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Maquet (Unternehmen)

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Maquet GmbH

Logo
Rechtsform GmbH
Gründung 1838
Auflösung 2020
Auflösungsgrund Vollständige Eingliederung in den Getinge-Konzern
Sitz Rastatt, Deutschland
Leitung
  • Heinz Jacqui
  • Serge Exshaw
  • Reinhard Mayer
Mitarbeiterzahl rund 7.000
Umsatz 1,55 Mrd. EUR (2014)[1]
Branche Medizintechnik
Website maquet.com

Maquet war ein deutscher Medizintechnikhersteller mit Sitz in Rastatt, dessen Name heute als Produktmarke des Getinge-Konzerns verwendet. Das Unternehmen war eine Tochtergesellschaft der börsennotierten schwedischen Getinge AB und zählte zu den weltweit führenden Anbietern von Medizintechnik für Notaufnahmen, OPs und Intensivstationen. Diese Produktgruppen werden von Getinge weiterhin unter dem Namen der ehemaligen Maquet GmbH vertrieben.

Struktur

Das Unternehmen erwirtschaftete 2014 einen Jahresumsatz von mehr als 1,5 Milliarden Euro und hatte einschließlich der Tochterunternehmen weltweit etwa 7.000 Mitarbeiter. Fertigungslinien befanden sich an 11 Standorten in Deutschland (Rastatt, Hirrlingen, Hechingen), Frankreich (Ardon, La Ciotat), Schweden (Solna), Türkei (Antalya), China (Suzhou) und USA (Wayne, Fairfield, Mahwah).[2]

Das Unternehmen umfasste drei Bereiche, die so genannten Business Divisions:

Geschichte

Gründung und Verlagerung nach Rastatt

Das Unternehmen wurde 1838 in Heidelberg von Johann Friedrich Fischer gegründet und stellte zunächst Patientenfahrstühle und andere Produkte für das Gesundheitswesen her. 1876 übernahm Curt Maquet das Unternehmen. In der Anfangszeit des 20. Jahrhunderts befand sich C. Maquet, so der neue Firmenname, im Besitz des Kahn-Konzerns. Im Jahr 1929 wurde Maquet auf die Schnellpressenfabrik AG Heidelberg vereinigt und wurde somit zu deren Tochter. Die Produktion von medizintechnischen Produkten wurde jedoch recht unabhängig aufrecht erhalten. Da die Schnellpressenfabrik bereits 1931 mit der Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft und der Commerz- und Privatbank als neuen Hauptaktionären aus der Kahn-Gruppe ausgegliedert wurde, hatte die folgende Pleite Kahns 1932 keinen größeren Einfluss auf die Schnellpresse oder Maquet. 1933 wurde Maquet an die Stierlen-Werke AG in Rastatt veräußert und der Firmensitz somit dorthin verlagert.[3]

Als Forum des Dialogs zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Krankenhäusern wurde 1999 die Maquet Academy gegründet.

Übernahme und Firmenaufkäufe

2000 wurde das Unternehmen zur Business Area Medical Systems des schwedischen Getinge-Konzerns. Bis zu diesem Zeitpunkt war Maquet vollständige Tochter der TeSSAG und damit mittelbar im Besitz der RWE.[4] 2003 erfolgte die Übernahme der Siemens Life Support Systems (Solna) als Business Division Critical Care sowie der Jostra-Gruppe als Business Division Cardiopulmonary. Die Jostra-Gruppe bestand aus Jostra (Hechingen, 1982 von Lars Sunnanväder gegründet) und der Firma Polystan (1958 von Erik Kyvsgaard gründet, 2001 von Jostra übernommen). 2003 übernahm Maquet die Oty GmbH (Telemedizin). 2008 folgten die Geschäftsbereiche Cardiac und Vascular Surgery von Boston Scientific Corp. mit Teilen des Vorgängerunternehmens Guidant. Sie wurden mit der ehemaligen Jostra-Gruppe zur Business Division Cardiovascular zusammengefasst und 2009 durch die aufgekaufte Datascope Corp. ergänzt.[5] 2014 übernahm Maquet / Getinge AB die deutsche Firma Pulsion Medical Systems[6].

Einzelnachweise

  1. Maquet, Zahlen und Fakten
  2. Zahlen und Fakten - About Us - Maquet, 31. August 2012
  3. Martin Krauß: Vom Glockenguss zum Offsetdruck. Geschichte der Heidelberger Druckmaschinen AG. S. 65–66 und S. 75. verlag regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2000, ISBN 978-3897351486
  4. presseportal.de: Neuordnung in der Medizintechnik: Übernahme von MAQUET und ALM, GETINGE Marktführer für Operations-Systeme abgerufen am 8. Dezember 2018
  5. http://www.researchandmarkets.com/reports/1780385/getinge_medical_device_company_intelligence.pdf
  6. Pulsion Medical Systems SE: Hauptversammlung stimmt Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zu. Deutsche Gesellschaft für Ad-hoc-Publizität, 14. August 2014, abgerufen am 6. April 2015.

Koordinaten: 48° 50′ 49″ N, 8° 12′ 9″ O