Leopold Westen

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Leopold Joseph Anton Cyriakus Westen (* 10. April, anderes Datum 15. April 1750 in Bamberg; † 1804) war ein deutscher Ingenieur.

Leben

Leopold Westen entstammte einem dänischen Geschlecht; sein Vater Kaspar Westen († 19. November 1762) war zum Katholizismus konvertiert und wurde fürstbischöflicher Hofrat; seine Mutter war Agnes Katharina (geb. Haumann).

Er studierte in Würzburg und besuchte dort auch die Zeichnungs- und Ingenieursübungen der Oberstleutnante Michael Anton Müller (1700–1781)^[1] und Johann Baptist Veit Koch (* 1717)^[2]^[3].

Er schlug die Offizierslaufbahn ein und gab seit 1775 Privatunterricht.

Als 1784 eine Hochwasserkatastrophe über die Seesbrücke und die anderen Bamberger Brücken hereinbrach, und viel Bausubstanz zerstörte, nahm er eine genaue Schadensdokumentation vor. Fürstbischof Franz Ludwig von Erthal entsandte ihn daraufhin auf eine zweijährige Reise in die Niederlande und bis nach Wien, Prag und Dresden, um einschlägige Erfahrungen zu sammeln und diese in Bamberg zu verwerten. Während der Reise, bei der er anfangs ein ausführliches Tagebuch führte, erstellte er viele Zeichnungen von Gebäuden und Maschinen.

Bereits während seines Studiums in Würzburg entwickelte er einen Plan, der vorsah, eine Schule, ähnlich dem Lehrstuhl für Zivil- und Militärbaukunst aus Würzburg, in Bamburg einzurichten. 1794 legte er dem Fürstbischof den Plan zur Gründung einer Akademie vor. Der Stadtmagistrat erkannte die Bedeutung der Gründung insbesondere für das Handwerk und Gewerbe und stellte einen Saal im Hochzeitshaus samt Heizung und Reinigung zur Verfügung. So erfolgte am 16. Oktober 1794 die Gründung der Ingenieur- und Zeichenakademie. Der Fürstbischof verfügte eine Anbindung an die Universität Bamberg und ernannte Leopold Westen zum Professor. Eine Diskussion im Senat, ob der unpromovierte Leopold Westen Sitz und Stimme im Senat beanspruchen könne, wurde sowohl durch den Fürstbischof als auch durch dessen Nachfolger beendet.

Er unterrichtete unter anderem Johann Caspar Weinrauch (1765–1846) und Sebastian Scharnagel. Weitere Schüler der Schule waren der Zeichner Philipp Joseph Kraus (1789–1864), der Architekt Joseph Daniel Ohlmüller, der Bildhauer Adam Friedrich Ditterich (1794–1881), der Bildhauer Wilhelm Wurzer (1773–1846)^[4], der Erfinder Gottfried Anton Meißner (1779–1821)

Nach dem Tod von Leopold Westen wurde die Akademie von seinem Schwager Adalbert Philipp Sensburg (1771–1823), Sohn des Politikers Ernst Philipp von Sensburg weiter geführt. Aus der Akademie ging das heutige Clavius-Gymnasium und die Berufsschule II^[5] in Bamberg hervor.

Leopold von Westen war seit dem 10. November 1771 mit Maria Sophia Sensburg verheiratet; aus der Ehe ging Maria Klara (* 30. März1779; † 25. April 1779) hervor.

Zeichnerisches Wirken

Leopold von Westen hinterliess 100 Federzeichnungen mit gotischen Ruinen und 50 Ölgemälde mit Lufterscheinungen, von ihm Meteore genannt.

Schriften (Auswahl)

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Literatur

Leopold Westen. In: Bernhard Schemmel: Die Ingenieur- und Zeichenakademie des Leopold Westen und ihre Entwicklung 1794–1833. Bamberg, 1986.
Leopold Westen. In:

Einzelnachweise

↑ Michael Anton Müller – WürzburgWiki. Abgerufen am 24. März 2020.
↑ Johannes Georgius Meusel: Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen Teutschen Schriftsteller. 1808 (google.de [abgerufen am 24. März 2020]).
↑ Carl Gottfried Scharold: Würzburg und seine Umgebungen: ein Wegweiser und Erinnerungsbuch. Etlinger, 1836 (google.de [abgerufen am 24. März 2020]).
↑ Johann Wilhelm Wurzer. Abgerufen am 24. März 2020.
↑ Erfahren Sie mehr über die Geschichte der Berufsschule 2 Bamberg. Abgerufen am 24. März 2020.

[1] Michael Anton Müller – WürzburgWiki. Abgerufen am 24. März 2020.

[2] Johannes Georgius Meusel: Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen Teutschen Schriftsteller. 1808 (google.de [abgerufen am 24. März 2020]).

[3] Carl Gottfried Scharold: Würzburg und seine Umgebungen: ein Wegweiser und Erinnerungsbuch. Etlinger, 1836 (google.de [abgerufen am 24. März 2020]).

[4] Johann Wilhelm Wurzer. Abgerufen am 24. März 2020.

[5] Erfahren Sie mehr über die Geschichte der Berufsschule 2 Bamberg. Abgerufen am 24. März 2020.

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