Handgranate

Die Handgranate (HGr) ist ein mit einer Sprengladung gefüllter und einem Zeit- oder Aufschlagzünder versehener Metallhohlkörper, der von Hand auf ein Ziel geworfen wird. Zur Steigerung der Splitterwirkung ist der Metallkörper meist mit Sollbruchstellen versehen und mit möglichst vielen, kleinen Metallteilen gefüllt.
Handgranaten sind seit dem späten Mittelalter in der älteren Form der Granate mit Luntenzündung bekannt und wurden als Waffe der Grenadiere zum Ende des 17. Jahrhunderts von fast allen europäischen Armeen eingesetzt. Später wurden vor allem Handgranaten mit Aufschlagzünder verwendet. In der neueren Form der Eier- oder Stielhandgranate mit Abreißzünder oder Hebelzünder finden sie sich seit den Weltkriegen im Arsenal sämtlicher Armeen.
Verwendung
Die Handgranate wird zur Bekämpfung von feindlichen Zielen (vornehmlich Menschen) auf Entfernungen von bis zu 40 Meter verwendet. Zum Einsatz kommt sie zum Beispiel im Häuserkampf, bei Grabenkämpfen sowie bei Angriffen auf Bunker, also dort, wo das Ziel nicht beweglich ist oder eine eingeschränkte Bewegungsfähigkeit hat. Eine Explosion einer Handgranate in einem geschlossenen Raum ist meist für alle Insassen tödlich.
Besonders im Ersten Weltkrieg kam die Waffe aus dem Graben zum Einsatz. Hier war dem Angreifer der Wurf möglich, ohne den Körper aus der Deckung zu heben. In den Grabenkämpfen an der deutschen Westfront war dies wichtig, da man sonst leicht ins Visier feindlicher Schützen oder in den Wirkungsbereich von Granatsplittern geriet. Zu Beginn des Krieges verfügten jedoch nur die Deutschen und Osmanen über ausreichende Mengen an Handgranaten. Die britische Armee hatte bereits 1870 aufgehört, sie zu benutzen, und musste nun notgedrungen 1915 die Mills-Granate einführen.
Verschiedene taktische Situationen erfordern verschiedene Verhältnisse zwischen Wurfweite und Splitterradius. Offensive Granaten für das Eindringen in feindliche Stellungen sind beispielsweise nur mit einem dünnen Blechmantel oder Kunststoffgehäuse versehen und haben nahezu keine Splitterwirkung. Sie beschränken sich auf die Druckwellenwirkung ihrer Sprengladung. Die herkömmliche, defensive Splittergranate wird im Gegensatz dazu aus der Deckung, etwa aus oder in einen Graben geworfen. Sie sind entweder mit einem dicken Splittermantel versehen oder das Kunststoffgehäuse enthält zusätzlich Splitterkörper. Der Splitterradius ist größer als bei vergleichbaren offensiven Handgranaten und größer als die Wurfreichweite, der Werfer muss sich in Deckung begeben. Durch das Aufschieben von Splitterringen können offensive Granaten in defensive umfunktioniert werden.
Handgranaten werden ebenfalls häufig von Terroristen benutzt, nicht zuletzt, weil sie ein geeignetes Mittel zum Herstellen improvisierter Sprengfallen sind.
Technischer Aufbau
Aufbau und Funktion der Elemente einer Handgranate
Anhand der stilisierten Darstellung des Aufbaus einer Stielhandgranate sind die verschiedenen Komponenten einer typischen Handgranate ersichtlich. Zuerst zu erwähnen ist die Sprengkapsel. Sie wurde vom Soldaten erst unmittelbar vor Gebrauch der Granate ins Innere des Granatenkopfes eingefügt. So sollte unabsichtlicher Zündung mit Sprengwirkung entgegen gewirkt werden. Wird eine Granate ohne Sprengkapsel gezündet, so stoppt die chemische Reaktion, ohne die nötige Energie für eine Zündung der Hauptladung aufzubringen. Auch wurde die Gefahr, die durch ein Feuer oder große Hitzeentwicklung in den eigenen Reihen entstanden wäre, vermindert. Selbst wenn eine Granate dieses Typs ohne Sprengkapsel hohen Temperaturen (>600° C) ausgesetzt wird, verläuft die Explosionsreaktion der Hauptladung verzögert und weniger heftig ab. Das gab den Soldaten die nötige Zeit, um Gegenmaßnahmen zu ergreifen, sich also zu entfernen oder das Feuer zu löschen. Auch bei modernen Granaten dieses Typs und auch bei Eierhandgranaten ist das Einsetzen eines Reaktionselement vor Gebrauch üblich.
Weitere Sicherheitsmaßnahmen sind Bleiperle und Bleimantel als Elemente der Zündeinheit. Die Bleiperle, welche die Reißschnur unterteilt, sollte Blindgänger verhindern. War die Stielhandgranate hohen Temperaturen (über 327° C, dem Schmelzpunkt von Blei) ausgesetzt, war es wahrscheinlich, dass der komplette Zündmechanismus abbrannte. Dies hätte von aussen nicht erkannt werden können, höchstens über den Widerstand der Reißschnur beim Auslösen. In diesem Fall wäre die Handgranate aber schon scharf gemacht worden. Aus Sicherheitsgründen hätte der Soldat eine solche Granate also ohnehin wegwerfen müssen. Das Gebiet, in dem diese Handgranate dann lag, wäre durch die Möglichkeit einer Spontanzündung gefährdet gewesen. Somit war es besser, Blindgänger von vornherein auszusondern. War auch der Bleimantel weggeschmolzen, so war die Zündung durch Reibungsenergie nicht mehr möglich. Dies sollte bei Granaten, die Temperaturen kurz vor der Entfachung der Zündeinheit ausgesetzt waren, die gefürchtete 'Schwellzündung' verhindern. Bei Temperaturen um 350° C hatte der Zündstoff unter Umständen bereits 'still' reagiert, und brannte dann nach der Zündung unregelmäßig und verzögert (schwellend, daher Schwellzündung) ab. Solche oder ähnliche Sicherheitsvorkehrungen finden in so gut wie allen modernen Handgranaten Verwendung.
Besondere Beachtung sollte auch der Zeitstempel finden. Mit ihm war es möglich einen Zeitraum zwischen Zündung und Explosion der Handgranate zu bestimmen und auch zu variieren. Allerdings wurde dies in der Regel bereits in der Produktion getan. Dem einfachen Soldaten war es normalerweise nicht möglich den Zeitstempel einzustellen. Die Verzögerungszeit bis zur Explosion der Granate konnte im Zeitstempels sowohl mittels des verwendeten Reaktionsgemisch (Reaktionsgeschwindigkeit) als auch der Verteilung und der Menge des Reaktionsgemisch eingestellt werden. Zeitstempel finden in verschiedenen Variationen notwendigerweise in allen Handgranaten Gebrauch. Bei dem dargestellten Modell eines Zeitstempel ist auch die Zündeinheit integriert. Durch ruckartiges Abziehen der Reißschnur wurde der Bleimantel über das Reibehütchen gezogen. Dadurch kam es durch die Reibungsenergie, ähnlich wie bei einem handelsüblichen Streichholz, zur Entfachung des Zündstoffes im Verzögerungsröhrchen. Die Reaktionsenergie steigerte sich dabei: angefangen beim Abbrennen des Reibehütchen, über das Abbrennen des Verzögerungsröhrchens bis hin zur Explosion der Sprengkapsel, welche die Hauptladung auslöste.
Typen von Handgranaten
Handgranaten des amerikanischen Bürgerkriegs
Im Amerikanischen Bürgerkrieg kamen zum letzten Mal vor dem Ersten Weltkrieg in größerem Umfang Handgranaten zum Einsatz. Die Handgranaten jener Zeit hatten meistens Aufschlagzünder (es gab jedoch auch noch ältere kugelförmige Modelle mit Zündschnur).
Die Ketchum Grenade der Nordstaaten gab es in verschiedenen Größen (1, 3 und 5 Pfund). Am eiförmigen Eisenkörper befand sich hinten ein viereckiger Holzstab mit Stabilisierungsflossen als Leitwerk, damit die Granate nach dem Werfen mit dem Zünder voran aufschlug. Der Schlagbolzen besaß an seiner Spitze eine Scheibe, um die Zuverlässigkeit der Zündung beim Auftreffen auf weiche oder unregelmäßige Oberflächen zu erhöhen.
Die Rains - Handgranate der Konföderierten entsprach im wesentlichen der Ketchum Grenade, besaß aber an der Spitze des Zünders keine Scheibe. Als Leitwerk kam auch ein einfacher Stoffstreifen zum Einsatz.
Die kugelförmige Excelsior - Granate bestand aus dem eigentlichen Sprengkörper sowie einer äußeren Hohlkugel, deren beiden Hälften zusammengeschraubt werden konnten. Die innere Kugel besaß an ihrer Außenseite 14 Zündhütchen, was ihr ein igelartiges Aussehen verlieh. Beim Auftreffen der Granate schlugen diese Zündhütchen gegen die äußere Umrandung und die Granate explodierte. Durch diese Rundum-Anordnung der Zünder benötigte die Granate kein Leitwerk, was sie kleiner und handlicher machte. Allerdings waren diese Granaten auch sehr empfindlich, und viele explodierten versehentlich bereits vor dem Wurf.
Stielhandgranate
Die Stielhandgranate (vulgär "Kartoffelstampfer") besteht aus einem Stiel mit einem daran angeschraubten Sprengkopf. Der Stiel verlängert den Hebel des Wurfarms und ermöglicht so größere Wurfweiten. In der Regel ist der Zeitzünder im Stiel untergebracht. Am unteren Ende des Stiels befindet sich, normalerweise durch eine abschraubbare Kappe geschützt, die Abreißschnur für den Reibungszünder mit der daran befestigten Perle.
Die im Zweiten Weltkrieg hauptsächlich von deutscher Seite verwendete Handgranate war eine Stielhandgranate.
Bis in die 1990er Jahre wurde die Stielhandgranate unter der Bezeichnung HG-43 in der Schweizer Armee verwendet. Sie war aufgebaut wie oben beschrieben. Auf diese Granate konnte, bei Verwendung zu Defensivzwecken, ein Splitterkörper, auch Splittermantel genannt, aufgeschraubt werden. Ohne diesen zusätzlichen Splitterkörper setzte die Stielhandgranate im Vergleich zu anderen Granatentypen verhältnismäßig wenige Splitter frei. Als zusätzliches Element enthielt der Kopf der HG-43 ein weiteres Gewinde, auf das ein zusätzlicher Granatenkopf aufgeschraubt werden konnte. Eine solche sogenannte Geballte Ladung hatte eine verstärkte Wirkung. Geballte Ladungen mit bis zu drei Granatköpfen können noch von Hand geworfen werden. Längere Versionen werden in der Regel fest montiert und aus der Ferne mittels verlängerter Schnur gezündet.
Eine Stielhandgranate hat typischerweise eine Verzögerung von ca. drei bis fünf Sekunden. Sie wird sofort nach dem Abziehen geworfen, verbunden mit dem typischen Warnruf "Achtung Handgranate". Das "abkochen" genannte kurze Warten vor dem Werfen wird aber weder trainiert noch sollte es angewendet werden, da die Risiken für den Werfer zu hoch sind. Zurückwerfen ist praktisch unmöglich, dazu ist die Zeit zu kurz.
Eierhandgranate
Die Eierhandgranate hat grob die Gestalt eines Eies, eines Apfels oder einer Mandarine. Sie trägt am oberen Ende einen Schlagzünder mit einem Verzögerungssatz von etwa 3 Sekunden. Dieser Schlagzünder wird durch einen Bügel in seiner gespannten Position gehalten, der an der Außenhaut der Granate anliegt und mit einem Splint gesichert ist. Beim Einsatz wird die Granate mit dem Bügel fest in die Hand genommen, wobei der Bügel in der Handinnenfläche zu liegen hat. Dann wird der Splint gezogen. Auch jetzt beginnt noch keine Zündverzögerung zu laufen, die Granate kann noch in der Hand gehalten werden. Erst mit dem Wurf wird der Hebel durch öffnen der Hand freigegeben, der Schlagzünder zündet den Verzögerungssatz, die Ladung explodiert nach etwa 3 Sekunden.
Die amerikanischen und britischen Eierhandgranaten waren nicht nur mit einem Sicherungssplint ausgestattet, sondern auch mit einem Sicherheitsbügel, der an einer Seite der Granate verlief. Dieser verhinderte die Zündung der Handgranate in der Hand des Werfers, da er erst beim Loslassen des Bügels von der Granate absprang und so den Verzögerungszünder in Gang setzte. Zudem diente der Bügel als Kennzeichnungsmittel für die Sprengform. Eine teils rote, teils blaue Färbung macht den Bügel auch bei Dunkelheit erkennbar (siehe Bild oben). Im blauen Farbfeld war die Bezeichnung der Granatenform aufgebracht (z.B. "E- Grenade"= Explosivgranate oder "S- Grenade"= Rauchgranate, manchmal auch nur die Buchstaben, ohne "Grenade"). Bei den bis Mitte 1943 hergestellten Handgranaten fanden sich oft aufgedruckte Kurzanweisungen (z.B. "Pull the ring and throw"= Zieh den Ring und wirf"), die jedoch später entfielen. Einige Soldaten fügten den Anweisungen teilweise sarkastische oder rabenschwarze Bemerkungen hinzu. So war auf einigen dieser Handgranaten zu lesen
- "Pull the ring and throw"...
- "and run" /Zieh den Ring und wirf... und renne
- "and die" /Zieh den Ring und wirf... und stirb
- "him away"/Zieh den Ring und wirf... ihn weg
- "her to your comrade" /Zieh den Ring und wirf... sie deinem Kameraden zu
- "her next to cow /Zieh den Ring und wirf.. sie zu einer Kuh
Die Urform der Eierhandgranate stammt, mit Abreißzünder (Reibungszünder) versehen, aus der Zeit des ersten Weltkriegs. Im Zweiten Weltkrieg wurde von deutscher Seite erneut eine Sonderform der Eierhandgranate mit einem Abreißzünder funktionsgleich der Stielhandgranate produziert. Die Eierhandgranate war im Vergleich zu dieser aber kompakter gebaut, und konnte so in größerer Zahl oder auch verdeckt getragen werden.
Die in Italien im zweiten Weltkrieg verbreitete dosenförmige Handgranate stellt eine Sonderform dar. Die eigentliche Sprengladung befand sich gesondert im Inneren der Außenhülle, die Zündung erfolgte bei Aufschlag (Aufschlagzünder). Durch die mit unterschiedlichen Mitteln realisierte Zündvorichtung wird die Zündung in jeder Aufschlagposition sichergestellt. Ähnliche Zünder wurden gleichzeitig in England hergestellt.
Die englische Mills-Handgranate gleicht dem heutigen Standardmodell, der Zünder befindet sich allerdings gänzlich im inneren der Handgranate. Bei späteren Modellen und den gleichzeitig produzierten deutschen und amerikanischen Modellen wurde dieser eingeschraubt. Bei den russischen Modellen mit leicht anderem Aussehen wurde das Schlagfederstück durch eine Spiralfeder ersetzt. Bei japanischen Handgranaten aus dem zweiten Weltkrieg fehlte das Federschlagstück ganz, die Handgranate musste vor dem Wurf durch einen Schlag auf den Schlagbolzen gezündet werden. Der später produzierte mechanische Abreißzünder mit Schlagbolzen aus Yugoslawien erscheint dagegen sicherer.
Heute ist die Eierhandgranate in verschiedenen äußeren Formen, mit dem erwähnten einschraubbaren Schlagzünder die vorherschende Handgranatenform. Der Splitterkörper kann weiterhin als Metallguss oder Blechkörper konstruiert sein, aber auch aus Kunststoff mit eingegossenem Kerbdraht oder Schrotkugeln. Bei einigen Modellen ist der Splittermantel adaptiv. Die bei frühen Modellen innen gelegene Zündschnur, durch Schlag- oder Abreißzünder gezündet, letztendlich eine Adaption der ursprünglichen Grenadiergranate, wurde später durch etwas zuverlässigere pyrotechnische Zündmittel ersetzt.
Die äußerliche Form der Handgranate dient z.T. als Synonym, zur umgangssprachlichen Benennung (Eierhandgranate, Ananas, Kartoffelstampfer, etc.).
Technische Daten der Handgranate 85 (CH)
- Gesamtgewicht ca. 465g
- Gewicht Sprengstoff ca. 155g
- Verzögerungszeit des Zünders 3s
- Splitter:
- Total ca. 1800
- in 5m Abstand vom Sprengpunkt 4-5/m²
- Energie pro Splitter in 5m Abstand vom Sprengpunkt ca. 80 J
Weitere Formen
Eierhandgranaten gibt es in den verschiedenen Versionen und Formen, mit und ohne Splitter, mit zusätzlichem Splittermantel, in Eier-, Apfelsinen-, Ananas-, Dosen- und Kugelform, mit Stahl- und mit Plastikaußenmantel (im Kunststoff eingegossene Splitter).
Neben dem regulären Handgranatenzünder existieren auch (seltener) Aufschlag- und einstellbare Zeitzünder. Der reguläre Zünder wird bei einigen Modellen analog der älteren englischen Mills-Granate in die eigentliche Handgranate integriert. Der Schlagzünder kann die reguläre Schlagfeder oder, in der russischen Form, eine Spiralfeder aufweisen. Von der deutschen Eierhandgranate existierte eine Version, deren Zünder eine Verzögerung von einer Sekunde oder weniger aufwies und teils durch einen roten statt blauen Verschlussknopf gekennzeichnet war. Diese Exemplare wurden in verlassenen Stellungen als "Beute" zurückgelassen.
Nebst normalem Sprengstoff (in der Regel TNT) können solche Handgranaten auch Napalm, Phosphor, Giftgas, Thermit, Tränengas oder ein Nebel bildendes Gemisch enthalten (letzteres besteht seit über 100 Jahren in der Regel aus Kaliumchlorat und Milchzucker). Bei dem am Ende des Zweiten Weltkrieges teils verwendeten Nipolit konnte auf eine äußere Hülle verzichtet werden, der Sprengstoff besaß eine ausreichende Festigkeit.
Daneben gibt es auch sogenannte "Nicht-tödliche" Granate, die "Blitz/Krach" bzw. "Stun"-Granaten (engl. to stun = betäuben) bzw. auch Blendgranate. Solche Granaten erzeugen einen extrem hellen Blitz, der das ungeschützte Auge vorübergehend oder dauerhaft blendet, und einen sehr lauten Knall, der über das Innenohr den Gleichgewichtssinn stört und eventuell die Trommelfelle zereißt. Beides zusammen macht das Opfer vorübergehend orientierungslos und kampfunfähig. Solche Granaten werden etwa von Spezialeinheiten der Polizei verwendet, um eine Geiselnahme nach Möglichkeit unblutig zu beenden.
Altertümliche Haftminen auf Klebstoff oder Magnetbasis, mit regulärer Ladung oder Hohlladung, können, für die Panzerbekämpfung gedacht, eine Sonderform der Handgranate darstellen. Die geballte Ladung, eine Handgranate mit mehreren verbundenen Sprengköpfen oder einer großen Hauptladung ist eine andere Möglichkeit. Auch die Kombination aus Benzinkanister und Handgranate, eine spezielle Form des Molotovcocktails, sollte erwähnt werden.
Im ersten Weltkrieg existierten funktionierende Experimente mit Wurfmaschinen für Handgranaten. In Forts gab es spezielle Auswurfschächte für Handgranaten. Die Gewehrgranaten gehen auf Bauformen zum Handgranatenwurf zurück.
Bei einigen Polizeien, z.B. bei der Bayerischen und hessischen Polizei, sind HGr als Mittel des unmittelbaren Zwanges zugelassen.