Klee
Klee | ||||||||||||
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Vorlage:Taxonomy | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Trifolium | ||||||||||||
L. |

Klee (Trifolium) ist eine Gattung aus der Vorlage:Subfamilia Schmetterlingsblütler (Faboideae) der Pflanzenfamilie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae).
Der botanische Gattungsname leitet sich von der Dreizahl der Blätter ab (lat. tres = drei, folium = Blatt).
Beschreibung
Die mehrjährigen krautigen Pflanzen haben dreizählig gefiederte Blätter. Die Blüten sind zu Köpfchen, Trauben oder Dolden gruppiert, oder sind selten einzeln achselständig. Die Blüten sind meist purpur, weiß oder gelb. Die Früchte sind oblonge oder verkehrt-eiförmige, ein- bis viersamige, nicht oder kaum aufspringende Hülsenfrüchte.
Alle Kleearten ziehen Wurzelknöllchen bildende, Stickstoff bindende Bakterien (Rhizobium) an, die mit dem Klee eine Symbiose eingehen.
"Kleeblätter"
Die Laubblätter der Klee-Arten setzen sich üblicherweise aus drei Blättchen zusammen. Ein vierblättriges Kleeblatt gilt als Glückssymbol. Die Chance, ein solches zu finden, beträgt ungefähr 1%, wobei es vorkommt, dass durch bestimmte biologische Prozesse in kleinen mit Klee bewachsenen Bodenabschnitten überdurchschnittlich viele vierblättrige Kleeblätter wachsen (ca. 10%).
Noch viel seltener sind Kleeblätter mit mehr bzw. weniger Blättchen. Der Deutsche Kleeblatt-Sammler Claas Hickl hat seit 1976 bis 2005 die unglaubliche Anzahl von 3552 vier- fünf- und sechsblättrige Kleeblätter, hauptsächlich Trifolium allerdings auch einige Oxalis (wildfunde) gefunden und getrocknet. Ein Teil davon kann unter quattrofolium.com besichtigt werden. Der Schweizer Kleeblatt-Sammler Ramon Mayer besaß 1027 Kleeblätter, worunter 1 einblättriges, 5 zweiblättrige, 869 vierblättrige, 147 fünfblättrige, 4 sechsblättrige und ein siebenblättriges waren.
1975 fand ein Amerikaner ein zehnblättriges Kleeblatt. Zwei Amerikaner fanden einst ein vierzehnblättriges Kleeblatt, was Rekord ist. Dies wurde weltweit nur zweimal beobachtet.
Arten
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Es werden etwa 300 Arten in den gemäßigten und subtropischen Klimaten der nördlichen Erdhälfte unterschieden. Mitteleuropäische Arten und wichtige Futterpflanzen sind vor allem der Wiesen-Klee, der auch Rotklee bezeichnet wird (T. pratense), der Inkarnat-Klee (T. incarnatum) und der Weiß-Klee (T. repens).
- Klee (Trifolium):
- Hügel-Klee (T. alpestre)
- Westalpen-Klee (T. alpinum)
- Hasen-Klee (T. arvense)
- Gold-Klee (T. aureum)
- Braun-Klee (T. badium)
- Feld-Klee (T. campestre)
- Faden-Klee (T. dubium)
- Erdbeer-Klee (T. fragiferum)
- Schweden-Klee (T. hybridum)
- Inkarnat-Klee (T. incarnatum)
- Mittlerer Klee (T. medium)
- Berg-Klee (T. montanum)
- Norischer Klee (T. noricum)
- Geröll-Klee (T. pallescens)
- Pannonischer Klee (T. pannonicum)
- Spreiz-Klee (T. patens)
- Wiesen-Klee, auch als Rotklee bezeichnet, (T. pratense)
- Weiß-Klee (T. repens)
- Persischer Klee (T. resupinatum)
- Kleinblüten-Klee (T. retusum)
- Fuchsschwanz-Klee (T. rubens)
- Moor-Klee (T. spadiceum)
- Alm-Klee (T. thalii)
- Mittlerer Klee (T. medium)
- Ägyptischer Klee (T. alexandrinum)
- Blassgelber Klee (T. ochroleucon)
- Streifen-Klee (T. striatum)
- Bodenfrüchtiger Klee (T. subterraneum)
Anbau und Verwendung
- (Hinweis: In diesem Unterpunkt werden auch „Kleearten“ besprochen, die nicht zur Gattung Trifolium gehören)
Die Kultivierung der Kleearten hat ihren Ursprung in Medien, wo die Luzerne sehr früh gebaut wurde. Sie gelangte von dort nach Griechenland um 150-50 v. Chr., dann nach Italien und später nach Spanien. Nach den Verwüstungen der folgenden Zeit kam die Luzerne erst um 1550 von Spanien wieder nach Italien, wo man um diese Zeit auch den Roten Kopfklee auf den Acker brachte. Nicht viel später verbreitete sich die Luzerne nach Frankreich und Belgien, wo um 1566 die Kopfkleekultur gleichfalls schon bekannt war.
Wenige Jahre darauf finden wir Luzerne- und Klee-Anbau in Deutschland, und zwar durch Wallonen in die Rheinpfalz gebracht. Im 17. Jahrhundert konnte in Deutschland kaum von Fortschritten die Rede sein; in den beiden ersten Dritteln des 18. Jahrhunderts baute man Klee in Thüringen, Sachsen, Franken und in der Pfalz an.
Nach dem Rot-Klee erschien die Esparsette in Süddeutschland und noch später die Luzerne und der Weiß-Klee, letzterer von Mainz aus, im Innern Deutschlands. In den 1860er Jahren begann man in Süddeutschland die Kleekultur zu verbessern, und nach Abstellung der Triftservituten der Äcker gelangte dieselbe zu allgemeiner Aufnahme. Man gewann bedeutend gesteigerte Futtermassen, vergrößerte daraufhin den Viehbestand und führte Stallfütterung der Rinder ein.
Nach 1848 fand der Kleeanbau schnell noch allgemeinere Verbreitung, und indem man sich für solche Gegenden, wo Luzerne und Kopfklee versagten, nach Ersatzarten umsah, ermöglichte man seinen Anbau auf allen Bodenarten.
Der großflächige Anbau als Futterpflanze machte die imkerliche Nutzung von Klee als Massentracht erst möglich. Von den hauptsächlich angebauten Arten ist vor allem der Weißklee als Trachtpflanze interessant. Er wird von vielen Imkern gezielt angewandert. Den Wiesen- oder Rotklee mit seinen längeren Blütenkronröhren bestäuben dagegen überwiegend Hummeln. Nur in trockenen Jahren, wenn die Blüten witterungsbedingt kürzer bleiben, können auch Honigbienen diese durch ihre große Blütenzahl ausgezeichnete Tracht nutzen.
Schadorganismen und "Krankheiten"
nach Schlipf, 1922:
- Kleekrebs (Sclerotinia trifoliorum)
- Mehltau, Kleemüdigkeit, Schimmelpilze, Rostpilze,
- Kleeteufel (Kleine Sommerwurz, Orobanche minor)
- Kleeseide (Cuscuta)
- Stengelälchen (Nematoda)
Kuriosum
Klee produziert so genannte Phyto-Östrogene, die bei Säugetieren verhütend wirken. Dies kann als Verteidigungsmethode des Klees gegen Fressfeinde angesehen werden. Phyto-Östrogene wirken wie die Anti-Babypille bei der Frau und lösen in höheren Konzentrationen eine Scheinschwangerschaft aus, durch die das Tier nicht empfängnisbereit ist.