Deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt


Der deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt, auch bekannt als Hitler-Stalin-Pakt (nach den beiden Außenministern auch Molotow-Ribbentrop-Pakt genannt), war ein Vertrag zwischen dem Deutschen Reich und der Sowjetunion, der am 24. August 1939 (mit Datum vom 23. August 1939) in Moskau vom Reichsaußenminister Joachim von Ribbentrop und dem sowjetischen Volkskommissar für Auswärtige Angelegenheiten Wjatscheslaw Molotow in Anwesenheit Josef Stalins (als KPdSU-Generalsekretär de facto Führer der Sowjetunion) und des deutschen Botschafters Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg unterzeichnet und publiziert wurde. Der Pakt garantierte dem Deutschen Reich die sowjetische Neutralität bei einer kriegerischen Auseinandersetzung mit Polen und den Westmächten.
Ein geheimes Zusatzprotokoll „für den Fall einer territorial-politischen Umgestaltung“ rechnete den größten Teil Polens sowie Litauen der deutschen Interessensphäre zu, Ostpolen, Finnland, Estland, Lettland und Bessarabien der sowjetischen.
Nachdem die Wehrmacht beim Überfall auf Polen das westliche Polen und die Rote Armee Ostpolen militärisch besetzt hatten, ergänzte der Deutsch-Sowjetische Grenz- und Freundschaftsvertrag vom 28. September 1939 den Nichtangriffspakt. Neben einer Bekräftigung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit präzisierten begleitende, geheime Abkommen die Aufteilung Polens, schlugen die baltischen Staaten, diesmal mit Litauen, der Sowjetunion zu und legten die Überführung der deutschen, ukrainischen und weißrussischen Minderheiten aus den betroffenen Gebieten in den eigenen Machtbereich fest.
Mit Durchführung des Unternehmens Barbarossa am 22. Juni 1941 brach das Deutsche Reich beide Verträge.
Vorgeschichte
Adolf Hitler hatte mehrfach versucht, Polen und Rumänien aus ihrer Bindung an Frankreich zu lösen und in eine gemeinsame offensive Frontstellung gegen die Sowjetunion zu bringen. Trotz des deutsch-polnischen Nichtangriffspakts von 1934 und der deutsch-rumänischen Annäherung 1936 scheiterte diese Politik. Polen lehnte im Oktober 1938 Hitlers Vorschlag einer gemeinsamen Ostexpansion ab, bei der es große Teile der Ukraine erhalten sollte. Damit lag für Hitler eine Lösung nahe, Ostmitteleuropa unter Ausschaltung der Westmächte gewaltsam in eine deutsche und eine sowjetische Interessensphäre aufzuteilen.[1] Am 28. April 1939 wurde der deutsch-polnische Nichtangriffspakt einseitig von Deutschland aufgekündigt.
Als Deutschland am 15. März 1939 die sogenannte Rest-Tschechei besetzte, wurde offenkundig, dass die anglo-französische Appeasement-Politik gescheitert war. Hitler hatte den Westmächten als Schwäche ausgelegt, dass sie seine Revisionen des Versailler Vertrages geduldet hatten, nicht als Versuch, Deutschland friedlich in die europäische Staatengemeinschaft einzugliedern. In Großbritannien forderten die oppositionellen Kräfte innerhalb der regierenden konservativen Partei unter Führung Winston Churchills das Ende aller Zugeständnisse gegenüber Deutschland. Auch Premierminister Neville Chamberlain sah in diesem gewaltsamen Bruch des Münchner Abkommens von 1938 eine Gefährdung der Machtbalance, auf der Großbritanniens Weltstellung beruhte. Die britisch-französische Garantieerklärung für die Unabhängigkeit Polens vom 31. März 1939 signalisierte, dass Großbritannien und Frankreich ein unabhängiges Polen als vitales eigenes Interesse betrachteten.[2] Da sich ab März 1939 die Einsicht verstärkte, dass ohne die Sowjetunion in Europa keine wirksame Position gegen Hitler aufgebaut werden konnte, wurde die Sowjetunion, die 1938 beim Münchner Abkommen noch als Paria außen vor gehalten worden war, nun diplomatisch aufgewertet und in den Kreis der Mächte aufgenommen, die das Schicksal Ostmitteleuropas bestimmten.[3]
Britische wie französische Eliten hassten und fürchteten zwar die Sowjetunion. Aber manche Pragmatiker, darunter etwa auch Churchill und David Lloyd George, sahen im nationalsozialistischen Deutschland die größere Gefahr und hielten ein Bündnis mit Moskau gegen den gemeinsamen Feind für notwendig, während Premierminister Neville Chamberlain und andere Konservative sich dagegen sträubten.[4] Auch der französische Premierminister Édouard Daladier und sein Außenminister Georges Bonnet waren antikommunistisch gesinnt und skeptisch gegenüber einer möglichen Allianz mit der Sowjetunion.[5] Die Furcht, dass die Welt nach einem Krieg in Europa unabhängig von dessen Ausgang an den Kommunismus fallen würde, hatte schließlich ihre die bisherige Appeasement-Politik motiviert.[6] Aber nun sahen sich die Franzosen durch ihren Nachbarn Deutschland stärker bedroht als die Briten in ihrer Insellage. Die öffentliche Meinung in Großbritannien und Frankreich, ausgenommen die französische Rechtspresse, befürwortete eine Allianz mit der Sowjetunion.[5]
Verhandlungen über die Dreier-Allianz
Nachdem Gerüchte aufgekommen waren, dass Hitler sich nach der Tschechoslowakei Rumänien zuwenden würde, sondierte Großbritannien am 18. März 1939 die sowjetische Haltung. Moskau schlug eine diplomatische Konferenz mit Großbritannien, Frankreich, Polen und Rumänien vor. Trotz eines positiven Austausches bezweifelte der sowjetische Außenminister Maxim Litwinow, dass die Westmächte sich tatsächlich von ihrer Appeasement-Politik abwendeten.[7] Aus seiner Sicht wollte Chamberlain die Möglichkeit einer Kooperation mit der Sowjetunion dazu nutzen, Hitler und Mussolini unter Druck zu setzen, nachdem Hitlers Expansionsdrang durch die Münchner Konferenz bereits nach Osten gelenkt worden war. Die Sowjets bezweifelten, dass die Briten Polen oder Rumänien bei einem deutschen Angriff schützen könnten und waren verärgert, dass die Briten eine geplante gemeinsame Erklärung stillschweigend zugunsten der britisch-französische Garantieerklärung fallen ließen. Ebenso wenig glaubten die Sowjets, dass die Franzosen von ihrer Münchner Linie abweichen würden. Litwinov glaubte vielmehr, es sei am besten, die weiteren Entwicklungen abzuwarten.[8]
Die Unterzeichnung des deutsch-rumänischen Wirtschaftsabkommens am 23. März 1939 alarmierte die Sowjetunion, dass sich eine deutsche Kontrolle Rumäniens anbahnen könnte. Für Beruhigung sorgte erst eine britische Garantieerklärung für Rumänien und Griechenland am 13. April. Zwei Tage später fragte der britische Botschafter in Moskau, William Seeds, an, ob Moskau zu einer ähnlichen Erklärung für Polen und Rumänien bereit wäre. Am 17. April übermittelte Litwinow Seeds einen mit Stalin abgestimmten 8-Punkte-Plan für eine Dreierallianz, der neben gegenseitigen Verpflichtungen letztlich eine militärische Allianz vorsah.[9] Frankreich lehnte den sowjetischen Vorschlag als zu weitgehend und komplex ab, während die Briten schwiegen.[10]
Am 3. Mai 1939 ersetzte Stalin überraschend Litwinow als Außenminister durch Wjatscheslaw Michailowitsch Molotow. Dieser Schritt wird unterschiedlich interpretiert. Viele Historiker sehen darin ein Signal Stalins an Hitler. Litwinow hatte für eine Außenpolitik der „kollektiven Sicherheit“ gestanden, also die Integration der UdSSR in das internationale System durch multilaterale Verträge. Molotow hingegen galt als sowjetischer Nationalist mit pro-deutscher Neigung. Seine Ernennung habe Deutschland signalisiert, dass Litwinows Außenpolitik Vergangenheit sei und damit die Verständigung mit Deutschland eingeleitet.[11] Sergej Slutsch sieht in der Absetzung des Juden Litwinow ein Signal des Entgegenkommens an den Antisemiten Hitler.[12] Für Bianka Pietrow-Ennker machte Stalin Litwinow persönlich für das Scheitern der kollektiven Sicherheitspolitik verantwortlich, das durch das Münchner Abkommen offenbar wurde.[13] Jonathan Haslam zufolge hatte das Verhalten der Briten nur zu deutlich gemacht, dass die Westmächte die Sowjetunion mit Litwinow als Außenminister nicht als ebenbürtigen Partner mit anderen Bündnisoptionen ansehen würden.[14] Damit wäre Litwinows Entlassung ein Signal an die Westmächte gewesen. Geoffrey Roberts hält es für möglich, dass Molotow ernannt wurde, um die Politik einer Dreier-Allianz energischer zu verfolgen, da Litwinow den Westmächten bekanntermaßen mißtraute.[15] Albert Resis weist darauf hin, dass Litwinow gegen Stalins Realpolitik gehandelt habe, als er eine Übereinkunft mit den Westmächten vorschlug, um Deutschland aufzuhalten. Dabei sei er den Westmächten aus stalinistischer Perspektive zu sehr entgegen gekommen und habe zugleich ein Bündnis mit Deutschland ausgeschlossen.[16]
Die Westmächte glaubten, dass ein Krieg vermieden werden könnte und die Sowjetunion militärisch nach den Großen Säuberungen geschwächt sei. Die Sowjetunion fürchtete andrerseits eine kapitalistische Einkreisung, hielt einen Krieg für unvermeidlich und wenig von der polnischen Armee. Sie forderte militärische Unterstützung, wenn von ihr in einem möglichen Krieg erwartet würde, eine zweite Front gegen Deutschland zu eröffnen.[17] In den Verhandlungen ging es deshalb um die Absicherung eines Militärbündnisses und die Kooperation der osteuropäischen Verbündeten der Westmächte. Über den Frühsommer 1939 kamen die Westmächte den sowjetischen Forderungen sukzessive entgegen.[18] Als Knackpunkt erwies sich die Frage nach einer gemeinsamen Garantie für die baltischen Staaten durch die Westmächte und die Sowjetunion. Letzterer erschien dies unverzichtbar, nachdem Estland und Litauen Anfang Juni Nichtangriffspakte mit Deutschland geschlossen hatten (Deutsch-Estnischer Nichtangriffspakt, Deutsch-Litauischer-Nichtangriffspakt).[19] Eine Militärmission des deutschen Generalstabschefs Franz Halder nach Estland und Finnland Ende Juni 1939 sorgte für zusätzliche Beunruhigung auf sowjetischer Seite.[20] Die Tendenz dieser Länder, sich an Deutschland anzulehnen, nährte aus Moskauer Sicht die Furcht, die baltischen Staaten und Finnland könnten in ein Aufmarschgebiet Deutschlands umgewandelt werden.[21] Die Vorschläge der Westmächte waren hingegen bewusst vage gehalten, da man insbesondere in Großbritannien nicht bereit war, zur Abschreckung einer deutschen Ostexpansion eine sowjetische Hegemonie im Baltikum zu riskieren.[22]
Am 1. Juli stimmten die britischen und französischen Unterhändler zu, die baltischen Staaten in ein geheimes Zusatzprotokoll aufzunehmen.[23] Der sowjetische Entwurf vom 3. Juli 1939 führte den Begriff der „indirekten Aggression“ gegen einen der garantierten Staaten ein.[23] Damit bezog sich Molotow auf den Präzedenzfall Tschechoslowakei, einen Staatsstreich oder einen von einem Aggressor erzwungenen politischen Kurswechsel.[24] Die Briten waren entnervt ob der sowjetischen Verhandlungsführung und trauten der Sowjetunion ohne Weiteres zu, bei diesem Punkt auf ihren Vorteil bedacht zu sein.[25] Sie fürchteten, die Sowjetunion dadurch in die Lage zu versetzen, die baltische Unabhängigkeit zu bedrohen. Die Franzosen waren in diesem Verhandlungspunkt kompromissbereiter.[26] Die britischen und französischen Unterhändler stimmten der sowjetischen Forderung zwar im Prinzip zu, wollten aber die Definition auf gewaltsame Aktionen beschränken, durch die Neutralität und Unabhängigkeit der betroffenen Staaten aufgehoben würden.[27] Insbesondere die Briten wollten in diesem Punkt hart bleiben. Bei dem Treffen am 17. Juli erhob Molotow die Forderung, das politische gleichzeitig mit einem militärischen Abkommen zu schließen.[28][27] Am 23. Juli erklärte er, die Frage der „indirekten Aggression“ für nachrangig und lösbar, wenn erst eine militärische Einigung erzielt wäre. Zwei Tage später stimmten Briten und Franzosen zu, Verhandlungsdelegationen nach Moskau zu schicken.[29]
Die Verhandlungen begannen am 12. August 1939 mit Verzögerung, weil die britisch-französische Delegation unter Admiral Reginald Drax und General Aimé Doumenc per Handelsschiff statt per Flugzeug oder Eisenbahn nach Moskau gereist war. Das Militärabkommen scheiterte an der Frage, ob die Rote Armee im Fall einer deutschen Aggression durch Polen und Rumänien marschieren dürfe. Der sowjetische Verhandlungsführer, Verteidigungsminister Woroschilow, hatte dieses Problem am 14. August aufgeworfen. Während die Delegation der Westmächte meinte, die Sowjetunion sollte die beiden betroffenen Länder fragen, forderte die Sowjetunion die Westmächte auf, für eine entsprechende Zusage ihrer Verbündeten zu sorgen.[30] Zumal die britisch-französischen Emissäre keine Vollmachten besaßen, völkerrechtlich bindende Verträge abzuschließen und auch nicht für die polnische Regierung sprechen konnten, gerieten die Verhandlungen am 17. August in eine Sackgasse. In Erinnerung an den Polnisch-Sowjetischen Krieg von 1920 wollte die Regierung in Warschau keine Durchmarschrechte gewähren. Die französische Regierung ließ Botschafter Léon Noël mit höchster Dringlichkeit in Warschau nachfragen, doch Außenminister Józef Beck lehnte jedes Entgegenkommen ab.[31] In Polen wie den baltischen Staaten fürchtete man, dass, wären die sowjetischen Truppen einmal im Land, man sie nie wieder loswerden würde.[32] Außerdem hielt man in Polen eine Verständigung zwischen Sowjets und Deutschen für ausgeschlossen. Die Sowjetunion werde nie eine gemeinsame Grenze mit Deutschland akzeptieren.[22] Da Briten und Franzosen am 21. August demnach keine Zusagen machen konnten, wurden die Verhandlungen auf unbestimmte Zeit vertagt und nach dem Abschluss des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes hinfällig.[30]
Deutsch-sowjetische Verhandlungen


Nach dem Abschluss des Münchner Abkommens – ohne sowjetische Beteiligung – war Stalin zunächst auf deutsche Vorschläge zur Wiederbelebung der Kredit- und Handelsbeziehungen eingegangen. Durch seinen Verzicht auf die Karpatho-Ukraine und seine zurückhaltende Reichstagsrede vom 30. Januar 1939 hatte Hitler seinerseits Entgegenkommen signalisiert. Auf einer Rede zum XVIII. Parteitag der KPdSU am 10. März 1939 distanzierte sich Stalin öffentlich von der angeblichen britischen Kriegsplanung. Ob er mit dieser Rede auch ein Signal an Hitler senden wollte, ist in der Forschung umstritten.[33]
Nach der deutschen „Zerschlagung der Rest-Tschechei“ konzentrierte sich die Sowjetunion auf die Sicherheit des östlichen Ostseegebiets. Weder die westlichen Regierungschefs noch die Regierungen der baltischen Staaten oder Finnlands gaben dabei dem sowjetischen Drängen nach einer Militärkonvention nach, die sowjetischen Truppen Durchmarschrechte durch Polen und Rumänien sowie Stützpunkte an der Ostsee sichern sollte. In der Zwischenzeit lehnte es die Sowjetunion im Gespräch mit der deutschen Seite ab, die eine gegen die andere Seite auszuspielen, während Deutschland immer neue Angebote an die Sowjetregierung herantrug, wie sie ihre Interessen wahren könnte. Im Grunde waren jedoch die sowjetischen Interessen an einem deutschen Nichtangriffsversprechen, an beidseitigen Garantiererklärungen für die baltischen Staaten und an einer deutschen Verzichtserklärung auf die ostpolnischen Gebiete einerseits und Hitlers Interesse an einem Abkommen zur bedingungslosen Neutralität der UdSSR andererseits, das er für seine Kriegspläne brauchte, zu unterschiedlich. Im Juli 1939 sah es indes so aus, als ob sich Großbritannien auf Ausgleichsverhandlungen mit Deutschland einlassen wollte, während der Japanisch-Sowjetische Grenzkonflikt eskalierte. Deutschland hatte zudem die Kontakte mit sowjetischen Randstaaten verbessert und etwa Nichtangriffspakte mit Estland und Lettland abgeschlossen. Bewegung kam schließlich in die Gespräche, als die Regierungen Frankreichs und Großbritanniens eine Anfrage der Sowjetunion bezüglich der Militärkonvention am 14. August 1939 unbeantwortet ließen. Am 15. August ging Molotow im Gespräch mit Botschafter Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg erstmals auf die deutschen Vorschläge ein.[34] Die entscheidenden Kontakte zwischen der deutschen und der sowjetischen Regierung fanden dabei wohl zwischen dem Abschluss eines politischen Abkommens zwischen der Sowjetunion und den Westmächten am 24. Juli und der Aufnahme der Verhandlungen um ein militärisches Beistandsabkommen am 12. August statt. Die Initiative ging dabei von deutscher Seite aus, da der Operationsplan für den Polenfeldzug („Fall Weiß“) sie unter Zeitdruck setzte.[35]
Am 17. August teilte Molotow mit, die Sowjetunion wünsche den „Abschluß eines Nichtangriffspaktes oder die Bestätigung des Neutralitäts-Pakts von 1926“ mit einem speziellen Protokoll über die Interessen der vertragschließenden Parteien als Teil des Vertrags. Darin sollten die deutschen Erklärungen vom 14. August eingehen, wonach Deutschland gegenüber der UdSSR auf Gewalt verzichten, Territorialfragen geregelt und gegenseitige „Lebensräume“ anerkannt würden.[36] Nach Gesprächen über Details überbrachte Botschafter Schulenburg Außenminister Molotow am 17. August eine Note, in der die Deutschen ihre Bereitschaft zum Nichtangriffspakt schriftlich zum Ausdruck brachten, dem ein vertrauliches Sonderprotokoll bezüglich der Interessensphären beigelegt werden solle. In Anlehnung an die mündlichen Vereinbarungen Molotows und Schulenburgs fertigte Friedrich Gaus, der Leiter der Rechtsabteilung im Auswärtigen Amt, den Text des späteren Vertragswerkes an, den Ribbentrop am 23. August 1939 mit nach Moskau brachte.[37]
Zunächst wurde in Berlin am 19. August der bereits seit Monaten vorverhandelte Deutsch-Sowjetische Wirtschaftsvertrag über sowjetische Rohstofflieferungen für das Deutsche Reich abgeschlossen. In diesem räumte das Reich der Sowjetunion einen Kreditrahmen von 200 Millionen Reichsmark (sieben Jahre Laufzeit) im Gegenzug für Rohstofflieferungen in der Höhe von 180 Millionen Reichsmark (innerhalb von zwei Jahren) ein. Erst diese Rohstoff- und Nahrungslieferungen aus dem Osten ermöglichten es, einen Krieg beginnen zu können, ohne sich Sorgen um die Folgen einer möglichen Seeblockade durch die britische Marine machen zu müssen, die nun kaum jene weitreichenden Wirkungen auf die deutsche Versorgungslage zeigen würde, die im Ersten Weltkrieg mit zur Niederlage beigetragen hatten.
Am selben Tag noch teilte Molotow Berlin mit, die sowjetische Regierung sei nun bereit, Außenminister Ribbentrop am 26. und 27. August zur Ratifizierung eines Nichtangriffspaktes zu empfangen. Am 21. August überbrachte Schulenburg Molotow eine Eilbotschaft Hitlers an Stalin, Ribbentrop könnte sich bereits in den nächsten beiden Tagen zur Abklärung letzter Details und zur Ratifizierung nach Moskau begeben, worauf Ribbentrops Ankunft von Stalin auf den 23. August festgelegt wurde.[38] Die deutsche Delegation wurde um 18 Uhr von der sowjetischen Seite empfangen. Letzte Vertragsdetails wurden auf der Basis eines Entwurfes noch verhandelt. Das geheime Zusatzprotokoll beanspruchte den größten Zeitanteil. Eine Detailfrage, die Ribbentrop mit Hitler abklären wollte, führte um 22 Uhr zu einer Unterbrechung. Der das Datum 23. August tragende deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt wurde anschließend nach Mitternacht am 24. August 1939 durch Ribbentrop und Molotow in Moskau unterzeichnet. Über den Vertragsschluss unterrichtete der deutsche Außenminister telefonisch gegen 2 Uhr morgens Hitler. Am selben Tag berichteten Prawda und Iswestija auf ihrer Titelseite über den Vertrag.[39]
Inhalt

Nichtangriffsvertrag
Der Vertrag umfasste fünf Artikel. Im ersten Artikel verzichtete man unter Berufung auf den Berliner Vertrag von 1926 wechselseitig auf jegliche Gewaltanwendung. Artikel II versprach die gegenseitige Neutralität im Fall eines Krieges. Artikel III sah Konsultationen im Falle von Meinungsverschiedenheiten vor, Artikel IV schloss die Teilnahme an einer gegen den jeweiligen Vertragspartner gerichteten Mächtegruppierung aus, Artikel V formulierte die Absicht, etwaige Konflikte freundschaftlich beizulegen.[40]> Die Laufzeit betrug zehn Jahre. Anders als die Nichtangriffsverträge, die die Sowjetunion unter Außenminister Litwinow unter anderem mit Finnland, Lettland, Estland und Polen geschlossen hatte, enthielt der deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt nicht die Klausel, dass er automatisch außer Kraft trat, wenn eine der beiden vertragschließenden Parteien einen Drittstaat angriff. Dieses Fehlen gab dem Deutschen Reich volle Handlungsfreiheit gegen Polen.[41]
Geheimes Zusatzprotokoll


In einem geheimen Zusatzprotokoll, das einer breiteren Öffentlichkeit erst nach dem Krieg 1946 mündlich und erst nach 1991 schriftlich bekannt wurde, legten beide Länder die Aufteilung Polens, des Baltikums und Bessarabiens in deutsche und sowjetische Interessensphären für den Fall fest, dass es zu „territorial-politischen Umgestaltungen“ kommen sollte. Die vier Punkte des Zusatzprotokolls sahen dabei Folgendes vor:
- Bei den baltischen Staaten (zu denen damals auch Finnland gerechnet wurde[42]) sollten diese „Interessensphären“ durch die Nordgrenze Litauens abgegrenzt werden;[43] Lettland, Estland und Finnland sollten in der sowjetischen Interessensphäre liegen, Litauen in der deutschen.
- Das Staatsgebiet Polens wurde entlang der Linie der Flüsse Narew, Weichsel und San in zwei Interessensphären geteilt. „Ob die beiderseitigen Interessen die Erhaltung eines unabhängigen polnischen Staates erwünscht erscheinen lassen und wie dieser Staat abzugrenzen wäre“, das sollte erst „im Laufe der weiteren politischen Entwicklung geklärt werden“.
- Hinsichtlich Südosteuropas bekundete die Sowjetunion ihr Interesse an Bessarabien, während die deutsche Seite „das völlige politische Desinteresse an diesen Gebieten“ erklärte.
- Das Zusatzprotokoll sollte von beiden vertragsschließenden Parteien „streng geheim behandelt werden“.
Während des Nürnberger Prozesses gegen die Hauptkriegsverbrecher berichtete 1946 der beschuldigte ehemalige Staatssekretär Ernst von Weizsäcker von dem Geheimen Zusatzprotokoll, die sowjetische Anklagevertretung bestritt jedoch dessen Existenz. Allerdings konnte das Dokument von der Verteidigung nicht vorgebracht werden, weil die Reichskanzlei in Berlin bei einem Bombenangriff zerstört worden war. In den folgenden fast fünf Jahrzehnten bezeichnete die Regierung der UdSSR Hinweise auf das Protokoll als antisowjetische Verleumdung.[44]
Ein deutscher Diplomat hatte den Text schon 1939 seinem amerikanischen Kollegen in Moskau verraten, auch die Briten hatten während des Krieges Kenntnis davon. In den späten 1980er-Jahren war der Text weit bekannt, weil er einerseits in staatlich zensierten Publikationen in Polen und in den baltischen Sowjetrepubliken schon publiziert, aber auch im Samisdat schon oftmals gedruckt und verbreitet worden war.[45] 1989 forderten Abgeordnete aus den drei baltischen Sowjetrepubliken Estland, Lettland und Litauen auf dem Volksdeputiertenkongress in Moskau den sowjetischen Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow auf, das sowjetische Original des Dokuments vorzulegen. Gorbatschow erklärte damals, dass es ein solches Dokument nicht gebe. In den Archiven des Kremls sei nichts dazu vorhanden. Nach den Memoiren seines Kanzleichefs Waleri Boldin hatte Gorbatschow das Dokument sehr wohl zuvor in den Händen gehabt, habe ihn aber angewiesen, darüber absolutes Stillschweigen zu bewahren.[46]
Bei der Übergabe seiner Arbeitsräume im Dezember 1991 an den neuen Kremlchef Boris Jelzin räumte Gorbatschow ein, dass es dieses zuvor in den Archiven des KPdSU-Zentralkomitees lagernde Dokument sehr wohl gebe, und entsiegelte die Mappe, in dem es sich befand. Jelzin gab wenig später bekannt, dass das lang gesuchte Dokument gefunden wurde.[47] Im Jahr 1993 wurde es in Russland erstmals in der Zeitschrift Nowaja i nowejschaja istorija veröffentlicht.[44]
Zweck des Paktes
Deutschland
Hitler war der Pakt ideologisch zuwider, dem stand jedoch der Vorteil der Verwirklichung seiner Expansionspläne in Polen gegenüber. Weiterhin war aus Sicht des Deutschen Reichs ein drohendes Bündnis zwischen der Sowjetunion und Großbritannien abgewendet worden[48]
Hitler sah mit dem Nichtangriffsvertrag die Chance, bei einer von ihm unterstellten Neutralität bzw. Passivität der Westmächte seinen „eigentlichen Gegner, die Rote Armee niederzuwerfen“. In diesem Falle bezweckte er das gesamte polnische Territorium zu besetzen und derart eine Erfolg versprechende Aufmarschposition gegen die UdSSR zu erreichen. Er hielt es für möglich, so der Militärhistoriker Rolf-Dieter Müller, mit einer nach dem Überfall auf Polen installierten „neuen politischen Regierung eine Zusammenarbeit vereinbaren zu können“, um auf diesem Wege das von ihm schon vorher angestrebte, aber von Polen abgelehnte gemeinsame militärische Vorgehen gegen die Sowjetunion doch noch realisieren zu können. Dabei ging er von einem schnellen Zusammenbruch der UdSSR aus, so dass ein Krieg gegen die Rote Armee schon 1939 nicht zu fürchten sei.[49]
Der Pakt schützte die deutsche Wehrmacht vor dem gefürchteten Zweifrontenkrieg und erlaubte 1940 die Expansion nach Westeuropa und eine nationalsozialistische Vorherrschaft in Teilen Europas, was eine Verwirklichung der nationalsozialistischen Europapläne und der Großraumwirtschaft näherbrachte.[50] Von großer militärischer Bedeutung war auch das im Rahmen des Hitler-Stalin-Pakts mitverhandelte Wirtschaftsabkommen mit der Sowjetunion, dass die Lieferung kriegswichtiger Rohstoffe in großem Umfang eröffnete. Von Eduard Wagner, dem Generalquartiermeister im Oberkommando des Heeres, ist die Ansicht überliefert, der Nichtangriffspakt habe Deutschland „gerettet“.[51]
Hitler war bewusst, dass der im Rahmen des Pakts vereinbarte deutsch-sowjetische Wirtschaftsvertrag darauf hinauslief, dass das Deutsche Reich einerseits von sowjetischen Rohstofflieferungen abhängig war und andererseits das Deutsche Reich der riesigen Sowjetunion bei der Industrialisierung half, was zu einem gewaltigen Zuwachs an politischer und militärischer Stärke führen musste. Es spricht viel dafür, dass Hitler den Pakt bei erster Gelegenheit hat brechen wollen.[52][53]
Sowjetunion
In der sowjetischen Geschichtsschreibung wurde lange Zeit gelehrt, dass die Sowjetunion den Hitler-Stalin-Pakt bloß geschlossen habe, um den Angriff Hitlers hinauszuzögern. Um die These zu stützen, wurde das Zusatzprotokoll geheimgehalten, bis es 1991 letztlich freigegeben wurde. Das geheime Zusatzprotokoll definierte beiderseitige Interessensphären und bewies, dass beide Diktatoren bei allen ideologischen Gegensätzen doch den Willen zur politischen und ideologischen Expansion teilten.[54] Neben Ostpolen annektierte die Sowjetunion im Einklang mit den Vereinbarungen des Hitler-Stalins-Pakts auch die baltischen Staaten, Bessarabien und die Nordbukowina und unterwarf sie „brutal und kompromisslos“ der kommunistischen Ideologie.[55] Zugleich konnte Stalin die außenpolitische Isolation beenden und einen Viermächtepakt endgültig verhindern.[56]
Zur Frage, warum und wann Stalin sich zu einem Bündnis mit Hitler entschloss, existieren seit den 1950er-Jahren im Wesentlichen zwei Meinungen. Auf der einen Seite wird die Verständigung mit Deutschland als eigentliches Ziel der sowjetischen Außenpolitik der 1930er-Jahre gesehen.[57] Demnach hätten beide Diktaturen ähnliche Ziele verfolgt, nämlich maximalen territorialen Gewinn und Herrschaft über ihre Nachbarn und die Welt. Fortdauernden außenpolitischen Zielen und Aspekten wird in dieser Interpretation beträchtliche Autonomie gegenüber innenpolitischen Erwägungen zugewiesen.[58] Unter totalitarismustheoretischen Prämissen, die eine Wahlverwandtschaft beider Diktaturen konstatieren, wird die Verständigung auf die Zeit um das Jahr 1933 datiert. Wird die Lehre der Weltrevolution als Antrieb der sowjetischen Außenpolitik betont, erscheint die besondere Beziehung zwischen der Sowjetunion und dem nationalsozialistischen Deutschland als Erbe des internationalen Sozialismus. Die Kontakte zwischen beiden Diktaturen erreichten demnach im Nichtangriffspakt ihre eigentliche Bestimmung.[59]
Auf der anderen Seite argumentieren Historiker, dass sich die sowjetische Außenpolitik im Zuge des Übergangs zum „Aufbau des Sozialismus in einem Land“ neu orientierte. Die Absicherung der Sowjetunion durch bilaterale Nichtangriffsvereinbarungen habe zunehmend Priorität bekommen. Diese Interpretation geht von einem engen Zusammenhang zwischen innerer und äußerer Entwicklung aus und setzt beträchtlichen sowjetischen Pragmatismus voraus.[60] Statt die Tradition eines ideologisch begründeten Expansionismus fortzuführen oder von einer Wesensähnlichkeit der Systeme geleitet zu sein, sei Stalins Außenpolitik rational und zweckorientiert gewesen, um die Unversehrtheit der Sowjetunion zu sichern.[61] Nach der Brüskierung durch den deutsch-polnischen Nichtangriffspakt 1934 habe die Sowjetunion eine Politik der multilateralen Absicherung verfolgt und das Bemühen um eine Verständigung mit den Westmächten erst 1939 aufgegeben. Das Bündnis mit Deutschland sei zwar ein Offensivpakt gewesen, habe aber die Möglichkeit eröffnet, sich aus dem Kampf zwischen den „kapitalistischen Mächten“ so lange wie möglich herauszuhalten. So habe Stalin Polen dem deutschen Angriff ausgeliefert und selbst freie Hand für die Unterwerfung der baltischen Staaten, Bessarabiens und Finnlands bekommen, also für die Wiederherstellung der Grenzen des zarischen Imperiums und im Falle der Nordbukowina darüber hinaus. Dass er selbst bald die Unterstützung starker Verbündeter gegen die nationalsozialistische Aggression brauchen werde, habe Stalin ausgeschlossen.[62] Dabei bleibt offen, ob dies als Rückwendung zur imperialen Großmachtpolitik des 19. Jahrhunderts zu verstehen ist oder als ungehemmter Ausfluss schon immer avisierter ideologischer Ziele.[63]
Interpreten beider Richtungen stimmen überein, dass die Stalinsche Außenpolitik von einer feindlichen Umzingelung der Sowjetunion durch kapitalistische Staaten ausging. Dementsprechend legte Stalin obersten Wert darauf, sich aus den vermeintlich unausweichlichen kriegerischen Auseinandersetzungen im kapitalistischen Lager herauszuhalten. Bis zum deutschen Überfall auf die Sowjetunion orientierte sich Stalin an seiner schon 1925 geäußerten Maxime, als Letzter in den Ring treten zu wollen. Nach überwiegender Forschungsmeinung wollte er bei allem äußerem Machthunger und Expansionsgelüsten keinesfalls einen Krieg beginnen. Auch wenn er durch die forcierte Industrialisierung versuchte, sein Land auf den für unvermeidlich gehaltenen Endkampf gegen den Kapitalismus vorzubereiten suchte, wollte er diesen Kampf so lange wie möglich hinausschieben.[64] Auch zwang der Hitler-Stalin-Pakt Japan, die Niederlage im japanisch-sowjetischen Grenzkonflikt einzugestehen und bannte damit aus sowjetischer Sicht die Gefahr eines Zweifrontenkrieges in Ostasien und Europa.[65] Das Japanische Kaiserreich hatte mit Deutschland am 25. November 1936 den Antikominternpakt abgeschlossen. Der Abschluss des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes erfolgte ohne vorherige Konsultationen mit Japan. Da man in Japan überdies einen Zusammenhang zwischen dem Pakt und der schweren Niederlage der Kwantung-Armee gegen den späteren Marschall Schukow in der Schlacht am Chalchin Gol sah, musste das prodeutsche Hiranuma-Kabinett am 27. August 1939 demissionieren.[66] Damit erlitten die seit 1938 laufenden Verhandlungen über ein Militärbündnis mit Deutschland einen herben Rückschlag. Japan verlor das Vertrauen in die Zuverlässigkeit Deutschlands[67] und beendete den Mongolisch-Mandschurischen Grenzkrieg am 15. September 1939 mit einem Waffenstillstand. Damit endete auch Japans strategische Option für eine Expansion in Richtung Sibirien, es verlagerte seine Expansion nun in Südrichtung.[68] Im April 1941 vereinbarte das Japanische Kaiserreich seinerseits einen Neutralitätspakt mit der Sowjetunion.
Begrenzten Zuspruch finden Interpretationen, wonach Stalin mit dem Nichtangriffspakt lediglich defensive Interessen verfolgte. Dass Stalin umgekehrt zum Ziel hatte, Hitler durch den Pakt in einen Krieg mit den Westmächten zu treiben, um die ausgebluteten Staaten anschließend dem kommunistischen Machtbereich einzuverleiben, wird dem Osteuropahistoriker Manfred Hildermeier zufolge von der Fachwissenschaft als nicht belegbar und spekulativ verworfen, ähnlich wie die seines Erachtens eng damit verwandte Präventivkriegsthese, nach der Hitler mit seinem Überfall vom 22. Juni 1941 nur einem Angriff der Sowjetunion zuvorgekommen wäre.[63]
Teilung Polens

Der deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt hatte das Misstrauen auf beiden Seiten nicht beseitigt. Stalin erklärte im kleinen Kreis: „Natürlich ist das alles nur ein Spiel, um festzustellen, wer wen besser betrügen kann. Ich weiß, was Hitler im Sinn hat. Er denkt, er hat mich ausgeschmiert. Dabei bin ich es, der ihn ausgeschmiert hat.“ Das von dem Historiker Lew Besymenski als „Pokerspiel der Diktatoren“ bezeichnete Taktieren führte Europa in den Zweiten Weltkrieg.[69]
Am 1. September 1939 begann Hitler den Überfall auf Polen unter dem Vorwand von Grenzverletzungen und des Schutzes deutscher Volksgruppen. Stalins Sowjetunion blieb zunächst offiziell neutral, dies machte Hitler sehr nervös. 3 Tage nach Kriegsbeginn überbrachte von Ribbentrop Stalin eine Aufforderung sich absprachegemäß die im Pakt vereinbarte Beute zu holen. Molotow erklärte dem deutschen Botschafter von Schulenburg mehrfach, dass die Sowjetunion noch auf den geeigneten Zeitpunkt wartet. Es sei für die Sowjetunion zur „politischen Untermauerung“ des Vorgehens wichtig erst loszuschlagen wenn das politische Zentrum Polens, die Stadt Warschau, gefallen ist. Molotow drängte daher von Schulenburg „so annähernd wie möglich mitzuteilen, wann mit Einnahme Warschaus zu rechnen ist.“[70] Das deutsche Reich reagierte genervt und ließ Gerüchte über einen Waffenstillstand mit Polen verbreiten. Stalin sah das Risiko, dass er leer ausgehen könnte und dies bewog ihn doch schon vor der Kapitulation Warschaus am 17. September 1939 mit dem Krieg gegen Polen zu beginnen.[71]
Für den verzögerten Kriegseintritt der Sowjetunion gab es zwei Gründe.
- Zum einen wollte Stalins Propaganda die Sowjetunion als Friedensmacht und als Gegenentwurf zu den aggressiven imperialistischen Kräften präsentieren. Deshalb ließ man dem Deutschen Reich den Vortritt und die Gelegenheit sich vor der Weltöffentlichkeit ungeniert als Aggressor zu präsentieren. Die Sowjetunion hingegen wollte kommunizieren als „Friedensmacht“ das „polnische Volk aus diesem unglücklichen Krieg zu befreien, in welchen es durch unvernünftige Führer gestürzt wurde“ und außerdem zum Schutz der ukrainischen und weissrussischen Brüder handeln zu müssen.[72]
- Der andere Grund war, dass Stalin die Reaktion von Frankreich und Großbritannien auf Hitlers Kriegshandlungen gegen Polen abwarten wollte. Als diese mit einem Sitzkrieg reagierten statt einen Entlastungsangriff zu starten war sich Stalin sicher, dass ein sowjetischer Einmarsch in Polen die Sowjetunion nicht in einen Krieg mit den Westmächten verwickeln würde.[73]
Am 22. September 1939 unterzeichneten der deutsche Militärattaché Ernst-August Köstring und Kliment Woroschilow in Moskau ein Militärabkommen, das auch Vereinbarungen über die gemeinsame Abwehr und Bekämpfung des polnischen Widerstandes umfasste. Die Wehrmacht verpflichtete sich in den Orten die an die Rote Armee übergeben wurden „notwendige Maßnahmen zu treffen … zur Vermeidung etwaiger Provokationen und Sabotageakte durch polnische Banden“. Die Rote Armee verpflichtete sich zur „Vernichtung polnischer Truppenteile oder Banden, die sich auf dem Marschwege kleiner deutscher Truppenteile befinden“.[74]
Nachdem Polen militärisch geschlagen war, ging die polnische Regierung am 17. September 1939 ins Exil, um den Kampf gegen Deutschland vom Ausland aus weiter zu führen.
Deutsch-Sowjetischer Grenz- und Freundschaftsvertrag

Der Hitler-Stalin-Pakt hatte das gegenseitige Misstrauen und Argwohn nicht beseitigt. Sowohl Hitler als auch Stalin argwöhnten – jeweils völlig zu Recht –, dass der andere ein separates Abkommen mit den Westmächten anstrebte.[75] Nachdem die Grundlagen für die deutsche Besetzung Polens und die sowjetischen Besetzung Ostpolens gelegt waren, schlossen beide Seiten am 28. September 1939 (dem Tag, an dem die polnische Hauptstadt Warschau gegenüber den Deutschen kapitulierte) den Deutsch-Sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrag, der wie schon der Nichtangriffspakt aus einem öffentlichen Teil und einem geheimen Zusatzprotokoll bestand.
Im zweiten geheimen Zusatzprotokoll zum Deutsch-Sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrag wurden die jeweiligen Interessensphären nachjustiert. Stalin achtete bei den Verhandlungen darauf, dass die neue deutsch-sowjetische Grenze in Polen im Wesentlichen entlang der Curzon-Linie verlief.[76] Harte Verhandlungen gab es um die Region Warschau. Im geheimen Zusatzprotokoll vom August war diese Region der Sowjetunion zugeschlagen worden. Stalin wollte die Sowjetunion jedoch jetzt nicht mehr mit dem Zentrum des polnischen Widerstandes belasten und stattdessen Litauen erhalten, mit dieser Forderung konnte er sich durchsetzen.[77] Daher wurde die neue Grenzlinie an den Bug verschoben, wodurch Deutschland die gesamte Woiwodschaft Lublin und weitere Teile der Woiwodschaft Warschau erhielt. Deutschland verzichtete im Gegenzug auf das ursprünglich in seinem Einflussbereich liegende Litauen.[78] Bei den in großer Hektik geführten Verhandlungen für den Nichtangriffspakt hatte man zudem übersehen, dass die vereinbarte Grenzlinie im Norden ungenau blieb. Auf sowjetische Bitten vom 25. August 1939 wurde als weiterer Grenzfluss die Pisa hinzugefügt, um die Lücke zwischen dem Narew und der Südgrenze Ostpreußens zu schließen.[79] Weiterhin gelang es Stalin, dass der Sowjetunion auch die ölreichen Gebiete um den Bezirk Borislaw-Drohobytsch zugeschlagen wurden. Das Deutsche Reich sollte als Kompensation sowjetische Öllieferungen erhalten. Insgesamt ging Stalin als klarer Gewinner aus den Verhandlungen heraus.[80]
Im zweiten geheimen Zusatzprotokoll wurde auch das bereits praxiserprobte gemeinsame Vorgehen gegen den polnischen Widerstand vereinbart: „Beide Teile werden auf ihren Gebieten keine polnische Agitation dulden, die auf die Gebiete des anderen Teiles hinüberwirkt. Sie werden alle Ansätze zu einer solchen Agitation auf ihren Gebieten unterbinden und sich gegenseitig über die hierfür zweckmäßigen Maßnahmen unterrichten.“[81]
Als weiterer Punkt wurden Bevölkerungsumsiedlungen vereinbart. Die Initiative hierfür ging eindeutig vom Deutschen Reich aus, dass die Volksdeutschen auf dem Gebiet der Sowjetunion Heim ins Reich holen wollte. In die Gegenrichtung wurde die Umsiedlung von Ukrainern und Weißrussen in den sowjetischen Machtbereich vereinbart, auch wenn sich Stalins Interesse im Wesentlichen auf die Gewinnung von Arbeitskräften und die Sicherstellung der Verhaftung ukrainischstämmiger Oppositioneller beschränkte. Die Umsiedlungen sollten auf freiwilliger Basis erfolgen und innerhalb weniger Monate abgewickelt werden.[82]
Neuordnung Osteuropas

Mit dem Deutsch-Sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrag im Rücken wurden die baltischen Staaten gezwungen sowjetische Truppen ins Land zu lassen. Estland unterzeichnete am 28. September 1939 das „Beistandabkommen“ mit der Sowjetunion, Lettland am 5. Oktober 1939 und Litauen am 10. Oktober 1939. Finnland weigerte sich ein Beistandsabkommen zu unterzeichnen woraufhin Stalin am 30. November 1939 die Rote Armee einmarschieren ließ. Am 14. Dezember 1939 wurde die Sowjetunion deswegen aus dem Völkerbund ausgeschlossen. Der Winterkrieg verlief allerdings für die Sowjetunion unerfreulich. Finnland konnte seine Unabhängigkeit bewahren, musste aber große Teile Kareliens und Inseln im Finnischen Meerbusen an die Sowjetunion abtreten.[83]
Nach den Bestimmungen des Grenz- und Freundschaftsvertrages verließen 130.000 Volksdeutsche die sowjetischen Besatzungsgebiete. In die umgekehrte Richtung gingen 12.000 Ukrainer und Weissrussen aus dem Generalgouvernement in die Sowjetunion.[84] Stalin nutzte den bevölkerungspolitischen Ehrgeiz der Nationalsozialisten, um die ihm unliebsame Bevölkerungsgruppe der Volksdeutschen loszuwerden. Sehr zum Ärger der Deutschen nahm die Sowjetunion im Gegenzug aber nur vergleichsweise wenig Ukrainer und Weißrussen auf.[85] Das NKWD behinderte Umsiedlungswillige die in die Sowjetunion wollten nach Kräften. Wenn überhaupt Menschen registriert wurden, dann bevorzugt arbeitsfähige, gesunde männliche Personen zwischen 15 und 50 Jahren.[86]
Für Claudia Weber unterwarf der Hitler-Stalin-Pakt Osteuropa einem Unterdrückungsregime bei dem das nationalsozialistische Deutsche Reich und die stalinistische Sowjetunion nicht nur nebeneinander, sondern in größerem Umfang auch Miteinander handelten.[87]
Der von Hitler angeordnete Terror traf Angehörige aller ethnischen, religiösen und sozialen Gruppen, zu Beginn vor allem die polnischen Elite (Staatsdiener, Militärs, Gutsbesitzer, Polizisten und Intellektuelle) sowie die jüdische Bevölkerung. Juden waren umfassenden Repressionen, antisemitischer Diskriminierung und ab 1940 der Deportation in Ghettos wie z. B. dem Ghetto Litzmannstadt ausgesetzt.[88] Das am 12. Oktober 1939 durch Erlass Hitlers offiziell eingesetzte Generalgouvernement umfasste jene zentralpolnischen Gebiete, die Stalin in den Verhandlungen zum Deutsch-Sowjetischer Grenz- und Freundschaftsvertrag dem Deutschen Reich überlassen hatte. Es diente als bevölkerungspolitisches Auffangbecken, als Arbeitskräftereservoir und Abschiebeort für alle die als rassisch minderwertig zur Vernichtung freigegeben waren. Mitte März 1941 gelang es Hans Frank und der Wehrmacht wegen eines unbeherrschbaren Chaos und fehlender Unterbringungs- und Transportmöglichkeiten die Transporte vorläufig zu stoppen. Zu diesem Zeitpunkt waren mindestens 365.000 Menschen dorthin zwangsdeportiert worden.[89]
Der von Stalin angeordnete Terror betraf echte und vermeintliche «Feinde der Sowjetisierung». Die von Lawrenti Beria geführten Sonderkommandos des NKWD deportierten bis zu 325.000 ehemalige polnische Staatsbürger unterschiedlicher ethnischer Zugehörigkeit in Viehwaggons nach Kasachstan und Sibirien in die vom NKWD überwachten Sonderansiedlungsgebiete und in Gulag-Lager. Zunächst betraf dies polnische Kriegsveteranen, Kirchenvertreter, Staatsdiener und Landbesitzer, die als Klassenfeinde gebrandmarkt und als potentielle Widerständler verdächtigt wurden. Dann Menschen (vor allem Ukrainischstämmige) die nach den Bestimmungen des Grenz- und Freundschaftsvertrages freiwillig in das sowjetische Besatzungsgebiet umsiedelten, aber von NKWD-Truppen in nächtlichen Massenaktionen verhaftet wurden. Am 2. März 1940 traf eine dritte Deportationswelle vor allem Angehörigen polnischer Offiziere. Im Juni 1940 und im Mai 1941 folgten weitere Deportationen, die abermals ukrainische Umsiedler und Flüchtlinge aus dem deutschen Besatzungsgebiet sowie Menschen aus dem sowjetisch besetzten Baltikum und Moldawien betrafen.[90]
Im Rahmen der AB-Aktion wurden über 30.000 polnische Widerstandskämpfer und sonstige politische Gegner von der deutschen Besatzung getötet.[91] Ungefähr zur selben Zeit veranstaltete die sowjetische Besatzung das Massaker von Katyn, bei dem 22.000 polnische Soldaten, Offiziere und Reservisten erschossen wurden.[92]
Wirtschaftsverträge
Deutsch-Sowjetischer Wirtschaftsvertrag
Da die Westalliierten zu ihren Verpflichtungen gegenüber Polen standen, war es für Deutschland wichtig, nicht nur die Neutralität der Sowjetunion erreicht, sondern das Riesenreich auch als wirtschaftlichen Verbündeten gewonnen zu haben. Darüber hinaus stand die Sowjetunion als Handelspartner und Lieferant sowie als Transitland für wichtige Rohstoffe zur Verfügung. Durch die Abwendung der ernsten Folgen einer britischen Seeblockade, die den Ersten Weltkrieg durch Hunger und Mangel kriegswichtiger Güter mitentschieden hatte, war auch der wirtschaftliche Weg zum Krieg frei.
Am 19. August 1939 wurde als Vorstufe zum Deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt ein Deutsch-Sowjetischer Wirtschaftsvertrag geschlossen. Dieser wurde zweimal überarbeitet, am 11. Februar 1940 und am 10. Januar 1941. In der Vertragsversion vom 11. Februar 1940 verpflichtete sich die Sowjetunion innerhalb eines Jahres zu Lieferungen von Futtergetreide, Erdöl, Baumwolle, Chromerz und Platin im Wert von 500 Millionen Reichsmark, das entsprach 52 Prozent der gesamten sowjetischen Exporte. Das Deutsche Reich lieferte im Gegenzug Industriegüter und Kriegsgerät. Um das Handelsabkommen gab es zähe Verhandlungen. Beiden Verhandlungspartnern war bewusst, dass die Wirtschaftslieferungen der Aufrüstung und Kriegsvorbereitung dienten und sich somit auch gegen das eigene Land richten konnte. Sie begegneten einander mit Misstrauen.[93] Die sowjetischen Rohstoffelieferungen waren für die deutsche Kriegsführung unentbehrlich. 1940 bezog Deutschland 74 % seiner importierten Phosphate, 67 % seines Asbests, 64 % seines Chromeisens, 55 % seines Mangans, 40 % seines Nickels und 34 % seines Rohöls aus der Sowjetunion.[51]
Verschlechterung der Beziehungen
Mit der Unternehmen Weserübung eroberte das Deutsche Reich im April 1940 Dänemark und Norwegen. Wenig später kapitulierten Belgien, die Niederlande und Luxembourg.[94] Stalin gab der Komintern die Direktive weiterhin Großbritannien und Frankreich als die eigentlichen Kriegstreiber zu verurteilen. Die KP Frankreichs erhielt die Direktive mit den deutschen Besatzern zu Verhandeln um aus der Illegalität herauszukommen und Sozialdemokraten und andere linke Kräfte auszustechen. Die deutschen Besatzer waren dafür offen, verlangten aber als Gegenleistung, dass die KP Frankreich die Bevölkerung zur Kollaboration aufrief. Im Juni kapitulierte Frankreich. Im Sommer 1940 begann der Siegeszug Hitlers Stalin zu beunruhigen, die Komintern verlangte von den französischen Kommunisten nun den Spagat die Verhandlungen weiterlaufen zu lassen, die Partei aber nun im Alltag jeden Eindruck einer zu engen Zusammenarbeit mit den Deutschen vermeiden. Umgekehrt ließ Otto Abetz die Verhandlungen weiterführen, damit die Kollaboration der KP Frankreichs weiterging, er gab intern aber die Direktive aus, dass jederzeit mit einem Ende der Kollaboration gerechnet werden müsste. Wenig später war von einer Zusammenarbeit keine Rede mehr, nun erließ die Besatzungsmacht ein Gesetz die administrative Internierungen erlaubte und eine Verhaftungswelle gegen kommunistische Mandatsträger und Gewerkschaftler in der Region Paris auslöste.[95]
Die schnellen Kapitulation Frankreichs war für Stalin eine böse Überraschung, sie störte das Gleichgewicht der Kräfte und Interessen wie es 1939 noch bestand. Stalin reagierte darauf indem er in zunehmendem Maße wieder ideologisch argumentierte. Zudem positionierte er die Komintern wieder als europäisches Zentrum des linken Widerstands gegen Hitler. Dieser blieb in Frankreich jedoch deutlich hinter dem Wirken der Résistance zurück. Einen entschiedenen kommunistischen Widerstand gab es jedoch erst nach dem Ende des deutsch-sowjetischen Bündnisses.[96] Als weitere Reaktion ließ Stalin umgehend die beanspruchten Territorien in Ost- und Südosteuropa besetzen. Im Juni 1940 ließ er die gewählten Regierungen in den baltischen Staaten stürzen, die Sowjetisierungen führten zu weiteren 70.000 politischen Gefangenen in NKWD-Lagern. Am 27. Juni 1940 musste Rumänien die Abtretung Bessarabiens und der Nordbukowina an die Sowjetunion akzeptieren.[97] Wenig später erhielt die Sowjetunion von Großbritannien das Angebot eines Bündnisses gegen Hitler und bot Stalin als Gegenleistung den gesamten Balkan einschließlich der Kontrolle über den Bosporus. Stalin argwöhnte jedoch, dass Großbritannien die Sowjetunion bloß in einen Krieg gegen die Achsenmächte treiben wollte ohne selbst in größerem Umfang militärisch einzugreifen. Gleichwohl nutzte er die Verhandlungen als Signal an Hitler dass er Alternativen hatte.[98]
Gespräche zwischen Hitler und Molotow im November 1940
Mit den ganzen Eroberungen und der Achse Rom–Berlin im Rücken hatte Hitler vermeintlich eine wesentlich bessere Verhandlungsposition als bei den Verhandlungen von 1939. Gegenüber seinen Generälen erklärte er die Absicht die Russen nicht nach Europa reinzulassen und den Balkan sowie Finnland als gefährliche Flanken sichern zu wollen.[99] Am 10. November 1940 versuchte Hitler die Sowjetunion zu einem Dreierpakt mit Japan zu bewegen und diesmal gleich die ganze Welt in Interessensphären aufzuteilen. Der Besprechung vorausgegangen war ein längerer Monolog Hitlers, in der er Molotow den „nahen Sieg“ über Großbritannien „erläuterte“. Dann versuchte er Molotow die Eroberung Asiens, insbesondere der britischen Kolonie Indien schmackhaft zu machen. Molotow entging dabei nicht, dass die Sowjetunion damit aus Europa herausgedrängt und in einen Krieg mit Großbritannien getrieben werden sollte.[100] Molotow wollte stattdessen über Konflikte in Europa sprechen. Insbesondere die Militärhilfe des Deutschen Reiches für Finnland, die dem Hitler-Stalin-Pakt eklatant widersprach und welche Hitler unglaubwürdig abstritt. Ein weiterer Konflikt war die deutsch italienische Garantie der territorialen Integrität für das Königreich Rumänien im Zweiten Wiener Schiedsspruch vom 30. August 1940, mit dem der bereits kommunizierte sowjetische Anspruch auf die Südbukowina blockiert wurde.[101]
Das Endstadium des Pakts
Schon vor dem Scheitern der Gespräche vom November 1940 war Hitler zum Krieg gegen die Sowjetunion entschlossen. Die militärischen Vorbereitungen hatten schon begonnen. Bereits im Sommer 1940 wurden Militäreinheiten aus dem Westen gen Osten und nach Finnland verlegt, was für Moskau bereits da ein Anlass zur Sorge war.[102] Stalin kannte die Kriegsplanungen Hitlers, die Sowjetunion versuchte zu diesem Zeitpunkt nur noch den Kriegsbeginn zu verzögern. Am 25. November 1940 erklärte sich die Sowjetunion zu einem Viererbündnis bereit, forderte aber den Abzug deutscher Truppen aus Finnland und erhob Ansprüche auf Bulgarien. Das Hitler damit nicht einverstanden war wusste Stalin wahrscheinlich. Am 10. Januar 1941 wurde ein weiteres Deutsch-Sowjetisches Handelsabkommen geschlossen. Parallel versuchte Stalin durch diplomatische Beziehungen zu Bulgarien, Japan und Jugoslawien die militärische Position zu verbessern. Mitte April 1941 schlossen Japan und die Sowjetunion einen Neutralitätspakt. Am 5. April unterzeichnete die nach Jugoslawiens Beitritt zum Dreimächtepakt am 25. März durch einen Staatsstreich kurz danach an die Macht gekommene neue jugoslawische Regierung einen Nichtangriffspakt mit der Sowjetunion; einen Tag später fiel die Wehrmacht aufgrund Hitlers Weisung Nr. 25 vom 27. März in Jugoslawien ein.[103]
Der Bruch
Mit dem Überfall der Wehrmacht am 22. Juni 1941 brach das von Hitler geführte Deutsche Reich den Nichtangriffspakt mit der Sowjetunion, um den lange beabsichtigten machtpolitisch, wirtschaftlich und rassenideologisch motivierten Vernichtungskrieg gegen die Rote Armee zu führen.[104]
Vor dem deutschen Überfall erhielten die sowjetische Regierung und Stalin Informationen über Hitlers Aufmarschplan und das voraussichtliche Datum des Angriffs. Deshalb wurde unter Historikern darüber diskutiert, ob und warum Stalin die vielfältigen Hinweise und Warnungen der westlichen Großmächte, der eigenen Geheimdienste, der ausländischen Kundschafter, Spione und Überläufer scheinbar nicht ernst nahm. So hatte sich Stalin nach einer lange vertretenen Auffassung von Hitler perfide täuschen lassen und bis zum letzten Moment gehofft, den Krieg noch abzuwenden. Nach neueren Auffassungen hatte Stalin das Narrativ des überraschenden Verrats zur Gestaltung des Geschichtsmythos vom „Großen Vaterländischen Krieg“ bewusst lanciert.[105]
Die berechtigte Kritik an Stalins Verhalten, so resümiert Claudia Weber diese Positionen, müsse aber bedenken, dass Stalin im Vorfeld von Hitlers Überfall kaum eine andere Option hatte als abzuwarten. Er habe schwerlich befehlen können, auf der Basis von Geheimdienstberichten die deutsch-sowjetische Grenze vor der Wehrmacht zu verletzen, da er sonst Hitler die politische und historische Legitimation für einen als Verteidigung gerechtfertigten Gegenangriff präsentiert hätte. Aus diesem Grund habe die sowjetische Regierung die Warnungen zwar zur Kenntnis genommen und alle militärischen Vorbereitungen forciert, was angesichts der schwierigen Lage der Roten Armee schwierig genug gewesen sei. Doch dem geplanten deutschen Angriff habe Stalin nicht zuvorkommen können, sondern auf ihn warten müssen.[106]
Auswirkungen
Polen

Der polnischen Exilregierung versagte die Sowjetunion ihre Anerkennung, bis Deutschland 1941 den Nichtangriffspakt mit dem Überfall auf die Sowjetunion gebrochen hatte. Danach schloss sie mit der Exilregierung das Sikorski-Majski-Abkommen ab und erklärte anzuerkennen, dass die deutsch-sowjetischen Verträge „betreffend die territorialen Änderungen in Polen außer Kraft getreten sind“[107] Nach Bekanntwerden des Massakers von Katyn forderte die Exilregierung eine Erklärung, woraufhin Moskau die diplomatischen Beziehungen zur Exilregierung abbrach. Die Exilregierung konnte ihre Forderung, Polen in seinen alten Grenzen wieder erstehen zu lassen, gegen die Sowjetunion nicht durchsetzen. Auf der Teheraner Konferenz bestätigten die Verbündeten der Sowjetunion 1943 die im Nichtangriffspakt festgelegte Westgrenze der Sowjetunion. Am 6. Juli 1945 gab auch Großbritannien dem Druck Moskaus auf Drängen der USA nach und entzog der Londoner Exilregierung zugunsten der von der Sowjetunion etablierten Volksrepublik Polen die Anerkennung.
Baltikum
Nach der Eingliederung der baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen im Juni 1940 kam es zu Massendeportationen vor allem von Angehörigen der bürgerlichen Elite in die Zwangsarbeitslager des Gulag. Nach der Eroberung des Baltikums durch deutsche Truppen 1941 kollaborierten viele Balten mit der Besatzungsmacht in der Hoffnung, dadurch die Unabhängigkeit ihrer Länder wiederherstellen zu können. Sie erhielten jedoch im Reichskommissariat Ostland keine Mitbestimmungsrechte. In den Jahren 1944/45 drängte die Rote Armee die deutschen Truppen zurück, weshalb viele Esten, Letten und Litauer nach Westen flohen, wo sie als Displaced Persons eingestuft wurden.
In den Jahren 1945 und 1949 kam es zu neuen Massendeportationen im Baltikum sowie zur Ansiedlung Hunderttausender russischsprachiger Sowjetbürger mit dem Ziel, die neuen Teilrepubliken zu russifizieren.[108][109]
Westalliierte
Am 24. August sandte Chamberlain eine mit dem Kabinett abgestimmte Warnung an Hitler persönlich und der Emergency Powers Act wurde im Parlament verabschiedet. Am 25. August 1939 wurde der britisch-polnische Beistandspakt unterzeichnet, der die bereits am 31. März 1939 im britischen Unterhaus abgegebene Garantieerklärung Chamberlains bekräftigte. Diese eindeutige Reaktion überraschte Hitler und er verschob den für den 26. August erteilten Angriff.[110][111] Das Verhältnis zur Sowjetunion verschlechterte sich angesichts der sowjetischen Expansion in Osteuropa drastisch. Insbesondere das sowjetische Vorgehen gegen Finnland löste Überlegungen über ein militärisches Vorgehen gegen die Erdölproduktion im Raum Baku aus (Operation Pike). Der erfolgreiche Widerstand der finnischen Streitkräfte veranlasste die Vorbereitungen einer militärischen Unterstützung, die für das Frühjahr 1940 geplant war und die Besetzung von Stützpunkten in Norwegen einschloss. Diese teilweise sehr weit vorangeschrittenen Pläne lösten mittelbar den deutschen Überfall auf Dänemark und Norwegen im April 1940 aus. Erst nach dem Fall Frankreichs im Juni 1940, als Großbritannien allein Deutschland gegenüberstand, wurden konkrete Schritte zu einer Verständigung mit der Sowjetunion eingeleitet, die nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion zu einem formellen Bündnis der beiden Staaten führten.
Bei vielen Kommunisten in Westeuropa (aber nicht nur bei diesen) löste die Nachricht vom Abschluss des Paktes und der Wende in der sowjetischen Außenpolitik Entsetzen und Verunsicherung aus. Der Kurswechsel der Kommunistischen Internationale, die nun die Kommunistischen Parteien anwies, sich gegen den „imperialistischen“ Krieg zu stellen und alle Bindungen zu sozialistischen und anderen progressiven Parteien zu lösen, verstärkten das Unbehagen, führten zu Kritik, Protesten und zahlreichen Parteiaustritten.[112]
In Frankreich bot der Pakt und der damit verbundene Kurswechsel einen willkommenen Vorwand für die Verfolgung der Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF), die am 26. September 1939 in deren Verbot gipfelten. Hatten die Kommunisten zunächst die Kriegsanstrengungen unterstützt und etwa am 2. September in der Nationalversammlung für die Kriegskredite gestimmt, erfolgte nach einer kurzen Phase der Orientierungslosigkeit ab Mitte September die Agitation gegen den Krieg, der als „imperialistischer, ungerechter Krieg, an dem die Bourgeoisie aller kriegsführenden Staaten gleich schuldig“ sei,[113] denunziert wurde. Die PCF verurteilte auch den Schulterschluss mit Großbritannien und den „reaktionären polnischen Obristen“. Der Agitation dienten Flugzettel, Kettenbriefe und eine Untergrundausgabe der Parteizeitung L’Humanité, die unter dem Titel „Les soldats contre la guerre“ verbreitet wurde.[114]
Die tiefe politische Spaltung der französischen Gesellschaft und eine tief verwurzelte pazifistische Strömung verstärkten die Wirkung der defätistischen Kampagne der PCF unter dem Motto: „Mourir pour Dantzig?“ (dt.: Sterben für Danzig?) Aus Furcht vor Unterwanderung und Sabotage wurden drastische Maßnahmen ergriffen, die zu einer zusätzlichen Entfremdung zwischen Regierung und Bevölkerung führten. Zumal sich im weiteren Verlauf des Sitzkrieges die Arbeitsbedingungen, vor allem in der Rüstungsindustrie, zunehmend verschlechterten. Vereinzelte Fälle von Sabotage[115] dienten zur Rechtfertigung einer massiven Repression kommunistischer oder kommunistischer Sympathien verdächtiger Arbeiterinnen und Arbeiter und zur Diskreditierung aller Versuche, eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu erreichen. Dem tatsächlichen Schwund der Mitgliedschaft der PCF stand ein von den Behörden behaupteter Anstieg von Akten kommunistischer Subversion und Sabotage gegenüber. Als im Mai 1940 der deutsche Angriff erfolgte und die alliierte Streitmacht vernichtende Niederlagen erlitt, mussten die Kommunisten auch als Sündenbock für die Fehler von Regierung und Militär herhalten.[116]
Nichtigkeitserklärung nach 1989
Die Existenz der Zusatzprotokolle zum deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt wurde von der Sowjetunion 50 Jahre lang geleugnet. Am 24. Dezember 1989 erklärte der Volksdeputiertenkongress der UdSSR durch ein Mehrheitsvotum den deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt und seine Zusatzprotokolle ex tunc für nichtig.
Politische Bewertungen und Vergangenheitspolitik
Russland
Das für die sowjetische Seite vorgesehene Original des Geheimen Zusatzprotokolls befand sich Jahrzehnte lang in einem Panzerschrank im Kreml, den nur die Generalsekretäre der KPdSU persönlich öffnen durften. Als Michail Gorbatschow im Dezember 1991 den Kreml für den russischen Präsidenten Boris Jelzin räumen musste, übergab er diesem neben anderen Geheimdokumenten auch dieses Original. Nach der Auflösung der Sowjetunion ließ Jelzin es 1992 veröffentlichen.[117] Auch nach dieser Publikation hielt ein Großteil der russischen Historiker an ihrer Position aus Sowjetzeiten fest. Sie erwähnten die Existenz des Zusatzprotokolls, die Verbindung zur Annexion der baltischen Staaten verschwiegen sie jedoch.[118]
Kurz vor den Gedenkfeiern zum 70. Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen im Jahr 2009 bezeichnete der russische Ministerpräsident Wladimir Putin den Pakt in einem „Brief an die Polen“ zwar als „unmoralisch“. Zudem würdigte er, dass die Polen sich als Erste der nationalsozialistischen Aggression entgegengestellt hätten. Er warf Polen jedoch vor, schon 1934 einen Nichtangriffspakt mit Deutschland geschlossen und sich später zusammen mit Ungarn an der Zerschlagung der Tschechoslowakei durch Deutschland beteiligt und das Olsa-Gebiet besetzt und annektiert zu haben.[119][120] Außenminister Sergei Lawrow wies den Westalliierten 2009 eine Mitschuld zu und stellte den Vertrag als Folge des Münchner Abkommens dar.[121][122] Im November 2014 und im Mai 2015 verteidigte Putin den Ribbentrop-Molotow-Pakt als aus der Perspektive der damaligen sicherheits- und militärpolitischen Erwägungen der UdSSR notwendig.[123] Snyder schrieb zu Putins Äußerungen zum Hitler-Stalin-Pakt im Jahre 2014: „Tatsächlich hat erst die Ausrichtung an der extremen europäischen Rechten und gegen den europäischen Mainstream die Rehabilitierung des Hitler-Stalin-Pakts unvermeidlich gemacht – ich habe diese Entwicklung im Mai vorhergesagt.“[124]
Baltikum
In Litauen wird der Einmarsch der Roten Armee im Juni 1940 und der Beginn der ersten sowjetischen Besatzungszeit, die bis zum Sommer 1941 andauerte, ebenfalls als Auswirkung des Paktes betrachtet.[125]
Europäische Union
Am 2. April 2009 nahm das Europäische Parlament eine Entschließung „zum Gewissen Europas und zum Totalitarismus“ mit der Forderung an, den 23. August zum gemeinsamen Gedenktag für die Opfer aller totalitären und autoritären Regime zu erklären.[126]
Am 18. September 2019 stellte das Europaparlament in einem gemeinsamen Entschließungsantrag fest, dass die kommunistische Sowjetunion und das nationalsozialistische Deutsche Reich mit dem Pakt gemeinsam „die Weichen für den Zweiten Weltkrieg stellten“.[127] Diese Ausführungen wurden vom Präsidenten Russlands, Wladimir Putin, scharf kritisiert.[128][129][130]
Filme
- Der Hitler-Stalin-Pakt, Arte-Dokumentation 2018, Regie: Cédric Tourbe
Literatur
- Anna Kaminsky, Dietmar Müller, Stefan Troebst (Hrsg.): Der Hitler-Stalin-Pakt 1939 in den Erinnerungskulturen der Europäer (= Moderne europäische Geschichte 1). Wallstein Verlag, Göttingen 2011, ISBN 978-3-8353-0937-1.
- Gerhard Bisovsky, Hans Schafranek, Robert Streibel (Hrsg.): Der Hitler-Stalin-Pakt. Voraussetzungen, Hintergründe, Auswirkungen. Picus-Verlag, Wien 1990, ISBN 3-85452-214-2.
- Ingeborg Fleischhauer: Die sowjetische Außenpolitik und die Genese des Hitler-Stalin-Paktes. In: Zwei Wege nach Moskau. Vom Hitler-Stalin-Pakt bis zum „Unternehmen Barbarossa“. Im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes hrsg. von Bernd Wegner. Piper, München 1991, ISBN 3-492-11346-X, S. 19–39.
- Gerhart Hass: 23. August 1939. Der Hitler-Stalin-Pakt. Dietz Verlag, Berlin 1990, ISBN 3-320-01555-9.
- Department of State (Hrsg.): Das nationalsozialistische Deutschland und die Sowjetunion 1939–1941. Akten aus dem Archiv des deutschen Auswärtigen Amtes. s. n., s. l. 1948.
- Jan Lipinsky: Das Geheime Zusatzprotokoll zum deutsch-sowjetischen Nichtangriffsvertrag vom 23. August 1939 und seine Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte von 1939 bis 1999 (= Europäische Hochschulschriften. Reihe III: Geschichte und ihre Hilfswissenschaften, Bd. 991). Peter Lang Verlag, Frankfurt am Main [u. a.] 2004, ISBN 3-631-52322-X (zugleich: Bonn, Univ., Diss., 2000).
- Roger Moorhouse: The Devils’ Alliance: Hitler’s Pact with Stalin, 1939–1941. The Bodley Head, 2014, ISBN 978-1-84792-205-2.
- Donal O’Sullivan: Stalins „Cordon sanitaire“. Die sowjetische Osteuropapolitik und die Reaktionen des Westens 1939–1949. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn [u. a.] 2003, ISBN 3-506-70142-8 (zugleich: Eichstätt, Kath. Univ., Habil.-Schr., 2001).
- Manfred Sapper, Volker Weichsel (Hrsg.): Der Hitler-Stalin-Pakt. Der Krieg und die europäische Erinnerung (= Osteuropa 7-8, 2009). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-8305-1606-4.
- Christoph Koch (Hrsg.): Gab es einen Stalin-Hitler-Pakt? Charakter, Bedeutung und Deutung des deutsch-sowjetischen Nichtangriffsvertrages vom 23. August 1939. Peter Lang Edition, Frankfurt am Main 2015, ISBN 978-3-631-66422-3.
- Claudia Weber: Der Pakt. Stalin, Hitler und die Geschichte einer mörderischen Allianz. C.H. Beck, München 2019, ISBN 978-3-406-73531-8.
- RussGUS – Bibliographische Datenbank; es werden zum Hitler-Stalin-Pakt mehrere hundert Publikationen geführt (Formularsuche / Sachnotationen / 12.3.4.5.2.3.2).
Weblinks
- Literatur zum Deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Foto der Karte mit den Unterschriften Stalins und Ribbentrops
- Vertrag und Zusatzprotokoll im Volltext mit einer Einführung von Bianka Pietrow-Ennker im Portal „100(0) Schlüsseldokumente zur russischen und sowjetischen Geschichte (1917–1991)“
- André Krajewski: Der Hitler-Stalin-Pakt. Die Vorbereitung des Überfalls auf Polen. auf zukunft-braucht-erinnerung.de, 7. Oktober 2004.
- Erklärung zum 70. Jahrestag von 140 deutschen Intellektuellen – Initiative von Marianne Birthler (BStU), Ulrich Mählert (Bundesstiftung Aufarbeitung) u. a.
- Der deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt („Hitler-Stalin-Pakt“) (PDF), Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestages, 19. August 2014.
- Pakt der Diktatoren: Der Hitler-Stalin-Pakt von 1939 (Podcast „Eine Stunde History“, Deutschlandfunk Nova)
Einzelnachweise
- ↑ Manfred Messerschmidt: Außenpolitik und Kriegsvorbereitung. In: ders. et al.: Ursachen und Voraussetzungen der deutschen Kriegspolitik (= Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Bd. 1). Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1979, S. 670–674.
- ↑ Richard J. Evans: Das Dritte Reich. Band 2/II: Diktatur. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2007, S. 834 ff.
- ↑ Henning Köhler: Deutschland auf dem Weg zu sich selbst. Eine Jahrhundertgeschichte. Hohenheim-Verlag, Stuttgart 2002, S. 368.
- ↑ Michael Jabara Carley: Fiasco. The Anglo-Franco-Soviet Alliance That Never Was and the Unpublished British White Paper, 1939–1940. In: The International History Review 41, Nr. 4 (2019), S. 701–728, hier S. 702 f.
- ↑ a b Michael Jabara Carley: Fiasco. The Anglo-Franco-Soviet Alliance That Never Was and the Unpublished British White Paper, 1939–1940. In: The International History Review 41, Nr. 4 (2019), S. 710.
- ↑ David E. Kaiser: Economic Diplomacy and the Origins of the Second World War. Germany, Britain, France, and Eastern Europe, 1930–1939. Princeton University Press, Princeton, NJ 1980, ISBN 978-1-400-87571-9, S. 239 f.
- ↑ Geoffrey Roberts: The Alliance that Failed. Moscow and the Triple Alliance Negotiations, 1939. In: European History Quarterly 16, Nr. 3 (1996), S. 383–414, hier S. 386 f.
- ↑ Geoffrey Roberts: The Alliance that Failed. Moscow and the Triple Alliance Negotiations, 1939. In: European History Quarterly 26, Nr. 3 (1996), S. 388–391.
- ↑ Geoffrey Roberts: The Alliance that Failed. Moscow and the Triple Alliance Negotiations, 1939. In: European History Quarterly 26, Nr. 3 (1996), S. 392–395.
- ↑ Geoffrey Roberts: The Alliance that Failed. Moscow and the Triple Alliance Negotiations, 1939. In: European History Quarterly 26, Nr. 3 (1996), S. 395 f.
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- ↑ Sergej Slutsch: Stalin und Hitler 1933–1941. Kalküle und Fehlkalkulationen des Kreml. In: Jürgen Zarusky (Hrsg.): Stalin und die Deutschen. Neue Beiträge der Forschung. De Gruyter Oldenbourg, München 2006, ISBN 978-3-486-70633-8 (Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte Sondernummer), S. 59–88, hier S. 80.
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- Außenpolitik (Deutsches Reich, 1933–1945)
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