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Das Freundschaftsbanner

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Das Freundschaftsbanner

Beschreibung schwul-lesbische Zeitschrift
Sprache Deutsch
Erstausgabe 1. Januar 1932
Einstellung 1937
Erscheinungsweise 14-täglich
Verkaufte Auflage unbekannte Anzahl Exemplare
Chefredakteur Laura Thoma / August Bambula
Herausgeber Laura Thoma und August Bambula (1932) / Anna Vock (1933-1937)

Das Freundschaftsbanner (ab 1933: Schweizerisches Freundschafts-Banner) war die erste lesbisch-schwule Zeitschrift der Schweiz, verlegt in Zürich von 1932 bis 1937. Sie wurde gegründet durch Laura Thoma und August Bambula und orientierte sich eng an zeitgenössischen deutschen Lesbenzeitschriften wie der Garçonne. 1937 wurde das Freundschaftsbanner umbenannt in Menschenrecht, die wiederum 1942 in der Zeitschrift Der Kreis aufging.

Geschichte

Laura Thoma hatte in Zürich 1930 durch eine Ausgabe der Frauenliebe von der lesbischen Subkultur Berlins erfahren. Bei ihrem Aufenthalt in Berlin Anfang 1931 lernte sie dort auch die lesbische Zeitschrift Garçonne (Nachfolgerin der Frauenliebe) kennen. Inspiriert davon, veröffentlichte sie in der Garçonne 8/1931 einen Aufruf an Schweizer Lesben unter dem Titel "Lei­dens­ge­nos­sin­nen der Schweiz ver­ei­nigt Euch!". So entstand im August 1931 der "Damenclub Amicitia", die erste Organisation lesbischer Frauen in der Schweiz, dessen Präsidentin Thoma wurde.[1][2]

Gemeinsam mit dem Ex­centric-Club Zürich (ECZ), einem Verbund schwuler Männer, wurde die Idee einer Zeitschrift realisiert, die am 1. Januar 1932 erstmals erschien, verlegt von Thoma und August Bambula, dem Präsidenten des ECZ. In der Konzeption orientierte sich das Heft an der Garçonne, neben literarischen Texten in Prosa und Lyrik gab es bewegungspolitische Texte, Veranstaltungstipps und -berichte sowie Kontaktanzeigen. Die noch vollständig mit der Schreibmaschine gesetzte, hektographierte Zeitschrift erschien in dieser Form 15 Mal, gefolgt von vier weiteren Ausgaben, die nur von Männern gestaltet waren, ab November 1932 stellte das Freundschaftsbanner dann sein Erscheinen vorläufig ein.[2][3]

Am 15. April 1933 erfuhr die Zeitschrift dann einen Neustart unter dem Namen Schweizerisches Freundschafts-Banner. Als Verlegerin und Herausgeberin fungierte nun Anna Vock, die Redaktion hatten weiterhin Thoma und Bambula, die inhaltliche Konzeption blieb unverändert. Äußerlich allerdings war die Zeitschrift nun professioneller, sie erschien nun im Buchdruck auf weissem Papier und deutlich größerem Format. In dieser Form erschien das Schweizerische Freundschaftsbanner konstant bis zu seiner Umbenennung 1937. Seit seinem Wiedererscheinen war das Schweizerische Freundschaftsbanner die einzige schwul-lesbische Zeitschrift im deutschsprachigen Raum, da die Nationalsozialisten in Deutschland sämtliche Zeitschriften der Homosexuellenbewegung mit Ihrem Machtantritt verboten hatten.[3]

Nachweise

  1. Madeleine Marti: Laura Fredy Thoma (1901-1966): Schriftstellerin und Pionierin der Schweizer Lesbenbewegung In: Frau ohne Herz: feministische Lesbenzeitschrift, 34/1994, S.12-15
  2. a b schwulengeschichte.ch: Freundschafts-Verband, Zugriff am 5. April 2020
  3. a b schwulengeschichte.ch: "Freundschafts-Banner", Zugriff am 5. April 2020