Schloss Schlawa

Schloss Schlawa (polnisch Pałac w Sławie) befindet sich in Sława (Schlawa), im Powiat Wschowski (Kreis Fraustadt) in der Woiwodschaft Lebus in Polen. Historisch lag das Schloss im preußischen Landkreis Glogau.
Geschichte
Unter den von Rechenberg wurde um 1570 eine vorher bestehende mittelalterliche Burg zu einem Schloss ausgebaut. Nach Brandzerstörung errichteten die Barwitz von Fernemont 1732 bis 1735 ein neues Barockschloss. Zwischen 1886 und 1945 war die mährische Linie der von Haugwitz Besitzer.
Während des Zweiten Weltkriegs war im Schloss eine Stelle des Reichssicherheitshauptamts untergebracht. Ab 1943 waren politisch verbotene Bibliotheksbestände, u. a. aus beschlagnahmten Beständen von Freimaurerlogen, hier untergebracht, die nach Kriegsende von der neuen polnischen Verwaltung nach Posen gebracht wurden und heute eine der größten Masonica-Sammlungen bilden.
Nach dem Übergang Schlesiens an Polen infolge des Zweiten Weltkriegs wurde nach 1945 die Kreisverwaltung der Stadt Głogów (Glogau) im Schloss Schlawa untergebracht, ab 1957 ein Kinderheim. Seit 2006 sind Schloss und Schlossgarten in Privatbesitz. Der angrenzende Landschaftspark ist öffentlich zugänglich.
Bauwerk
Das zweigeschossige Schloss wird von einem pavillonartigen Mittelrisalit betont. Der Bau ist mit einem Mansardwalmdach gedeckt, der Hauptflügel von Kolossalpilastern gegliedert. Der schräg ansetzende Südflügel öffnet sich zur Stadt.
Schlossgarten
Um 1750 war der Garten auf quadratischer von einer Mauer umgrenzten Fläche zwischen Schloss und See gestaltet und durch ein von einem Fontänenbecken betontes Wegekreuz in vier Ziergärten geteilt. Heute erinnert eine Wiesenfläche mit Platanen an den barocken Garten, eine Lindenallee geht möglicherweise auf barocke Hecken zurück. Der 1854 vom Gartenarchitekten Eduard Petzold entwickelte Entwurf zur Umgestaltung und Erweiterung zu einem Landschaftspark wurde vermutlich nur teilweise umgesetzt. Nachdem die gräfliche Verwaltung den See für Wassersport freigegeben hatte, wurde in den 1920er Jahren der Park auf das nordöstliche Seeufer ausgeweitet.
Literatur
- Arne Franke (Hrsg.): Kleine Kulturgeschichte der schlesischen Schlösser. Band 1. Bergstadtverlag Wilhelm Gottlieb Korn, 2015, S. 154–154.
Weblinks
Koordinaten: 51° 52′ 36,6″ N, 16° 4′ 10,9″ O