen reichten im Nordwesten über die heutige Landschaft hinaus, es reichte dort über Miskolc hinaus bis an die Karpaten.

Etwa [1918]]/1920 wurde Siebenbürgen an Rumänien angegliedert und das Land wurde von der rumänischen Armee besetzt. Mit dem Zweiten Wiener Schiedsspruch von 1940 wurde ein sichelförmiger Abschnitt längs der Nord- und Nordostgrenze Siebenbürgens, in dem die Ungarn eine knappe Bevölkerungsmehrheit bildeten, an Ungarn zurückgegeben. 1945, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gab Stalin das Territorium an Rumänien zurück. Heute leben noch etwa 60.000 Deutsche, etwa 550.000 - 1 Million Roma und 1,5 Millionen Ungarn in Rumänien.

Persönlichkeiten

Fürsten von Transsilvanien

ab 1690 Erbfürstentum des Hauses Habsburg

Gouverneure

Literatur

In die Literatur fand Transsilvanien Eingang durch Bram Stokers Vampirroman Dracula. Die Handlung dieser Erzählung ist teilweise in dieser Region angesiedelt und basiert auf Überlieferungen, die sich um den Fürsten Vlad Ţepeş drehen.

Küche

Ein beliebtes Nahrungsmittel war in Siebenbürgen der Schafskäse, v.a. in den ländlichen Gebieten.

Orte

Weitere Orte in Siebenbürgen