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Grelling-Nelson-Antinomie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Grelling-Nelson-Antinomie ist ein semantisches Paradoxon, das 1908 von Kurt Grelling und Leonard Nelson formuliert wurde. Sie lässt sich auf das Barbier-Paradoxon abbilden.

Definition

  • Ein Autologisches Adjektiv besitzt selbst die Eigenschaft, die es bezeichnet. "kurz", "dreisilbig" oder "deutsch" sind zum Beispiel autolog (siehe Autologie; für weitere Beispiele siehe Liste autologer Wörter).
  • Ein Heterologisches Adjektiv besitzt im Gegensatz dazu die Eigenschaft nicht, die es bezeichnet. Als Beispiel sind im Gegensatz zu oben "lang", "einsilbig" oder "englisch" / "german" heterolog (also nicht autolog).

Zunächst fallen alle Adjektive einer Sprache in eine der beiden Gruppen. Entweder hat ein Adjektiv die Eigenschaft, die es bezeichnet, dann ist es autolog oder es hat sie nicht, dann ist es heterolog.

Betrachtet man nun jedoch das Adjektiv "heterolog" selbst, fällt auf, dass eine Entscheidung hier nicht möglich ist:

  • Wäre "heterolog" heterolog, dann wäre es autolog, denn es besäße die Eigenschaft, die es bezeichnet, selbst, es könnte nicht heterolog sein. (Diese Eigenschaft ist ja gerade, die Eigenschaft NICHT zu besitzen, die es bezeichnet.)
  • Wäre "heterolog" hingegen autolog, dann wäre es heterolog, da es dann die Eigenschaft nicht besäße, die es bezeichnet, was nach der Bedeutung von "heterolog" bedeutet, dass es heterolog ist.

Umgekehrt gilt, dass "autolog" in beide Kategorien fällt:

  • Ist "autolog" autolog, dann ist es korrekterweise autolog.
  • Ist "autolog" heterolog, ist es auch widerspruchsfrei heterolog.