Welyki Mosty
Welyki Mosty | ||
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Великі Мости | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | ![]() | |
Oblast: | Oblast Lwiw | |
Rajon: | Rajon Sokal | |
Höhe: | 211 m | |
Fläche: | 7,91 km² | |
Einwohner: | 5.924 (2004) | |
Bevölkerungsdichte: | 749 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 80075 | |
Vorwahl: | +380 3231 | |
Geographische Lage: | 50° 14′ N, 24° 8′ O | |
KOATUU: | 4624810600 | |
Verwaltungsgliederung: | 1 Stadt, 11 Dörfer | |
Verwaltung | ||
Bürgermeister: | Natalija Domaschowez | |
Adresse: | вул.Шевченка 6 80074 м. Великі Мости | |
Statistische Informationen | ||
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Welyki Mosty (ukrainisch Великі Мости; russisch Великие Мосты/Welikije Mosty, deutsch Groß-Mosty, polnisch Mosty Wielkie) ist eine in der Westukraine liegende Stadt etwa 47 Kilometer nördlich der Oblasthauptstadt Lemberg am Fluss Rata gelegen.
Am 29. Oktober 2017 wurde die Stadt zum Zentrum der neu gegründeten Stadtgemeinde Welyki Mosty (Великомостівська міська громада/Welykomostiwska miska hromada), zu dieser zählen auch noch die 11 Dörfer Borowe (Борове), Butyny (Бутини), Dwirzi, Kulytschkiw (Куличків), Piddowhe (Піддовге), Prystan (Пристань), Reklynez (Реклинець), Sarika (Заріка), Schyschaky (Шишаки), Stremin (Стремінь) und Wolyzja (Волиця)[1], bis dahin bildete sie zusammen mit den Dörfern Borowe und Kulytschkiw die Stadtratsgemeinde Welyki Mosty.
Geschichte
Der Ort wurde 1472 zum ersten Mal schriftlich erwähnt und erhielt 1549 das Magdeburger Stadtrecht. Sie lag damals zunächst in der Woiwodschaft Ruthenien als Teil der Adelsrepublik Polen.[2], ab 1772 bis 1918 gehörte sie zum österreichischen Galizien und war von 1854 bis 1867 Sitz einer Bezirkshauptmannschaft. Seit 1846 wurde der Ort Garnisonsstadt, nach dem Ende des Ersten Weltkrieges kam der Ort zu Polen, wurde im Zweiten Weltkrieg kurzzeitig von der Sowjetunion und dann bis 1944 von Deutschland besetzt.
In Mosty Wielkie lebten in den 1930er Jahren etwa 1.250 Juden, das war mehr als ein Drittel der Bevölkerung. Nach der deutschen Besetzung 1941 kam es zu den ersten von Deutschen und Ukrainern ausgeübten Massakern. Im August 1942 wurde ein zunächst noch offenes Zwangsghetto angeordnet. Ende 1942 wurden Juden auch aus der Umgebung in das Ghetto beordert, das um diese Zeit über 4.000 Zwangsarbeiter umfasste. Zwischen Februar und Mai 1943 wurden die Ghettoinsassen in mehreren Aktionen vor Ort ermordet, eine kleine Anzahl in das Zwangsarbeitslager Lemberg-Janowska verlegt.
Nach dem Ende des Krieges wurde die Stadt der Sowjetunion zugeschlagen, dort kam die Stadt zur Ukrainischen SSR und ist seit 1991 ein Teil der heutigen Ukraine.
Bedeutend für den Ort ist seit dem 19. Jahrhundert die Terpentinproduktion, die vor allem auf der Pinienart die um den Ort herum wächst basiert.
Persönlichkeiten
- Siegfried Weyr (1890–1963), österreichischer Maler
- Andrew Roborecki (1910–1982), ukrainisch-kanadischer Bischof
- Zdenko Paumgartten (* 24. November 1903; † 27. Oktober 1984 Salzburg), österreichischer General der Infanterie, von 1961 bis 1968 Befehlshaber der Gruppe III in Salzburg
- Hubertus von Sachsen-Coburg und Gotha (1909–1943), deutscher Offizier, verstarb am 26. November 1943 bei einem Flugzeugabsturz in der Nähe von Groß-Mosty.
Siehe auch
Literatur
- Mosty Wielkie, in: Guy Miron (Hrsg.): The Yad Vashem encyclopedia of the ghettos during the Holocaust. Jerusalem : Yad Vashem, 2009 ISBN 978-965-308-345-5, S. 500f.
Czarnecki, Jerzy 2002 (2. Auflage 2007). “Mein Leben als “Arier”. Jüdische Familiengeschichte in Polen zur Zeit der Schoáh und als Zwangsarbeiter in Deutschland”. Konstanz: Hartung-Gorre Verlag (Herausgeber: Prof. Dr. Erhard Roy Wiehn), ISBN-10: 3-89649-815-0. Czarnecki, Jerzy 2006. „My Life as an „Aryan“. From Velyki Mosty through Zhovkva to Stralsund”. Konstanz: Hartung-Gorre Publishers (editor: Prof. Dr. Erhard Roy Wiehn) – Yad Vashem endorsement, ISBN 3-89649-998-X.
Weblinks
- Eintrag zum Ort in der Enzyklopädie der Geschichte der Städte und Dörfer der Ukrainischen SSR (ukrainisch)
- Mosty Wielkie. In: Filip Sulimierski, Władysław Walewski (Hrsg.): Słownik geograficzny Królestwa Polskiego i innych krajów słowiańskich. Band 6: Malczyce–Netreba. Walewskiego, Warschau 1885, S. 715 (polnisch, edu.pl).
Einzelnachweise
- ↑ Відповідно до Закону України "Про добровільне об'єднання територіальних громад" у Львівській області у Сокальському районі
- ↑ Rizzi Zannoni, Woiewodztwo Ruskie, Część Krakowskiego, Sędomirskiego y Bełzkiego z granicami Węgier, y Polski, ktore gory Karpackie nakształt łańcucha wyciągnione, od góry Wolska aż do Talabry, wyznaczaią.; 1772 ( des vom 20. November 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.