L
L bzw. l ist der zwölfte Buchstabe des deutschen Alphabets und ein Konsonant. Der Buchstabe L hat in deutschen Texten eine durchschnittliche Häufigkeit von 3,44%. Er ist damit der elfthäufigste Buchstabe in deutschen Texten.
Aussprache
L ein tönender Gleite- oder Zitterlaut (Liquida) und ist als solcher so nahe mit den Vokalen verwandt, daß es sogar wie ein Vokal silbenbildend auftreten kann, beispielsweise in dem deutschen Wort Handel (sprich handl). Es gibt auch ein tonloses l, zum Beispiel im Deutschen nach s und t. Außerdem kann man je nach der Stellung der Zunge unterscheiden:
- Das cerebrale l wird wie das cerebrale r durch Zurückbiegen der Zungenspitze nach oben gebildet. Im alten Sanskrit wird dieses durch einen besonderen Buchstaben und in der Walisischen Sprache durch ll bezeichnet.
- Das dentale oder alveolare l ist im Deutschen und den meisten Sprachen die gewöhnlichste Art des l. Wie das entsprechende r wird es einfach durch Anlegung der Zungenspitze an das hintere Zahnfleisch der Oberzähne (Alveolen) gebildet.
- Das dorsale oder mouillierte l wird durch Annäherung des Zungenrückens an den harten Gaumen mit gleichzeitiger Herabbiegung der Zungenspitze gebildet, ihm tönt ein j leise nach. Dieses l findet sich im Französischen und Spanischen als ll (beispielsweise in Versailles), im Italienischen als gl, im Portugiesischen als lh und im Slawischen als lj.
Allen Arten von l ist gemeinsam, daß die Zungenspitze den Mund nach vorn zu in der Mitte absperrt wie bei der Bildung von d und t, während die Luft seitwärts an den beiden Backen entlang vorbeistreicht.
Herkunft
Das l ist sehr häufig aus r entstanden, das in den indogermanischen Sprachen ursprünglich allein vorhanden war. Im Sanskrit gibt es ein besonderes Zeichen für das vokalische l, auch in der tschechischen Sprache kommt l als Vokal vor.
Unser Buchstabe l geht durch Vermittlung des lateinischen l auf das griechische Lambda (Λ λ) zurück, das seinerseits von dem semitischen Lamed (ל) ("Ochsenknittel") abstammt.
Bedeutungen
- In der Biologie steht bei lateinischen botanischen und zoologischen Benennungen
- L. für Carl von Linné
- L. fil. für dessen Sohn
- L. v. H. für Louis van Houtte
- Als Abkürzung für Liter als l
- Als Kfz-Kennzeichen steht L
- in Deutschland seit 1991 für Leipzig
- in Deutschland von 1977 bis 1991 Lahn-Dill-Kreis
- in Österreich für Linz
- in Spanien für Lérida
- auf internationalen Kennzeichen für das Großherzogtum Luxemburg
- L ist die römische Ziffer für 50
- In römischen Inschriften, Handschriften etc. steht L als Abkürzung für Lucius, Lälius, Lektor, Liber, Libertus etc., im neueren Latein: Linea (Zeile), Licentiatus etc.
- In Währungen
- £, auch £ Stg. ("Livre") ist das Währungszeichen für Pfund Sterling
- L. ist die Abkürzung ehemalige italienische Währung Lira
- Als Abkürzung für französisch Lettre, Brief; auf französischen Münzen bedeutet es die Münzstadt Bayonne.
- l. ist Abkürzung für "lies!"
weitere Abkürzungen
- In Zitaten
- l. c. loco citato (lat.), am angeführten Ort
- l. l. loco laudato (lat.), am angeführten Ort
- L. D. (E. G.) laus Deo (et gloria), Lob (und Preis) sei Gott!
- L. S. loco sigilli (lat., "an Stelle des Siegels"), bei Abschriften von Dokumenten an die Stelle gesetzt, an der im Original das Siegel steht.
- L. A. M. liberalium artium magister (lat.), Lehrer der freien Künste
- L. b. s. lectori benevolo salutem! (lat.), dem geneigten Leser Heil (oder Gruß)!
nach Meyers 1888, eventuell veraltet
- L. L. für Limited (limited liability), Zusatz zu einer Handelsfirma bedeutet "beschränkte" Haftbarkeit, im Gegensatz zu "unlimited"
- LL. B. legum baccalaureus, englisch bachelor of law, Bakkalaureus der Rechte
- LL. D. legum doctor, doctor of law, Doktor der Rechte
- englische Titel
- L. H. A. Lord High Admiral
- L. H. C. Lord High Chanceilor
- L. H. T. Lord High Treasurer
Siehe auch: Artikel mit Kurznamen (Abbreviatur, auch Akronym), beginnend mit dem Buchstaben L oder l