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Ingo Friedrich

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Dr. Ingo Friedrich (* 24. Januar 1942 in Kutno/Wartheland, heute Polen) ist ein bayerischer Politiker (CSU), stellvertretender CSU-Parteivorsitzender und Vizepräsident des Europäischen Parlaments.

Lebenslauf

Dr. Ingo Friedrich studierte nach Abitur und Wehrdienst als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes Volkswirtschaftslehre an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Der heutige Hauptmann der Reserve wurde nach Abschluss seines Studiums im Jahre 1968 zum Bezirksvorsitzenden der Jungen Union Mittelfranken gewählt. Im Jahre 1972 wurde der damals Dreißigjährige zum CSU-Kreisvorsitzenden im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen gewählt. Im selben Jahr wurde Ingo Friedrich in die kommunalen Parlamente seiner Heimatstadt Gunzenhausen und seines Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen gewählt.

Parallel zu seiner Tätigkeit als leitender Angestellter in der Elektroindustrie und seinem politischen Engagement promovierte Ingo Friedrich 1971 zum Dr. rer. pol.. Ab 1978 avancierte er zum Leiter des Vorstandsreferates in einem großen Unternehmen der Elektrobranche.

Bei den ersten direkten Europawahlen 1979 wurde Friedrich als Abgeordneter ins Europäische Parlament gewählt, dem er seitdem ununterbrochen angehört. Dort beschäftigte er sich mit Wirtschafts- und Währungsfragen. 1982 übernahm er die Präsidentschaft der Mashrek/Golf-Staaten-Delegation des Europäischen Parlaments, die in einem intensiven Kontakt mit allen Staaten des Nahen Ostens steht. Seit 1979 widmete sich der CSU-Europapolitiker der PAN-Europa-Bewegung und wurde 1981 deren Internationaler Vize-Präsident. Präsident der Internationalen Paneuropa-Union ist Otto von Habsburg.

Aufgrund seines langjährigen Engagements für die Probleme des Mittelstandes wurde Ingo Friedrich im Jahre 1984 die Präsidentschaft der Europäischen Mittelstands-Union (EMSU) angetragen, die er bis 1990 inne hatte. Im Anschluss daran übernahm er das Amt des Präsidenten des Europäischen Mittelstandsforums, einer regelmäßigen Gesprächsrunde mittelständischer Europaverbände in Brüssel. Ab 1985 gehörte er als Präsidiumsmitglied dem Wirtschaftsbeirat der Union an. 1992 wurde Friedrich zum Vorsitzenden der CSU-Europagruppe im Europäischen Parlament gewählt; eine Aufgabe, die er bis 1999 inne hatte. Seine Vorgänger in diesem Posten waren der langjährige bayerische Ministerpräsident Alfons Goppel und der frühere Staatsminister Dr. Fritz Pirkl.

Seit 1993 ist Ingo Friedrich auch Landesvorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises (EAK) der CSU sowie stellvertretender Bundesvorsitzender des EAK der CDU/CSU. Im selben Jahr wurde er zum stellv. Parteivorsitzenden der CSU gewählt. Seit 1996 fungiert Friedrich auch als Schatzmeister der Europäischen Volkspartei (EVP), dem Zusammenschluss der christdemokratischen Parteien Europas. Ende 1999 wurde Ingo Friedrich zu einem der Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments gewählt. Dabei übernahm er als einer von drei Vizepräsidenten die Aufgabe der Leitung des Vermittlungsausschusses, in dem bei Fragen der Mitentscheidung das Parlament gleichberechtigt mit dem Ministerrat europäische Gesetzgebung beschließt. Im Jahr 2000 war er als Mitglied des Konvents zur Erarbeitung der EU-Grundrechtecharta an der Formulierung dieses verfassungsähnlichen Dokumentes beteiligt. Der Konvent unter Vorsitz von Altbundespräsident Roman Herzog umfasste 62 Persönlichkeiten aus den nationalen Parlamenten und dem EU-Parlament. Die Grundrechtecharta wurde im Dezember 2000 auf dem Gipfel von Nizza von den EU-Staats- und Regierungschefs feierlich proklamiert. Im Herbst 2001 wurde er zum Präsidenten der Europäischen Bewegung Bayern gewählt und am 20. Juli 2004 bekam er ein erneutes Mandat für eine dritte Amtsperiode als Vizepräsident des Europäischen Parlaments. Seit März 2006 lehrt er an der Fachhochschule Ansbach im Schwerpunktfach Europaen Business.

Dr. Ingo Friedrich erhielt 1986 den Bayerischen Verdienstorden. Seit Januar 2004 ist er Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes. 2006 ernannte ihn die Union Europäischer Föderalisten zum Europäischen Ehrensenator.

Er ist verheiratet mit Britta Friedrich und hat zwei Kinder.