Wolfgang Mischnick
Wolfgang Mischnick (*29. September 1921 in Dresden, † 6. Oktober 2002) war ein deutscher Politiker und Mitglied der (FDP).
Ausbildung und Beruf
Nach dem Abitur nahm er von 1939 bis 1945 als Soldat, zuletzt im Range eines Leutnant der Reichswehr, am Zweiten Weltkrieg teil. Als ehemaligem Offizier der Wehrmacht wird ihm von der sowjetischen Besatzungsmacht das angestrebte Ingenieurstudium verboten. 1948 wird er mit einem Schreib- und Redeverbot belegt. Daraufhin flieht er nach Frankfurt am Main.
Familie
Wolfgang Mischnick war verheiratet.
Partei
Nach Kriegsende gehörte Mischnick zu den Mitbegründern der LDP in Dresden. Er gehörte dann ab 1946 dem geschäftsführenden Zentralvorstand der LDP für die Sowjetische Besatzungszone an. 1947 wurde er zum Stellvertretenden Landesvorsitzenden der LDP in Sachsen gewählt. Diese Wahl wurde jedoch von der Sowjetischen Besatzungsmacht annulliert.
Nach seiner Flucht nach Westdeutschland wird er hier Mitglied der FDP. Von 1954 bis 1957 war er Bundesvorsitzender der FDP-Jugendorganisation, der Deutschen Jungdemokraten. Von 1954 bis 1991 war er auch Mitglied im Bundesvorstand der FDP, davon in den Jahren 1964 bis 1988 als Stellvertretender Bundesvorsitzender.
Von 1954 bis 1967 war er daneben auch Stellvertretender Landesvorsitzender der FDP in Hessen, von 1967 bis 1977 amtierte er dann als deren Landesvorsitzender.
Von 1987 bis 1995 war er Vorsitzender der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung.
Abgeordneter
1946 wurde Mischnick in die Stadtverordnetenversammlung von Dresden gewählt. Ab 1956 war er Fraktionsvorsitzender der FDP-Fraktion in Frankfurt am Main.
Von 1954 bis 1957 war er Mitglied des Landtages von Hessen. Hier fungierte er als Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Landtagsfraktion.
Von 1956 bis 1961 sowie von 1964 bis 1968 war er Mitglied in der Stadtverordnetenversammlung von Frankfurt am Main. Hier bekleidete er das Amt des Fraktionsvorsitzenden.
Von 1957 bis 1994 war Wolfgang Mischnick Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier war er von 1959 bis 1961 Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion. Nach seinem Ausscheiden aus der Bundesregierung wurde er 1963 zum Stellvertretenden Vorsitzenden und 1968 schließlich zum Vorsitzenden der FDP-Bundestagsfraktion gewählt. Erst 1991 schied er auf eigenen Wunsch aus diesem Amt aus und wurde daraufhin zum Ehrenvorsitzenden der FDP-Bundestagsfraktion gewählt.
Sonstiges
- Berühmt ist Mischnicks Rede vor dem deutschen Bundestag anlässlich des Misstrauensvotum gegen Helmut Schmidt 1982
Öffentliche Ämter
Von 1961 bis 1963 war er im Kabinett von Konrad Adenauer Bundesminister für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte.
Gesellschaftliche Ämter
Von 1953 bis 1957 war er Vizepräsident der Verbandsversammlung der Landeswohlfahrtsverbände in Hessen. Von 1957 bis 1961 war er Präsident des Gesamtverbandes der Sowjetzonenflüchtlinge. Außerdem war er Mitglied im Kuratorium der Stiftung Deutsche Sporthilfe.
Querverweise
Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion:
Theodor Heuss |
Hermann Schäfer |
August-Martin Euler |
Hermann Schäfer |
Thomas Dehler |
Max Becker |
Erich Mende |
Knut Freiherr von Kühlmann-Stumm |
Wolfgang Mischnick |
Hermann Otto Solms |
Wolfgang Gerhardt |