University of Pennsylvania
University of Pennsylvania | |
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Datei:120px-Wikipedia Penn Wappen.jpg | |
Daten | |
Motto | Leges sine moribus vanae ("Gesetze ohne Moral sind nutzlos") |
Typ | Private Forschungsuniversität |
Stiftungsvermögen | ca. $ 4.4 Milliarden (2006) |
Ort | Philadelphia (Pennsylvania) |
Campus | Städtischer Campus (1.1 km²) |
Gründungsjahr | 1740 (siehe Text) |
Studenten | ca. 20.000 |
Präsidentin | Amy Gutmann |
Die University of Pennsylvania (Penn) ist eine private Universität in Philadelphia, Pennsylvania. Als Mitglied der Ivy League und der Association of American Universities gehört Penn zu den ältesten und renommiertesten Universitäten der Vereinigten Staaten von Amerika.
Profil der Universität [1]
Mit jährlichen Forschungsausgaben in Höhe von rund $ 750 Millionen zählt die Universität zu den größten Forschungszentren in den USA. An der Universität sind ca. 20 000 Studenten eingeschrieben. Penn ist mit rund 13240 Angestellten der größte private Arbeitgeber in Philadelphia. Das jährliche Budget der Universität in Höhe von ca. $ 4.5 Milliarden (Fiskaljahr 2006; rund $ 2.4 Milliarden davon sind Löhne und Gehälter) ist das Größte aller Ivy League Universitäten. Das Stiftungsvermögen von Penn ist mit $ 4.4 Milliarden (Fiskaljahr 2005) allerdings kleiner als das der Stiftungen von Harvard, Princeton und Yale. Die Wharton Business School und die School of Medicine genießen ein besonders hohes Ansehen.
Campus[2]
Der städtische Campus von Penn liegt seit den 1870er Jahren in West Philadelphia, in der Nähe des Stadtzentrums von Philadelphia. Der rund 1.1 km² umfassende Campus in Philadelphia besteht aus 152 Gebäuden (2005; ohne Universitätsklinik). Penn besitzt mit dem New Bolton Center auch eine Forschungseinrichtung außerhalb von Philadelphia. Dieses Zentrum dient hauptsächlich als veterinäre Klinik. Der Botanische Garten der Universität, das Morris Arboretum, liegt nördlich der Stadtmitte.
Geschichte [3]
Der Geistliche George Whitefield (1714-1770) gründete 1740 eine Organisation zur Errichtung einer Schule für sozial benachteiligte Kinder (Charity School). Die Bauarbeiten für das Schulgebäude begannen im selben Jahr. Das Gebäude konnte aufgrund von Geldmangels allerdings nicht fertig gestellt werden. Benjamin Franklin (1706-1790) veröffentlichte 1749 seine Vorstellungen über eine moderne Bildungseinrichtung in Philadelphia (Proposals Relating to the Education of Youth in Pennsylvania) und gründete die Akademie von Philadelphia (Philadelphia Academy). Der Aufsichtsrat der Akademie kaufte 1750 das Schulgebäude von Whitefields Schule. Auf dem Gelände sollte der zentrale Campus der Akademie entstehen. Die Akademie von Philadelphia verpflichtete sich allerdings, eine Schule für arme Kinder auf dem Gelände einzurichten. Die Akademie und Schule für Arme öffnete im Jahr 1751. Die Schule für arme Jungen nahm im September 1751 die ersten Schüler auf. Im Oktober des folgenden Jahres besuchten bereits rund 100 Schüler die Schule. Der Lehrplan bestand im Wesentlichen aus Lesen, Schreiben und Arithmetik. Ergänzend wurde der Lehrplan durch Lehrstunden über die Prinzipien des Christentums. Die Schule für arme Mädchen nahm die ersten Schülerinnen im Jahr 1753 auf. Der Lehrplan umfasste im Wesentlichen Lesen, Nähen und Stricken. Zumeist besuchten rund 30 Mädchen die Schule. Der Priester William Smith wurde 1754 vom Aufsichtsrat der Philadelphia Academy zum Schulleiter ernannt. Im Jahr 1755 gründete Benjamin Franklin und der Aufsichtsrat der Philadelphia Academy das College of Philadelphia mit William Smith als Hochschulleiter. Benjamin Franklin musste auf Drängen William Smiths als Vorsitzender des Aufsichtsrats zurücktreten, bleibt aber Mitglied des Aufsichtsrats. Die ersten Studenten schlossen ihr Studium im Jahr 1757 ab. Im Jahr 1765 wurde die erste medizinische Fakultät in Nordamerika am College of Philadelphia gegründet. 1777 wurde das College aufgrund des Amerikanischen Bürgerkrieges vorübergehend geschlossen. Im Jahr 1779 befand die Revolutionsverwaltung des Staates Pennsylvania die Gründungsurkunde des Colleges aus der Kolonialzeit für gesetzwidrig. Die Verwaltung schrieb eine neue Gründungsurkunde und setzte einen neuen Aufsichtsrat und Hochschulleiter ein. Die Einrichtung wurde in University of the State of Pennsylvania umbenannt. Während Benjamin Franklin im Jahr 1784 Paris besuchte, schenkte König Ludwig XVI der Universitätsbibliothek Bücher. Nach der Rückkehr Franklin im Jahr 1785 nach Philadelphia wurde er zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats der University of the State of Pennsylvania gewählt. Im Jahr 1789 stellte das Parlament das Staats Pennsylvania das College of Pennsylvania mit seinem ursprünglichen Aufsichtsrat und Hochschulleiter 1789 wieder her. Per Gesetz wurden im Jahr 1791 die University of the State of Pennsylvania und das College of Philadelphia zur University of Pennsylvania fusioniert. Diese Institution besteht bis heute.
Nobelpreisträger[4]
Folgende Preisträger waren Professoren an der University of Pennsylvania zum Zeitpunkt der Preisverleihung.
- Raymond Davis Jr. (Nobelpreis für Physik, 2002; Professor für Physik von 1985-2006; Emeritus seit ?)
- Alan G. MacDiarmid (Nobelpreis für Chemie, 2000; Professor für Chemie seit 1955)
- Lawrence R. Klein (Nobelpreis für Ökonomie, 1980; Professor für Ökonomie seit 1958; Emeritus seit 1991)
- Baruch S. Blumberg (Nobelpreis für Medizin, 1976; Professor für Medizin seit 1964; Emeritus seit ?)
- Robert Schrieffer (Nobelpreis für Physik, 1972; Professor für Physik von 1962-1980)
Folgende Preisträger waren Professoren oder Forscher and der University of Pennsylvania. Die Preisverleihung fand zu einem Zeitpunkt nach oder vor ihrer Zugehörigkeit zur University of Pennsylvania statt.
- Edward C. Prescott (Nobelpreis für Ökonomie, 2004; Professor für Ökonomie von 1967-1971)
- Irwin A. Rose (Nobelpreis für Chemie, 2004; Professor für Chemie in den 1970er Jahren)
- Simon Smith Kuznets (Nobelpreis für Ökonomie, 1971; Professor für Ökonomie von 1930-1954)
- Haldan K. Hartline (Nobelpreis für Medizin, 1967; Professor für ? von 1936-1949)
- Ragnar Granit (Nobelpreis für Medizin, 1967; Forscher von 1929-1931)
- Robert Hofstadter (Nobelpreis für Physik, 1961; Forscher von 1939-40; Lehrtätigkeit 1940-41)
- Vincent du Vigneaud (Nobelpreis für Chemie, 1955; Assistant in Biochemie von 1924-1925)
- Otto F. Meyerhof (Nobelpreis für Medizin, 1922; Professor für Chemie von 1940-1951)
Penn Alumni, welche einen Nobelpreis erhalten haben sind im Abschnitt "Nennenswerte Alumni“ aufgeführt.
Bekannte Dozenten (Auswahl)
- Eugenio Calabi (Professor für Mathematik seit 1964; Emeritus seit 1994; Steele Prize 1991 für seine Beiträge zur Differenzialgeometrie
- Stuart Kauffman (Professor für Biochemie und Biophysik von 1975-1995)
- James McKeen Cattell (Professor für Psychologie von 1888-1891; erster Professor für Psychologie der USA)
Nennenswerte Alumni (Auswahl)
1. Naturwissenschaften und Medizin
- Ahmed H. Zewail (PhD, 1973; Nobelpreis für Chemie, 1999)
- Stanley B. Prusiner (BA, 1964; MD, 1968; Nobelpreis für Medizin oder Physiologie, 1997)
- Michael S. Brown (BS, 1962; MD, 1966; Nobelpreis für Medizin oder Physiologie, 1985)
- Gerald M. Edelman (MD, 1954; Noberpreis für Medizin oder Physiologie, 1976)
- Christian B. Anfinsen (MS, 1939; Nobelpreis für Chemie, 1972)
- Isaac Israel Hayes (G' 1853; Polarforscher)
- Elisha Kent Kane (G' 1842 Polar- und Afrikaforscher)
2. Wirtschaft
- Leonard Bosack (BS, 1973; Mitgründer von Cisco Systems)
- Klaus Zumwinkel (MBA, 1971; CEO der Deutschen Post AG)
- Donald J. Trump, Sr (BS, 1968; CEO der Trump Organization und Milliardär)
- Stephen A. Wynn (BS, 1963; CEO Wynn Resorts, Limited und CEO Mirage Resorts, Inc.)
- P. Roy Vagelos (BS, 1950; CEO der Merck Pharmaceuticals Inc.)
- Walter H. Annenberg (G’ 1931; Geschäftsmann, Philanthrop, Botschafter der USA in England von 1968 bis 1974)
- Warren Buffett (Penn Student in den 40er Jahren; Abschluss an einer anderen Institution; US-Investor, der als zweitreichster Mann der Welt gilt)
3. Politik und Justiz
- Alassane D. Ouattara (PhD, 1972; Premier Minister der Elfenbeinküste, 1990-1993 und Stellvertretender Managing Direktor des Internationalen Währungsfonds, 1994-1999)
- Kwame Nkrumah (MS, 1942; MA, 1943; Erster Präsident von Ghana (1960–1966)
- Owen J. Roberts (G’ 1898; Richter am US Supreme Court von 1930-1945)
- William Henry Harrison (G’ 1791; 9. Präsident der Vereinigten Staaten)
- Martin Luther King (besuchte Vorlesungen; Abschluss an einer anderen Institution; US-Bürgerrechtler und Friedensnobelpreisträger)
Organisation
Es gibt 12 Graduiertenschulen. Einige Schulen, wie die School of Arts & Sciences, sind in Fakultäten (Chemie, Physik etc.) unterteilt.
- Annenberg School for Communication
- Graduate School of Education
- Law School
- School of Arts and Sciences
- School of Dental Medicine
- School of Design
- School of Engineering and Applied Science
- School of Medicine
- School of Nursing
- School of Social Policy & Practice
- School of Veterinary Medicine
- Wharton School of Business
Hochschulpolitik – "The Penn Compact"[5]
Kern des Hochschulentwicklungsplans ist der von Präsidentin Amy Gutmann im Jahr 2004 vorgestellte "Penn Compact". Mit diesem Plan hat sich Penn das Ziel gesetzt in Lehre, Forschung und Dienstleistung weiterhin exzellente Leistungen zu erbringen. Der "Penn Compact" besteht aus drei Kernzielen:
- Der Zugang von exzellenten Studenten aus allen sozialen Schichten soll durch verbesserte finanzielle Unterstützung erleichtert werden.
- Das Wissen aus unterschiedlichen Disziplinen soll stärker in Lehre und Forschung integriert werden. Dies soll unter anderem durch verstärkte Rekrutierung von international renommierten Wissenschaftlern geschehen. Diese sollen Positionen in mehreren Fakultäten innehaben um interdisziplinäre Zusammenarbeit zu fördern.
- Das regionale und weltweite Engagement der University of Pennsylvania soll weiter verstärkt werden. Die Hochschule soll durch die Weiterentwicklung des Campus aktiv an der städtischen Entwicklung mitwirken.
Zulassung von Studenten
Bei der Zulassung von Bewerbern, die einen Bachelorabschluss anstreben ("undergraduates"), ist Penn eine der selektivsten Universitäten in den Vereinigten Staaten. Jährlich werden nur rund 20% der Bewerber angenommen. 95% der zugelassenen Bewerber gehören zu den besten 10% ihrer Schulklasse. Bei Studiengängen für Postgraduierte ("graduate programs") ist die Zulassungsrate unter anderem von der Reputation des jeweiligen Studiengangs abhängig.
Studiengebühren und finanzielle Unterstützung
Die Studiengebühren an der University of Pennsylvania betragen rund $ 32 400 (2005) [1] für Nichtgraduierte ("undergraduates"). Nichtgraduierte werden durch Darlehen oder Stipendien von der Universität unterstützt. Doktoranden und Masterstudenten müssen im Allgemeinen kein Gebühren bezahlen und erhalten darüber hinaus Stipendien für den Lebensunterhalt. Ein Stipendium eines Doktoranden in der School of Arts and Sciences besteht aus einem Studiengebührenerlass (ca. $ 34 000), einer Krankenversicherung (ca. $ 2200) und einem Stipendium in Höhe von ca. $ 24 500 (Akademisches Jahr 2006-2007).
Bezeichnung der Universität
Die University of Pennsylvania ist eine private Universität in Philadelphia. Die Universität wird häufig mit Pennsylvania State University (Penn State) verwechselt. Es besteht allerdings keine Verbindung zwischen diesen beiden Institutionen. Die University of Pennsylvania hat im Jar 2002 beschlossen, Penn als offizielle Abkürzung zu verwenden. Allerdings findet man in den englischsprachigen Medien immer noch häufig die Abkürzung UPenn. In den deutschsprachigen Medien werden die Bezeichnungen Universität von Pennsylvania, Pennsylvania-Universität und University of Pennsylvania verwendet.
Weblinks
- Commons: Category:University of Pennsylvania – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Offizielle Web-Seite der University of Pennsylvania
- http://www.upenn.edu/ (englisch)
Berichterstattung in deutschsprachigen Medien über die University of Pennsylvania:
- Deutschland Radio:
- 26.07.2005; Penn Physik Professor A. Yodh über das Schmelzen von Festkörpern
- 20.04.2005; Beitrag von Penn Professoren zur Stadtentwicklung New Yorks
- 26.09.2005; Penn Philosophie Professor P. Geier über Kreativität
- 03.03.2005; Penn Professor T. Jongens über die Heilung von Erbkrankheiten
- Die Zeit:
- 2003; Artikel über Penn Stammzellenforscher H. Schöler
- 2003; Stammzellenforschung an der University of Pennsylvania
- 2001; Penn Forscher S. Schlatt über die Situation deutscher Hochschulen (pdf-Dokument)
- 2000; Nobelpreis für Chemie an Penn Professor Alan G. MacDiarmid
- 1986; Entwicklung des Body Mass Index an der University of Pennsylvania
Referenzen
- ↑ a b Penn - Kennzahlen der Universität (englisch)
- ↑ Penn - Häufig gestellte Fragen über die Universität (englisch)
- ↑ Penn – Die Universität im Zeitalter B. Franklins; Building America's First University An Historical and Architectural Guide to the University of Pennsylvania", George E. Thomas and David B. Brownlee, 408 Seiten, ISBN 0812235150, $47.50, University of Pennsylvania Press; "University of Pennsylvania: The Campus Guide", George E. Thomas, 256 Seiten, ISBN 1568983158, $24.95, Princeton Architectural Press (englisch)
- ↑ Penn – Archive der Universität (englisch)
- ↑ Hochschulentwicklungsplan, Penn Compact (englisch)