Zum Inhalt springen

Dirmstein

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 29. Juli 2004 um 15:35 Uhr durch 194.120.84.9 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Dirmstein [1], mit (2004) ca. 3.300 Einwohnern größter Ort der Verbandsgemeinde Grünstadt-Land [2], Landkreis Bad Dürkheim, liegt im Nordosten der Pfalz und gilt als die "Perle des Leiningerlandes" [3], das nach einem früheren Adelsgeschlecht benannt ist. Verkehrsmäßig wird Dirmstein nicht über die einen Kilometer südlich verlaufende Autobahn 6 (Mannheim - Saarbrücken) erschlossen, sondern über die Landesstraße 453, die parallel zur Autobahn von Frankenthal nach Grünstadt führt, wo es auch die nächsten Anschlussstellen gibt.

Der historische Kern des Winzerdorfes stammt aus der Barockzeit. Prunkstück ist die nach den Plänen des genialen Baumeisters Balthasar Neumann errichtete und 1746 eingeweihte St.-Laurentius-Kirche, die von vorneherein mit einer Trennwand zwischen dem größeren katholischen und dem kleineren protestantischen Teil konzipiert war. Neumann hat die Proportionen so gewählt, dass von außen nichts auf die Trennwand hindeutet, während der Besucher im jeweiligen Innenraum den Eindruck eines vollgültigen Gotteshauses gewinnen muss. Die Orgel zieht von weither Kenner an. Felix Hell [4], der aus dem Nachbarort Laumersheim stammende junge Orgelvirtuose (Jahrgang 1985), kehrt alljährlich aus den USA zurück, um in Dirmstein auf dem Instrument seiner Lehrjahre ein Neujahrskonzert zu geben.

Auch die restaurierten "Schlösser", eigentlich Herrenhäuser der adeligen Familien von Sturmfeder und Koeth-Wanscheid, sowie der im Stil eines Englischen Gartens angelegte und gleichfalls sanierte Schlosspark ermöglichen Veranstaltungen vor allem musikalischer Art, die Dirmstein mittlerweile zu einem kulturellen Geheimtip avancieren ließen. Die Spormühle beherbergt eine Kunstgalerie, im "Spitalhof", der früher ein Hospiz war, ist heute der Gemeindekindergarten untergebracht. Vom ehemaligen Sommerschloss des Fürstbischofs von Worms stehen nur noch wenige originale Reste, ebenso von zwei Klöstern der Augustiner und Jesuiten.

Groß wird in Dirmstein auch die Pflege der Pfälzer Mundart [5] geschrieben. Ortsführungen, die der Kulturverein St. Michael Dirmstein e. V. [6] durch seinen Ehrenvorsitzenden Arthur Maurer - in der historischen Tracht eines Junkers - veranstaltet, und eine gepflegte Gastronomie (Menüpunkt auf der Homepage des Ortes) machen Dirmstein auch zu einem touristischen Erlebnis.

Autor: Albert H. Keil, Dirmstein [7], am 28.07.2004