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COVID-19-Pandemie in Italien

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Regionale Häufigkeit der Infektionen mit SARS-CoV-2 in den Provinzen Italiens,
Stand: 18. März 2020

Die COVID-19-Pandemie tritt in Italien als Teil der weltweiten COVID-19-Pandemie auf und begann mit der Diagnose von zwei infizierten Touristen aus China am 28. Januar 2020 in Rom. Die COVID-19-Pandemie hatte ihren Ursprung im Dezember 2019 in China. Um den 20. Februar 2020 wurde Italien zum meistbetroffenen Land außerhalb Asiens. Betroffen waren anfangs nur einige Provinzen, insbesondere in der Lombardei und in Venetien, nach wie vor die hauptbetroffenen Gebiete. Ungefähr die Hälfte der diagnostizierten Fälle trat in der Lombardei auf, knapp fünfzehn Prozent in der Emilia Romagna und knapp zehn Prozent in Venetien.

Die Behörden riegelten die meistbetroffenen Gebiete ab. Öffentliche Veranstaltungen wurden abgesagt, insbesondere Fußballspiele, Modeschauen, Gottesdienste und Opernvorstellungen und andere Großveranstaltungen. Der Karneval in Venedig wurde abgebrochen, der Dom von Mailand und mehrere Museen wurden geschlossen.[1] Quarantänemaßnahmen wurden verfügt und eine nationale Hotline unter der Nummer 1500 wurde eingerichtet. Es kam zu Hamsterkäufen.

Ab dem 24. Februar 2020 lag Italien an dritter Stelle der Länder mit den meisten Infektionen, hinter China und Südkorea. Am 25. Februar 2020 wurden Bewohner und Besucher der Lombardei in zusätzlich fünf Regionen Italiens, sieben Staaten Europas und in Algerien positiv getestet, am 26. auch in Brasilien, Griechenland und Nordmazedonien, in der Folge auch in Israel und Nigeria.

Am 8. März wurde die Bewegungsfreiheit von rund 16 Millionen Italienern drastisch eingeschränkt, die Lombardei und 14 andere Gebiete im Norden Italiens wurden weitgehend abgeriegelt. Gleichzeitig wurde für ganz Italien die Schließung von Kinos, Theatern und Museen verfügt sowie ein Verbot von Demonstrationen und vielen anderen Veranstaltungen.[2][3]

Am 9. März entschied die Regierung, die Abriegelung mit dem 10. März auf alle Grenzen Italiens auszuweiten. Allerdings müssen für das Überqueren der Grenze nur wenige Dokumente ausgefüllt werden. Die Schließung von Schulen und Universitäten wurde landesweit bis zum 3. April verlängert und einige Tage später über dieses Datum hinaus verlängert.[4] Der Spielbetrieb von Sportligen, wie der des italienischen Fußballs, ist vorübergehend eingestellt. Zudem wurde ein Versammlungsverbot angekündigt. Internationale Zug- und Flugverbindungen sowie der innerstaatliche öffentliche Nahverkehr sollen nicht ausgesetzt werden.[5]

Am 11. März hat die italienische Regierung beschlossen, dass Geschäfte und Restaurants geschlossen bleiben müssen, wobei aber zahlreiche Branchen ausgenommen wurden. Neben Supermärkten und Apotheken dürfen etwa Elektro- und Fotogeschäfte, Bau-Fachmärkte, Tabak-Trafiken sowie Zoohandlungen geöffnet bleiben, während Buchhandlungen, Friseursalons oder Bekleidungsgeschäfte vom Verbot betroffen sind. Im Restaurantbereich dürfen unter anderem Pizza-Lieferdienste, Werkskantinen und Autobahnrestaurants weiter betrieben werden.[6][7]

Statistik

Exakte und vergleichbare Daten sind von zentraler Bedeutung, um die Ausbreitung einer ansteckenden Krankheit verfolgen zu können. Diese liegen aus China, aufgrund mehrfacher Änderung der Zählweise,[8] nur eingeschränkt und aus dem Iran, wegen der Verschleierung der Epidemie, nicht vor.[9] Auch in den USA sind Realität und Abbildung vermutlich nicht deckungsgleich.[10] Die italienischen Zahlen wurden bislang von der Fachwelt und den Institutionen nicht angezweifelt. Der italienische Vertreter in der Direktion der WHO, Walter Ricciardi, merkte allerdings an, dass die Zahlen in Italien auch deshalb höher seien als anderswo, weil dort anfänglich Massentests auf das Virus durchgeführt wurden und Tests nicht auf diejenigen beschränkt wurden, die Kontakt mit Erkrankten hatten.[11] Symptomfreie positiv Getestete gehen gemäß den Regeln der WHO in die Statistik ein.[12] Die Tabellen in diesem Abschnitt basieren auf den Zahlen des nationalen Istituto Superiore di Sanità, dort wird jede Probe nochmals überprüft - erst dann gilt der Fall als gesicherte Infektion. Dies führt naturgemäß auch zu einer Verzögerung der gemeldeten Fälle.[13]

Demgegenüber wurde Südtirol am 5. März 2020 vom Robert Koch-Institut (RKI) als Risikogebiet eingestuft, weil nach Aussage des RKI-Chefs Lothar Wieler 36 Corona-Fälle in Deutschland in Verbindung mit dieser italienischen Provinz stehen.[14] Laut der Statistik des italienischen Gesundheitsministeriums gab es dort zum Zeitpunkt der Einstufung lediglich einen Fall.

Auf der Basis der zum 3. März 2020 vorliegenden Zahlen zeichnete sich ein Anteil von über 10 Prozent der infizierten Personen ab, die auf Intensivstationen betreut werden mussten.

In der Lombardei kam es im März zu Engpässen in den Intensivstationen: Patienten, die normalerweise Intensivtherapie erhalten würden, mussten auf andere Stationen verlegt werden. Ein Sprecher der Gewerkschaft CGIL verwies in diesem Zusammenhang auf zurückliegende, jahrelange, sehr bedeutende Kürzungen. Italien verfügt über insgesamt 5.100 Betten auf Intensivstationen.[15]

Entwicklung der Epidemie

Bestätigte Infektionen (kumuliert) in Italien
nach Daten des Ministero della Salute
[16]

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Neue Infektionen in Italien
nach Daten des Ministero della Salute
[16][17]

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Bestätigte Todesfälle (kumuliert) in Italien
nach Daten des Ministero della Salute
[16]

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Bestätigte Todesfälle (täglich) in Italien
nach Daten des Ministero della Salute
[16]

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Datum Infektionen (kumuliert) aktive Infektionen Isolation zuhause Spital Intensivstation genesen (kumuliert) Todesfälle (kumuliert) Zuwachs Infizierte / 24h [%]
28.01.20 (18:00) 2 2 0 0,0 %
21.02.20 (18:00) 39 39 0 1850,0 %
22.02.20 (18:00) 79 77 2 97,4 %
23.02.20 (18:00) 159 157 26 2 103,9 %
24.02.20 (18:00) 229 222 23 1 6 41,4 %
25.02.20 (18:00) 326 314 35 1 11 41,4 %
26.02.20 (18:00) 400 385 36 3 12 22,6 %
27.02.20 (18:00) 650 588 56 45 17 52,7 %
28.02.20 (18:00) 888 821 64 46 21 39,6 %
29.02.20 (18:00) 1128 1049 105 50 29 27,8 %
01.03.20 (18:00) 1694 1577 140 83 34 50,3 %
02.03.20 (18:00) 2036 1835 166 149 52 16,4 %
03.03.20 (18:00) 2502 2263 229 160 79 23,3 %
04.03.20 (18:00) 3089 2706 295 276 107 19,6 %
05.03.20 (18:00) 3858 3296 351 414 148 21,8 %
06.03.20 4636 3916 462 523 197 18,8 %
07.03.20 (18:00) 5883 5061 567 589 233 29,2 %
08.03.20 (18:00) 7375 6387 2180 3557 650 622 366 26,2 %
09.03.20 (18:00) 9172 7985 2936 5049 733 724 463 25,0 %
10.03.20 (18:00) 10149 8514 2559 5915 877 1004 631 6,6 %
11.03.20 (18:00) 12462 10590 3724 6866 1028 1045 827 24,4 %
12.03.20 (18:00) 15113 12839 5036 7803 1153 1258 1016 21,2 %
13.03.20 (18:00) 17660 14955 6201 8754 1328 1439 1266 16,5 %
14.03.20 (18:00) 21157 17750 7860 8372 1518 1966 1441 18,7 %
15.03.20 (18:00) 24747 20603 9268 9663 1672 2335 1809 16,1 %
16.03.20 (18:00) 27980 23073 10197 11025 1851 2749 2158 12,0 %
17.03.20 (18:00) 31506 26062 11108 12894 2060 2941 2503 13,0 %
18.03.20 (18:00)[18] 35713 28710 12090 14363 2257 4025 2978 10,1 %

Seit dem 28. Februar verifiziert das Istituto Superiore di Sanità bei allen Todesfällen, ob sie tatsächlich auf das Virus zurückzuführen sind.[16]

Regionale Verteilung

Region Hospitalisiert
mit Symptomen
Intensivstation Häusliche
Quarantäne
Insg. aktuell
infiziert
Neu infiziert Genesen Gestorben Gesamte Fälle Tests
Lombardei
Lombardei
7387 1006 5545 13938 1672 3778 2168 19884 52244
EmiliaRomagna
Emilia-Romagna
1900 260 2346 4506 591 177 531 5214 18344
Venetien
Venetien
771 209 2189 3169 216 200 115 3484 44658
Piemont
Piemont
2279 257 218 2754 567 3 175 2932 8853
Marken
Marken
656 141 825 1622 146 0 115 1737 4512
Toskana
Toskana
501 178 743 1422 131 22 38 1482 8873
Ligurien
Ligurien
491 112 280 883 139 85 91 1059 3348
Latium
Latium
426 45 270 741 91 44 38 823 11145
Kampanien
Kampanien
213 36 356 605 182 30 17 652 3544
FriaulJulischVenetien
Friaul-Julisch Venetien
134 29 359 522 106 41 36 599 4052
Trentino
Trentino
169 30 292 491 55 20 12 523 2203
Apulien
Apulien
173 31 245 449 87 4 25 478 4046
Sdtirol
Südtirol
87 18 316 421 55 1 14 436 3568
Abruzzen
Abruzzen
181 47 138 366 117 8 11 385 2409
AutonomeRegionSizilien
Autonome Region Sizilien
143 36 142 321 54 15 4 340 3961
Umbrien
Umbrien
69 21 238 328 87 4 2 334 1954
Aostatal
Aostatal
47 9 153 209 47 0 6 215 608
Sardinien
Sardinien
43 9 152 204 72 0 2 206 1334
Kalabrien
Kalabrien
60 13 91 164 38 2 3 169 2342
Molise
Molise
19 6 13 38 17 6 2 46 426
Basilikata
Basilikata
8 5 24 37 10 0 0 37 353
gesamt 15757 2498 14935 33190 4480 4440 3405 41035 182777
Quelle: Protezione Civile -> Operations Dashboard for ArcGIS,
aktualisiert am 19. März 2020 um 18:00 Uhr

Am 7. März 2020 hat der Zivilschutz Italiens (italienisch Protezione Civile) über die ArcGIS-Onlineplattform von ESRI eine Anwendung erstellt, um eine effektive und transparente Information der Bevölkerung über die aktuelle Entwicklung der COVID-19-Fälle in Italien zu gewährleisten. Diese ist in zwei Versionen, einer Desktop-Version[19] und einer mobilen Version[20], verfügbar. Über eine geographische Karte Italiens können dort die aktuelle Anzahl der Infektionen und weitere Daten nicht nur auf Regionen, sondern bis in die einzelnen Provinzen dargestellt und auch heruntergeladen werden. Die Daten werden täglich um 18:00 Uhr aktualisiert.[21]

Einfluss von Alter, Geschlecht und Vorerkrankungen auf Sterblichkeit

Eine Untersuchung des Istituto Superiore di Sanità, die 105 Fälle bis 4. März 2020 berücksichtigt, hat folgende Verteilung nach Alter, Geschlecht und Vorerkrankungen identifiziert:[22]

Anteil an den Todesfällen nach Altersgruppe:

  • unter 50 Jahren: keine Todesfälle
  • 50 bis 59 Jahre: 2,8 %
  • 60 bis 69 Jahre: 8,4 %
  • 70 bis 79 Jahre: 32,4 %
  • 80 bis 89 Jahre: 42,2 %
  • 90 und mehr Jahre: 14,4 %

Das Durchschnittsalter der Verstorbenen beträgt 81 Jahre (Männer 79,9 Jahre, Frauen 83,4 Jahre).

Einfluss von Vorerkrankungen (Anteil an den Todesfällen nach Anzahl der Vorerkrankungen):

  • max. 1 Vorerkrankung: 15,5 %
  • 2 Vorerkrankungen: 18,3 %
  • 3 oder mehr Vorerkrankungen: 67,2 %

Bei den Vorerkrankungen dominieren Hypertonie (74,6 %), ischämische Herzkrankheit (70,4 %) und Diabetes mellitus (33,8 %).

Chronologie

Der italienische Zivilschutz bei der Personenkontrolle im Flughafen Bologna, Anfang Februar 2020
Erste-Hilfe-Station des italienischen Zivilschutzes in Padua, Mitte Februar 2020

Februar

  • In der Nacht zum 22. Februar 2020 wurden in Italien die ersten durch das Coronavirus bedingten Todesfälle unter Europäern gemeldet. Die Betroffenen waren ein 78-jähriger Mann aus der Nähe von Padua sowie eine 77-jährige Frau aus der Nähe von Cremona, die in der Nacht zuvor verstorben war und sich nachträglich als infiziert herausstellte.
  • In der Lombardei waren am 22. Februar zunächst 39, später 46 Menschen als infiziert gemeldet, mit einer Häufung von Fällen in der Stadt Codogno; hinzu kamen 12 Infizierte in Venetien. Der „Patient 1“, ein 38-Jähriger, auf den zumindest die Infektionen in der Lombardei zurückgeführt werden, sei in gesundheitlich stabilem Zustand.[23][24]
  • In Codogno und weiteren neun umliegenden Gemeinden wurde die Schließung der Schulen und öffentlichen Lokale für die Dauer einer Woche verfügt. Am 22. Februar wurden die 50.000 dort lebenden Menschen aufgefordert, zu Hause zu bleiben, und die betroffenen zehn Kommunen in der Lombardei und eine Kommune in Venetien wurden abgeriegelt.[25][26] Wer sich der Anordnung widersetzt, riskiert bis zu drei Monate Haft.[25]
  • Am 23. Februar 2020 wurden zahlreiche Sicherheitsmaßnahmen verfügt. Das Modehaus Giorgio Armani entschied, Produktionsstätten und Büros an mehreren Standorten eine Woche lang zu schließen. Die Armani-Modenschau im Rahmen der Fashion Week am Sonntag fand ohne Publikum statt, konnte jedoch im Livestream mitverfolgt werden. Nach diesem Schema werden auch die beiden letzten, für Montag angesetzten Shows der Fashion Week durchgeführt. In Venetien blieben Schulen, Universitäten und Museen geschlossen, ebenso die Markusbasilika. Das Teatro La Fenice stellte den Spielbetrieb ein, Hochzeiten und Trauerzeremonien können nur mehr im engsten Familienkreis stattfinden. Die Vaporetti Venedigs wurden einer großen Desinfizierungsaktion unterzogen.[27] Neben der Region Venetien wurde die Schließung von Schulen und Universitäten bis zum 1. März auch für die Regionen Lombardei, Ligurien, Piemont, Emilia-Romagna und Friaul Julisch-Venetien beschlossen. Der Entscheidung schloss sich am Tag darauf auch die Autonome Provinz Trient an.[28]
  • Am 25. Februar 2020 wurde bekannt, dass Reisende aus der Lombardei in zahlreichen Regionen Italiens und Staaten Europas positiv getestet wurden. Diverse Medien sprachen von einer europaweiten Epidemie. Auch Brasilien als erstes Land Südamerikas und Algerien als zweites Land Afrikas waren mit positiven Testergebnissen konfrontiert, deren Ursprung in der Lombardei lag.
  • Am 26. Februar 2020 gab Attilio Fontana, der Gouverneur der Lombardei, bekannt, dass ein positives Testergebnis einer seiner Mitarbeiterinnen vorliege und er sich daher in selbstgewählte Isolierung begebe. Eine geplante Pressekonferenz sagte er ab.[29]
  • Am 28. Februar initiierte die italienische Regierung Nothilfen für betroffene Gebiete. Bürger sollen Zahlungen an Versorgungsunternehmen und Versicherungen vorübergehend aussetzen können, Unternehmen konkrete wirtschaftliche Hilfen erhalten.[30]

März

  • Die regionalen Schulschließungen wurden am 2. März bis zum 8. März verlängert,[31] viele Museen und andere Einrichtungen öffneten aber wieder.
  • Am 4. März wurde bekanntgegeben, dass in ganz Italien Schulen und Universitäten zunächst bis zum 15. März geschlossen werden.[32] Die Regierung erklärte, Maßnahmen für eine Arbeitsfreistellung eines Elternteils oder einen finanziellen Ausgleich für eine Kinderbetreuung in Erwägung zu ziehen.[33]
  • Es wurde verfügt, Kongresse, insbesondere auf medizinischem Gebiet, aufzuschieben, um das medizinische Personal nicht anderweitig zu binden. Der Zugang zu Privatkliniken und Hospizen wurde eingeschränkt, und Begleitpersonen wurde der Zugang zu den Notaufnahmen von Kliniken verboten.[34][35]
  • Zuvor für „rote Zonen“ geltende Empfehlungen wurden auf das ganze Land ausgeweitet: Mindestabstand von einem Meter zwischen Personen; Begrüßung ohne Wangenkuss, Umarmung oder Handschlag; Meiden überfüllter Orte; Ausgangsverbot bei jeglichem Fieber oder Infektionsverdacht; Zuhausebleiben aller Personen ab 75 Jahren und Personen ab 65 Jahren mit gesundheitlichen Einschränkungen. Kinos und Theater durften zunächst noch offen bleiben, wenn sie garantierten, Stühle nur so zu besetzen, dass der Mindestabstand eingehalten wurde;[34][35] wenige Tage später mussten sie ganz schließen.
  • Es wurde verfügt, die Zahl der Betten in den Intensivstationen der Pneumologie- und Infektologie um 100 % und die in anderen Intensivstationen um 50 % zu erhöhen, die Prüfungen für die Zulassung zur Ausübung von Facharztberufen und die Abschlussprüfungen für Krankenpfleger vorzuziehen.[36] Zudem begann die Regierung, Ärzte aus dem Ruhestand zurückzuholen. Insgesamt sollen 20.000 medizinische Fachkräfte rekrutiert werden.[37]
  • Am 6. März veröffentlichte die Società Italiana di Anestesia Analgesia Rianimazione e Terapia Intensiva Empfehlungen zur klinischen Ethik zur Frage des Zugangs und der Beendigung der Intensivtherapie, die im Falle eines außergewöhnlichen Ungleichgewichts zwischen Notwendigkeit einerseits und verfügbaren Ressourcen andererseits anwendbar wären.[38]
  • Am 8. März wurden im Norden Italiens insgesamt 13 Provinzen und eine Metropolitanstadt in den Regionen Emilia-Romagna, Marken, Piemont und Venetien sowie die gesamte Lombardei abgeriegelt und Sperrzonen mit „eingeschränkter Mobilität“ eingerichtet, um die Ausweitung der Ansteckung einzudämmen und eine Überlastung der Krankenhauseinrichtungen zu vermeiden. Betroffen sind rund 16 Millionen Menschen.[39]
  • Am 9. März gegen 21 Uhr wurde ganz Italien mit Wirkung zum 10. März zur Sperrzone erklärt.[40]
  • Am 10. März wurden in Codogno erstmals seit Ausbruch der Epidemie keine Neuinfizierten registriert. In Codogno war am 21. Februar der erste Infektionsfall registriert worden, worauf der Ort sich zu einem der Infektionsherde in Italien entwickelte und am 23. Februar abgeriegelt wurde.[41]
  • Am 11. März hat die italienische Regierung beschlossen, dass alle Geschäfte und Restaurants mit Ausnahme von Supermärkten und Apotheken geschlossen werden müssen.[42] Zur Diskussion steht, in Mailand nach chinesischem Vorbild kurzzeitig ein Hospital mit 500 Plätzen für die Intensivtherapie zu errichten.[43]
  • Am 13. März berichteten Medien, dass in ganz Italien an diesem Tag und den Folgetagen um 18 Uhr Flashmobs an Fenstern und Balkonen angekündigt worden waren, um den Zusammenhalt spürbar zu machen. Gesungen werden sollte am ersten Abend die Nationalhymne, am nächsten Tag Azzurro, am Folgetag Il cielo è sempre più blu.[44]
  • Am 16. März beschlagnahmten die Behörden in zahlreichen Regionen Italiens mehr als 60.000 gehortete und teils zu überhöhten Preisen zum Verkauf angebotene Waren. Es handelte sich vor allem um Desinfektionsmittel und Atemmasken, mit Preiserhöhungen um 100 % bis 400 % und in Einzelfällen um bis zu 6000 %.[45]
  • Zustände in Italien eskalieren weiter, die 24 Stunden zwischen dem 17. März und 18. März waren die bisdahin tödlichsten der Epidemie. Die Zivilschutzbehörde meldete 475 Tote in nur einem Tag - dies waren mehr als selbst in China an einem Tag an Covid-19 verstarben. Am 18/19. März gab es dramatische Aufnahmen aus Stadt Bergamo, eine Kolonne an Militärlaster fuhren nachts durch die Stadt, um die Särge mit den Toten zu Krematorien in der Umgebung zu fahren. Die Leichenhäuser und Bestattungsinstitute in Bergamo waren vollkommen überfüllt und überlastet, Särge müssten in Kirchen gelagert werden. Wie ein Armeesprecher bestätigte waren 15 Militärlaster und 50 Soldaten nach Bergamo abkommandiert, um die Särge in benachbarte Provinzen zu transportieren.[46][47][48] Krankenschwestern und Pfleger entsandten ein Video-Appell (später mit Hilfe des Pfleger-Verbandes FNOPI auch eine englische Sprache), um auf die dramatische Lage in den Krankenhäusern des Nordens Italiens hinzuwiesen und um international Hilfe zu bitten.[49]

Abriegelung einzelner Gemeinden, Provinzen und Regionen (bis zum 10. März)

Datei:2020 coronavirus task force.jpg
Krisensitzung des nationalen Einsatzführungskomitees des Zivilschutzes unter dem Vorsitz von Ministerpräsident Giuseppe Conte

Bevor am 9. März die Abriegelung aller Grenzen Italiens mit dem 10. März angeordnet wurde,[5] gab es Einschränkungen für folgende Gebiete:

Abgeriegelte Gemeinden[50]
Gemeinde Einwohner Provinz seit
Codogno 15.991 Lodi 23. Februar 2020
Casalpusterlengo 15.293
Castiglione d’Adda 04.646
Somaglia 03.836
Maleo 03.098
Fombio 02.317
San Fiorano 01.839
Castelgerundo 01.498
Bertonico 01.118
Terranova dei Passerini 00.927
Vo 03.304 Padua
Abgeriegelte Provinzen, Städte und Regionen[39]
Provinz oder Stadt Einwohner Region seit
Provinz Modena 00.705.393 Emilia-Romagna 8. März 2020
Provinz Parma 00.451.631
Provinz Piacenza 00.287.152
Provinz Reggio Emilia 00.531.891
Provinz Rimini 00.339.017
Provinz Pesaro und Urbino 00.358.886 Marken
Provinz Alessandria 00.421.284 Piemont
Provinz Asti 00.214.638
Provinz Novara 00.369.018
Provinz Verbano-Cusio-Ossola 00.158.941
Provinz Vercelli 00.170.911
Provinz Padua 00.937.908 Venetien
Provinz Treviso 00.887.806
Metropolitanstadt Venedig 00.853.338
Alle Provinzen 10.060.574 Lombardei

Betroffene Regionen (bis zum 10. März)

Lombardei

Die Heimspiele der Serie A von Atalanta Bergamo, Inter Mailand und Hellas Verona wurden abgesagt. Die Scala stellte ihren Spielbetrieb ein. Der Bürgermeister von Mailand Giuseppe Sala kündigte die Schließung der Schulen in Mailand bis mindestens Ende der Woche an.[51] Für die Lebensmittel- und Medikamentenversorgung in die „rote Zone“, also die abgeriegelten Gemeinden der Provinz Lodi, richtete die Regierung „sterile Korridore“ ein, über die Lieferanten, die mit Gesichtsmasken und Schutzkleidung ausgerüstet sind, zu bestimmten Zeiten Waren abliefern können.[52] Die Anzahl der Infizierten stieg bis 23. Februar auf 150 an, darunter waren erstmals auch Infizierte aus den nicht abgeriegelten Provinzen Bergamo und Trient.[53] Andere Fußballspiele der Serie A der Herren wurden vor leeren Rängen ausgetragen.[54][55] Auch die Europa-League-Partie zwischen Inter Mailand und Ludogorez Rasgrad wurde ohne Zuschauer angekündigt.[54]

Im Laufe des Vormittags des 24. Februar wurde bekannt, dass ein drittes und ein viertes Todesopfer zu verzeichnen waren, ein 84-jähriger Mann, verstorben im Krankenhaus von Bergamo, und ein 88-jähriger Mann, verstorben in Caselle Landi in der Provinz Lodi. In beiden Fällen handelte es sich um Personen, deren Gesundheitszustand bereits angegriffen war. Die Zahl der Infizierten hatte zu diesem Zeitpunkt die Marke von 200 überschritten.[56][57] Im Laufe des Tages kamen noch zwei Todesfälle hinzu.

Leere Regale in einem Supermarkt in Bergamo, 26. Februar 2020

Am 8. März wurde die gesamte Lombardei abgeriegelt.[39][3] Bergamo ist besonders hart getroffen. Dort waren seit Beginn der Krise außergewöhnlich viele Todesfälle zu verzeichnen, sei es durch das Virus oder andere Ursachen, so dass Leichen temporär in Friedhofskirchen aufbewahrt werden mussten. Der Leiter des örtlichen Gesundheitsamtes rief Menschen in Rente – Ärzte, Krankenschwestern, Psychologen und andere – dazu auf, sich zu melden, um sich als Unterstützung zur Verfügung zu stellen.[58]

Venetien

In der Provinz Padua wurde in der Gemeinde Vo in den Euganeischen Hügeln einer der beiden italienischen Infektionsherde ausgemacht. Aus Vo stammte auch das am 21. Februar 2020 verstorbene erste italienische Todesopfer.[59]

Neben der Provinz Padua waren in der Folge Infektionen in der Provinz Treviso und in der Metropolitanstadt Venedig zu verzeichnen.[60]

Neben der Abriegelung der Gemeinde Vo wurden mit der vom Präsidenten der Region Luca Zaia unterzeichneten Verordnung vom 23. Februar Kindergärten, Schulen, Universitäten und Museen in der Region bis 1. März geschlossen sowie Veranstaltungen jeglicher Art im Freien oder in geschlossenen Räumen ausgesetzt.[61]

Von der Verordnung betroffen waren auch alle Veranstaltungen im Zusammenhang mit dem Karneval in Venedig, der damit vorzeitig beendet wurde, sowie die Aufführungen im La Fenice.[62] Abgesagt wurden unter anderem auch die Gottesdienste im Markusdom in Venedig, der zudem für Besucher gesperrt wurde, und die Gottesdienste in der Basilika des Heiligen Antonius in Padua.[63][64]

In Venedig wurde ein geplanter Dreh von Mission: Impossible 7 von Paramount Pictures kurzfristig abgesagt.[54] Am 8. März wurden die Provinzen Treviso und Padua sowie die Metropolitanstadt Venedig abgeriegelt.[39][3]

Emilia-Romagna

Betroffen in der Emilia-Romagna war zunächst nur die Provinz Piacenza. In der Folgezeit wurden Infizierte auch aus den Provinzen Parma, Modena und Rimini gemeldet.[65]

Am 24. Februar 2020 betrug die Zahl der diagnostizierten Fälle 18, am 25. waren es 26. Am 26. Februar wurde der erste Todesfall in der Region registriert, dabei handelte es sich um einen lombardischen Patienten, der in einem Krankenhaus in Parma in Behandlung war.[65]

Mit Verordnung des italienischen Gesundheitsministers und des Präsidenten der Region Emilia-Romagna vom 23. Februar wurden in der Region Kindergärten, Schulen, Universitäten und Museen bis 1. März geschlossen sowie Veranstaltungen jeglicher Art im Freien oder in geschlossenen Räumen ausgesetzt.[66][57][67]

Am 8. März wurden die Provinzen Rimini, Reggio Emilia, Piacenza, Parma und Modena abgeriegelt.[39][3]

Latium

In Latium wurden ursprünglich drei Fälle verzeichnet. Ein älteres Ehepaar aus China meldete sich am 28. Januar 2020 beim Notruf 118 in Rom und beschrieb die Symptome. Sie befanden sich in einem römischen Hotel und wurden umgehend isoliert und hospitalisiert. Zwei Tage später wurden die Diagnosen bestätigt. Die Regierung suspendierte daraufhin alle Flüge nach China. Der dritte Fall in Rom betraf einen italienischen Forscher, der aus der Provinz Wuhan zurückgekehrt war. Die Erkrankten wurden im Institut für ansteckende Krankheiten Spallanzani (Rom) künstlich beatmet, erhielten Sauerstoff und wurden mit neuen antiviralen Medikamenten behandelt, die üblicherweise bei AIDS und Ebola eingesetzt werden. Am 27. Februar 2020 wurde bekannt gegeben, dass sie alle geheilt wurden.[68][69] Am 29. Februar 2020 wurde seitens des Ministeriums bekanntgegeben, dass drei neue Positivdiagnosen vorliegen.

Weitere Regionen

Das öffentliche Leben ist zum Erliegen gekommen: Chiavari in Ligurien, 12. März 2020

In der 1. Märzwoche wurden in allen Regionen Italiens Infektionen festgestellt, in der Folge stiegen die Fallzahlen überall weiter an. Am 18. März 2020 wurde in der einzigen bis dahin nicht betroffenen Provinz Isernia (Region Molise) eine Infektion festgestellt.[70][19]

Bereits Ende Februar 2020 waren in Palermo drei Touristen aus Bergamo positiv getestet worden. Darauf wurde die ganze Reisegesellschaft (ursprünglich 30 Personen, überwiegend Pensionisten aus der Lombardei) hospitalisiert bzw. unter Quarantäne gestellt, auch weitere 20 Personen wurden isoliert.[71] Der Direktor des Hotels begab sich in freiwillige Quarantäne.[72]

Ebenfalls in der letzten Februarwoche waren im Trentino drei Urlauber aus der Lombardei positiv auf das Coronavirus getestet worden. Sie wurden unter strengen Vorsichtsmaßnahmen zurück in die Lombardei gebracht und dort hospitalisiert. Landeshauptmann Maurizio Fugatti meinte, die Wahrscheinlichkeit, dass die Urlauber während ihres Aufenthaltes im Trentino jemanden angesteckt haben könnten, sei nicht groß. Die Betroffenen hätten in einer Ferienwohnung logiert und nicht in einem Hotel. Sie hätten auch keine öffentlichen Orte besucht, weil sie sich krank fühlten. Im Nachhinein stellte sich dies als Falschmeldung heraus, da die Urlauber eine Bar aufgesucht hatten, woraufhin drei Personen vorsorglich isoliert wurden.[73][74]

In Ligurien wurde am 25. Februar 2020 eine 86-jährige Touristin aus der Lombardei, die sich mit einer Reisegruppe schon länger in Alassio aufhielt, im Krankenhaus San Martino in Genua positiv getestet.[75] Sie verstarb dort am 3. März 2020.[76]

Am 29. Februar 2020 verstarb in Laigueglia (bei Alassio) eine 87-jährige Touristin aus der Lombardei in ihrem Hotelzimmer. Der Coronatest post mortem fiel positiv aus.[77]

Restriktionen für italienische Touristen/Reisende im Ausland

Einreiseverbote

Stand 26. Februar 2020 haben folgende Länder Einreiseverbote für italienische Staatsbürger verhängt: El Salvador, Jordanien, Kap Verde, Kuwait, Mauritius, Seychellen, Turkmenistan und Vietnam.[78] Es folgten Einreiseverbote für alle, die in den letzten 14 Tagen in Italien waren, in folgenden Ländern: Aruba, Cook Islands, Fidschi, Israel, Libanon, Mongolei und St. Lucia.[79]

Am 10. März 2020 verhängte Österreich eine Einreisesperre für Reisende aus Italien mit Ausnahme für Reisende, die ohne Zwischenstopp nach Deutschland durchreisen, und für Reisende mit aktuellem medizinischem Attest, nicht erkrankt zu sein.[80][81] Ebenso riegelte am 10. März 2020 das Nachbarland Slowenien die Grenze zu Italien für Reisende aus Italien ab.[82]

Am 12. März 2020 verhängten die Vereinigten Staaten ein Einreiseverbot für Reisende aus verschiedenen Staaten des Schengenraums, also auch Italien.[83]

Quarantäne für italienische Bürger

Bis 26. Februar 2020 haben folgende Länder beschlossen, einreisende Italiener 14 Tage in Quarantäne zu halten: China, Kasachstan und Kirgisistan. In Rumänien gilt diese Vorschrift nur für Ankömmlinge aus der Roten Zone. Andere Einreisende aus der Lombardei und Venetien müssen sich einer 14-tägigen „freiwilligen Quarantäne“ zu Hause unterziehen.[78] Auch Island und Malta verlangen eine „freiwillige Quarantäne“ für alle Bürger aus Emilia-Romagna, Lombardei, Piemont und Venetien. Darüber hinaus haben zahlreiche Länder eine Reihe von Kontrollmaßnahmen eingeleitet, die Fiebermessen, körperliche Untersuchungen, das Ausfüllen von Formularen, Befragungen und Meldepflichten beinhalten. Samoa verlangt ein ärztliches Attest, welches nicht älter sein darf als drei Tage, und im Vereinigten Königreich gibt es „Selbstisolierung“ für 14 Tage für alle Einreisenden mit Krankheitssymptomen.[78]

Reisewarnungen anderer Länder

Stand 26. Februar haben folgende Staaten von Reisen nach Italien abgeraten: Frankreich, Griechenland, Irland, Kroatien, Russland, Spanien und die Türkei.[78]

Am 10. März 2020 gab die Bundesregierung von Österreich eine Reisewarnung mit der höchsten Sicherheitsstufe (6) für Italien und San Marino aus.[84]

Vom deutschen Robert-Koch-Institut (RKI) wurden am 26. Februar 2020 die Provinz Lodi und die Stadt Vo als Risikogebiete eingestuft. Am 27. Februar 2020 wurden die Risikogebiete in Italien um die Region Lombardei erweitert. Am 5. März 2020 wurde vom RKI Südtirol als Risikogebiet eingestuft. Am 10. März 2020 wurde vom RKI ganz Italien als Risikogebiet eingestuft.[85]

Internationale Zusammenarbeit

Der österreichische Gesundheitsminister Rudolf Anschober kündigte an, die EU werde Italien mit medizinischem Material unterstützen.[86]

Deutschland lockerte am 14. März 2020 das zehn Tage zuvor verhängte Verbot des Exports von Schutzkleidung, damit Italien leichter an dringend benötigte Schutzausrüstung kommen könne.[87]

China brachte Mitte März 2020 medizinische Experten und weitere mit dem Coronavirus befassten Experten nach Rom,[88] sowie die siebte und bisher letzte Version eines Medikamentes, das in China gegen das Virus eingesetzt wurde. Chinas Botschafter in Rom, Li Junhua, erklärte hierzu, dass Italien China in der Vergangenheit geholfen habe und es nun China zustehe, im Namen der großen Freundschaft die Hilfe zu erwidern. Er erinnerte an zwei chinesische Patienten, die im Institut Lazzaro Spallanzani behandelt und geheilt wurden, sowie an den italienischen Flug vom 15. Februar 2020 mit 18 Tonnen Sanitärausrüstung für die Notlage in Wuhan. Das Chinesische Rote Kreuz brachte nun 31 Tonnen Atemgeräte, Überwachungsgeräte, Zehntausende Schutzanzüge und Atemmasken sowie pflanzliche Medikamente nach Rom.[89]

Ökonomische Folgen

Die italienische Wirtschaft ist abhängig von Exporten (31,8 % des BIP) und Tourismus (13,2 %). Als Folge der Epidemie wird eine Rezession mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von 3,4 Prozent für das Jahr 2020 erwartet (Einschätzung Goldmann Sachs lt. Pressemeldung vom 17. März 2020).[90] Vom Ausbruch der Epidemie in Italien bis Mitte März stürzte der italienische Leitindex FTSE MIB um etwa vierzig Prozent ab.[91] Da die italienische Landwirtschaft in hohem Maße von saisonal einreisenden Hilfskräften (ca. 370.000 Personen) abhängig ist, zeichnet sich außerdem ein gravierender Personalmangel in diesem Bereich ab, der nach Schätzungen der Produzentenvereinigung Coldiretti zu einem Verlust von 25 % der Ernte führen könnte (Stand 18. März 2020).[92]

Siehe auch

Commons: COVID-19-Epidemie in Italien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Elisabetta Andreis: Coronavirus, riparte Milano: Duomo, università, Cineteca. I cinema: «Non vediamo l’ora di riaprire». 28. Februar 2020, abgerufen am 28. Februar 2020 (italienisch).
  2. ORF at/Agenturen red: Italien riegelt Norden ab: 16 Mio. Menschen unter Quarantäne. 8. März 2020, abgerufen am 10. März 2020.
  3. a b c d SRF: Kampf gegen Corona in italien - «Wir stehen vor einer nationalen Notlage». 8. März 2020, abgerufen am 8. März 2020.
  4. DER SPIEGEL: Italien verlängert Ausgangssperre - DER SPIEGEL - Politik. Abgerufen am 19. März 2020.
  5. a b Italien weitet "Rote Zone" auf das ganze Land aus. Der Spiegel, abgerufen am 10. März 2020.
  6. Italien schließt alle Geschäfte und Restaurants. n-tv, abgerufen am 11. März 2020.
  7. Coronavirus, il testo del dpcm 11 marzo 2020 sulla chiusura delle attività commerciali. 11. März 2020, abgerufen am 12. März 2020 (italienisch).
  8. SZ (München): Hund "schwach positiv" auf Coronavirus getestet, 28. Februar 2020
  9. Stern: Coronavirus im Iran: Das Vertrauen in die Krisenkommunikation ist nahe Null, 28. Februar 2020
  10. CNN (Atlanta): It's likely there are more coronavirus cases in the United States than the numbers show, 29. Februar 2020
  11. Symptomfreie Fälle mitgezählt: Zweifel an Zahl der Corona-Infektionen in Italien. In: faz.net. 27. Februar 2020, abgerufen am 1. März 2020.
  12. WHO: Global Surveillance for COVID-19 disease caused by human infection with novel coronavirus (COVID-19). 27. Januar 2020, abgerufen am 5. März 2020 (englisch).
  13. Come si contano i casi da coronavirus in Italia. 27. Februar 2020, abgerufen am 19. März 2020 (it-IT).
  14. Das Robert-Koch-Institut hat Südtirol zum neuen Corona-Risikogebiet erklärt! BILD, abgerufen am 7. März 2020.
  15. Italiens Kliniken am Limit: Immer mehr Fälle, ganz wenig Betten. In: br.de. 12. März 2020, abgerufen am 12. März 2020.
  16. a b c d e Ministero della Salute: Covid-19 - Situazione in Italia. Abgerufen am 3. März 2020 (italienisch).
  17. Operations Dashboard for ArcGIS. Abgerufen am 12. März 2020.
  18. Ministero della Salute: Covid-19 - Situazione in Italia. Abgerufen am 15. März 2020 (italienisch).
  19. a b Operations Dashboard for ArcGIS. Abgerufen am 7. März 2020.
  20. Operations Dashboard for ArcGIS mobil. opendatadpc.maps.arcgis.com, abgerufen am 10. März 2020.
  21. Protezione Civile: Coronavirus: da oggi on line la mappa dei contagi in Italia. In: protezionecivile.gov.it. 7. März 2020, abgerufen am 7. März 2020.
  22. Sky tg24: L’Istituto Superiore di Sanità ha analizzato i casi dall’inizio dell’emergenza e sino al 4 marzo. Ecco cosa è emerso. 6. März 2020, abgerufen am 6. März 2020.
  23. Coronavirus: oltre 50 i contagiati tra Lombardia (39) e Veneto (12), seconda vittima una donna di 77 anni. Conte: valutiamo misure straordinarie. In: ilsole24ore.com. 22. Februar 2020, abgerufen am 22. Februar 2020 (italienisch).
  24. RedaktionsNetzwerk Deutschland: Coronavirus in Italien: Zwei Tote und noch mehr Infizierte. In: rnd.de. 22. Februar 2020, abgerufen am 22. Februar 2020.
  25. a b Der Spiegel: Ausbreitung des Coronavirus: Italiens Regierung will Städte abriegeln. Abgerufen am 23. Februar 2020.
  26. 45 Personen infiziert. In: tageszeitung.it. 21. Februar 2020, abgerufen am 22. Februar 2020.
  27. ORF (Wien): „Kein Glassturz über Österreich“, 24. Februar 2020
  28. Coronavirus, ferme scuole e università, niente Carnevale di Venezia, chiuso anche il Duomo di Milano. I provvedimenti Regione per Regione. In: repubblica.it. 24. Februar 2020, abgerufen am 24. Februar 2020 (italienisch).
  29. Corriere della Sera (Mailand): Coronavirus, Fontana: «Una mia collaboratrice positiva, da oggi sono in autoisolamento», 26. Februar 2020
  30. Rom beschließt Hilfen für Betroffene. In: focus.de. 29. Februar 2020, abgerufen am 29. Februar 2020.
  31. Nuovo decreto Coronavirus: scuole chiuse e nei locali servizio solo al tavolo. Abgerufen am 2. März 2020 (italienisch).
  32. Coronavirus, scuole e università chiuse nella zona rossa, lezioni sospese in tutta Italia fino al 15 marzo. In: repubblica.it. 4. März 2020, abgerufen am 4. März 2020 (italienisch).
  33. Coronavirus, scuole chiuse in tutta Italia fino a metà marzo. In: corriere.it. 3. April 2020, abgerufen am 4. März 2020 (italienisch).
  34. a b Scuole e Università: niente lezioni in Italia. Stop a cinema e teatri. In: lastampa.it. 5. März 2020, abgerufen am 7. März 2020 (italienisch).
  35. a b Coronavirus, le nuove regole da rispettare in tutta Italia. In: cataniatoday.it. 4. März 2020, abgerufen am 7. März 2020 (italienisch).
  36. Viviana Daloiso: Coronavirus. La sanità italiana va al fronte: più posti letto, medici e infermieri. In: avvenire.it. 5. März 2020, abgerufen am 8. März 2020 (italienisch).
  37. „Nationale Notlage“: Mailand, Parma und Venedig werden abgeriegelt. In: welt.de. 8. März 2020, abgerufen am 8. März 2020.
  38. Raccomandazioni di etica clinica per l’ammissione a trattamenti intensivi e per la loro sospensione, in condizioni eccezionali di squilibrio tra necessità e risorse disponibili. In: Società Italiana di Anestesia Analgesia Rianimazione e Terapia Intensiva SIAARTI. 2020, abgerufen am 17. März 2020 (italienisch). Englischsprachige Fassung dieses Dokuments: Clinical Ethics Recommendations for the Allocation of Intensive Care Treatments in exceptional, resource-limited circumstances. In: Società Italiana di Anestesia Analgesia Rianimazione e Terapia Intensiva SIAARTI. 2020, abgerufen am 17. März 2020 (englisch).
  39. a b c d e Der Spiegel: Italien riegelt Region mit 16 Millionen Menschen ab. Abgerufen am 8. März 2020.
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  42. Italien schließt alle Geschäfte und Restaurants. n-tv, abgerufen am 11. März 2020.
  43. Giulia Bonezzi: Coronavirus, un ospedale “lampo” al Portello: 500 posti letto contro l’emergenza. In: ilgiorno.it. 11. Februar 2020, abgerufen am 12. Februar 2020 (italienisch).
  44. Coronavirus, alle 18 l'Italia canta: "Affacciati alla finestra" è il flashmob musicale a distanza. In: repubblica.it. 13. März 2020, abgerufen am 13. März 2020.
  45. Coronavirus, Gdf sequetra 60mila tra mascherine e gel. In: quotidiano.net. 16. März 2020, abgerufen am 17. März 2020 (italienisch).
  46. https://www.tagesspiegel.de/politik/italien-mit-hoechstzahl-an-corona-toten-armee-transportiert-leichen-mit-lkw-ab-ausnahmezustand-im-land-verlaengert/25660522.html
  47. https://www.dailymail.co.uk/news/article-8129959/Military-trucks-transport-Italian-coronavirus-victims-coffins-cremated.html
  48. https://www.sueddeutsche.de/panorama/coronavirus-italien-bergamo-1.4851056
  49. https://www.fr.de/panorama/corona-pandemie-italien-sar-cov-2-krankenhaeuser-ueberlastet-zahl-toten-dramatisch-zr-13591649.html
  50. Über 120 Personen infiziert – Die Neue Südtiroler Tageszeitung. 23. Februar 2020, abgerufen am 23. Februar 2020.
  51. Coronavirus in Italia: oltre 100 infettati, in Lombardia sono 89. Due contagiati a Venezia. In: repubblica.it. 23. Februar 2020, abgerufen am 23. Februar 2020 (italienisch).
  52. Frank Hornig: Italiens rote Zone. In: spiegel.de. 23. Februar 2020, abgerufen am 23. Februar 2020.
  53. Coronavirus in Italia: 150 positivi. 112 solo in Lombardia. Un morto a Cremona. In: repubblica.it. 23. Februar 2020, abgerufen am 23. Februar 2020 (italienisch).
  54. a b c Der Spiegel: Coronavirus: Börsen in Alarmstimmung, China verbietet Wildtier-Handel. Abgerufen am 25. Februar 2020.
  55. Der Spiegel: Coronavirus: Italienische Liga sagt weiteres Fußballspiel ab. Abgerufen am 25. Februar 2020.
  56. Coronavirus, quarto morto, è un 84enne di Bergamo. In: repubblica.it. 24. Februar 2020, abgerufen am 24. Februar 2020 (italienisch).
  57. a b Post (Mailand): Le morti legate al coronavirus in Italia sono cinque, 24. Februar 2020
  58. Coronavirus, Bergamo senza medici e infermieri: camere mortuarie piene, salme in chiesa. In: ilmessaggero.it. 12. März 2020, abgerufen am 13. März 2020 (italienisch).
  59. Coronavirus, c’è il primo morto in Italia: è uno dei due contagiati in Veneto. In: fanpage.it. 26. Februar 2020, abgerufen am 21. Februar 2020 (italienisch).
  60. Coronavirus in Veneto, i casi positivi sono saliti a 69. In: corrieredelveneto.corriere.it. 26. Februar 2020, abgerufen am 26. Februar 2020 (italienisch).
  61. Ordinanza n. 1/23 febbraio 2020. (PDF) In: regione.veneto.it. 23. Februar 2020, abgerufen am 26. Februar 2020 (italienisch).
  62. Karneval in Venedig vorzeitig beendet. In: spiegel.de. 23. Februar 2020, abgerufen am 23. Februar 2020.
  63. Coronavirus. Il patriarca di Venezia sospende tutte le messe e chiude la Basilica di San Marco. In: nuovavenezia.gelocal.it. 23. Februar 2020, abgerufen am 26. Februar 2020 (italienisch).
  64. Il coronavirus ferma anche la Basilica di Sant’Antonio a Padova. In: mattinopadova.gelocal.it. 24. Februar 2020, abgerufen am 26. Februar 2020 (italienisch).
  65. a b Coronavirus, 4 nuovi casi in Emilia-Romagna. I contagiati sono 30. In: bologna.repubblica.it. 26. Februar 2020, abgerufen am 26. Februar 2020 (italienisch).
  66. ANSA (Emilia-Romagna): Coronavirus, nove positivi a Piacenza. Scuole chiuse fino al primo marzo, 24. Februar 2020
  67. Ordinanza n. 1/2020. (PDF) In: regione.emilia-romagna.it. 23. Februar 2020, abgerufen am 26. Februar 2020 (italienisch).
  68. Il Messaggero (Rom): Coronavirus, la svolta dei due cinesi a Roma: salvi mentre l’infezione avanza, 23. Februar 2020
  69. Avvenire (Mailand): Spallanzani. Il direttore scientifico: «Guariti da Covid-19 con antivirali e ossigeno», 27. Februar 2020
  70. Il Covid-19 è diffuso in tutte le regioni italiane. Abgerufen am 7. März 2020 (italienisch).
  71. Corriere della Sera (Mailand): Coronavirus a Bergamo, turisti positivi a Palermo: la comitiva in quarantena in hotel per 14 giorni Turisti positivi in hotel a Palermo / Tutta la comitiva in quarantena, 26. Februar 2020
  72. PalermoToday: Coronavirus, direttore del Mercure in quarantena volontaria: "Resto qui per essere vicino ai turisti", 27. Februar 2020
  73. Tagesschau: Drei Infizierte im Trentino, 23. Februar 2020.
  74. Gli infetti di Fai sono stati al bar: tre residenti in isolamento volontario, non hanno sintomi e non sono malati. In: ladige.it. 24. Februar 2020, abgerufen am 25. Februar 2020 (italienisch).
  75. Coronavirus: First case in Liguria - English. 25. Februar 2020, abgerufen am 6. März 2020 (englisch).
  76. Coronavirus, morta turista 86enne al San Martino: era in quarantena ad Alassio - Genova 24. 3. März 2020, abgerufen am 6. März 2020 (italienisch).
  77. Laigueglia, muore un’anziana turista positiva al coronavirus: l’hotel dove alloggiava messo in isolamento - La Stampa. 29. Februar 2020, abgerufen am 6. März 2020 (it-IT).
  78. a b c d Corriere della Sera (Mailand): Coronavirus, gli stati che impongono restrizioni all’Italia, 26. Februar 2020
  79. The Guardian (London): Which countries currently have coronavirus travel restrictions in place?, 28. Februar 2020
  80. Österreichisches Bundesministerium für Europäische und internationale Angelegenheiten: Reisewarnungen. In: BMEIA - Außenministerium Österreich. Abgerufen am 10. März 2020.
  81. Außenministerium der Republik Österreich: Italien – BMEIA, Außenministerium Österreich. Abgerufen am 10. März 2020.
  82. ORF.at: Slowenien kündigt Schließung der Grenze zu Italien an, 10. März 2020
  83. t-online.de: In diese Länder dürfen Deutsche nicht mehr einreisen, 16. März 2020
  84. Außenministerium der Republik Österreich: Italien – BMEIA, Außenministerium Österreich. Abgerufen am 10. März 2020.
  85. Robert-Koch-Institut (Hrsg.): COVID-19 (Coronavirus SARS-CoV-2): Risikogebiete, Stand: 27. Februar 2020. Veröffentlicht auf der Website des RKI. (Memento in archive.org)
  86. Coronavirus: EU will Italien laut Anschober unterstützen. In: volksblatt.at. 6. März 2020, abgerufen am 15. März 2020.
  87. Mehr Schutzkleidung für Italien? Bundesregierung schwächt Exportverbot ab. In: n-tv.de. 14. März 2020, abgerufen am 15. März 2020.
  88. China schickt Schutzmasken und Experten nach Italien. In: fvw.de. 13. März 2020, abgerufen am 16. März 2020.
  89. Fabrizio Caccia: I ricercatori cinesi portano in dono a Roma l’antivirale di Wuhan. In: corriere.it. 13. März 2020, abgerufen am 15. März 2020 (italienisch).
  90. Giuseppe Aloisi: Le agenzie di rating condannano l'Italia: Recessione". 17. März 2020, abgerufen am 18. März 2020 (italienisch).
  91. FTSE MIB - Borsa Italiana. Abgerufen am 18. März 2020.
  92. Pubblicato da MH-Press: Coronavirus: manca manodopera straniera per agricoltura, regolarizziamo chi è già in Italia. In: Mediterranean Hope - MH. 18. März 2020, abgerufen am 18. März 2020 (it-IT).