Gasthaus zur Krone (Otterberg)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 30′ N, 7° 46′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Kaiserslautern | |
Verbandsgemeinde: | Otterbach-Otterberg | |
Höhe: | 247 m ü. NHN | |
Fläche: | 32,11 km2 | |
Einwohner: | 5438 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 169 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 67697 | |
Vorwahl: | 06301 | |
Kfz-Kennzeichen: | KL | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 35 035 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Hauptstraße 27 67697 Otterberg | |
Website: | www.otterberg.de | |
Stadtbürgermeister: | Martin Müller (SPD) | |
Lage der Stadt Gasthaus zur Krone (Otterberg) im Landkreis Kaiserslautern | ||
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Otterberg ist eine Stadt im Landkreis Kaiserslautern in Rheinland-Pfalz und Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg, der sie auch angehört. Otterberg ist ein staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort und gemäß Landesplanung als Grundzentrum ausgewiesen.[2]
Geographie
Geographische Lage
Otterberg liegt etwa fünf Kilometer nördlich von Kaiserslautern. Die Stadt liegt im Talkessel des Otterbachs durchschnittlich 250 m ü. NN.
Stadtgliederung
Neben dem Zentrum von Otterberg gehören zur Stadt Otterberg auch die Wohnplätze und Weiler: Althütterhof, Appental, Badweiher, Beutlermühle, Birotshof, Drehenthalerhof, Dreibrunnen, Dudenbacherhof, Geisenmühle, Heiligenmoschelerberg, Lanzenbrunnerhof, Lauerhof, Messerschwanderhof, Münchschwanderhof, Neumühle, Ölmühle, Reichenbacherhof, Schloßberg und Weinbrunnerhof.[3]
Das Dorf Drehenthalerhof ist als Ortsbezirk ausgewiesen.
Geschichte
Bereits um 1145 gründeten Zisterzienser ein Kloster in der Otterburg auf dem heutigen Schlossberg. Da die Zisterzienser Klöster in Bachtälern oder Moorgebieten bevorzugten, begannen sie 1168 mit dem Bau der Klosteranlage, von der die Abteikirche noch erhalten ist.
1579 kamen reformierte Glaubensflüchtlinge aus den Spanischen Niederlanden (Wallonen), da das pfälzische Otterberg Religionsfreiheit versprach. Nachfahren derselben leben heute noch hier.[4][5] Mit der Ansiedlung der Glaubensflüchtlinge einher ging ein starkes Wachstum des Ortes, so dass bereits im Jahre 1581 die Stadtrechte vergeben wurden. Der nach dem Dreißigjährigen Krieg zerstörte Messerschwanderhof wurde im 17. Jahrhundert von aus der Schweiz geflohenen Mennoniten besiedelt.[6]
Bis zum 1. Juli 2014 war Otterberg Verwaltungssitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde, die dann mit der Verbandsgemeinde Otterbach zur Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg fusionierte.
Bevölkerungsentwicklung Die Entwicklung der Einwohnerzahl der Stadt Otterberg, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2][1]
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Religion
Am 31. Oktober 2014 waren 49,1 Prozent der Einwohner evangelisch und 23,4 Prozent katholisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.[7]
- Die jüdische Gemeinde
In Otterberg bestand im 18./19. Jahrhundert eine jüdische Gemeinde, der zeitweise (um 1848) über 20 Familien mit etwa 100 Personen angehörten. 1817 wird ein jüdischer Betsaal genannt. 1838 wurde eine Synagoge eingeweiht. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sind die jüdischen Familien teilweise ausgewandert, teilweise in andere Städte verzogen, sodass 1897 die Gemeinde aufgelöst und die Synagoge verkauft wurde. Das Gebäude ist umgebaut als Wohnhaus erhalten. Prominenteste jüdische Familie war die 1854 in die USA ausgewanderte Familie Straus (siehe unten bei „Söhne und Töchter der Stadt“).[8][9]
Politik
Stadtrat
Der Stadtrat in Otterberg besteht aus 22 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Stadtbürgermeister als Vorsitzenden.
Die Sitzverteilung im Stadtrat:[10]
Wahl | SPD | CDU | GRÜNE | FDP | FWG | Gesamt |
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2014 | 12 | 5 | 2 | 1 | 2 | 22 Sitze |
2009 | 11 | 8 | – | 1 | 2 | 22 Sitze |
2004 | 9 | 10 | – | 1 | 2 | 22 Sitze |
- FWG = Freie Wählergruppe Stadt Otterberg e.V.
Bürgermeister
Die Stadt Otterberg hat einen ehrenamtlichen Stadtbürgermeister, die Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg hingegen einen hauptamtlichen Bürgermeister. Aufgrund einer in der rheinland-pfälzischen Gemeindeordnung festgelegten Bestimmung können diese Ämter in Personalunion ausgeführt werden, bedürfen jedoch gesonderter Wahlen. Martin Müller (SPD) ist seit dem 27. August 2009 Stadtbürgermeister von Otterberg.
Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: „In Silber drei hockende rote Eichhörnchen 2:1, mit je einer goldenen Nuss in den Pfoten“.
Es wurde 1840 vom bayerischen König Ludwig I. genehmigt und geht zurück auf ein Siegel von 1670.[11]
Städtepartnerschaft
Die Partnerstadt der Stadt Otterberg ist Gueugnon, eine Stadt mit etwa gleich vielen Einwohnern wie Otterberg. Die Stadt liegt im französischen Burgund im Département Saône-et-Loire.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Abteikirche Otterberg – Die Klosterkirche ist Teil einer ehemaligen Klosteranlage, gegründet um 1145 durch eine Schenkung der ehemaligen Herren von Otterburg mit dem umliegenden Gebiet an den Zisterzienserorden. Mönche aus dem Kloster Eberbach wurden mit einem Abt ausgesandt, um die Klosteranlage zu errichten. Die Kirche wurde zwischen 1168 und 1254 erbaut. Das Kloster erreichte um das Jahr 1340 wirtschaftliche Blüte, der Niedergang erfolgte schon vor der Reformationszeit, so dass um 1561 nur noch drei Mönche mit ihrem Abt im Otterberger Kloster lebten. Die Abteikirche ist die größte Klosterkirche der Pfalz und auf Grund ihres Baustils (gegen Ende der Romanik mit ersten gotischen Elementen) von weit überregionaler Bedeutung.
- Historische Altstadt – Die Altstadt beherbergt eine Vielzahl an Fachwerkhäusern.
- Theis'sche Schmiede – 1612 erbaute, funktionsfähige Schmiede in Familienbesitz in der Altstadt (Kirchstraße). An jedem ersten Samstag im Monat werden Führungen angeboten.[12]
- Altes Stadthaus – 1753 im Barockstil errichtet, beinhaltet heute das Heimatmuseum. [13]
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Otterberg
Bildergalerie
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Abteikirche
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Stadtmauer
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Blaues Haus
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Alte Apotheke
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Kriegerdenkmal 1870–71 Vollansicht
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Weltkriegsdenkmale
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Hühnenstein
Wirtschaft und Infrastruktur
Behörden
Als Sitz der Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg beherbergt die Stadt deren Verwaltung.
Das Forstamt Otterberg ist zuständig für die Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg und für Teile der Verbandsgemeinden Bruchmühlbach-Miesau, Enkenbach-Alsenborn, Ramstein-Miesenbach und Weilerbach.
Verkehr
Die Stadt Otterberg ist sowohl über die A 6 als auch über die A 63 an den überregionalen Fernverkehr angeschlossen.
Von 1911 bis 1980 war Otterberg Endpunkt einer im Bahnhof Lampertsmühle-Otterbach beginnenden Nebenbahn an das Schienennetz angebunden; Personenverkehr fand lediglich von 1919 bis 1954 statt. Deshalb wird Otterberg im Personennahverkehr nur noch vom Saar-Pfalz-Bus bedient. Folgende Linien fahren Haltestellen in Otterberg an: Linie 130, 131, 133, 134, 140 in Richtung Kaiserslautern, Linie 130 Richtung Ortsteil Drehenthalerhof, Linie 131 Richtung Niederkirchen (Westpfalz), Linie 133 Richtung Höringen, Linie 134 Richtung Lauterecken sowie die Linie 140 in Richtung Weilerbach und Reichenbach-Steegen.
Bildung
Otterberg verfügt über eine Grundschule, eine private Musikschule, eine integrierte Gesamtschule sowie über eine Waldorfschule.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Gustav Schmitt (1832–1905), Politiker
Söhne und Töchter der Stadt
- Johann Heinrich Roos (1631–1685), Maler
- Lazarus Straus (1809–1898), Kaufmann
- Isidor Straus (1845–1912), deutsch-amerikanischer Geschäftsmann (Teilhaber des Kaufhauses Macy’s in New York) und Politiker (Mitglied des US-Repräsentantenhauses).
- Nathan Straus (1848–1931), deutsch-amerikanischer Geschäftsmann und Teilhaber des Kaufhauses Macy’s in New York. War seit den 1890er Jahren einer der großen Wohltäter seiner Zeit, unterstützte mit großen Summen Projekte in den USA, Palästina und Deutschland (u. a. Kampagne für pasteurisierte Milch, wodurch er unzähligen Kindern das Leben rettete). Die Stadt Netanja in Israel ist nach ihm benannt.
- Oscar Straus (1850–1926), Politiker und Diplomat. 1906/09 US-Wirtschafts- und Arbeitsminister unter Präsident Theodore Roosevelt (siehe Handelsministerium (Vereinigte Staaten)), war damit erstes jüdisches Kabinettsmitglied in den USA; 1909/10 Botschafter der USA in der Türkei.
- Kurt Mayer (1903–1945), Historiker und NS-Funktionär
- Georg Stauth (* 1942), Islamwissenschaftler und Soziologe
- Hannah Lothrop (1945–2000), Psychologin und Autorin
- Helge Karch (* 1953), Mikrobiologe
Personen, die vor Ort gewirkt haben
- Georg Friedrich Blaul, Prediger vor Ort
- Gerhard Bold, lebt vor Ort
- Christian Brembeck, spielte 2008 etwas in der Abteikirche ein
- Johannes Kriebitzsch, fertigte die Bleiglasfenster im Kloster
- August Lufft, besuchte vor Ort eine Privatschule
- Wilhelm Meise, lebte nach dem Zweiten Weltkrieg in Otterberg
- Wendelin Merbot († 1561); Zisterzienser, von 1553 bis 1561 letzter Abt des Klosters Otterberg
- Edgar Popp, verfasste 1971 eine Schrift über die Renovierung der Abteikirche
- Axel Roos, lebt vor Ort und betreibt dort eine private Fußballschule
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden; Fortschreibung des Zensus 2011 (Hilfe dazu).
- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile, Seite 96 (PDF; 2,3 MB).
- ↑ Geschichte zur Abteikirche, Stand: 1. April 2008.
- ↑ Armin Kohnle: Die Kurpfalz , Asyl für Glaubensflüchtlinge im 16. Jahrhundert. Vortrag vom 19. Juni 2004, „Otterberger Begegnungen, 425 Jahre Wallonen in Otterberg“.
- ↑ Messerschwanderhof. SWR Landesschau Rheinland-Pfalz, abgerufen am 29. März 2010.
- ↑ Gemeindestatistik. In: KommWis. 31. Oktober 2014, abgerufen am 30. November 2014.
- ↑ Informationen zur jüdischen Geschichte und zur ehemaligen Synagoge in Otterberg
- ↑ Steinebrei, Hans. Geschichte der Juden in Otterberg: ein Beispiel aus der pfälzischen Geschichte des 19. Jahrhunderts. Otterbach/Pfalz. Arbogast. 2005. 120 S. ISBN 3-87022-173-9.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3.
- ↑ Informationen über die Theis'sche Schmiede auf der Seite der VG Otterberg, Stand: 15. Juni 2009.
- ↑ Informationen über das Alte Stadthaus auf der Seite der VG Otterberg, Stand: 15. Juni 2009.