Kastell Saalburg
LIMESKASTELL | |
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Name: | Kastell Saalburg |
Alternativname: | |
ORL: | 11 |
Limesabschnitt: | Obergermanischer Limes<br\> Hochtaunusstrecke |
Datierung (Belegung): | um 90 (evtl. etwas früher)<br\> bis um 260 |
Typ: | A) Numeruskastell<br\> B) Kohortenkastell |
Einheit: | A) unbek. Numerus<br\> B) Cohors II Raetorum civium Romanorum equitata |
Größe: | A) 0,7 ha<br\> B) 3,2 ha |
Bauweise: | A) Holzkastell<br\> B.a) Holz-/Steinmauer<br\> B.b) gemörtelte Steinmauer |
Erhaltungszustand: | rekonstruiert |
Ort: | Bad Homburg vor der Höhe |
Geographische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | etwa 430 m ü. NN |
Vorhergehend: | WSW: ORL 10 Kastell Feldberg |
Anschließend: | NO: ORL 12 Kastell Kapersburg |
Die Saalburg ist ein auf dem Taunuskamm nordwestlich von Bad Homburg v. d. Höhe gelegenes ehemaliges Kastell des römischen Limes. Das Kohortenkastell befindet sich unmittelbar westlich der heutigen Bundesstraße 456, auf etwa halbem Wege zwischen der Stadt Bad Homburg v. d. Höhe und der Gemeinde Wehrheim im Hochtaunuskreis. Es gilt als das besterforschte und am vollständigsten rekonstruierte Kastell des Obergermanisch-Raetischen Limes, der seit 2005 den Status des UNESCO-Weltkulturerbes besitzt.
Forschungsgeschichte
Im Jahre 1892 begann die Reichs-Limes-Kommission unter Leitung von Theodor Mommsen, den Verlauf des Limes und die Standorte seiner Kastelle in Deutschland zu erforschen, und 1897 veranlasste Kaiser Wilhelm II. die Rekonstruktion der Burg. Die Rekonstruktion stand unter Leitung von Louis Jacobi. Die Saalburg gilt als das am vollständigsten rekonstruierte römische Kastell.
Kastell
Es entstand um etwa 90 n. Chr. als einfaches Holz-Erde-Kastell mit einer 150 bis maximal 200 Mann starken Besatzung, einem Numerus. Bis 135 n. Chr. wurde die Saalburg zu einer umfangreichen Kastellanlage ausgebaut. Die Besatzung bestand dann aus einer Cohors equitata, d.h. aus knapp 500 Mann teilberittener Infanterie.
Nachdem die Römer den Limes um das Jahr 260 aufgegeben hatten, wurde das verfallene ehemalige Kastell vom Mittelalter an als Steinbruch genutzt, bis schließlich Mitte des 19. Jahrhunderts Ausgrabungen zur Rekonstruktion der Kastellgeschichte begannen.
Vicus
Saalburgmuseum
Heute beherbergen die Räume der 1910 fertiggestellten Rekonstruktion ein informatives Museum mit vielen Fundstücken aus dem Kastell und den umliegenden Kastellen im Taunus und der Wetterau. Zu sehen sind das Stabsgebäude (Principia) mit dem Fahnenheiligtum (Aedes), das Wohngebäude des Kommandanten (Praetorium), der Getreidespeicher (Horreum) sowie zwei Mannschaftsbaracken (Contuberniae).
Die Saalburg ist per Auto über die A661 (Abfahrt 1 – Oberursel Nord) und anschließend über die B456 (Richtung Usingen) erreichbar. Die Saalburg ist durch einen ca. ein Kilometer langen Radweg mit Obernhain verbunden.
Auf der Saalburg finden seit Anfang der 80er Jahre jährlich klassische Konzerte statt.
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Saalburg, Haupttor
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Seitenansicht des Kastells
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Rekonstruktion des Limes in der Nähe der Saalburg
Siehe auch
Literatur
- Egon Schallmayer (Hrsg.): Hundert Jahre Saalburg. Zabern, Mainz 1998. ISBN 3805323506
- Margot Klee: Die Saalburg. Theiss, Stuttgart 1995. ISBN 3806212058
- Dietwulf Baatz: Saalburg (Taunus). In: Die Römer in Hessen. Nikol, Hamburg 2002. ISBN 3-933203-58-9
- Dietwulf Baatz: Der Römische Limes. Archäologische Ausflüge zwischen Rhein und Donau. Gebr. Mann, Berlin 2000. ISBN 3-7861-2347-0
- Margot Klee: Der Limes zwischen Rhein und Main. Theiss, Stuttgart 1989. ISBN 3-8062-0276-1
Weblinks
- Saalburgmuseum Offizielle Webseite des Saalburgmuseums
- Kastell Saalburg auf der Seite der Deutschen Limeskommission
- Kastell Saalburg auf der Seite der Deutschen Limesstraße
- Kastell Saalburg auf einer privaten Limesprojektseite