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Guantanamera

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der Text zu Guantanamera ist ein Gedicht des kubanischen Nationaldichters José Martí. Nach Martís Tod im Unabhängigkeitskampf wurde Guantanamera zu einem populären Lied. Die Melodie wurde von Joseito Fernandez komponiert. 1963 wurde das Lied in größerem Maß über Kuba hinaus bekannt, nachdem es Pete Seeger in New York aufführte.

Der Text

Refrain

Der Refrain heißt „Guantanamera, guajira Guantanamera“ und ist ein Wortspiel:

Guantanamera ist die weibliche Form des Adjektivs zu Guantánamo und bedeutet „aus Guantánamo stammend“. Für sich allein stehend heißt es so viel wie „Frau/Mädchen aus Guantánamo“.

Guajira steht in Kuba einerseits für einen Musikstil (siehe Guajira), andererseits aber auch für eine „weiße“ (das heißt in der Regel spanischstämmige) Bäuerin. Guajira Guantanamera bedeutet also sowohl „Guajira-Lied aus Guantánamo“ als auch „weiße Bäuerin aus Guantánamo“.

Strophen

spanischer Originaltext deutsche Übersetzung

Yo soy un hombre sincero,
de donde crece la palma,
y antes de morirme quiero
echar mis versos del alma.

Ich bin ein aufrichtiger Mensch
von da, wo die Palme wächst,
und bevor ich sterbe, möchte ich
mir diese Verse von der Seele singen.

Mi verso es de un verde claro
y de un carmín encendido.
Mi verso es un ciervo herido
que busca en el monte amparo.

Mein Vers ist von hellem Grün
und von entflammtem Rot
Mein Vers ist ein verwundeter Hirsch
der im Gebirge Zuflucht sucht

Cultivo una rosa blanca,
En julio como en enero,
Para el amigo sincero
Que me da su mano franca.

Ich ziehe eine weiße Rose heran,
im Juli wie im Januar,
für den ehrlichen Freund
der mir seine offene Hand reicht.

Con los pobres de la tierra
quiero yo mi suerte echar.
El arroyo de la sierra
me complace más que el mar.

Mit den Ärmsten der Erde
will ich mein Schicksal teilen.
Der Bach im Gebirge
erfreut mich mehr als das Meer.

Andere Interpretationen

In der Folgezeit wurde und wird Guantanamera von zahlreichen Künstlern interpretiert, sowohl von politischen Liedermachern als auch von Personen, die darin wohl "nur" ein nettes Unterhaltungslied sahen:

siehe auch

Trivia

2002 lebte ein bereits zu Rudi Völlers aktiven Zeiten geprägter Fußball-Schlachtgesang wieder auf, der die Melodie von Guantanamera mit dem Text Es gibt nur ein' Rudi Völler verbindet. Weiterhin basieren auch die Comedysongs „Froschfotzenleder“ von Willy Astor und Mike Krüger sowie „Ein Bier im Keller“ von Bernd Stelter auf der Melodie von Guantanamera. In Schweden gab es einen Werbespot [1] in dem zu der Melodie „Panta mera“ (etwa: „Pfände mehr!“) gesungen wird.

Das Lied Guantanamera kommt ausserdem in einer Instrumentalversion in Harry Gregson-Williams´ Soundtrack zu dem Film Antz vor.