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Visual-Snow-Syndrom

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Augenrauschen (engl. "Visual Snow") ist ein bisher medizinisch nicht genau erfasstes und weitgehend unbekanntes Phänomen, bei welchem Erkrankte dauerhaft einen als schneeartig beschriebenen Schimmer im Blickfeld wahrnehmen.

Symptome

Besonders in Dunkelheit und beim Betrachten von dunklen Flächen tritt dieser stärker in Erscheinung, aber auch tagsüber und bei guter Helligkeit ist es deutlich in von Patient zu Patient verschiedener Stärke wahrzunehmen. Auch mit geschlossenen Augen wird die Störung weiter wahrgenommen. Außerdem klagen Patienten dieses Krankheitsbildes über weitere Sehstörungen wie sich mückenschwarmartig bewegende kleine Punkte sowie vermehrte zellenartige, herumschwimmende Gebilde. Bei letzteren dürfte es sich jedoch um so genannte Mouches Volantes handeln. Ebenso wird über Nachbilder betrachteter Objekte berichtet. Augenärztliche Untersuchungen ergeben keine Anhaltspunkte, sollten bei Auftreten dieses als entoptisches Phänomen deklarierten Krankheitsbildes aber zum Ausschluss anderer Erkrankungen vorsorglich auf jeden Fall erfolgen. Eine Besonderheit dieses Krankheitsbildes im Vergleich zu anderen ähnlichen Krankheitsbildern ist, dass die Störung dauerhaft, also immer wahrnehmbar ist. Dies ist ein Gegensatz und eine Abgrenzung zu den üblichen Migräneauren. Teilweise können Erkankte ihren Beruf weiterhin ausüben, teilweise geht das Krankheitsbild mit übermäßiger Müdigkeit und Antriebslosigkeit einher, sodass sich Erkrankte weitgehend zurückziehen. Weitere psychische Symptome, die mit der Wahrnehmungsstörung einher gehen, sind Bewusstseinstrübung und Dämmerzustand. So berichten betroffene, dass sie Reize aus der Umwelt nicht mehr genau wahrnehmen können und sich immer leicht benommen fühlen. Gleichfalls festgestellte psychische Symtpome sind Derealisation und Depersonalisation. Vor allem aber auch die mangelnde Konzentrationsfähigkeit macht es Patienten schwierig aus dem Zustand "auszubrechen".

Ursachen

Als möglicher Auslöser kommen Stress, LSD- und Cannabisgebrauch, Antidepressiva (im Besonderen SSRI), Aminosäuren- und Vitaminmangel, Pilzerkrankungen im Darm, sowie Borreliose (Lyme-Disease) und weitere Infektionskrankheiten in Betracht. Andere Personen, bei welchen diese Ursachen ausgeschlossen sind, berichten, dass sie diese Sehstörung bereits ein Leben lang begleitet, was eine genetische Disposition nicht ausschließt. Unklar ist, ob Angst- und Panikstörungen sich aus der Krankheit heraus entwickeln, oder ursächlich verantwortlich sein können.

Diagnosestellung

Schulmedizinische Diagnosen reichen von Migräne über psychosomatische Störung, larvierte Depression, Angststörungen bis hin zu einem entopischen Phänomen, welches als solches nicht weiter zu behandeln ist. Viele Neurologen erklären aber auch, dass sie von dem Krankheitsbild noch nicht gehört haben. Die oben genannten Diagnosen werden von den Patienten aber oft als unzureichend empfunden und entsprechende Behandlungen haben meistens keinen Erfold gebracht.

Theoretische Erklärungsversuche

Es gibt bisher keine allgmeingültige wirksame Therapie. Manche Erkankte berichten, dass durch ein angsthemmendes Medikament wie Clonazepam eine Besserung eintrat. Andere vermuten, dass aufgrund eines GABA-Mangels eine übermäßige Funktion der Nervenzellen stattfindet oder ein zu niedriger Blutdruck die Ursache sein könnte. Bei widerum anderen wurden verschiedene unterschwellige Infektionskrankheiten festgestellt, die das Augenrauschen als ein Symptom unter anderen hervorrufen könnte.

Vermutet wird, dass das Problem vor allem auf eine Schädigung bzw. nicht volle Funktionsfähigkeit des Occipitallappens zurückzuführen ist. Unter anderem stehen so auch Gefäßkrankheiten im Verdacht die Schädigung herbeizuführen.

Eine Aufklärung und die Erfassung einer genauen Behandlungsmöglichkeit dieser Krankheit stehen noch aus.