Muttertag (1993)
Film | |
Titel | Muttertag – Die härtere Komödie |
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Produktionsland | Österreich |
Originalsprache | österreichisches Deutsch |
Erscheinungsjahre | 1993 |
Länge | 99 Minuten |
Stab | |
Regie | Harald Sicheritz |
Drehbuch | Harald Sicheritz, Roland Düringer, Alfred Dorfer, Peter Berecz |
Musik | Peter Herrmann, Peter Janda, Lothar Scherpe |
Kamera | Helmut Pirnat |
Besetzung | |
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Muttertag ist ein österreichischer Kabarett-Film aus dem Jahr 1993, der auf satirische und durchwegs sarkastische Weise das Wiener Kleinbürgertum anhand der Geschehnisse rund um den Muttertag karikiert. Er spielt in einem kommunalen Wohnkomplex (Gemeindebau) in Wien und zeichnet sich unter anderem durch die Anwesenheit fast sämtlicher österreichischer Kabarettisten sowie zahlreicher weiterer kulturschaffenden Persönlichkeiten dieser Zeit aus. Die Wohnhausanlage „Am Schöpfwerk“ in Altmannsdorf in Wien Meidling, welche als Szenario für den Film diente, erregte immer wieder durch soziale Spannungen und Konflikte Aufsehen in der Öffentlichkeit.
Handlung
Vorbereitungen zu einem ganz normalen Muttertag bei den Neugebauers in einer heruntergekommenen Wiener Gemeindebau-Wohnung: Doch statt einem gewöhnlichen Familienfest wird ein Blick in die abgründigen Tiefen und Geheimnisse der Familie Neugebauer geworfen. Nach nur 48 Stunden hat man von Edwins Seitensprung und Trudes Hang zu Kleptomanie erfahren, man lernt die perversen Hobbys von Sohn Mischa kennen und man sieht, was sich Opa Neugebauer alles einfallen lässt um einer Abschiebung ins Heim zu entgehen. Das apokalyptische Finale lässt sich kaum vermeiden und auch nicht das Happy End – wenn da nicht Evelyn und das Meerschweinchen wären...
Hintergrundinformationen
Muttertag basiert auf einem Kabaretterfolg der Gruppe Schlabarett. Düringer und Dorfer, zwei Drehbuch-Neulinge, reichen das Projekt bei der Österreichischen Filmförderung ein, erhalten ein bescheidenes Budget und wählen mit Sicheritz einen Spielfilmdebütanten zum Regisseur.
Außergewöhnlich an diesem Film ist, dass nur wenige Schauspieler den Großteil der Rollen verkörpern. Die fünf Schlabarettisten (Dorfer, Düringer, Händler, Nowak und Billisich) verkörpern insgesamt 24 Rollen.
Zusammen mit Indien bringt Muttertag eine inzwischen typisch gewordene Stilrichtung des österreichischen kabarettistischen Films ins Rollen. Fast jede Zeile wird als Zitat von vielen im normalen Sprachgebrauch verwendet.
Kultzitate
- „I sogs glei, i woar's ned.“ (Ich sag' es gleich, ich war es nicht.) (Opa Neugebauer, immer nachdem er etwas angestellt hat)
- „I hob nur gschaut, Wiedaschaun.“ (Ich hab' mich nur umgesehen, auf Wiedersehen.) (Ladendieb im Supermarkt)
- „Pudl di' net auf, Hustinettenbär.“ (Drogeriemarktkunde)
- „Opa du Sau!“ (Mischa) – „Sau sogt ma net, net amoi zum Opa.“ (Edwin)
- "Wir bitten Dich, erhöre uns" - "Geh bitte!"
- "A halb's Kilo Faschiats. Dünn aufgschnitt'n! - Wolln's as in a Semmal? - Jo, aba ohne Knochn! - Ma, tuat ma lad, Knochn san heit leider scho aus!" (Ein halbes Kilo Hackfleisch. In dünnen Scheiben! - Möchten Sie's in einem Brötchen? - Ja, aber ohne Knochen! - Tut mir leid, Knochen sind heut leider schon aus!... (Dialog auf dem Postamt (!))
- "Ui, a Toyota Carina. Mit Liftback und Magermotor" (Edwin an der Tankstelle)
- "Do hätts mi glei im Heim a lossn können - Papa, du woast no nie in am Heim - Oba in Gefangenschaft mei liaber Freund, in französischer im Ersten und in russischer im Zweiten, die Franzosen woan um nix besser, Gfraster" (Dialog zwischen Opa Neugebauer und Edwin)
- "Du, duz mich nicht vor meiner Familie!" (Edwin zu seiner Affäre Evelyn)
- "Grüß Gott! Stör' ich? Nein? Na fein." (Pfarrer in der Damenumkleidekabine)
- "Groß muß sie nicht sein die Gemeinde, aber fest gefiggt (gefühgt) in Klaube und Verständnis" (Pfarrer)