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Chemisch-technische Bibliothek

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Die Chemisch-technische Bibliothek, auch später Chetebi genannt, ist ein Verlagsprojekt des A. Hartleben's Verlags in Wien. Der aus Leipzig stammende Eugen Marx initierte als damaliger Verlagsdirektor eine von 1875-1949, über 75 Jahre laufende Reihe mit insgesamt 423 Bänden. Inhaltlich stellen sie "leicht faßlich" geschriebene, nicht mit Theorie überfrachtete "Anleitungen" zur Herstellung von Chemikalien, Lebensmitteln, Baustoffen und handwerklichen Erzeugnissen dar. Diese Fachbuchreihe begleitete den Übergang von manufaktureller bis industrieller Fertigung und richtet sich an den innovativen Handwerker, Anlagenbauer und damalige Verfahrenstechiker.

Jede Ausgabe umfaßte etwa 1000 Exemplare. Von den 389 bis 1928 herausgegebenen Bänden, sind 47% in mehr als einer Ausgabe publiziert worden, von 53% der Werke existiert nur 1. Auflage.

Die Bedeutung dieser, die Industrialisierung dokumentierenden Fachbücher, läßt sich an zahlreichen Faksimiles ermessen, welche seit den 1980er Jahren wieder in den Reprint gehen. Für die Erforschung selten dokumentierter Herstellungsverfahren von besonderen Werkstoffen, sind diese Bücher oft die einzige Quelle.

Auszeichnungen

1877 beschließt der Landeskulturrath für das Königreich Böhmen in einer Plenarsitzung "der auch auf dem Gebiete der landwirtschaftlichen Literatur so strebsamen Firma A. Hartleben, in einem besonderen Dekrete den Dank des Landeskulturrathes schriftlich auszusprechen".[1]

1886 Dem Verlagsprojekt wird die Silbermedaille anläßlich der Industrie-Ausstellung in Linz und Krems verliehen, gleichzeitig wird der Verlag A. Hartleben bei der Leder-Industrie-Ausstellung in Ried und Preßburg mit ehrenvoller Anerkennung gewürdigt.

Quelle

Martin Bruny, Die Verlagsbuchandlung A. Hartleben. Eine Monographie, Diplomarbeit zur Erlangung des Magistergrades der Philosophie. Geisteswissenschaftliche Fakultät, Wien Universität Wien, 1995

Literatur

Österreichisch-ungarische Buchhändler-Correspondenz Nr. 45. 10.11.87. S. 422

  1. Österreichisch-ungarische Buchhändler-Correspondenz, Nr. 45, 10. November 1887, S. 422