Zum Inhalt springen

Sedum-Alkaloide

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. April 2020 um 15:27 Uhr durch (Diskussion | Beiträge) (Synthese: Typo). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Ausläufer-Fetthenne (Sedum sarmentosum)
Scharfer Mauerpfeffer (Sedum acre)

Sedum-Alkaloide sind Naturstoffe des Piperidin-Alkaloid-Typs.[1] Sedum-Alkaloide sind 2- oder 2,6-substituierte Piperidinderivate, die Ähnlichkeiten in der Struktur und der Biosynthese zu den Punica- und Lobelia-Alkaloiden aufweisen.[2]

Vorkommen

Die Sedum-Alkaloide können aus Sedum-Arten (Crassulaceae), u. a. Sedum sarmentosum und Sedum acre isoliert werden.[3]

Vertreter

Der bekannteste Vertreter ist das Sedamin. Weitere Vertreter sind Sedridin, Allosedridin, N-Methylisopelletierin und N-Methylallosedridin.[3]

Eigenschaften

Sedamin ist verantwortlich für den scharfen Geschmack des Mauerpfeffers. Sedum-Alkaloide gelten als wenig giftig. Pharmakologische Wirkungen sind nicht eindeutig belegt.[1]

Synthese

Als Ausgangsmaterial dient N-Methyl-α-phenacylpiperidin ("Sedaminketon"). Durch Reduktion der Ketogruppe mit Lithiumalanat wird das racemische Sedamin bevorzugt gebildet. Bei katalytischer Hydrierung, beispielweise des Hydrochlorids, mit Raney-Nickel entsteht ein Gemisch zu gleichen Teilen aus racemischen Sedamin und racemischen Allosedamin.[4]

Einzelnachweise

  1. a b Eintrag zu Sedum-Alkaloide. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag
  2. Sedum-Alkaloide. Abgerufen am 22. April 2020.
  3. a b G. Habermehl, P. Hammann, H. Krebs: Naturstoffchemie. 2. Auflage. Springer-Verlag, Berlin Heidelberg 2002, ISBN 978-3-540-43952-3, S. 140 f.
  4. Clemens Schöpf, Günter Dummer, Willi Wüst, Richard Rausch: Synthese und absolute Konfiguration von (—)‐Sedamin und von (—)‐8‐Phenyl‐lobelol‐i [(—)‐Allosedamin]. In: Justus Liebigs Annalen der Chemie. Band 626, Nr. 1, 1959, S. 134−149.