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Deutsche Bibelgesellschaft

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Deutsche Bibelgesellschaft
(DBG)
Logo
Rechtsform Gemeinnützige Stiftung des öffentlichen Rechts
Gründung 1981 (Vorläufer: 1812)
Sitz Stuttgart
Motto Mitten ins Leben: Wir bringen die Bibel zu allen Menschen.
Schwerpunkt Verlegerische, forschende und missionarische Arbeit für die Verbreitung von Bibeln.
Aktionsraum Deutschland
Vorsitz Annette Kurschus
Geschäftsführung Christoph Rösel (Generalsekretär)
Stiftungskapital 15.000.000 Euro (2011)
Website www.die-bibel.de
Das Jubiläumslogo der Deutschen Bibelgesellschaft im Jahr 2012 anlässlich des 200-jährigen Bestehens

Die Deutsche Bibelgesellschaft (DBG) ist eine kirchliche Stiftung öffentlichen Rechts, die verlegerisch und bibelmissionarisch arbeitet.

Geschichte

Im Jahr 1965 schlossen sich mehrere selbständige regionale Bibelgesellschaften zum Evangelischen Bibelwerk zusammen.[1] Unabhängig davon entstand 1975 die Deutsche Bibelstiftung durch Fusion der Württembergischen Bibelanstalt in Stuttgart (der ältesten und größten deutschen Bibelanstalt) mit der kleineren Cansteinschen Bibelanstalt in Westfalen. 1981 entstand aus dem Evangelischen Bibelwerk und der Deutschen Bibelstiftung, die bis dahin zusammen die Aufgaben eines Bibelverlags für Deutschland wahrgenommen hatten, die Deutsche Bibelgesellschaft (DBG). Nach und nach schlossen sich die meisten anderen deutschen Bibelgesellschaften diesem Gemeinschaftsprojekt an, zuletzt 1991 die der ehemaligen DDR.

Sitz der DBG ist das Bibelhaus der ehemaligen Privilegierten Württembergischen Bibelanstalt in Stuttgart-Möhringen, wo auch die heutige lokale Abteilung der Württembergischen Bibelgesellschaft (Nachfolgerin der Württembergischen Bibelanstalt) untergebracht ist. Die Geschichte geht damit historisch bis ins Jahr 1812 zurück, weswegen die Deutsche Bibelgesellschaft 2012 ihr 200. Jubiläum beging.

Verlagsprogramm

Als Verlag hat die DBG mehr als 700 Bücher und andere Medien im Programm, davon 300 Bibelausgaben. Jedes Jahr verbreitet die Bibelgesellschaft mehr als 400.000 Bibeln, vor allem die Bibelübersetzungen der Bibel nach Martin Luther und die moderne Gute Nachricht Bibel. Die Bibelgesellschaft verlegt die weltweit akzeptierten Grundtexte für die Bibelübersetzung: die Biblia Hebraica Stuttgartensia sowie das Novum Testamentum Graece und das Greek New Testament. Zum Programm gehören außerdem Kinderbibeln, Computerbibeln und andere Medien mit Bezug zur Bibel.

Im Internet abrufbar ist zudem Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex), ein von Fachwissenschaftlern erstelltes Bibellexikon.

Bibelmission

Die Förderung der Bibelmission ist die zweite wesentliche Aufgabe, die sich die Deutsche Bibelgesellschaft in ihrer Satzung gegeben hat. Ziel der Stiftung ist es vor allem, Menschen die Bibel zugänglich zu machen. Wurde dies in der Vergangenheit vor allem als Auftrag zur Bibelverbreitung gesehen, ist es dem Verein heute wichtig, den Menschen in Deutschland neue Zugänge zur Bibel zu erschließen. Dies wird von 19 Bibelzentren regionaler Bibelgesellschaften angestrebt.

Zusammen mit 137 anderen Bibelgesellschaften weltweit hat sich die DBG die Übersetzung, Herstellung und Verbreitung der Heiligen Schrift zur Aufgabe gemacht. Es wird angestrebt, dass die Bibel allen Menschen in ihrer Muttersprache zu einem erschwinglichen Preis zur Verfügung steht. Seit 1975 unterstützt die Gesellschaft durch die Aktion Weltbibelhilfe entsprechende Projekte in ärmeren Ländern durch Spenden aus Deutschland.

Organisation

Die Stiftungsorgane sind die Vollversammlung, der Verwaltungsrat und die Geschäftsführung. Die Grundsätze und Richtlinien für die Arbeit der Deutschen Bibelgesellschaft legt die Vollversammlung fest. Mitglieder der Vollversammlung sind Vertreter von 25 regionalen Bibelgesellschaften, 14 Freikirchen und christlichen Werken sowie Einzelpersonen.[2]

Der Verwaltungsrat ist verantwortlich für die Erfüllung der Aufgaben der Stiftung und überwacht die Tätigkeit der Deutschen Bibelgesellschaft. Mitglieder des Verwaltungsrates sind der Vorsitzende, zwei stellvertretende Vorsitzende sowie bis zu 16 weitere Mitglieder. Vorsitzende des Verwaltungsrats ist Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen.[3]

Die Geschäftsführung ist das ausführende Organ der Stiftung. Christoph Rösel ist Generalsekretär der Deutschen Bibelgesellschaft.[4]

Die Stiftung ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste der EKD.

Regionale Bibelgesellschaften

Vorsitzende des Verwaltungsrates

Generalsekretäre

Auszeichnungen

  • 2017 erhielt die Deutsche Bibelgesellschaft und die Agentur „Gute Botschafter“ für ihre Schmuckschuber-Edition der überarbeiteten Luther-Bibel den Red Dot Design Award.[25]

Siehe auch

Literatur

  • Wilhelm Gundert: Geschichte der deutschen Bibelgesellschaften im 19. Jahrhundert, Bielefeld: Luther 1987 (mit Bibliographie der deutschen Bibelgesellschaften, S. 350–358).
  • Reinhard Hempelmann (Hrsg.): Handbuch der evangelistisch-missionarischen Werke, Einrichtungen und Gemeinden. Christliches Verlagshaus Stuttgart, Stuttgart 1997, ISBN 978-3767577633

Einzelnachweise

  1. Reinhard Hempelmann (Hrsg.): Handbuch der evangelistisch-missionarischen Werke, Einrichtungen und Gemeinden. Christliches Verlagshaus Stuttgart, Stuttgart 1997, Seite 115
  2. Liste der regionalen Bibelgesellschaften
  3. Präses Kurschus: Neue Vorsitzende der Deutschen Bibelgesellschaft, idea.de, Meldung vom 10. Mai 2017.
  4. Dr. Christoph Rösel als Generalsekretär eingeführt
  5. https://www.landeskirche-anhalts.de/arbeitsfelder/bibelgesellschaft
  6. https://www.bibelgalerie.de/bibelgesellschaft.html
  7. https://www.bibelzentrum-bayern.de/zentralbibelverein/ueber-uns/geschichte.html
  8. http://bibelgesellschaft-ekkw.de/
  9. https://bibelwerk-rheinland.de/
  10. http://www.braunschweiger-bibelgesellschaft.de/
  11. https://www.kirche-bremen.de/glauben/bibel/bibel_shop.php
  12. https://www.goettinger-bibelgesellschaft.de/index.php/geschichte
  13. http://www.lippische-bibelgesellschaft.de/
  14. https://www.bibelwerk-ekm.de/
  15. https://www.kirche-oldenburg.de/themen/bildung/bibelgesellschaft.html
  16. http://www.bibelgesellschaft-osnabrueck.de/
  17. www.bibelverein.de/
  18. http://www.saechsisches-bibelhaus.de/verein.php
  19. https://kapitel17.de/stader-bibel-und-missionsgesellschaft/
  20. http://www.canstein-berlin.de/
  21. https://www.amd-westfalen.de/glaube-im-gespraech/von-cansteinsche-bibelanstalt/
  22. Jan-Adolf Bühner (geb. 1948) war von 1991–1997 Dekan des Kirchenbezirks Ravensburg. Er war seit 1997 Generalsekretär der Stiftung Deutsche Bibelgesellschaft, Geschäftsführer der Stiftung Bibel und Kultur und der ökumenischen Aktion „2003. Das Jahr der Bibel“. Ende 2009 ging er in den Ruhestand. (Eintrag im Bibel-Archiv Vegelahn, online)
  23. Klaus Sturm wurde zum 1. Januar 2013 Leiter der Württembergischen Bibelgesellschaft (WBG) mit Sitz in Stuttgart-Möhringen. Für Sturm bedeutete die neue Position eine Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte, war er doch vor einer Tätigkeit als Generalsekretär der DBG einige Jahre theologischer Geschäftsführer der WBG. (Stuttgarter Nachrichten vom 30. Dezember 2012, online)
  24. Rösel war zuvor Professor für Altes Testament und Prorektor an der Evangelischen Hochschule Tabor, daneben Privatdozent für Altes Testament am Fachbereich Evangelische Theologie der Philipps-Universität Marburg. Als Theologischer Referent war Rösel von 1996 bis 2002 für die Akademiker-SMD tätig, einem christlichen Netzwerk für Männer und Frauen mit akademischer Ausbildung. Er veröffentlichte eine Reihe von Aufsätzen und Büchern zur wissenschaftlichen Exegese und zu gemeindebezogenen Themen der Bibelauslegung. Für das wissenschaftliche Bibelportal der Deutschen Bibelgesellschaft WiBiLex schrieb er Artikel zu alttestamentlichen Stichwörtern. (Buchreport vom 15. Oktober 2013, online)
  25. Red Dot Communications Design Award: Neue Lutherbibel 2017, red-dot.de, abgerufen am 6. Mai 2018.