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Chemnitz

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Wappen Karte
Wappen der Stadt Chemnitz
Lage der kreisfreien Stadt Chemnitz in Deutschland
Leitspruch
Stadt mit Köpfchen
Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Regierungsbezirk: Chemnitz
Status: kreisfreie Stadt
Fläche: 220,85 km²
Einwohner: 246.587 (31. Dezember 2005)
Bevölkerungsdichte: 1.117 Einwohner je km²
Arbeitslosenquote: 16,0 % (Juni 2006)
Tiefster Punkt: 267 m ü. NN
Höchster Punkt: 523 m ü. NN
Höhe Marktplatz: 296 m ü. NN
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Postleitzahlen: 09001-09247 (alt 90xx)
Vorwahlen: 0371
03724 (Wittgensdorf)
037209 (Einsiedel)
03722 (Röhrsdorf)
03726 (Euba)
Kfz-Kennzeichen: C
Gemeindeschlüssel: 14 1 61 000
UN/LOCODE: DE CHE
Stadtgliederung: 39 Stadtteile inkl.
8 Ortschaften
Adresse der Stadtverwaltung: Markt 1
09111 Chemnitz
Offizielle Website: www.chemnitz.de
Politik
Oberbürgermeister: Berthold Brehm (CDU)
ab voraussichtl. 13. September 2006:
Barbara Ludwig (SPD)

Chemnitz [ˈkʰɛmnɪʦ] ist eine Stadt im Westen des Freistaates Sachsen. Sie befindet sich im Erzgebirgsbecken, am Nordrand des Erzgebirges. Mit knapp 250.000 Einwohnern ist sie nach Leipzig und Dresden die drittgrößte Stadt sowie eines der sechs Oberzentren des Bundeslandes. Chemnitz hat den Status einer kreisfreien Stadt und ist Sitz des gleichnamigen Regierungsbezirks.

Der Name „Chemnitz“ leitet sich vom Fluss gleichen Namens her, der die Stadt durchfließt. Dessen Name wiederum geht auf die slawische Bezeichnung Kamjenica (= Steinbach im Sorbischen; kamjeń = Stein; vgl. Kamenz) zurück.

Im Jahre 1143 erstmals urkundlich erwähnt, entwickelte sich die Stadt in der Zeit der Industrialisierung zu einer der wichtigsten Industriestädte Deutschlands. Die Einwohnerzahl der Stadt Chemnitz überschritt ca. 1883 die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Zwischen 1953 und 1990 hieß Chemnitz Karl-Marx-Stadt. Heute bildet die im Wandel begriffene Stadt neben Zwickau einen Kern der „Wirtschaftsregion Chemnitz-Zwickau“ und ist Bestandteil der „Metropolregion Sachsendreieck“.

Geografie

Chemnitz liegt im Erzgebirgsbecken, in einer weiten Talmulde am Fluss Chemnitz, umrahmt von Ausläufern des Erzgebirges im Süden, von Höhen des Mittelsächsischen Berglandes im Norden und vom Beutenberg im Osten. Grundlage des Erzgebirgischen Beckens bildet eine Formation „Rotliegendes“, die sich seit dem Oberkarbon gebildet hat.

Siehe dazu auch: Liste der Landschaften in Sachsen, Liste der Gewässer in Sachsen

Nachbargemeinden

Die nachfolgenden Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Chemnitz. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Nordosten genannt:

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet von Chemnitz ist in 39 Stadtteile eingeteilt. Die Stadtteile Einsiedel, Euba, Grüna, Klaffenbach, Kleinolbersdorf-Altenhain, Mittelbach, Röhrsdorf und Wittgensdorf sind zugleich Ortschaften im Sinne der §§ 65 bis 68 der Sächsischen Gemeindeordnung. Für diese Ortschaften gibt es jeweils einen Ortschaftsrat, der je nach Einwohnerzahl der Ortschaft zwischen zehn und 16 Mitglieder hat sowie einen Ortsvorsteher als Vorsitzenden.

Die Ortschaftsräte sind zu wichtigen, die Ortschaft betreffenden Angelegenheiten zu hören. Eine endgültige Entscheidung obliegt dann jedoch dem Gemeinderat der Gesamtstadt Chemnitz.

Stadtteile von Chemnitz
Stadtteile von Chemnitz
Die Stadtteile mit ihren amtlichen Nummern:

Adelsberg (25)
Altchemnitz (41)
Altendorf (92)
Bernsdorf (42)
Borna-Heinersdorf (13)
Ebersdorf (14)
Einsiedel ¹ (46)
Erfenschlag (44)
Euba ¹ (16)
Furth (11)
Gablenz (24)
Glösa-Draisdorf (12)
Grüna ¹ (95)
Harthau (45)
Helbersdorf (61)
Hilbersdorf (15)
Hutholz (64)
Kapellenberg (81)
Kappel (82)
Kaßberg (91)
Klaffenbach ¹ (47)



Kleinolbersdorf-Altenhain ¹ (26)

Lutherviertel (22)
Markersdorf (62)
Mittelbach ¹ (87)
Morgenleite (63)
Rabenstein (94)
Reichenbrand (86)
Reichenhain (43)
Röhrsdorf ¹ (96)
Rottluff (93)
Schloßchemnitz (02)
Schönau (83)
Siegmar (85)
Sonnenberg (21)
Stelzendorf (84)
Wittgensdorf ¹ (97)
Yorckgebiet (23)
Zentrum (01)


¹ zugleich Ortschaft

Geschichte

Übersicht über die Stadtgeschichte von Chemnitz

Im Jahre 1136 wurde bei Chemnitz durch König Lothar III. ein Benediktinerkloster gegründet, das 1143 das Marktrecht erhielt. In einiger Entfernung des Klosters wurde vermutlich nach 1170 durch den König in der Nähe einer Furt durch den Fluss Chemnitz eine stadtähnliche Siedlung gegründet, die schon bald darauf in die Aue verlegt wurde. Bis 1308 war Chemnitz freie Reichsstadt. Schon im Mittelalter war es ein Wirtschaftszentrum, insbesondere durch das im 14. Jahrhundert erhaltene Bleichprivileg.

Seit Ende des 18. Jahrhunderts wurde Chemnitz ein Standort der Industrie mit sehr hohem BSP, ab 1800 wurde die Spinnerei maschinell betrieben. Die Ursprünge gehen auf Johann Esche aus Limbach zurück. Daraufhin wuchs er rasch an, man bezeichnete ihn als „Sächsisches Manchester“, „Ruß-Chamtz“ oder auch als „Rußnitz“. Chemnitz wurde eine der bedeutendsten Industriestädte Deutschlands.

Chemnitz wurde schon früh Sitz eines Verwaltungsbezirks (Amtshauptmannschaft) innerhalb der Kreishauptmannschaft Zwickau des Staates Sachsen. Im Jahre 1874 schied die Stadt aus der Amtshauptmannschaft Chemnitz aus und wurde eine „exemte Stadt“, welche man später als kreisfreie Stadt bezeichnete. Sie blieb aber weiterhin Sitz der Amtshauptmannschaft, aus welcher später der Landkreis Chemnitzer Land hervorging. 1900 wurde die Kreishauptmannschaft Chemnitz als Vorläufer des heutigen Regierungsbezirks Chemnitz gebildet. 1910 entstand die Amtshauptmannschaft Stollberg aus Teilen der Amtshauptmannschaft Chemnitz.

Ein ehemaliges Ortseingangsschild der Stadt

Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Chemnitz stark zerstört, vor allem bei den anglo-amerikanischen Bombardierungen am 5. März 1945. Nach Auflösung der Länder in der DDR im Jahre 1952 wurde Chemnitz Sitz eines Bezirks, der infolge der am 10. Mai 1953 auf Beschluss der DDR-Regierung erfolgten Umbenennung der Stadt Chemnitz in „Karl-Marx-Stadt“, zu Ehren von Karl Marx, ebenfalls in Bezirk Karl-Marx-Stadt umbenannt wurde. Im Vorfeld des Beitritts Sachsens zur BRD wurde am 23. April 1990 eine Volksabstimmung über den künftigen Namen der Stadt abgehalten. Dabei stimmten 76 % der Bürger für den alten Namen „Chemnitz“. Die offizielle Rückbenennung erfolgte am 1. Juni 1990, also noch vor dem formellen Beitritt der DDR zur BRD. Nach Wiedererrichtung des Landes Sachsen 1990 wurde auch der Bezirk Karl-Marx-Stadt aufgelöst.

Im Rahmen der Kreisreform in Sachsen 1994 wurde der Landkreis Chemnitz aufgelöst. Ein Teil wurde mit den Landkreisen Hohenstein-Ernstthal und Glauchau zum neuen Landkreis Chemnitzer Land zusammen geschlossen. Der andere Teil ging im Landkreis Mittweida auf, einige Gemeinden kamen auch zum Mittleren Erzgebirgskreis und zum Landkreis Stollberg. Chemnitz selbst blieb eine kreisfreie Stadt.

Mitte der 1990er Jahre begann die Bebauung der innerstädtischen Bauflächen um das Rathaus zu einem neuen Stadtkern, welche nach rund 10 Jahren noch nicht abgeschlossen ist. Zu dieser Bildung einer neuen Mitte wurden vor allem Kaufhäuser und Einkaufszentren im Bereich des Marktes angesiedelt.

Eingemeindungen

Eingemeindungen nach Chemnitz

Im 19. Jahrhundert erlebte Chemnitz und deren umliegenden Gemeinden durch die Industrialisierung einen hohen industriellen Aufschwung, jedoch siedelten sich die Fabriken und Manufakturen zumeist aus Platz- und Steuergründen außerhalb der Stadt an. Doch schon bald gab es die ersten Vorschläge der umliegenden Gemeinden aus wirtschaftlichen Gründen nach Chemnitz eingemeindet zu werden. Der Eingemeindungsprozess begann im Jahr 1880, abgesehen von der Eingemeindung der Niklasgasse 1844, mit dem Zusammenschluss mit Schloßchemnitz. Bis einschließlich 1900 wurden die stark industriell geprägten Gemeinden Altchemnitz, Altendorf, Gablenz und Kappel nach Chemnitz eingemeindet. Weitere Gemeinden, z. B. Borna und Hilbersdorf, folgten bis 1914 teils aus wirtschaftlichen Aspekten, als auch zur Nutzung von Siedlungsraum für die nach Chemnitz zugezogenen Arbeiter. Die westlich von Chemnitz gelegenen, ebenso industriell erstarkten Gemeinden Schönau, Siegmar und Rottluff lehnten grundsätzlich die Verschmelzung mit der Stadt ab. Letztere wurde jedoch in der nächsten Eingemeindungswelle vor dem Zweiten Weltkrieg zusammen mit u. a. Ebersdorf und Markersdorf eingemeindet. Erst nach der Gründung der DDR wurden auf Beschluss Siegmar und Schönau, inzwischen zur Stadt Siegmar-Schönau erhoben, zusammen mit weiteren rings um Chemnitz gelegenen Gemeinden mit Chemnitz verschmolzen. Danach gab es nur geringfügige Grenzverschiebungen, darunter z. B. die Einziehung eines Territoriums von Neukirchen für die Errichtung des „Fritz-Heckert-Gebiets“. Die bisher letzte Eingemeindungswelle erfolgte zwischen 1994 und 1999, in der u. a. Einsiedel, Röhrsdorf und Grüna in die Stadt einbezogen wurden.

Eine erste Erweiterung der Fluren der Stadt Chemnitz erfolgte bereits im Jahr 1402 mit dem Kauf der wüsten Ortschaften Borssendorf und Streitdorf sowie Teilen der Klosterdörfer Bernsdorf, Gablenz und Kappel. Seit längerem gibt es auch Bestrebungen, die Gemeinde Neukirchen nach Chemnitz einzugliedern. Dies scheiterte bis heute am Widerstand des Landkreises Stollberg und der Gemeinde Neukirchen selbst.

Siehe auch: Stadtgeschichte von Chemnitz

Einwohnerentwicklung

Einwohnerdichte der einzelnen Stadtteile

Siehe Hauptartikel Einwohnerentwicklung von Chemnitz

Im Jahre 1883 wurde Chemnitz mit über 100.000 Einwohnern die 15. Großstadt Deutschlands. Ihren Bevölkerungshöchststand hatte die Stadt 1930 mit einer Einwohnerzahl von über 360.000. Chemnitz ist seit etwa 1989 von einem starken Bevölkerungsrückgang betroffen. So verlor die Stadt – gemessen am heutigen Gebietsstand – seit 1990 mehr als 20 Prozent ihrer Einwohner. Trotz zahlreicher Eingemeindungen in den 1990er Jahren (siehe oben) konnte der negative Bevölkerungstrend nur kurzzeitig gestoppt werden. Die Einwohnerzahl der Stadt fiel im Dezember 2003 unter die Grenze von 250.000. Am 31. Dezember 2005 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ von Chemnitz nach Fortschreibung des Statistischen Landesamtes des Freistaates Sachsen 246.587 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern). Schätzungen ergaben, dass sich die Bevölkerungszahl bis zum Jahre 2020 wahrscheinlich zwischen 207.000 und 214.000 einpendeln wird (beim derzeitigen Gebietsstand von 220,85 km²).

Religionen

Synagoge am Stephanplatz, Ansichtskarte um 1900
Datei:Synagoge davor danach.jpg
Synagoge vor und kurz nach der Reichspogromnacht
Gedenkstein für die am 10. November 1938 zerstörte Synagoge am Stephansplatz

Etwa 80 % der Bevölkerung gehören keiner Religion an.

Die Bevölkerung der Stadt Chemnitz gehörte anfangs zum Bistum Meißen. Die Stadt war bereits ab 1254 Sitz eines Archidiakonats. Ab 1313 war der jeweilige Abt des Benediktinerklosters der Archidiakon. 1539 wurde die Reformation eingeführt und mit dem Pfarrer in St. Jacobi eine Superintendentur verbunden. 1540 wurden die noch bestehenden Klöster aufgehoben. Danach war Chemnitz über viele Jahrhunderte eine überwiegend protestantische Stadt. Vorherrschend war das lutherische Bekenntnis, doch kamen im 16. Jahrhundert auch reformierte Bestrebungen auf, die sich jedoch nicht durchsetzen konnten. Chemnitz blieb innerhalb Sachsens stets Sitz einer Superintendentur. Heute bezeichnet man diesen Verwaltungsbezirk als Kirchenbezirk. Die Kirchengemeinden der Stadt gehören alle zu diesem Kirchenbezirk innerhalb der Region Chemnitz der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens. Der Kirchenbezirk Chemnitz umfasst auch Gemeinden außerhalb der Stadt Chemnitz. Innerhalb der Evangelischen Landeskirche gibt es in Chemnitz auch eine Landeskirchliche Gemeinschaft.

Im 19. Jahrhundert zogen auch wieder Katholiken in die Stadt. Diese gründeten alsbald auch wieder eine eigene Pfarrgemeinde. Wie alle Katholiken im damaligen Königreich Sachsen gehörte auch die Gemeinde in Chemnitz zum Apostolischen Vikariat mit Sitz in Dresden, das seit 1743 zuständiger Verwaltungsbezirk in der Nachfolge des in der Reformationszeit aufgelösten Bistums Meißen war. Aus diesem Verwaltungsbezirk entstand 1921 (wieder) das Bistum Meißen, seit 1980 Bistum Dresden-Meißen, das heute zur Kirchenprovinz Berlin (Erzbistum Berlin) gehört. Chemnitz wurde innerhalb des Bistums Meißen Sitz eines Dekanats, zu dem auch Pfarrgemeinden außerhalb von Chemnitz gehören.

Neben den beiden großen Kirchen können auch viele Gemeinden verschiedener Freikirchen auf ein langes Wirken in Chemnitz zurückblicken, darunter eine Altlutherische Gemeinde, die Elim-Gemeinde (Mitglied im Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden), eine Evangelisch-Freikirchliche Baptistengemeinde, die Heilsarmee, eine Evangelisch-Freikirchliche Brüdergemeinde, zwei Evangelisch-methodistische Gemeinden (Methodisten) sowie ein in der Evangelisch-methodistischen Kirche beheimatetes Klinikum (Bethanien), eine Evangelisch-reformierte Gemeinde (diese gehört zur Evangelisch-reformierten Kirche mit Sitz in Leer), eine Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten und eine freie evangelische Gemeinde.

Das Leben der Stadt Chemnitz wurde durch eine, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstandene, lebendige jüdische Gemeinde stark geprägt. Im Jahr 1879 fand die erste Bestattung auf dem jüdischen Friedhof im Stadtteil Altendorf statt und 1899 konnte die erste Chemnitzer Synagoge am Stephansplatz eingeweiht werden. 1923 hatte die jüdische Gemeinde mit 3.500 Mitgliedern ihren Höchststand erreicht. Es gab 26 jüdische Vereine und jeder dritte der 600 Chemnitzer Fabrikanten, jeder zehnte Arzt sowie viele Künstler waren Juden. Durch den Nazi-Terror verloren, wie in ganz Europa, viele jüdische Bürger ihr Leben oder mussten fliehen. Auch die Synagoge wurde zerstört. Ab 1945 gab es wieder eine winzige Gemeinde. 1957 hatte sie gerade noch 35 Mitglieder und 1989 war die Gemeinde auf 12 Personen geschrumpft. Nach dem Beitritt der DDR zur BRD stieg die Zahl durch Zuwanderung aus ehemaligen GUS-Ländern auf heute ca. 650 Mitglieder. Außerdem wurde im Jahr 2002 eine neue Synagoge geweiht.

Politik

Altes und Neues Rathaus

Im Jahre 1298 ist für Chemnitz bereits ein Bürgermeister und ein Rat bezeugt, die beide an der Spitze der Stadtverwaltung standen.
Im 14. Jahrhundert hatte der Rat mit dem Bürgermeister insgesamt zwölf Mitglieder. Ab 1415 gab es drei Räte, der „alte Rat“ (vom Vorjahr), der „neue Rat“ und der „ruhende Rat“, wobei der alte und neue Rat zusammen den „voll sitzenden Rat“ ergaben. Ihm stand der Bürgermeister vor. Nach dem Dreißigjährigen Krieg gab es nur noch ein Ratskollegium. 1831 wurde eine neue Städteordnung eingeführt. Danach wählten die Bürger ihre Vertretung, die ihrerseits den Bürgermeister und die besoldeten Stadträte wählte. Mit dem Ausscheiden der Stadt Chemnitz aus der Amtshauptmannschaft 1874 erhielt der Bürgermeister den Titel Oberbürgermeister.

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Oberbürgermeister von der NSDAP eingesetzt. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die sowjetische Besatzungsmacht den „Rat der Stadt“ beziehungsweise die Stadtverordnetenversammlung ein. In der DDR fanden Wahlen statt, bei denen es oft nur eine Möglichkeit gab zu wählen. Es wurde starker direkter und indirekter Druck auf nicht linienkonforme Teile der Bevölkerung ausgeübt, die Wahlen waren nicht frei und unabhängig.

Nach dem Beitritt der DDR zur BRD wurde das zunächst als Stadtverordnetenversammlung, nunmehr als Stadtrat bezeichnete Gremium, wieder frei gewählt. Vorsitzender dieses Gremiums war zunächst ein besonderer Vorsitzender (ab 1990 Reinhold Breede, CDU). Heute ist der Oberbürgermeister Vorsitzender des Stadtrats. Der Stadtrat wählte anfangs auch den Oberbürgermeister. Seit 1994 wird der Oberbürgermeister jedoch direkt von den Bürgern der Stadt gewählt.

Georgius Agricola (1494-1555)

Liste der (Ober-)Bürgermeister von Chemnitz und Karl-Marx-Stadt

...

...

  • 1848 - 1873: Johannes Friedrich Müller
  • 1874 - 1896: Dr. Heinrich Friedrich Wilhelm André
  • 1896 - 1908: D. Dr. jur. Dr. ing. Gustav Heinrich Beck
  • 1908 - 1917: Dr. jur. Heinrich Sturm
  • 1917 - 1930: Dr. jur. Hermann Max Johannes Hübschmann
  • 1930 - 1933: Albert Traugott Walter Arlart
  • 1933 - 1945: Walther Schmidt

Peter Seifert hat im Frühjahr 2006 seinen Rücktritt zum 31. Juli 2006 aus Altersgründen angekündigt. Am 11. Juni 2006 fand die erste Runde der Neuwahl des Stadtoberhauptes statt, bei der kein Kandidat die erforderliche absolute Mehrheit der Stimmen erreichen konnte. Die zweite Runde am 25. Juni 2006 gewann Barbara Ludwig (SPD) mit 49,65% der abgegebenen Stimmen.

Wappen

Das Wappen der Stadt Chemnitz zeigt in gespaltenem Schild vorn in Gold zwei blaue Pfähle, hinten in Gold einen schwarzen Löwen mit roter Zunge und Bewehrung.

Die Pfähle stehen für die Mark Landsberg (Landsberger Pfähle), der Löwe für die Markgrafschaft Meißen. Beide Wappensymbole sind bereits seit dem 15. Jahrhundert in den Siegeln der Stadt nachweisbar (vgl. auch das Wappen von Leipzig und Dresden). Sie wurden auch von den Kurfürsten von Sachsen als Herrscher über die Stadt Chemnitz geführt. Seit dem 18. Jahrhundert werden beide Wappensymbole in gespaltenem Schild dargestellt.

Städtepartnerschaften

Chemnitz unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:

Daneben pflegen auch einzelne Stadtteile Partnerschaften zu anderen Gemeinden.

Wirtschaft und Infrastruktur

Stadtentwicklung

Blick über Rosenhofarkaden
Blick über die Türme der Stadt
Mittelstandsmeile - Innere Klosterstraße

Nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg und der Umbenennung in Karl-Marx-Stadt wurde für die Stadt sehr ambitioniert versucht, ein Stadtzentrum zu errichten, das die klassischen Auffassungen vom Städtebau einer sozialistischen Stadt symbolisieren sollte. Dabei wurden die bisherige Stadtgrundrisse in der Innenstadt zu Gunsten eines neu zu schaffenden Straßennetzes verworfen. Die Pläne wurden allerdings auf Grund von finanziellen Mängeln und einem Prioritätenwechsel zugunsten der Wohnraumschaffung nie komplett verwirklicht. In den 60er und 70er Jahren kam es zum großflächigen Aufbau von Wohngebieten in industrieller Plattenbauweise im Zentrum als auch in peripheren Lagen, wie das Fritz-Heckert-Gebiet, das Yorckgebiet oder auch das Beimlergebiet in Gablenz. Dagegen wurde die Altbausubstanz der Gründerzeit, welche vor allem in Kaßberg, Sonnenberg und Schloßchemnitz zu finden ist, vernächlässigt, woraufhin diese zunehmends verfiel.

Mit der Wiedervereinigung Deutschlands stand die Stadt Chemnitz vor mehreren schwierigen Aufgaben. Die Einwohnerzahlen, vor allem in den früher begehrten Plattenbaugebieten, gingen durch Abwanderung in die alten Bundesländer sowie in das Umland stark zurück und noch immer hatte Chemnitz keine klassische Innenstadt, welche aber immer stärker zur politischen Forderung wurde. Diese Situation verschärfte sich mit der Errichtung großer Einkaufszentrum in der Stadtperipherie in den ersten Jahren der 1990er Jahre.

Damit handelte es sich um die einzige deutsche Großstadt, für die, ähnlich dem Wiederaufbau der direkten Nachkriegsjahre, erst seit 1990 ein Stadtzentrum geplant und realisiert werden musste, welches sich den Grundsätzen der „Europäischen Stadt“ verpflichtet fühlt. Planungen zur Wiedergewinnung einer verdichteten Innenstadt rund um das historische Rathaus und führten 1991 zu einem städtebaulichen Wettbewerb. Dieser wurde seitens der Stadt international ausgeschrieben und mit Hilfe der Partnerstadt Düsseldorf durchgeführt. In seinen Dimensionen ist das bis dahin im Wesentlichen als Freifläche brachliegende Gelände an der Stelle der ehemaligen Innenstadt nur mit dem Bauvorhaben „Potsdamer Platz“ in Berlin vergleichbar. Zahlreiche international renommierte Architekten wie Hans Kollhoff und Helmut Jahn prägten so das Bild der neuen Innenstadt. Die Bebauung verzögerte sich jedoch und war rund um den historischen Neumarkt erst 2003 mit der Eröffnung des Modekaufhauses Peek&Cloppenburg vollendet. Nach wie vor sind zwei Baufelder des zur Bebauung vorgesehenen Chemnitzer Zentrums noch nicht bebaut.

Des Weiteren wurden zahlreiche Gründerzeit- und Jugendstilbauten in verschiedenen Stadtteilen größtenteils durch private Initiative saniert, weswegen Stadtteile wie Kaßberg, Schloßchemnitz ihre Einwohnerzahlen seit rund 15 Jahren stabil halten konnten. Die Nachfrage nach Wohnungen in solchen Stadtteilen ist trotz höheren Preisniveaus vor allem in der jüngeren und arbeitsfähigen Bevölkerung sehr stark. Der auch mit dem "Stadtumbau Ost" verbundene Abriss von teilweise geschichtlich wertvollen Denkmälern aus der Gründerzeit zu Gunsten der Aufwertung von Plattenbaugebieten ist daher sehr umstritten, zumal der Altersdurchschnitt der dort lebenden Bevölkerung deutlich über 50 Jahre liegt. Auch fand, unterstützt durch den staatlich geförderten Eigenheimbau, seit Mitte der 1990er Jahre eine starke Wanderungsbewegung in das Umland statt, wodurch aber auch eher ländlich geprägte Stadtgebiete wie Reichenhain und Adelsberg profitieren konnten.

Verkehr

Autobahn

Durch das nordwestliche Stadtgebiet von Chemnitz führt als Ost-West-Achse die A 4 Erfurt - Dresden, die hier die von Süden kommende A 72 Hof - Chemnitz kreuzt. Die Weiterführung der A 72 nach Leipzig ist in Bau und soll in Teilen 2006 freigegeben werden.

Bundesstraßen

Ferner führen die Bundesstraßen B 95, B 107, B 169, B 173 und B 174 durch das Chemnitzer Stadtgebiet. Sämtliche Bundesstraßen bilden den südöstlichen Teil des sogenannten Cityrings, welcher das Stadtzentrum vollständig umschließt. Um die Innenstadt vom ortsfremden Durchgangsverkehr zu entlasten, soll der bereits vorhandene Cityring, durch einen vorgelagerten und in Teilen bereits existierenden Innenstadtring ergänzt werden. Zudem wird mit der Erweiterung des Südverbunds in nordöstlicher bzw. nordwestlicher Richtung, dieser in seiner Bedeutung als Tangentialverbindung gestärkt, so dass in Zukunft, der Transitverkehr aus Richtung Erzgebirge, über diese Verbindung zu der im Norden befindlichen Autobahn A4 geführt werden kann. Eine indirekte Verbindung mit der westlich der Stadt liegenden A72 ist bereits vorhanden.

Eisenbahn

Von Chemnitz führen Bahnlinien zu dem wichtigen Knoten Leipzig, nach Dresden und Zwickau auf der Sachsen-Franken-Magistrale und nach Riesa sowie mehrere kleinere Strecken in das Chemnitzer Umland. Die Strecke nach Leipzig wurde in den vergangenen Jahren für eine Geschwindigkeit von 160 km/h ausgebaut. Alle vier Stunden fährt der InterCity nach Dresden bzw. nach Karlsruhe über Nürnberg und Stuttgart, dreimal täglich ein InterRegio nach Berlin.

Jedoch ist Chemnitz gemessen an seiner Größe sehr schlecht an nationale Bahnverbindungen angebunden. Seit Mitte der 1990er Jahre gibt es daher Diskussionen in der Stadt, welche die politisch Verantwortlichen auffordern, sich um eine Verbesserung der Anbindung zu bemühen. Diesen negativen Umstand wollte die Deutsche Bahn mit dem am 11. Dezember 2005 in Betrieb gesetzten Chemnitz-Leipzig-Express (CLEX) und der Kampagne „Start-Ziel-Sieg: 59 Minuten von Chemnitz nach Leipzig“ beheben, jedoch ist die Bahnstrecke teilweise eingleisig und zudem unelektrifiziert. Auch im Eisenbahngüterverkehr ist Chemnitz nach Stilllegung und Abbruch des Rangierbahnhofes Chemnitz-Hilbersdorf kein Eisenbahnknoten mehr. Da zum Fahrplanwechsel im Dezember 2006 sowohl die InterRegio-Verbindung Chemnitz–Berlin als auch die IC-Verbindung Karlsruhe–Dresden eingestellt werden sollen, wird voraussichtlich ab diesem Zeitpunkt kein Eisenbahnfernverkehr mehr nach Chemnitz fahren.

ÖPNV

Datei:Variobahn 601 Südring.jpg
Eine Niederflurstraßenbahn an der Haltestelle „Südring“

Die Stadt Chemnitz ist in den Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) eingebunden. Alle öffentlichen Verkehrsmittel können daher zu einheitlichen Tarifen des VMS benutzt werden. Den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in der Stadt bedienen fünf Straßenbahnlinien der Chemnitzer Stadtbahn und 32 Buslinien der „Chemnitzer Verkehrs-Aktiengesellschaft“ (CVAG).

Den Regionalverkehr betreiben:

  • Citybahn Chemnitz GmbH (mit der Modellstrecke Chemnitz Hbf - Stollberg und den Strecken nach Burgstädt und Hainichen)
  • DB Regio AG Verkehrsbetrieb Sachsen (Strecken nach Zwickau, Dresden, Leipzig, Riesa)
  • DB RegioNetz Verkehrs GmbH Erzgebirgsbahn (Strecken nach Aue, Annaberg-Buchholz, Olbernhau)
  • Autobus GmbH Sachsen, REGIOBUS GmbH Mittweida, BVO Verkehrsbetriebe Erzgebirge GmbH, Verkehrsbetriebe Kreis Freiberg GmbH, Reisedienst Dörfelt OHG

Das seit der ersten Hälfte der neunziger Jahre verfolgte „Chemnitzer Modell“ im öffentlichen Personennahverkehr hat deutschlandweit Aufsehen erregt. Dabei geht es um Stadt-Umland-Verbindungen mit Niederflur-Straßenbahnen über die Grenze zwischen Straßenbahn und Eisenbahn hinweg. Die erste solche Regionalstadtbahnlinie verbindet seit Ende 2002 das Chemnitzer Stadtzentrum mit der Stadt Stollberg. Dabei wird vom Chemnitzer Hauptbahnhof über das Stadtzentrum bis nach Altchemnitz das Straßenbahnnetz der CVAG befahren. Dort wechseln die Bahnen auf die Eisenbahnstrecke nach Stollberg. Diese wurde mit zusätzlichen Haltepunkten ausgebaut und elektrifiziert und wird heute von der Regio-Infra-Service Sachsen betrieben. Den Verkehr führt die City-Bahn Chemnitz im Auftrag des Verkehrsverbundes Mittelsachsen durch. Fortführend sind zunächst Linien aus dem Norden (Burgstädt, Mittweida und/oder Hainichen) bis ins Stadtzentrum geplant. Dazu soll in den nächsten Jahren im Hauptbahnhof eine weitere Straßenbahn-Eisenbahn-Verknüpfungsstelle entstehen. Vorbereitend wurden bereits Abschnitte der Straßenbahn zwischen Hauptbahnhof und Stadtzentrum umgebaut. Außerdem vorgesehen ist eine Linie nach Limbach-Oberfrohna über eine neu zu bauende Nordost-Straßenbahnstrecke. Ferner ist eine Erweiterung auf die Eisenbahnstrecken ins Erzgebirge, Richtung Dresden und Zwickau denkbar.

Flugverkehr

Der Regierungsbezirk Chemnitz ist der dichtbesiedeltste Ballungsraum der BRD ohne eigenen Flughafen. Die nächstgelegensten internationalen Flughäfen sind der Flughafen Dresden (80 km) und der Flughafen Leipzig-Halle (90 km). Südlich von Chemnitz ist der Flugplatz Chemnitz-Jahnsdorf gelegen. Das Gebäude des ehemaligen Flughafens Chemnitz aus der Anfangszeit der Luftfahrt in Deutschland ist noch erhalten und liegt heute inmitten des Wohngebietes „Fritz Heckert“ im Südwesten von Chemnitz.

Medien

Print

Im Raum Chemnitz erscheint als Tageszeitung die „Freie Presse“, mit rund 364.100 Exemplaren pro Werktag nach eigener Aussage die auflagenstärkste regionale Tageszeitung Deutschlands. Des Weiteren werden in Chemnitz die Chemnitzer Morgenpost von Gruner + Jahr sowie die Lokalausgabe der Bild-Zeitung vertrieben. Das monatlich erscheinende Stadtmagazin „Stadtstreicher“ enthält u. a. einen Veranstaltungsplaner für Chemnitz, Zwickau und deren Großraum.

Weiterhin werden in Chemnitz noch mittwochs die kostenlosen Anzeigenblätter „Wochenspiegel“ und „Blick“ und samstags der „Blitzpunkt“ verteilt. Das Anzeigenblatt „Blick“ erscheint zudem sonntags als „Sonntagsblick“.

Fernsehen

In der Region Chemnitz ist über Kabel und Antenne der TV-Sender „Sachsen Fernsehen“, welcher von der 09111 Studio Chemnitz GmbH & Co. KG produziert wird, zu empfangen. Zunächst begann der Regionalsender am 4. Oktober 1993 mit der halbstündigen Sendung „Drehscheibe Chemnitz“, die als werktägliches Regionalfenster das analog auf dem terrestrischen Kanal 45 ausgestrahlte VOX von 17.30 bis 18.00 Uhr unterbrach. Die Wiederholung erfolgte von 18.00 bis 18.30 Uhr, ebenso werktäglich, auf dem Kanal 47, auf dem das Programm von RTL ausgestrahlt wurde. Seit Juli 1999 ist „Sachsen Fernsehen“ ganztägig auf dem bisher von RTL genutzten terrestrischen Kanal zu sehen. Weitere Lizenznehmer sind „Leipzig“ und „Dresden Fernsehen“.

Daneben gab es 1995/ 96 „MIG Chemnitz TV“, ein weiteres Regionalprogramm, welches hauptsächlich analog im Kabelnetz der RFC ausgestrahlt wurde. Neben einer Bildschirmzeitung wurde ein wöchentliches Regionalmagazin gezeigt, welches täglich wiederholt wurde.

Radio

Seit dem 23. Mai 1993 ist der Radiosender „CHEMNITZ 102.1“ terrestrisch über die namensgebende Frequenz 102,1 Mhz in der Region Chemnitz zu empfangen. Ebenso terrestrisch ist auf 102,7 MHz täglich von 18 bis 19 Uhr das „Radio UNiCC“ – das Uniradio der TU Chemnitz – sowie von 19 bis 24 Uhr das Chemnitzer Bürgerradio „Radio T“ empfangbar. Einer der „Sächsischen Ausbildungs- und Erprobungskanäle“ (SAEK) ist in Chemnitz ansässig und produziert ein Hörfunkprogamm, das im ewt/RFC-Kabel täglich auf 90,5 MHz sendet, ebenfalls gibt es einen Livestream – außerdem hat der SAEK auch einen Fernsehbereich, in dem sich junge Fernsehmacher ausprobieren können.

Ansässige Unternehmen

  • ESKA Automotive GmbH
  • Volkswagen Sachsen GmbH, Motorenfertigung Chemnitz
  • Bruno Banani
  • KARL MAYER Textilmaschinenfabrik GmbH
  • Premium Bodywear AG
  • enviaM (envia Mitteldeutsche Energie AG)
  • Union Werkzeugmaschinen GmbH Chemnitz (älteste existierende Werkzeugmaschinenfabrik Deutschlands)
  • IT-Services and Solutions GmbH
  • NILES-SIMMONS-Hegenscheidt Gruppe
  • Hörmann-Rawema
  • IAV GmbH Chemnitz
  • Technologiezentrum Chemnitz GmbH
  • CBS Information Technologies AG
  • Stadtwerke Chemnitz
  • Siemens Chemnitz
  • ELWA Starkstromanlagenbau GmbH Chemnitz

Öffentliche Einrichtungen

In Chemnitz haben folgende Einrichtungen und Institutionen beziehungsweise Körperschaften des öffentlichen Rechts ihren Sitz:

Bildung und Forschung

Hörsaalgebäude der TU Chemnitz an der Reichenhainer Straße

Technische Universität Chemnitz (TUC): Die Universität geht zurück auf die 1836 gegründete Königliche Gewerbschule Chemnitz, die anfangs eine Bildungsstätte der Textilindustrie war. 1882 kam die Elektrotechnik hinzu und nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie als Staatliche Akademie für Technik geführt. 1953 stieg sie zur Hochschule für Maschinenbau auf und 1963 wurde sie eine Technische Hochschule. Schließlich wurde sie 1986 in den Rang einer Technischen Universität erhoben. Die Technische Universität betreut aktuell zwischen 10.000 und 11.000 Studenten.

Gymnasien:

Forschungseinrichtungen:

  • Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU)
  • Sächsisches Textilforschungsinstitut e. V.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bühnen

Der Chemnitzer Theaterplatz
  • Die Theater Chemnitz
  • Opernhaus Chemnitz (Oper, Operette, Ballett, Musical)
  • Schauspielhaus Chemnitz
  • Robert-Schumann-Philharmonie Chemnitz
  • Figurentheater
  • Stadthalle Chemnitz
  • „Das Chemnitzer Kabarett“ (ehem. „1. Chemnitzer Kabarett“)
  • Kabarett Kiste – Kabarett „Sachsenmeyer & Co“
  • Armes Theater mit V.E.B. (Vereinseigene Bühne)
  • FRESSTheater
  • Fata Morgana

Museen

Verbunden mit den Bemühungen um eine Verbesserung der Außenwirkung Chemnitz' seit den 1990er-Jahren ist auch eine Profilierung als Kunst- und Kulturzentrum zu beobachten. Die Entwicklung einer musealen Landschaft in Chemnitz ist derzeit noch im Gange. Dabei soll Chemnitz' Charakter als Industriestadt gewahrt werden. Als ein wichtiger Markstein dieser Entwicklung wird das neue Industriemuseum Chemnitz gewertet, welches umfangreiche Sammlung der sächsischen Industriegeschichte umfasst. Zeugen dieser industriellen Entwicklung sind ebenfalls das Sächsische Eisenbahnmuseum und das Museum für sächsische Fahrzeuge.

König-Albert-Museum, Sitz der Städtischen Kunstsammlungen

Weiterhin stellen die Kunstsammlungen Chemnitz im König-Albert-Museum eine umfangreiche Bildersammlung mit Schwerpunkt auf den Impressionismus und Expressionismus aus und ergänzen dieses Angebot mit zum Teil vielbeachteten Sonderaustellungen. Daneben ist als eine wichtige kulturelle und museale Einrichtung das Kulturkaufhaus „DAStietz“ zu nennen, welches Ausstellungsstücke zeitgenössischer Kunst in der Neuen Sächsischen Galerie und das Museum für Naturkunde beherbergt. Die Prägung der Stadt durch den Jugendstil wird durch das Henry-van-de-Velde-Museum in der Villa Esche deutlich, wo vor allem Exponate des belgischen Architekten und Designers Henry van de Velde der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Burg Rabenstein

Das Museum für Stadtgeschichte ist im Schlossbergmuseum integriert. Die Räumlichkeiten dieses Museums werden auch für zahlreiche Ausstellungen zu historischen Themen genutzt. Die Burg Rabenstein erzählt durch verschiedene Ausstellungen von der Geschichte der kleinsten in Sachsen erhaltenen Burganlage.

Das ehemalige Kaufhaus Schocken wird zum Archäologischen Landesmuseum umgenutzt

Überdies sind kleinere zahlreiche Spezialmuseen im Stadtgebiet angesiedelt, beispielsweise das Deutsche Spielemuseum, das Ebersdorfer Schulmuseum, das Straßenbahnmuseum Kappel, die Medizinhistorischen Sammlungen des Klinikum Chemnitz gGmbH sowie das Kulturgeschichtliche Spezialmuseum für Militärgeschichte und der Museumsspeicher Ebersdorf.

Die Entwicklung Chemnitz' als Museumsstandort wird kontinuierlich fortgeführt. Ab Herbst 2007 sollen die Bildersammlungen moderner und zeitgenössischer Kunst des Münchener Galeristen Alfred Gunzenhauser in einem eigens dafür eingerichtetem Gebäude, dem Museum Gunzenhauser, präsentiert werden. Des Weiteren wird die Stadt Chemnitz ab dem Jahr 2010 das Haus der Archäologie im ehemaligen Kaufhaus Schocken beherbergen, um dem Besucher umfassende Informationen über die archäologische und kulturgeschichtliche Entwicklung Sachsens zu vermitteln.

Kinos

In der Stadt Chemnitz fanden bereits 1897, zwei Jahre nach der ersten öffentlichen Filmvorstellung Deutschlands, Filmvorführungen statt. Dabei präsentierte der Kameramann Clemens Seeber im Varieté Mosella-Saal zumeist Wochenrückblicke aus der Stadt und deren Region, welche das Publikum erfolgreich annahm. Das 1909 erbaute Filmtheater Luxor-Palast existiert nach Rekonstruktionen und Erweiterungen noch heute. Mit der Enteignung sämtlicher Lichtspieltheater im Land Sachsen im Jahr 1948 gingen alle Kinos in der Chemnitzer Region in Volkseigentum über. Vor und besonders nach der Wiedervereinigung Deutschlands mussten sowohl innerhalb und als auch außerhalb der Kernstadt zahlreiche Kleinkinos aus Rentabilitätsgründen schließen. Das Europa 70, das Welt-Echo oder das Jugendfilmtheater (vormals Filmschau) seien hier als Beispiele genannt.

Heute ist das Kinoleben von Chemnitz stark von der Kette CineStar geprägt, welche die drei Großkinos Filmpalast am Roten Turm, Luxor Filmpalast und Filmpalast im Vita-Center unterhält. Sie bieten im Wesentlichen Filme, welche auch bundesweit in den Kinos stark gefragt sind. Weiterhin existieren eine Reihe von Kinos mit kleineren Besucherkapazitäten wie das Clubkino Siegmar, das Kino m54 des Altenativen Jugendzentrums Chemnitz e. V., der Filmclub mittendrin der Universität Chemnitz sowie das Metropol, welches für seine Angebote im niedrigen Preissegment bekannt ist.

Karl-Marx-Monument („Nischel“)

Bauwerke

Siehe auch: Sehenswürdigkeiten in Chemnitz.

Von Chemnitz ist meist nur der „Nischl“, das wuchtige, 1971 eingeweihte Karl-Marx-Monument des russischen Künstlers Lew Kerbel und Wahrzeichen der Stadt Chemnitz sowie das Hotel „Kongress“, das Alte und Neue Rathaus am Markt und das Plattenbaugebiet „Fritz Heckert“ bekannt. Dennoch bietet Chemnitz eine Reihe schöner Bauwerke aus vielen Epochen. Als ältestes Bauwerk gilt das alte Wahrzeichen, der Rote Turm, der Teil der historischen Stadtbefestigung war. Aus dem 16. Jahrhundert stammen eine Reihe aufwändig restaurierter Fachwerkhäuser am Fuße des Schloßbergs. Als einzigstes Gebäude mit einer Barockfassade ist das 1735 bis 1741 errichtete Siegertsche Haus von Johann Christoph von Naumann am Markt zu erwähnen. Der Architekt Richard Möbius schuf 1909 das Opernhaus und das König-Albert-Museum, beide am Theaterplatz sowie die Feuerwache an der Schadestraße. Unweit der Innenstadt findet man auf dem Kaßberg eines der größten Gründerzeit- und Jugendstilviertel Europas. Nordöstlich davon wurde 1928 bis 1935 das Stadtbad durch Fred Otto errichtet, es gilt als bedeutendes Denkmal der architektonischen Moderne. Stadtauswärts in Richtung Süden links des Chemnitzflusses erhebt sich der 1927 errichtete Uhrturm von Erich Basarke der Fa. Schubert & Salzer – er ist unter den Chemnitzern auch als „Wirkbau“-Turm bekannt. Das Wasserschloss Klaffenbach sowie die Burg Rabenstein, beide am Stadtrand gelegen, sind begehrte Ausflugsziele.

Kirchen

Die Stadtkirche St. Jakobi ist die älteste erhaltene Kirche der Stadt. Sie stammt aus dem 14. Jahrhundert und befindet sich im Stadtzentrum direkt hinter dem Alten Rathaus. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie stark zerstört, der Wiederaufbau ist bis heute noch nicht abgeschlossen.

Ein Rest des ehemaligen Benediktinerklosters ist die Schloßkirche auf dem Schloßberg, eine spätgotische Hallenkirche und Nachfolger einer romanischen Basilika von 1136. Ihr schließt sich das Schloßbergmuseum an.

Die Johanniskirche befand sich einst außerhalb der Stadtmauern. Sie wurde erstmals 1264 urkundlich erwähnt. An ihr schloss sich der städtische Johannis-Friedhof, der heutige Park der Opfer des Faschismus, an. Eine Kirche gleichen Namens befindet sich noch im Stadtteil Reichenbrand an der Kreuzung Zwickauer und Hohensteiner Straße.

Zwischen Theater- und Schillerplatz steht die St. Petrikirche, ein neugotischer Sandsteinbau, der von Hans Enger entworfen und 1889 geweiht wurde. Ihr gegenüber befinden sich das Chemnitzer Opernhaus und das König-Albert-Museum.

Auf dem Kaßberg befinden sich drei Kirchen. Die Kreuz-Kirche von Otto Bartning (1936) an der Henriettenstraße, die Friedenskirche von 1879, welche eine Methodistengemeinde beherbergt, sowie die Dreieinigkeitskirche – beide auf der Kaßbergstraße. Am Südhang des Kaßbergs steht an der Hohe Straße die St. Johannes-Nepomuk-Probsteikirche.

Die Markuskirche ist eine von zwei Kirchen auf dem Sonnenberg. Die neugotische Backsteinkirche mit Doppelhelm-Turm stammt aus dem Jahre 1895. Für die katholische Gemeinde wurde 1905 der Bau der St.-Joseph-Kirche abgeschlossen.

Die Luther-Kirche in der Zschopauer Straße stammt von 1908 und war eines der ersten Gebäude in Chemnitz in Stahlbetonbauweise. Kirchen gleichen Namens stehen in den Stadtteilen Harthau und Schönau.

Eingebettet in den alten Dorfkern des Stadtteils Ebersdorf steht eine alte Stiftskirche. Sie war Wallfahrtsstätte des sächsischen Kurfürsten Friedrich des Sanftmütigen und dessen Gemahlin Margaretha. Im Zusammenhang mit dem sächsischen Prinzenraub hinterließen sie die Kleider der entführten Prinzen Ernst und Albert.

Die Peter-Pauls-Kirche im Mittelbach ist ein Nachfolger einer romanischen Kapelle aus dem 14. Jahrhundert. Nach mehreren Umbauten und der letzten Restaurierung ist sie eine der kleinsten Kirchen im Stadtgebiet.

Weitere sehenswerte Kirchen sind die St. Matthäuskirche in Altendorf, die St. Michaeliskirche in Altchemnitz, die Gnadenkirche in Borna, die St. Andreaskirche (1888) in Gablenz, die St. Jodokuskirche in Glösa, die Kirche am Harthauer Kirchsteig, die Trinitatiskirche in Hilbersdorf, die St.-Georg-Kirche in Rabenstein, die Christuskirche in Reichenhain, die Jacobikirche in Einsiedel, die Kreuzkirchen in Grüna und Klaffenbach sowie die Kirchen in Adelsberg, Euba, Kleinolbersdorf-Altenhain, Röhrsdorf und Wittgensdorf.

Die Villa Esche

Villen

Zu den bedeutendsten Villen in Chemnitz zählen die zwischen 1903 und 1911 in Jugendstilarchitektur errichtete Villa Esche sowie die Villa Koerner aus dem Jahr 1914. Beide entstanden nach den Plänen des Architekten Henry van de Velde.

Das neue Chemnitz

Die „neue“ Chemnitzer Innenstadt entstand nach Plänen von international renommierten Architekten, wie Helmut Jahn, Hans Kollhoff und Christoph Ingenhoven. Von ihnen stammen der gläserne Kaufhof und das gläserne Kaufhaus „Peek & Cloppenburg“.

Die neue Synagoge an der Stollberger Straße stammt von dem Architekten Prof. Alfred Jacoby und wurde am 24. Mai 2002 geweiht. In der sog. Reichskristallnacht vom 9. zum 10. November 1938 wurde die alte Chemnitzer Synagoge (erbaut 1897-1899 nach Plänen von Architekt Wenzel Bürger) am Stephanplatz ebenso wie 2.000 weitere jüdische Gotteshäuser im Deutschen Reich in Brand gesetzt, beschädigt und später abgetragen.

Das Kulturkaufhaus „DAStietz“ ist ein ehemaliges Kaufhaus (Wilhelm Kreis, 1913), welches heute u. a. die Stadtbibliothek, die Volkshochschule, das Naturkundemuseum und die Neue Sächsische Galerie beherbergt. Im großen Lichthof befindet sich der Versteinerte Wald.

Die Chemnitz-Arena ist eine Mehrzweckhalle mit bis zu 13.000 Steh- oder 7.000 Sitzplätzen. Sie war die einstige Produktionshalle auf dem Gelände der ehemaligen Wanderer-Werke.

Das Hotel Mercure

Höchste Bauwerke

Weit sichtbar ist der Schornstein des Heizkraftwerkes Nord. Mit einer Höhe von 300 m ist er das höchste Bauwerk der Stadt und gleichzeitig das höchste Bauwerk Sachsens.

Das höchste Gebäude ist mit 93 m Höhe das 1974 erbaute Hotel „Kongress“ (heute „Mercure“) im Stadtzentrum. An ihm schließt sich der Stadthallenkomplex an.

Mit 84 m ist der doppelhelmige Turm der Markuskirche (nach Entwürfen der Berliner Firma Abesser & Kröger, geweiht 1895) auf dem Sonnenberg der höchste Kirchturm und ein markantes Wahrzeichen des Sonnenbergs.

Das erste Chemnitzer Hochhaus (Willy Schönfeld, 1925/26) war das noch heute bestehende Gebäude der ehemaligen Weberei Cammann & Co. mit einer Höhe von 40 m.

Weitere Sehenswürdigkeiten

Regelmäßige Veranstaltungen

  • März: Tage der jüdischen Kultur
  • März: Chemnitzer Linux-Tage: Am 1. Samstag und Sonntag im Monat März
  • März: Automobilschau MACH in der Chemnitz Arena
  • März: Chemnitzer-Schultheaterwochen
  • Mai–September: Kunst- und Handwerkermarkt an jedem 1. Freitag im Monat
  • Mai: Chemnitzer Museumsnacht
  • Juli/August: splash! Festival (größtes Hip-Hop- und Reggae-Festival Europas)
  • August/September: Stadtfest
  • September: SOUL EXPRESSION (internationale Breakdanceveranstaltung)
  • September: Künstlerbuchmesse
  • Oktober: Internationales Kinderfilmfestival „Schlingel“
  • Oktober: Kulturfestival „Begegnungen“ mit vielfältigen Veranstaltungen
  • November: Tage der erzgebirgischen Folklore
  • Dezember: Erzgebirgischer Weihnachtsmarkt

Sport

Chemnitz erhebt den Anspruch, eine Sportstadt zu sein. Argumente dafür sind die hohe Anzahl von Medaillengewinnern bei Olympischen Spielen aus Chemnitz, die durchaus hohe Beteiligung der Bevölkerung im Breitensport. Außerdem ist die Stadt ein Olympiastützpunkt und hat mit dem Sportgymnasium ein Gymnasium mit vertieft sportlichem Profil, welches einen exzellenten Ruf genießt. Rund 63% der Stadtbevölkerung sind nach einer Studie des Fachbereichs Sportwissenschaften der TU Chemnitz aus den Jahren 1998 und 2001 innerhalb oder außerhalb eines Vereins sportlich aktiv.[1]

Sportvereine

Die Stadt Chemnitz hat rund 200 Sportvereine mit insgesamt mehr als 30.000 Mitgliedern. Bekannte Vereine in der Stadt sind der Fußballverein Chemnitzer FC, der Basketballverein der Herren BV TU Chemnitz 99 sowie der Damen Chemnitzer Basketgirls.

Der Chemnitzer FC spielte nach seiner Rückbenennung von FC Karl-Marx-Stadt von 1991 bis 1996 sowie von 1999 bis 2001 in der 2. Bundesliga. Seit dem Abstieg in die Regionalliga Nord im Jahr 2001 kämpfte der Verein regelmäßig gegen den Abstieg. Die Saison 2005/2006 schloss der CFC als Tabellenletzter ab und stieg damit in die Oberliga Nordost/ Süd ab. Der Verein brachte einen der bekanntesten Nationalspieler Deutschlands, Michael Ballack, hervor, der dort fünf Jahre in dessen Jugendmannschaft sowie seine ersten beiden Jahre im Profifußball spielte.

Im Basketball dominieren im Herrenbereich der BV TU Chemnitz und im Damenbereich die Chemnitzer Basketgirls. Die Niners spielen seit der Saison 2002/2003 in der 2. Basketball Bundesliga Süd und belegten in der aktuell abgelaufenen Saison 05/06 den 3. Platz. Mittelfristiges Ziel soll der Aufstieg in die Basketball-Bundesliga sein. Dieses Ziel hat die Spitzenmannschaft der Damen, die ChemCats, bereits erreicht. Nach der Abspaltung vom BV TU Chemnitz im Mai 2002, als der frühere Verein nach dem Erstligaverzicht 2000 einen weiteren Rückzug in die 3. Liga vorsah, spielte die Mannschaft in der 2. Damen-Basketball-Bundesliga.

Sportanlagen

Stadtbad, auch Denkmal der architektonischen Moderne

Das Sportforum, 1926 als Südkampfbahn eröffnet, befindet sich in Bernsdorf in direkter Nähe zum Sportgymnasium. Das Sportareal umfasst ein Hauptstadion mit 18.500 Zuschauerplätzen, eine Leichtathletik- /Mehrzweckhalle mit einer Zuschauerkapazität von 1450 Plätzen sowie Radrennbahn, welche 15.000 Zuschauer aufnehmen kann. Daneben stehen drei Rasenplätze, zwei Hartplätze, ein Kunstrasenplatz, eine 50-Meter-Schwimmhalle, eine Boxer-/Ringerhalle, zwei Kunstturnhallen und jeweils eine Spiel- und Judohalle zur Verfügung.

Als Fußballstadion ist vor allem das Stadion an der Gellertstraße bekannt, da dieses Heimspielstätte des Chemnitzer FC ist. Die Aufnahmekapazität dieses Stadions beläuft sich auf 12.500 Zuschauer. Direkt am Chemnitzfluss gelegen bindet sich die Richard-Hartmann-Halle, welche als Heimspielstätte des BV TU Chemnitz 99 dient und 2600 Gäste aufnehmen kann. Dagegen kann die Sporthalle am Schloßteich, Spielstätte der ChemCats, lediglich rund 750 Plätze aufbieten. Des Weiteren wird neben Messeveranstaltungen die Chemnitz Arena seltener für Sportereignisse genutzt, so beispielsweise für Boxkämpfe. Die Messe- und Veranstaltungshalle kann bis zu 11.000 Zuschauer aufnehmen.

Der Stausee Oberrabenstein als Panorama-Aufnahme

Für den Breitensport außerhalb von Vereinen stehen auch zahlreiche Einrichtungen zur Verfügung. Als Trainingsstätte von Katarina Witt ist das Eissport- und Freizeitzentrum Chemnitz in direkter Nähe zum Küchwald bekannt. Neben der Eissporthalle mit 4000 Plätzen existieren im Areal eine Trainingshalle, eine 400-Meter-Eisschnelllaufbahn und ein Rollhockeystadion. Im Stadtgebiet befinden sich außerdem das Stadtbad und weitere drei Hallenbäder sowie fünf Freibäder. Auch ist das Baden in naheliegenden Stauseen im und außerhalb des Stadtgebiets beliebt, wie zum Beispiel am Stausee Oberrabenstein.

Persönlichkeiten

Für Ehrenbürger, Söhne und Töchter der Stadt und weitere verdienstvolle mit der Stadt verbundene Persönlichkeiten, siehe Liste der Persönlichkeiten der Stadt Chemnitz

Sprache

In Chemnitz wird ein meißnischer Großstadtdialekt gesprochen, der Einflüsse aus dem Vorerzgebirgischen aufweist.

Literatur

  • Thematische Stadtpläne Chemnitz. 5 Teile zu einzelnen Architekturepochen. Chemnitz: edition vollbart 2002/2003.
  • Jens Kassner, Christine Weiske: Reformarchitektur in Chemnitz. Chemnitz: edition vollbart 2003.
  • Zur Entstehung und Frühgeschichte der Stadt Chemnitz. Kolloquium des Stadtarchivs Chemnitz, 24. April 2002, Volksbank Chemnitz. Aus dem Stadtarchiv Chemnitz 6 (Stollberg 2002), ISBN 3-00-011097-6.
  • Schriftenreihe: Aus dem Stadtarchiv Chemnitz (Chemnitz 1998 ff.), ZDB-ID 20028933.
  • Zeitschrift: Mitteilungen des Chemnitzer Geschichtsvereins: Jahrbuch (Chemnitz 1992 ff.), ZDB-ID 9137270.
  • „Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte“ Band II Mitteldeutschland – Im Auftrag der Konferenz der landesgeschichtlichen Kommissionen Deutschlands mit der Unterstützung des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart 1941.
  • Chemnitz. Neue Bauten in der Stadtmitte 1990-2003. Verlag Edition Leipzig 2003.
  • Jens Kassner: Chemnitz in den „Goldenen Zwanzigern“. Architektur und Stadtentwicklung. Verlag Heimatland Sachsen 2000.
  • Jens Kassner: Wohnen in Chemnitz. 75 Jahre kommunale Wohnungswirtschaft 1928-2003. edition vollbart 2003.
  • Stadtphotographien (Chemnitz 2003) ISBN: 3-933169-02-X

Filme

  • „Bilderbuch Deutschland: Chemnitz – Das Tor zum Erzgebirge“, Erstausstrahlung: ARD, 27. Juni 2004, 45 Min.
  • „Die Eisprinzessin“; neunteilige Jugendserie (ARD) von 1991

Fußnoten

  1. Internetseite der TU Chemnitz
Commons: Chemnitz – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikinews: Chemnitz – in den Nachrichten
Wiktionary: Chemnitz – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen