Grazer Autorinnen Autorenversammlung
Die Grazer Autorenversammlung ist mit zurzeit 570 Mitgliedern Österreichs größter Schriftstellerverband innerhalb des Dachverbandes IGÖA (Interessensgemeinschaft Österreichischer Autorinnen Autoren). Die GAV wurde 1973 von u. a. Ernst Jandl, Helmut Eisendle und Waltraud Seidlhofer in Graz als Alternative zum Österreichischen PEN Club gegründet, übersiedelte 1975 nach Wien.
Derzeit befindet sich das Büro der GAV im Robert Musil Gedenkraum, welcher zu den Büroöffnungszeiten besichtigt werden kann (Montag bis Freitag 10 bis 13 Uhr, Ausnahme Sommer- und Weihnachtsferien)
Die Grazer Autorenversammlung betätigt sich sowohl im Bereich Organisation von Literaturveranstaltungen als auch kulturpolitisch. Nach wie vor ist die Mitgliedschaft in der GAV mit der Mitgliedschaft im österreichischen P.E.N. unvereinbar. Dies beruht einerseits auf historischen Differenzen, andererseits auf deutlich unterschiedenen politischen Positionen und nicht zuletzt auf einer unterschiedlichen Aufnahmepolitik (während der P.E.N. für die Aufnahme eines neuen Mitglieds 2 Buchpublikationen voraussetzt, stellt die GAV eine Jury auf, die im wesentlichen anhand vorliegender Texte über die Aufnahme entscheidet. Diese Vorgangsweise trägt der Tatsache Rechnung, dass gerade unkonventionelle, neue Schreibweisen schwer oder nur zögerlich in kommerziellen Verlagen präsent sind.) Die Aufnahmejury der GAV besteht für 2006 und 2007 aus Christine Haidegger, Ilse Kilic und Nikolaus Scheibner.
In der GAV kann jedes Mitglied grundsätzlich organisatorisch tätig werden. Die Generalversammlung entscheidet über Veranstaltungsvorschläge einzelner Mitglieder. Dadurch wird eine breite Streuung von Veranstaltung erreicht, die von Veranstaltungen über Graffiti (organisiert von Thomas Northoff) über den Tag der Freiheit des Wortes (Jahrestag der Bücherverbrennug am 10. Mai) bis zur alljährlichen Lyriklesung auf der Universität reichen. Auch Reflexion der Verhältnisse in Psychiatrie und Strafvollzugsanstalten, beziehungsweise der Begriff der Normalität gehören zu den Tätigkeitsbereichen der GAV, früh schon gab es (Literatur)Workshops mit Strafgefangenen, vereinzelt und immer wieder Veranstaltungen in Strafanstalten.
Dem gewählten Vorstand gehören im August 2006 an: Ruth Aspöck (Vizepräsidentin), Sabine Gruber (Kassierin), Rolf Schwendter (Präsident), Robert Schindel (Vizepräsident), Ilse Kilic (Beschlusskomitee), Manfred Chobot, Fritz Widhalm (Beschlusskomitee), Marie Thérèse Kerschbaumer (Beschlusskomitee), Gerhard Jaschke, Christine Huber, Helmuth Schönauer, Magdalena Knapp-Menzel (Kassierin), sowie für jedes Bundesland einE RegionaldelegierteR. Rolf Schwendter wurde im Juni 2006 in der Nachfolge der verstorbenen Präsidentin Heidi Pataki zum Präsidenten gewählt.
Die Geschäftsführung wird seit Jänner 2006 von Gerhard Jaschke und Christine Huber ausgeübt, die darin dem verstorbenen Generalsekretät Gerhard Kofler nachfolgen.
Literatur
- Roland Innerhofer: Die Grazer Autorenversammlung (1973 - 1983). Zur Organisation einer "Avantgarde". Wien, Köln, Graz 1985. ISBN 3-205-07289-8