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Kreiszahl

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Die Zahl Pi (symbolisiert durch "π", näherungsweise 3.141 592 653 589 793 238 462 643 383...), auch Archimedes' Konstante oder Ludolph'sche Zahl (Ludolph van Ceulen, s.u.) genannt, drückt das Verhältnis des Kreisumfangs zu seinem Durchmesser aus. Alternativ kann man π definieren als die Fläche eines Kreises mit dem Radius 1 oder als die kleinste positive Zahl, für die cos(x) = 0 gilt.

Formeln, die π beinhalten:

Umfang eines Kreises mit Radius r: U = 2 π r
Fläche eines Kreises mit Radius r: F = π r2
Volumen einer Kugel mit Radius r: V = (4/3) π r3
Oberfläche einer Kugel mit Radius r: O = 4 π r2

Formeln der Analysis, die π beinhalten :

1/12 + 1/22 + 1/32 + 1/42 + ... = π2 / 6 (Euler)
1/1 - 1/3 + 1/5 - 1/7 + 1/9 - ... = π / 4 (Leibniz' Formel)
2/1 * 2/3 * 4/3 * 4/5 * 6/5 * 6/7 * 8/7 * 8/9 * ... = π / 2 (Wallis Produkt)
     ∞   -x2
    ∫   e    dx  =  π1/2
   -∞
n! ~ (2 π n)1/2 (n/e)n (Stirlingsche Formel)
eπ i + 1 = 0 (Die bemerkenswerteste Formel der Welt)

Formeln der Physik, die π beinhalten

Δx Δph / (4π) (Heisenbergsche Unbestimmtheitsrelation)
ω = 2 π f (Kreisbewegung: Winkelgeschwindigkeit gleich 2 π mal Umlauffrequenz)


Irrationalität & Transzendenz:

Die Zahl π ist keine rationale Zahl. Das heisst, sie kann nicht als Verhältnis zweier natürlicher Zahlen geschrieben werden, etwa als a/b (üblicherweise Bruch genannt). Dies wurde 1761 von Johann Heinrich Lambert bewiesen. Tatsächlich ist die Zahl eine transzendentale. Dies bedeutet, dass es kein Polynom mit ganzzahligen (oder rationalen) Koeffizienten gibt, deren Wurzel π ist. Als Konsequenz ergibt sich daraus, dass es unmöglich ist, π nur mit ganzen Zahlen oder Brüchen und Wurzeln auszudrücken. Dies wurde von Lindemann 1882 bewiesen.

Näherungen

Es gibt daher keine einfache simple Formel für π. Vielmehr müssen wir für diese Zahl Näherungen benutzen. Diese Näherungswerte und -verfahren waren lange Zeit insbesondere für die angewandten Wissenschaften (Ingenieurbau etc.) sehr wertvoll; die neueren Näherungswerte hingegen haben bereits soviele Stellen, dass man nicht mehr von praktischen Nutzen sprechen kann.

Ludolph van Ceulen (c1600) hat die ersten 35 Dezimalstellen berechnet. Er war so stolz auf dieses Ergebnis, dass er das Ergebnis auf seinem Grabstein verewigen ließ.

Keine der oben angegebenen Formeln kann zur effizienten Berechnung von Näherungswerten von π dienen. Für schnelle Berechnungen kann man Formeln wie etwa die von Machin verwenden:

4 arctan(1/5) - arctan(1/239) = π/4

zusammen mit der Taylor'schen Reihenentwicklung der ArcTan - Funktion. Diese Formel wird sofort klar, wenn man sie in Polarkoordinaten der komplexen Zahlen angibt, beginnend mit

(5+i)4 · (-239 + i) = -114244-114244 i.

Die ersten eine Millionen Ziffern von π und 1/π sind als Datei beim Projekt Gutenberg erhältlich. Der aktuelle Rekord (Stand August 2001) steht bei 206 000 000 000 Ziffern, die im September 1999 unter Benutzung des Gauss-Legendre-Algorithmus und des Borwein-Algorithmus berechnet wurden.

In 1996 hat David H. Bailey, zusammen mit Peter Borwein und Simon Plouffe, eine neue Formel für π entdeckt:

http://www.nersc.gov/~dhbailey/dhb-form.gif

Diese Formel erlaubt es auf einfache Weise, die n-te Stelle einer binären oder hexadezimalen Darstellung von π zu berechnen, ohne dass man zuvor die n-1 vorherigen Ziffernstellen berechnen muss. http://www.nersc.gov/~dhbailey/ ist Bailey's Webseite und enthält eine Herleitung des Verfahrens und auch Implementationen in verschiedenen Programmiersprachen.

Merkregel

Eine einfache Merkregel für die ersten sieben Nachkommastellen ist: Gib O Gott, O Vater Fähigkeit zu lernen!, was in der Anzahl der Buchstaben der Worte 3 1 4 1 5 9 2 6 ergibt.


Offene Fragen

Die drängenste Frage bezüglich π ist, ob sie eine normale Zahl ist, ob sie zum Beispiel in einer binären (oder jeder anderen n-artigen) Zahlendarstellung jede mögliche Binär- bzw. sonstige Zifferngruppe gleichermaßen enthält, so wie dies die Statistik erwarten ließe, wenn man eine Zahl vollkommen nach dem Zufall erzeugen würde.

Bailey und Crandal haben 2000 gezeigt, dass die Existenz der oben angegebenen Bailey-Borwein-Plouffe-Formel und ähnlicher Ableitungen belegt, dass die Normalform (normality) von π zur Basis 2 angegeben (wie auch die von verschiedenen anderen Konstanten) auf ein bestehenden Ergebnis der Chaostheorie reduziert werden kann. Für weitere Details dazu siehe die Webseite von Bailey.

Anwendungen

Pi spielt in verschiedenen Zweigen der Mathematik eine wichtige Rolle - nicht nur innerhalb der Geometrie.

Siehe Algebra (Calculus xxxx), Geometrie, Trigonometrische Funktion, Zahlentheorie


Externe Links


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