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Universität Duisburg-Essen

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Vorlage:Universität

Die Universität Duisburg-Essen (kurz: Uni DuE) wurde am 1. Januar 2003 durch eine Fusion der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg und der Universität-Gesamthochschule Essen gegründet. Sie gehört mit etwa 34.000 Studenten (Stand: WS 2005/2006) zu den zehn größten deutschen Universitäten nach Studentenzahl.

Geschichte

Geschichte des Universitäts-Standorts Essen

Die Universität-Gesamthochschule Essen wurde 1972 als Universität-Gesamthochschule des Landes Nordrhein-Westfalen gegründet.

Sie wurde bewusst als Maßnahme des Strukturwandels der Ruhrregion weg von Kohle und Stahl hin zu dienstleistungs- und zukunftsorientierter Technik geschaffen.

Erbaut wurde die Universität-Gesamthochschule Essen als Gebäude-Karree um einen grünen Campus herum am nördlichen Rand der Innenstadt auf einem zuvor abgerissenen Teil des traditionsreichen Arbeiterviertels Segeroth, heute Essen-Nordviertel. Durch die Ansiedlung in Innenstadtnähe und in einem Arbeiterbezirk (und durch die Verteilung der Studentenwohnheime im gesamten Stadtgebiet) sollte eine enge Integration der Akademiker in die städtische Bevölkerung erreicht werden.

Weiter genutzt wurden die Gebäude der vormaligen Pädagogischen Hochschule im Stadtteil Rüttenscheid. Heute hat das staatliche Prüfungsamt für das Lehramtsstudium seinen Sitz dort. Vorlesungen finden dort jedoch nur noch wenige statt.

Ebenfalls eingegliedert wurde das Essener Klinikum im Stadtteil Holsterhausen. Die 1909 errichteten Städ­tischen Kranken­anstalten Essen waren 1963 zur zweiten medizinischen Fakul­tät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster erhoben worden. 1967 wurde das Klinikum Teil der neuge­gründeten Ruhr-Universität Bochum. 1972 wurde es schließlich in die Universi­tät-Gesamt­hochschule Essen überführt. Essen hatte damit als einzige neugegründete NRW-Hochschule ein Universitätsklinikum.

Viele der ursprünglichen Reformkonzepte aus der Gründungszeit griffen aus unterschiedlichen Gründen nicht wie erwünscht oder wurden in der Hochschule nicht umgesetzt. Die Hochschule entwickelte sich über die Jahrzehnte in den meisten Merkmalen zu einer normalen Universität. Als erfolgreichste der Gesamthochschul-Reformideen gilt die Öffnung der Universität für Absolventen des zweiten Bildungswegs, von denen allein in Essen viele tausende Universitätsabschlüsse erwarben - mit ebenbürtigem Erfolg im Vergleich zu Abiturienten, wie durch wissenschaftliche Begleitforschung nachgewiesen wurde.

Geschichte des Universitäts-Standorts Duisburg

Die ehemalige Duisburger Gerhard-Mercator-Universität geht zurück auf die Pädagogische Akademie in Kettwig, die nach einem Beschluss der Landesregierung aus dem Jahre 1960 nach Duisburg verlagert wurde und 1968 den Namen "Pädagogische Hochschule Ruhr" erhielt. Diese Hochschule und die 1971 aus der rheinisch-westfälischen "Hüttenschule" hervorgegangene "Ingenieurschule zur Fachhochschulreife", die nach Eingliederung eines Fachbereichs Wirtschaft in "Fachhochschule Duisburg" umbenannt wurde, bildeten den Grundstock zur Gründung der "Gesamthochschule Duisburg" im Jahre 1972.

Campus Essen

Gründungsrektor der am 7. August 1972 eröffneten Hochschule war Professor Helmut Schrey. Die Gründung der Hochschule in Duisburg war ein Teil des Konzepts der nordrhein-westfälischen Regierung, die landesweite Hochschullandschaft zu regionalisieren und mit Hilfe von integrierten Studiengängen mit Praxisbezug auch Studierenden aus Arbeiterfamilien das Studium zu ermöglichen. 1980 wurde die Hochschule umbenannt in "Universität-Gesamthochschule Duisburg". 1994 erhielt sie den Namen "Gerhard-Mercator-Universität".

Siehe auch: Alte Universität Duisburg

Fusion

Beide Hochschulen litten wie die meisten anderen Neugründungen der siebziger Jahre unter erheblichen Wettbewerbsnachteilen, da Personal, Strukturen, Kontakte und alles andere von Grund auf neu aufgebaut werden mussten, die laufenden Mittel jedoch kein Aufschließen zu den etablierten Universitäten erlaubten.

Dazu kam der - heute von vielen kritisch bewertete - Anspruch beider Hochschulen, in sämtlichen großen Wissenschaftsbereichen vertreten zu sein, so dass die vorhandenen Ressourcen über eine große Spannbreite von Fächern verteilt wurden. Das Leitbild der "Volluniversität", dem die meisten großen und mittleren Universitäten nachhingen, führte zu dem Ergebnis, dass viele Fächer klein blieben, wenige Spezialisierungen bilden konnten und kaum Außenwirkung entfalteten. Spätere Versuche, Schwerpunkte zu bilden, trafen auf entschlossene Widerstände aus jeweils den Fächern, die - bei gegebenen Ressourcen - im Rahmen einer Umverteilung hätten aufgegeben werden müssen, und hatten nur punktuell Erfolg.

Nach jahrelanger, kontroverser Diskussion um Lösungsmöglichkeiten für die unbestrittenen Probleme setzte das Wissenschaftsministerium des Landes NRW per Gesetz zum Stichtag 31.12.2002 die formelle Auflösung der beiden Universitäten-Gesamthochschulen durch. Am 1.1.2003 wurde die Universität Duisburg-Essen "neugegründet". (Alle Gesamthochschulen des Landes sind zum selben Stichtag in traditionelle Hochschulformen überführt worden.) Dieser Ablauf diente vor allem dazu, Widerstände in den Hochschulen zu überwinden, da durch die formelle Auflösung der Hochschule ihre Zustimmung nicht erforderlich war. Die "Gründungsphase" wird am 31.12.2006 enden.

Mit der Fusion wurde die Hoffnung verbunden, durch Bündelung des Fächerbestands zu größeren Fachbereichen an jeweils einem Standort zu kommen, die genügend Potential für Spezialisierungen und für die wirksame Teilnahme an der internationalen wissenschaftlichen Diskussion haben sollten. Dass dazu eine Fusion notwendig war, ist bis heute umstritten; ein Austausch von Fächern und Fachbereichen zwischen den beiden Hochschulen hätte den Zweck gleichermaßen erfüllen können.

Seit Beginn der Fusionsdebatte und besonders seit der formellen Neugründung gab es erhebliche Auseinandersetzung zwischen den beiden Standorten um die Ansiedlung der Fachbereiche. Nach dem vorläufigen Ergebnis (Stand 2006) ist nur eine der vier großen Fächergruppen (Geistes-/Gesellschafts-, Natur-, Ingenieurwissenschaften sowie Medizin) an einem Standort konzentriert. Zum Profil "Technische Universität" des Standorts Duisburg gehören nach der Entscheidung der Hochschulgremien die Fächer Soziologie und Politik, zum Profil "Geistes- und Gesellschaftswissenschaften" des Campus Essen das Bauingenieurswesen. An einem Standort konzentriert ist die Medizin, sie bleibt im Essener Klinikum, des weiteren findet nun die gesamte Lehramtsausbildung in Essen statt. Andererseits sind Fachbereiche wie die Physik nun nach Duisburg gezogen.

Forschung

In der Forschung konzentriert sich die Universität auf folgende Schwerpunkte:

  • Urbane Systeme: Nachhaltige Entwicklung, Logistik und Verkehr
  • Grundlagen und Anwendung der Nanotechnologie
  • Molekulare Medizin, Medizinische Biotechnologie und Medizinmanagement
  • Lehr-Lern-Forschung und Bildung im 21. Jahrhundert (mit den Bereichen: Naturwissenschaftlicher Unterricht, Weiterbildungsforschung, Lernen mit Medien)
  • Diskrete Mathematik: Eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung ist das Institut für experimentelle Mathematik (IEM), welches gegründet wurde, um in den Bereichen Algebra, Zahlentheorie und Mathematische Methoden der Datenübertragung interdisziplinäre Zusammenarbeit von Mathematikern, Computerexperten und Nachrichtentechnikern zu ermöglichen.
  • Erziehungswissenschaft: Mit der Erziehungswissenschaft am Campus Duisburg (Institut für Berufs- und Weiterbildung) verfügt die Universität über einen - laut CHE-Ranking - im nationalen Vergleich besonders "forschungsstarken" Bereich.

Deutsche Forschungsgemeinschaft

An der Universität gibt es sechs Sonderforschungsbereiche, vier Graduiertenkollegs und ein Schwerpunktprogramm. Bedingt durch die Fusion werden diese noch ausgeweitet.

Fachbereiche und Institute

Die Universität ist in folgende Fachbereiche gegliedert:

  • Fachbereich Geisteswissenschaften
  • Fachbereich Gesellschaftswissenschaften
  • Fachbereich Bildungswissenschaften
  • Fachbereich Kunst und Design
  • Fachbereich Wirtschaftswissenschaft
  • Fachbereich Betriebswirtschaft
  • Fachbereich Chemie
  • Fachbereich Physik
  • Fachbereich Mathematik
  • Fachbereich Biologie und Geografie (siehe auch Botanischer Garten der Universität Duisburg-Essen)
  • Fakultät für Ingenieurwissenschaften
  • Fachbereich Bauwissenschaften
  • Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum

Mercator School of Management

Am 14. Oktober 2005 wurde am Campus Duisburg die Mercator School of Management als erste Business School angloamerikanischen Vorbildes an einer staatlichen Universität in Deutschland aus dem Fachbereich Betriebswirtschaft gegründet. Sie wurde im November 2005 im CHE-Ranking ebenfalls als "forschungsstarker" Bereich der Universität Duisburg-Essen eingestuft.

International Graduate School in Economics

In Zusammenarbeit mit dem Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung und anderen Universitäten im Ruhrgebiet wird die Ruhr Graduate School in Economics (RGS Econ) betrieben.

NRW School of Governance

Als eine Einrichtung des Instituts für Politikwissenschaften wurde 2006 die NRW School of Governance unter der Leitung von Karl-Rudolf Korte gegründet. Dort wird ab dem Wintersemester 2006/2007 der Master-Studiengang "Politikmanagement, Public Policy und öffentliche Verwaltung" angeboten. Die Absolventen sollen für Führungstätigkeiten in Politik, Verbänden, Unternehmen und Verwaltung qualifiziert werden.

Salomon-Ludwig-Steinheim-Institut

Eine wissenschaftliche Einrichtung der Universität Duisburg-Essen, die der Erforschung der Kultur-, Religions-, Literatur- und Ereignisgeschichte der Juden im deutschen Sprachraum dient. Das Steinheim-Institut hat zur Ausbildung im Fach "Jüdische Studien" in Duisburg beitragen. Im Jahre 2003 wurde das Fach jedoch an die Universität Düsseldorf verlagert. In der Ausbildung besteht weiterhin eine Kooperation mit dem Steinheim-Institut.

Personen

Professoren und Dozenten (z.T. ehemalige)

Absolventen

Gastdozenten

* Bisherige Inhaber der Mercator-Professur (bis 2003 Uni Duisburg)

* Bisherige "Poets in Residence" (bis 2003 Uni Essen)

davor seit dem WiSe 1975/1976 u.a.:

* Weitere Gastdozenten



Commons: Universität Duisburg-Essen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Gesprochene Wikipedia

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