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Deutschland Tour 2006

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Vorlage:Neuigkeiten

Zwischenstand nach der 5. Etappe
Erster Jens Voigt 22:27:51 h
(42,490 km/h)
Zweiter Wladimir Gussew + 0:03 min
Dritter Marzio Bruseghin + 0:13 min
Vierter Levi Leipheimer + 0:18 min
Fünfter Iñigo Cuesta + 0:25 min
Sechster Jewgeni Petrow + 0:36 min
Siebter Leonardo Piepoli + 0:38 min
Achter Eddy Mazzoleni + 0:43 min
Neunter Andrei Kaschetschkin + 0:49 min
Zehnter Andy Schleck + 0:57 min
Punktewertung Erik Zabel 83 P.
Zweiter Gerald Ciolek 39 P.
Dritter Danilo Napolitano 35 P.
Bergwertung Andrei Kaschetschkin 15 P.
Zweiter Jens Voigt 10 P.
Dritter Stefan Schumacher 9 P.
Nachwuchswertung Wladimir Gussew 22:27:54 h
Zweiter Andy Schleck + 0:54 min
Dritter Assan Bazajew + 1:34 min
Teamwertung Team CSC 67:24:57 h
Zweiter Lampre-Fondital + 1:20 min
Dritter Team Gerolsteiner + 1:25 min

Die 30. Deutschlandtour findet vom 1. bis 9. August 2006 statt. Der Start erfolgte erstmals seit der Wiedereinführung der Rundfahrt mit einem Prolog in Düsseldorf. Nach acht Etappen wird das Ziel in Karlsruhe erreicht. Die Strecke mit einer Gesamtlänge von 1.390,5 km besteht aus zwei flachen Einzelzeitfahren (darunter der Prolog), zwei Bergankünften nach Seefeld und St. Anton, sowie vier flachen und einer mittelschweren Etappe in den Harz. Durch die Verkürzung der 5. Etappe, mit der Nichtüberquerung des Kühtai-Sattels, verringerte sich die Gesamtdistanz der Rundfahrt auf 1.361,4 km.

Trotz der negativen Schlagzeilen im Vorfeld der Rundfahrt war das Zuschauerinteresse, sowohl am Straßenrand als auch an den Fernsehgeräten sehr groß.

Verlauf

Prolog

Der 5,5 km lange Auftakt der Rundfahrt wurde aufgrund des wechselhaften Wetters mit heftigem Regen und starkem Wind von mehreren Stürzen geprägt. Geheimfavorit Stefan Schumacher verlor bei einem solchen Sturz mit daraus resultierendem Defekt an Kette und Vorderreifen 1:28 min auf den Tagessieger Wladimir Gussew, der sich knapp vor T-Mobile-Nachwuchstalent Linus Gerdemann und dem deutschen Zeitfahrmeister Sebastian Lang vom Team Gerolsteiner durchsetzen konnte.

Lange Zeit hatte der deutsche Meister des Vorjahres Gerald Ciolek die Bestzeit gehalten. Er war bereits als Zweiter auf den Kurs gegangen und fand im Gegensatz zum Großteil seiner Konkurrenten noch gute Streckenbedingungen vor.

Fahrerfeld auf der ersten Etappe bei Dortmund-Hohensyburg
1. Etappe

Wie bereits am Vortag beim Prolog war das Rennen von den schlechten Witterungsbedingungen geprägt. Noch in der ersten Rennstunde setzte sich ein Spitzenduo, Anton Luengo und Andreas Matzbacher, ab. Ihr Maximalvorsprung lag bei knapp über sechs Minuten. Sie wurden 23 km vor dem Ziel vom Hauptfeld eingeholt.

An der letzten Bergwertung des Tages in Steinhagen, 6,5 km vor dem Ziel, forcierten einige Fahrer das Tempo deutlich. Stefan Schumacher, der Pechvogel des Prologs, erreichte die Kuppe mit einem kleinen Vorsprung, den er jedoch nicht bis ins Ziel verteidigen konnte. Danach versuchte es sein Teamkollege Sebastian Lang, der aber von einem Kameramotorrad ausgebremst wurde. Im Zielsprint siegte Assan Bazajew vom Team Astana vor Danilo Napolitano und Erik Zabel.

Der Erfolg im Sprint war erste ProTour-Sieg Bazajews. Wladimir Gussew konnte seine Gesamtführung dank einer Zeitgutschrift bei einem der Zwischensprints um eine Sekunde auf seine ärgsten Verfolger ausbauen.

2. Etappe

Nach mehreren erfolglosen Ausreißversuchen zu Beginn startete bei km 23 der Deutsche Ronny Scholz, dem kein anderer Fahrer folgte, eine Soloflucht. Sein Maximalvorsprung lag zwischenzeitlich bei 6:45 min, am Fuße des Harz war dieser auf noch etwa 2:30 min geschmolzen. Nach 107 km Solofahrt holte ihn das Feld ein.

Am Kulminationspunkt der ersten Bergwertung in Bad Grund fand sich eine achtköpfige Spitzengruppe mit prominenten Namen wie Jens Voigt und Stefan Schumacher. Doch auch ihr Vorsprung von maximal 0:24 min war bereits im kurz danach folgenden zweiten Anstieg nach Bockswiese aufgebraucht.

Dort formierte sich eine neue Spitzengruppe mit Voigt, Davide Rebellin und Andrei Kaschetschkin. Sie verteidigten ihren Vorsprung auf der Abfahrt nach Goslar und erreichten gemeinsam die Zielgerade. Im Schlussspurt siegte Voigt vor Rebellin, der in der letzten Kurve mit dem Hinterrad leicht wegrutschte, und Kaschetschkin, der dem Sieger ebenfalls keine Gegenwehr mehr leisten konnte. Das Feld folgte vier Sekunden dahinter mit Erik Zabel und Kim Kirchen auf den weiteren Plätzen.

3. Etappe

Nach einer unruhigen Startphase setzte sich Marco Pinotti bei km 30 vom Feld ab, dessen Maximalvorsprung bei etwa 9 Minuten lag. Kurz vor dem Zusammenschluss mit dem Hauptfeld etwa 30 km vor dem Ziel in Schweinfurt attackierten mehrere Fahrer aus selbigem heraus, jedoch erfolglos. Auch danach blieb es unruhig im geschlossenen Hauptfeld. Die Teams der Sprinter hielten das Feld aber bis zur Zielgeraden zusammen. Dort sicherte sich Gerald Ciolek seinen ersten Sieg in der UCI ProTour vor Erik Zabel und André Greipel, die den deutschen Dreifachsieg komplettierten.

Zabel sicherte sich das rote Punktetrikot. Auf das Gelbe Trikot des Gesamtführenden betrug sein Rückstand durch Zeitgutschriften, die er im Zielsprint und bei den Zwischensprints auf der Strecke geholt hatte, nur noch wenige Hundertstel Sekunden.

Am Vortag der Etappe starb ein 37-jähriger Polizist der Motorradstaffel beim Sichern der Strecke, als er von einem umstürzenden Lastkraftwagen erfasst wurde.

4. Etappe

Wie an den Vortagen setzte sich gleich zu Beginn ein Duo vom Feld ab. Björn Schröder und Charles Wegelius. Nachdem die zwei ihren Vorsprung rasch auf etwa 7 Minuten ausgebaut hatten, begann das Feld das Tempo rapide zu verschärfen und halbierte den Vorsprung innerhalb von 15 Kilometern. Daraufhin brach Schröder den Ausreißversuch ab, während Wegelius seine Flucht alleine fortsetzte, jedoch wenig später vom Hauptfeld eingeholt wurde.

Danach bildete sich bei km 90 eine neue Spitzengruppe, die aus drei Fahrern bestand. Marcel Sieberg, Sébastien Minard und Markel Irizar fuhren einen Maximalvorsprung von circa 2:55 min heraus. Dort diktierte das Team Milram, in gesamter Mannschaftsstärke an der Spitze des Feldes fahrend, das Tempo. Als noch etwa 6,5 km zu fahren waren, griff Sieberg in der Ausreißergruppe an und setzte eine Flucht alleine fort. Jedoch reichte sowohl der Vorsprung von Sieberg als auch des Verfolgerduos nicht aus und die Flucht endete 4 km vor dem Ziel.

Auf den anspruchsvollen letzten 1,5 km, auf denen die Fahrer einen Höhenunterschied von 50 m zu überwinden hatten, lag Jens Voigt bis wenige hundert Meter vor dem Zielstrich in Führung. Es siegte Graeme Brown vor Stefan Schumacher und Erik Zabel, der sich das Gelbe Trikot des Gesamtführenden sicherte.

In der Kolonne der Materialwagen kam es zu einem Auffahrunfall zwischen dem Wagen von T-Mobile und dem neutralen Materialfahrzeug. In diese Kollision war auch der italienische Sprinter Danilo Napolitano verwickelt.

5. Etappe

Vor dem Start der Etappe kam es zu einem Protest der Fahrer, da es auf dem Tiroler Kühtai-Sattel bei Temperaturen um den Gefrierpunkt schneite und regnete. Der Verlauf der Etappe wurde daraufhin durch die einlenkende Tourorganisation geändert. Statt über das Kühtai zu fahren, setzten die Fahrer ihre Fahrt durch das Inntal fort. Damit verkürzte sich die einstige "Königsetappe" um etwa dreißig Kilometer.

Trotz des schlechten Wetters war das Renntempo von Beginn an sehr hoch. So konnten sich eine 20- und eine 17-köpfige Spitzengruppe nicht entscheidend absetzen und wurden schnell wieder gestellt. Auf der heiklen Abfahrt vom Achensee ins Inntal zerfiel das Hauptfeld in zwei Teile.

Im Tal bei km 83 bildete sich aus dem ersten Feld heraus eine sechsköpfige Spitzengruppe mit László Bodrogi, Christian Knees, Sébastien Rosseler, Jan Boven, Robert Retschke und Paolo Fornaciari. Ihr Vorsprung wuchs aber nie über drei Minuten. Als der Vorsprung unter eine Minute gefallen war, versuchte es Rosseler auf eigene Faust, während der Rest der Gruppe ins Hauptfeld zurückfiel. Rosselers Flucht endete jedoch zu Beginn des Schlussanstieg nach Seefeld.

Im Anstieg bildete sich eine zehnköpfige Spitzengruppe mit Vorjahressieger Levi Leipheimer, Jens Voigt,Wladimir Gussew, Leonardo Piepoli und Andrei Kaschetschkin. Kaschetschkin, Leipheimer und Piepoli konnten sich kurz vor der Bergwertung von den restlichen Fahrern lösen. Sie überquerten gemeinsam die Bergwertung, während Voigt mit neun Sekunden Rückstand folgte. Nach der Bergwertung, der ein 3 km langes Flachstück folgte, attackierte Leipheimer aus der Spitzengruppe heraus und siegte vor Kaschetschkin und Marzio Bruseghin.

Voigt, der mit drei Sekunden Rückstand das Ziel erreichte, übernahm das Gelbe Trikot des Führenden im Gesamtklassement. Kaschetschkin übernahm das Bergtrikot von Stefan Schumacher.


Die Etappen

Etappen Tag Start – Ziel km Etappensieger Gesamterster
Prolog 1. August Düsseldorf 5,5 (EZF) Wladimir Gussew Wladimir Gussew
1. Etappe 2. August Düsseldorf – Bielefeld 198,2 Assan Bazajew Wladimir Gussew
2. Etappe 3. August MindenGoslar 181,5 Jens Voigt Wladimir Gussew
3. Etappe 4. August WitzenhausenSchweinfurt 203,3 Gerald Ciolek Wladimir Gussew
4. Etappe 5. August HeidenheimBad Tölz 203 Graeme Brown Erik Zabel
5. Etappe 6. August Bad Tölz – Seefeld (AUT) 192,1* Levi Leipheimer Jens Voigt
6. Etappe 7. August Seefeld – St. Anton (AUT) 196,6 - -
7. Etappe 8. August Bad Säckingen 38,2 (EZF) - -
8. Etappe 9. August Bad KrozingenKarlsruhe 172,1 - -

* verkürzt auf 163 km wegen Temperaturen um den Gefrierpunkt, Schneefalls und Regen auf dem Kühtai-Sattel

Trikots im Tourverlauf

Die Tabelle zeigt den Träger des jeweiligen Trikots während der einzelnen Etappe bzw. den Führenden der jeweiligen Gesamtwertung am Abend des Vortags an.

Etappe Gelbes Trikot Rotes Trikot Bergtrikot Weißes Trikot Teamwertung Aktivster Fahrer
01. Etappe Wladimir Gussew Wladimir Gussew Wladimir Gussew Wladimir Gussew Discovery Channel nicht vergeben
02. Etappe Stefan Schumacher Andreas Matzbacher
03. Etappe Davide Rebellin Team Gerolsteiner Ronny Scholz
04. Etappe Erik Zabel Stefan Schumacher Marco Pinotti
05. Etappe Erik Zabel Marcel Sieberg
06. Etappe Jens Voigt Andrei Kaschetschkin Team CSC Sven Teutenberg
07. Etappe
08. Etappe nicht vergeben
Sieger

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