Schwimmeuropameisterschaften 2006
Schwimmeuropameisterschaft 2006 | |
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Teilnehmende Nationen | 40 |
Teilnehmende Athleten | 1008 |
Entscheidungen | 58 |
Eröffnung | 26. Juli 2006 |
Abschluss | 6. August 2006 |
Medaillenspiegel (nach 26 Wettbewerben) | |||||
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Platz | Land | G | S | B | Gesamt |
1 | ![]() |
8 | 4 | 1 | 13 |
2 | ![]() |
6 | 3 | 2 | 11 |
3 | ![]() |
3 | 1 | 4 | 8 |
4 | ![]() |
2 | 3 | 6 | 11 |
5 | ![]() |
2 | 1 | 2 | 5 |
6 | ![]() |
2 | 1 | - | 3 |
7 | ![]() |
1 | 3 | 1 | 5 |
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1 | 1 | 2 | 4 |
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- | 4 | - | 4 |
Vollständiger Medaillenspiegel |
Die 28. Schwimmeuropameisterschaft findet 2006 zwischen dem 26. Juli und dem 6. August in Budapest statt. Damit kehrt sie an ihren ersten Austragungsort im Jahr 1926 zurück. Der Vize-Präsident der Ligue Européenne de Natation (LEN), Sven-Egil Folvik aus Norwegen, ordnet die Europameisterschaft als „weltgrößte Schwimm-Veranstaltung des Jahres 2006“ ein.
Wettkampfstätten
Die Wettbewerbe im Wasserspringen, Synchronschwimmen und Beckenschwimmen werden im traditionsreichen Alfréd-Hajós-Schwimmkomplex auf der in der Donau gelegenen Margareteninsel ausgetragen. Der Komplex ist nicht überdacht und wurde für die Europameisterschaften mit einem neuen 50-Meter-Becken mit zehn Bahnen und einem neuen Sprungturm für das Synchronspringen ausgestattet. Der Schwimmkomplex gilt als einer der modernsten und besten der Welt. Ein Beispiel für die Nachteile des Freibades als Austragungsort bot das Unwetter am 1. August 2006, als die Zuschauer aufgrund der fehlenden Überdachung der Zuschauerränge durchnässt wurden. Auch die Reporter und ihre Arbeitsgeräte kamen wegen der Windrichtung in Kontakt mit dem Regenwasser, obwohl ihre Plätze überdacht waren. Die Wettkämpfe mussten unterbrochen werden.
Die Wettbewerbe im Freiwasserschwimmen wurden im Plattensee ausgetragen.
Wettbewerbe
Bei der Schwimmeuropameisterschaft werden Wettbewerbe aus vier Bereichen ausgetragen:
- Freiwasserschwimmen, Resultate
- Synchronschwimmen, Resultate
- Beckenschwimmen, Resultate
- Wasserspringen, Resultate
Freiwasserschwimmen
Der erste Wettbewerb im Freiwasserschwimmen, die fünf Kilometer der Frauen, wurde am 26. Juli 2006 ausgetragen. Die Russin Jekaterina Seliwerstowa gewann mit einer Zeit von 1:01:50,8 Stunden vor Cathi Dietrich aus Frankreich. Zeitgleich auf dem dritten Rang platzierten sich die Tschechin Jana Pechanova und die Russin Larisa Iltschenko. Die deutsche Hoffnung auf den Titel, Britta Kamrau-Corestein, enttäuschte als dreimalige Weltmeisterin und Titelverteidigerin mit Platz fünf. Sie verpasste um eine Zehntel Sekunde den Sprung auf das Treppchen. Noch 500 Meter vor dem Ziel lag sie mit zwei Körperlängen in Führung, bis sie von Begleitbooten aus dem Rhythmus gebracht wurde. So fühlte sie sich nach dem Ende des Wettkampfes um eine Medaille betrogen. Die zweite deutsche Starterin, Johanna Manz, erreichte den 14. Platz.
Am selben Tag gewann Thomas Lurz über die zehn Kilometer nach zwei Weltmeistertiteln nun seine erste Goldmedaille bei Europameisterschaften. Dabei ließ er sich nicht einmal von einer Schlange irritieren. Silber ging an den Niederländer Maarten van der Weijden, hinter dem sich der zweite deutsche Starter, Christian Hein, Bronze holte. Der dritte Deutsche Alexander Studzinski erreichte den 21. Rang. Mit dem ersten und dritten Platz retteten die deutschen Männer das Mannschaftsergebnis für den ersten Wettkampftag, nachdem die Frauen über die Fünf-Kilometer-Strecke enttäuscht hatten.
Einen Tag nach seinem Sieg über die zehn Kilometer gewann Thomas Lurz, der amtierende Weltmeister über diese Strecke, auch die 5-Kilometer-Distanz. Mit einem langen Schlussspurt sicherte er sich sein zweites EM-Gold. Nach Bronze im ersten Wettbewerb verbesserte sich daneben der dreimalige Vizeweltmeister Christian Hein auf den Silberrang. Bronze gewann der Italiener Simone Ercoli. Der dritte deutsche Starter, Toni Franz, erreichte mit einer Zeit von 56:59,3 Minuten den elften Platz und rundete damit die gute deutsche Mannschaftsleistung ab.
Den zweiten deutschen Sieg an diesem Tag holte Angela Maurer über die zehn Kilometer. Damit feierte sie ihr Comeback nach einer einjährigen Babypause und ihren ersten internationalen Titel, den sie ausgerechnet an ihrem 31. Geburtstag gewann. Die lange Zeit in Führung liegende Lokal-Matadorin Rita Kovács holte Silber, Dritte wurde Jana Pechanova aus Tschechien. Stefanie Biller erreichte Platz neun mit einer Zeit von 2:07:30,0 Stunden. Alessa Dörling erreichte mit 2:16:41,9 Stunden Platz 23. Die Titelverteidigern Britta Kamrau-Corestein hatte sich bei den Deutschen Meisterschaften nicht qualifizieren können und war somit nicht am Start.
Die 25 Kilometer der Männer, die am 29. Juli 2006 ausgetragen wurden, gewann der Franzose Gilles Rondy in 5:10:17,3 Stunden vor dem Russen Anton Sanatschew und Stephane Gomez, der ebenfalls aus Frankreich stammt. Bester Deutscher wurde Toni Franz, der mit einer Zeit von 5:14:02,4 Stunden auf dem elften Rang ins Ziel kam. Der zweite deutsche Starter, Alexander Studzinski, wurde Zwölfter und benötigte 5:17:24,1 Stunden, um die Strecke zurückzulegen.
Bei den einen Tag später ausgetragenen 25 Kilometern der Frauen konnte Angela Maurer nach den 10 Kilometern die zweite Goldmedaille bei dieser Europameisterschaft erringen. Für die Strecke benötigte sie 5:35:19,1 Stunden und lag damit sechs Sekunden vor der zweitplatzierten Russin Natalia Pankina und 10,4 Sekunden vor der nächsten Deutschen Stefanie Biller, die Bronze holte. Bei Kilometer 18 wären Maurer die Zweit- und Drittplazierte fast davongeschwommen, sie kämpfte sich jedoch zurück. Die dritte deutsche Starterin Britta Kamrau-Corestein erreichte mit einer Zeit von 5:36:34,8 Stunden den fünften Rang. Kamrau-Corestein war enttäuscht und beschwerte sich über Maurer, die trotz abgesprochener Team-Taktik sich acht Kilometer lang nur hinten dran gehängt hätte.
Synchronschwimmen
Das Synchronschwimmen wurde klar von Russland dominiert: In allen vier Disziplinen gewannen die Russinen Gold. Die zweiterfolgreichste Nation war Spanien mit vier Silbermedaillen. Nur Griechenland und Italien konnten mit jeweils zwei Bronzemedaillen sich noch in die Liste der Medaillengewinner einreihen.
Solo
Der Vorkampf des Synchronschwimmen-Solo wurde am 26. Juli 2006 ausgetragen. Dabei schwammen die Athletinnen ein freies und ein technisches Programm. Das freie Programm gewann Natalia Ischtschenko aus Russland mit 48,700 Punkten vor Gemma Mengual aus Spanien und der Griechin Nathalia Anthopoulou. Die deutsche Starterin Lisa Lacker erreichte mit 40,400 Punkten den 14. Platz und befand sich damit einen Platz vor der Athletin des Gastgeberlandes, Csilla Acsay. Vor der Deutschen platzierten sich die Österreicherin Elisabeth Mahn mit 40,900 Punkten auf dem 13. Rang und die Schweizerin Magdalena Brunner mit 43,550 Punkte auf dem achten Rang. Im technischen Programm des Vorkampfes änderte sich auf den vorderen Plätzen nichts. Lisa Lacker und Elisabeth Mahn erreichten erneut die Plätze 14 und 13. Magdalena Brunner verschlechterte sich jedoch um einen Platz im Vergleich zum freien Programm. Ihr wurde ein halber Punkt als Strafe abgezogen, sodass die Tschechin Sona Bernadova mit 43,500 Punkten vor ihr mit 43,150 Punkten lag. Auch im Gesamtergebnis blieben die ersten Plätze gleich: Ischtschenko führte mit 97,850 Punkten mit über einem Punkt Vorsprung auf Gemma Mengual. Den dritten Platz des Vorkampfes belegte die Griechin Anthopoulou. Die Östereicherin Elisabeth Mahn (82,350 Punkte) belegte den 13. und die Deutsche Lisa Lacker (81,250 Punkte) den 14. Rang, womit beide die Qualifikation für das Finale der zwölf Besten verpassten. Die letzte Medaille für Deutschland in dieser Disziplin holte Gudrun Hänisch bei der EM 1983 in Rom. Die Schweizerin Magdalena Brunner belegte trotz ihres neunten Platzes im technischen Programm insgesamt Rang acht.
Im Finale, das am 29. Juli stattfand, wurde ein zweites freies Programm geschwommen. Siegerin war die Russin Natalia Ischtschenko, die bei der letzten EM 2004 in Madrid noch den zweiten Platz belegte. Es war der erste russische EM-Titel im Solo seit dem Jahr 2000 als Olga Brusnikina gewann. Die Titelverteidigerin von 2004, Virginie Dedieu, hatte ihre Karriere beendet und war nicht mehr am Start. Silber holte Gemma Mengual für Spanien, Bronze ging an die Griechin Nathalia Anthopoulou. Die Schweizerin Magdalena Brunner, die als Achte in den Vorkämpfen zu den zwölf fürs Finale Qualifizierten gehörte, errang mit 88,100 Punkten den siebten Rang im Finale.
Duo
Der Vorkampf im Synchronschwimmen der Duos wurde am 27. Juli 2006 ausgetragen. Er bestand aus einem freien und einem technischen Programm. Im freien Programm platzierte sich das russische Duo Anastasia Dawidowa/Anastassia Ermakowa mit 49,200 Punkten auf dem ersten Platz, vor den Duos aus Spanien und Griechenland. Das deutsche Duo, bestehend aus Saskia Grünes und Lara Kurz, erreichte mit 40,450 Punkten den 14. Rang von 18 Teilnehmern. Die Österreicherinnen Nadine Brandl und Elisabeth Mahn belegten Platz 11 mit einer Punktzahl von 41,550. Auf Platz sieben positionierten sich Ariane Schneider und Magdalena Brunner für die Schweiz, die für ihr freies Programm 43,850 Punkte von den Kampfrichtern erhielten. Die vorderen Plätze im technischen Programm wurden ebenfalls von Russland, Spanien und Griechenland belegt. Das deutsche Team erreichte mit 40,850 Punkten den 13. Rang. Österreich mit 41,800 Punkten und die Schweiz mit 44,300 Punkten nahmen mit den Plätzen elf und sieben die selben Platzierungen wie im freien Programm ein. Insgesamt gewannen Anastasia Dawidowa/Anastassia Ermakowa den Vorkampf mit 98,150 Punkten, vor den Spanierinnen, die mehr als einen Punkt dahinter lagen, und den Griechinnen. Das Schweizer Duo belegte nach freiem und technischem Programm mit 88,150 Punkten den siebten Gesamtrang. Die Österreicherinnen Brandl und Mahn belegten den elften Gesamtrang mit einer Punktzahl von 83,350. Saskia Grünes und Lara Kurz bekamen insgesamt 81,300 Punte und belegten damit für Deutschland Rang 14.
Am 30. Juli wurde das Finale ausgetragen, in dem ein zweites freies Programm geschwommen wurde. Die Russinnen Anastasia Dawidowa und Anastassia Ermakowa, die amtierenden Weltmeisterinnen und Olympiasiegerinnen, gewannen mit einer Punktzahl von 98,800 und verteidigten damit ihren EM-Titel von 2004. Silber ging an das spanische Duo Gemma Mengual/Paola Tirados mit 97,500 Punkten. Den Bronzerang belegten die Griechinnen Eleftheria Ftouli/Evanthia Makrygianni. Die Schweizerinnen Magdalena Brunner und Ariane Schneider verbesserten sich von Rang sieben im Vorkampf auf den sechsten Platz mit 88,700 Punkten und verdrängten damit das israelische Duo. Nadine Brandl und Elisabeth Mahn belegten mit 83,600 Punkten den elften Rang für Österreich. Mit Platz 14 im Vorkampf konnte sich das deutsche Duo nicht für das Finale qualifizieren.
Team
Beim Team-Synchronschwimmen meldet jede Nation zehn Schwimmerinnen, wovon für das freie wie für das technische Programm jeweils acht Schwimmerinnen ausgewählt werden.
Der Vorkampf des Team-Synchronschwimmens wurde am 28. Juli 2006 ausgetragen. Er bestand aus freiem und technischem Programm, besaß jedoch kaum Bedeutung, da nur elf Teams gemeldet worden waren, und somit alle startenden Nationen für das Finale der besten Zwölf qualifiziert waren. In beiden Teilen des Vorkampfes belegten Russland, Spanien und Italien die ersten drei Plätze. Das deutsche Team bestehend aus Christin Fieber, Saskia Grünes, Lara Kurz, Lisa Lacker, Lorea Urquiaga, Edith Zeppenfeld, Iris Zeppenfeld und Melanie Zillich erreichte mit 41,600 Punkten im freien Programm und 40,250 Punkten im technischen Programm jeweils den elften und damit letzten Platz. Mit 43,800 Punkten erreichten die Schweizerinnen Sarah Amrein, Aude Bellina, Aline Bidlingmeyer, Pamela Fischer, Stéphanie Jasmine Jost, Nora Livet, Ariane Schneider und Aline Suter den siebten Rang, den sie mit 42,950 Punkten auch im technischen Programm belegten. Ein österreichisches Team war nicht am Start.
Das Finale, das aus einem freien Programm bestand, wurde am 30. Juli 2006 ausgetragen. Es war für den 29. Juli geplant und wurde auch an diesem Tag gestartet, musste aber wegen eines Gewitters abgebrochen werden. Das Finale gewann das russische Team mit 98,800 Punkten. Auf dem Silberrang folgte das Team aus Spanien mit eineinhalb Punkten Rückstand. Bronze gewann das italienische Team. Die Schweizerinnen erreichten den siebten Platz mit einer Punktzahl von 86,800 Punkte. Den elften und somit letzten Platz belegte das deutsche Team. Mit 80,900 Punkten hatte es 17,900 Punkte Rückstand auf die erstplatzierten Russinen.
Kombination
Die Kombination besteht nur aus dem Wettkampfabschnitt der freien Kür. Dabei werden aneinandergereit Solo-, Duo- und Team-Küren geschwommen. Die maximale Anzahl von Schwimmerinnen in einer Mannschaft bei der Kombination ist zehn. Die Kombination wurde erst zum zweiten Mal nach 2004 bei einer Europameisterschaft ausgetragen.
Der Wettbewerb wurde am 30. Juli 2006 ausgetragen. Gewonnen hat die Kombination das russische Team mit 97,900 Punkten. Mit zwei Punkten Rückstand belegte Spanien den zweiten Platz vor den Italienerinnen, die Bronze gewannen. Das Schweizer Team belegte den siebten Rang. Deutsche und österreichische Mannschaften waren nicht am Start.
Beckenschwimmen
Frauen
Freistil
Bei den 100 Metern Freistil erreichte die Deutsche Britta Steffen mit der schnellsten Zeit aller Halbfinalteilnehmerinnen das Finale und stellte mit 54,21 Sekunden einen neuen Deutschen Rekord auf. Birgit Koschischek aus Österreich schied hingegen in den Vorläufen aus und belegt Platz 26.
Über die 800 Meter Freistil sah es lange nach einem neuen Weltrekord aus: Die Französin Laure Manaudou war enorm schnell angegangen und lag nach 200 Metern in 2:00,06 Minuten über zwei Sekunden unter der Durchgangszeit für den Weltrekord. Am Ende konnte sie in 8:19,29 Minuten einen neuen Europarekord feiern. Der alte Rekord von Anke Möhring (8:19,53 Minuten) stammte noch aus der DDR-Zeit und hatte fast 19 Jahre Bestand. Silber und Bronze holten sich die beiden Britinnen Rebecca Adlington und Rebecca Cooke. Die Schweizerin Flavia Rigamonti wurde Vierte. Die Österreicherin Jördis Steinegger kam auf Rang 19. Eine deutsche Starterin nahm nicht teil.
Rücken
Über 100 Meter Rücken der Frauen erreichten die Deutschen Antje Buschschulte und Janine Pietsch das Halbfinale. Die schnellste Vorlaufzeit wurde von der Französin Laure Manoudou erzielt. Teilnehmerinnen aus Österreich und der Schweiz gab es nicht.
Über 200 Meter Rücken gewann die Französin Esther Baron Gold vor der Ukrainerin Irina Amshennikova. Die bis über die 150 Meter-Wende führende Britin Melanie Marshall konnte auf der letzten Bahn ihr Tempo nicht mehr halten und gewann am Ende die Bronzemedaille. In diesem Wettbewerb gab es keine Starter aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Brust
Über die 100 Meter Brust qualifizierte sich die Deutsche Sarah Poewe für das Finale. Simone Weiler erreichte das Halbfinale und belegte dort in einer Zeit von 1:10,01 Minuten Rang 11. Teilnehmer aus Österreich und der Schweiz waren nicht am Start. Die schnellste Zeit bei Vorläufen und Halbfinale schwamm die Britin Kirsty Balfour, die mit ihrer Vorlaufzeit von 1:07,95 Minuten nur 8 Hundertstel Sekunden hinter dem aktuellen „Championship Record“ blieb.
Schmetterling
Bei den 50 Metern Schmetterling der Frauen gab es einen schwedischen Doppelsieg durch Therese Alshammar und Anna-Karin Kammerling. Chantal Groot aus den Niederlanden gewann Bronze. Die Österreicherin Fabienne Nadarajah und die Deutsche Daniela Samulski belegten die Plätze fünf und sechs. Antje Buschschulte stellte als Vorlaufschnellste in 26,48 Sekunden einen neuen deutschen Rekord auf (diese Zeit hätte zum Gewinn einer Medaille gereicht), sie wurde aber im Halbfinale wegen eines Frühstarts disqualifiziert. Birgit Koschischek aus Österreich und die Schweizerin Carla Stampfli schieden als 28. bzw. 34. bereits im Vorlauf aus, für Marilies Demal (Österreich) war mit der zwölftschnellsten Zeit im Halbfinale Schluss.
Lagen
Bei den 200 Metern Lagen der Frauen erreichten die Deutschen Nicole Hetzer und Katharina Schiller ebenso das Halbfinale wie die Österreicherin Nina Dittrich. Annika Mehlhorn schied trotz der zwölftbesten Zeit in den Vorläufen aus, weil es nur zwei Teilnehmern eines Landes erlaubt ist, das Halbfinale zu bestreiten. Hetzer (Rang 4) und Schiller (Rang 11) waren besser platziert als sie. Die schnellste Vorlaufzeit erreichte Laure Manoudou aus Frankreich.
Bei den 400 Metern Lagen lag auf der Schmetterlingsstrecke zunächst die Russin Jana Martynowa vorn, bald danach fiel sie jedoch zurück und wurde schließlich Fünfte. Die spätere Siegerin Alessia Filippi aus Italien konnte sich ebenso wie die Deutsche Nicole Hetzer auf der Rückenstrecke absetzen. Im Brustteil kam die Polin Katarzyna Baranowska zwar noch einmal nahe an Hetzer heran (an der 300-Meter-Marke waren es sechs Zehntel Sekunden), aber im Kraul machte Hetzer dank einer wesentlich besseren Kondition die Silbermedaille klar, Baranowska wurde Dritte. Starterinnen aus Österreich und der Schweiz traten nicht an.
Staffeln
Über die 4 x 100 Meter Freistil der Frauen erschwamm sich die deutsche Mannschaft mit Petra Dallmann, Daniela Götz, Britta Steffen und Annika Liebs einen Start-Ziel-Sieg und stellte dabei in 3:35,22 Minuten sensationell einen neuen Weltrekord auf. Den bisherigen Rekord hielt die australische Staffel mit 3:35,94 Minuten, aufgestellt bei den Olympischen Spielen von Athen. Steffen schwamm dabei mit 52,66 Sekunden schneller als der derzeitige Einzel-Weltrekord. Bei Staffeln werden allerdings Einzelrekorde nur dann anerkannt, wenn sie von den Startschwimmern erzielt werden. Zweiter wurde das Team der Niederlande vor Frankreich. Eine österreichische oder Schweizer Staffel war nicht am Start.
Männer
Freistil
Bei den 200 Metern Freistil erreichten Paul Biedermann aus Deutschland und Dominik Koll aus Österreich das Finale. Der Schweizer Dominik Meichtry und der Österreicher David Brandl schieden im Halbfinale aus und belegten die Plätze 11 bzw. 13. Die schnellste Zeit im Halbfinale schwamm der Olympiasieger des Jahres 2000 über diese Strecke, Pieter van den Hoogenband aus den Niederlanden.
Die 400 Meter Freistil der Männer gewann Juri Prilukow, der auch Schnellster bei den Vorläufen war, mit einer Zeit von 3:45,73 Minuten und stellte damit einen neuen „Championship Record“ auf, also die schnellste jemals bei Europameisterschaften geschwommene Zeit. Der Zweitplatzierte Massimiliano Rosolino lag bis etwa 70 Meter vor dem Ziel noch an der Spitze. Bronze holte der Franzose Nicolas Rostoucher. Die Österreicher David Brandl und Dominik Koll erreichten in 3:51,08 Minuten bzw. 3:51,59 Minuten die Plätze 16 und 18. Der Hallenser Paul Biedermann kam nach einer enttäuschenden Leistung in einer Zeit von 3:55,87 Minuten als 28. ins Ziel.
Rücken
Über 50 Meter Rücken zogen die beiden deutschen Teilnehmer Helge Meeuw und Steffen Driesen überzeugend ins Halbfinale ein, sie belegten in den Vorläufen die Ränge 1 bzw. 4. Auch der Schweizer Flori Lang erreichte das Halbfinale. Der Österreicher Markus Rogan trat zu seinem Vorlauf nicht an.
Bei den 100 Metern Rücken der Männer holte Arkadi Wiatschanin in 53,50 Sekunden Gold. Er stellte einen neuen „Championship Record“ auf und blieb nur vier Hundertstel über dem Europarekord von Helge Meeuw. Besonders auf der zweiten Hälfte der Strecke hatte er das Feld dominiert. Markus Rogan aus Österreich holte Silber vor dem Griechen Aristeidis Grigoriadis. Helge Meeuw und Steffen Driesen erreichten im Finale die Plätze sechs und sieben. Die Österreicher Sebastian Stoss und Dinko Jukic schieden in den Vorläufen aus und belegten die Plätze 35 bzw. 38.
Brust
Über 100 Meter Brust der Männer gab es eines der engsten Rennen der EM-Geschichte. Am Schluss setzte sich Roman Sludnow aus Russland mit zwei Hundertstel vor Alexander Dale Oen aus Norwegen durch. Mit drei Hundertstel Rückstand wurde der Ukrainer Oleg Lisogor Dritter. Bester Österreicher über diese Strecke wurde Maxim Podoprigora als 30., seine Landsmänner Stefan Wipplinger, Martin Cernansky und Thomas Narnhofer belegten die Plätze 43, 47 und 53. Deutsche und Schweizer Schwimmer waren nicht am Start.
Der Österreicher Maxim Podoprigora erreichte über 200 Meter Brust das Halbfinale, nachdem er im Vorlauf gemeinsam mit Alexander Dale Oen aus Norwegen Platz 16 belegte und ihn in einem Ausschwimmen besiegte. Seine Landsleute Martin Cernansky (Platz 31) und Thomas Narnhofer (Platz 37) schieden ebenso in den Vorläufen aus wie der Schweizer Dimitri Wäber (Platz 36). Die schnellste Vorlaufzeit erreichte der Franzose Hugues Duboscq. Deutsche Teilnehmer gab es nicht.
Schmetterling
Über die 50 Meter Schmetterling der Männer holte sich der Titelverteidiger Sergej Breus aus der Ukraine erneut Gold. Er stellte mit 23,41 Sekunden einen neuen „Championship Record“ auf und blieb nur um drei Hundertstel Sekunden über seinem Europarekord. Silber ging an den Kroaten Duje Draganja, Bronze an die zeitgleichen Jakob Andkjaer aus Dänemark und Andrej Serdinow aus der Ukraine. Die Starter aus Deutschland und Österreich schieden bereits in den Vorläufen aus. Johannes Dietrich belegte Rang 30, Martin Spitzer Rang 34.
Bei den 200 Metern Schmetterling erreichte der Deutsche Helge Meeuw das Halbfinale. Die Österreicher Dominik Dür und Dinko Jukic schieden hingegen nach den Vorläufen aus und belegten die Plätze 20 bzw. 24. Die schnellste Vorlaufzeit erzielte Francesco Vespe aus Italien.
Lagen
Bei den 200 Metern Lagen erreichte Dinko Jukic aus Österreich das Halbfinale und Platz 15, seine Landsmänner Dominik Dür (Platz 21) und Sebastian Stoss (Platz 29) schieden hingegen bereits in den Vorläufen aus, genauso wie der Schweizer Stephan Bachmann (Platz 32). Deutsche Teilnehmer gab es nicht. Die schnellste Halbfinalzeit mit 2:00,79 Minuten erreichte der Ungar László Cseh.
Staffeln
Bei der 4-x-100-Meter-Freistil-Staffel der Männer konnte sich in einem zwischen Italien, Russland, Frankreich und Schweden bis zum Schluss hart umkämpften Rennen die italienische Mannschaft, bestehend aus Alessandro Calvi, Christian Galenda, Lorenzo Vismara und Filippo Magnini dank der besten Einzelleistung (47,62 Sekunden von Magnini) zuletzt durchsetzen und stellte einen neuen „Championship Record“ auf. Für Aufsehen sorgte die Disqualifikation zweier Staffeln wegen Frühstarts eines ihrer Schwimmer (Houston bei Großbritannien und Oosting bei den Niederlanden). Das für Deutschland startende Quartett Steffen Deibler, Stefan Herbst, Jens Thiele und Marco di Carli konnte seine Zeit aus dem Vorlauf nicht steigern und fiel deshalb von Rang drei auf fünf zurück (3:18,21 Minuten). Die Schweizer Mannschaft mit Dominik Meichtry, Alessandro Gaffuri, Karel Novy und Flori Lang erreichte eine Zeit von 3:21,08 Minuten und wurde Zehnter.
Wasserspringen
Das Wasserspringen vom 1-Meter-Brett fand am 1. August 2006 statt. Anna Lindberg aus Schweden siegte mit 291,80 Punkten vor Ditte Kotzian aus Deutschland (279,30 Punkten) und der Italienerin Maria Marconi (267,35 Punkte). Das Halbfinale war Endstation für die Deutsche Heike Fischer, die nach einer längeren Fußverletzung und wenig Wettkampferfahrung in diesem Jahr, Platz 5 im Halbfinale A mit 234,60 Punkten belegte. Sie war die Europameisterin in dieser Disziplin von 2002 in Berlin und 2004 in Madrid und hoffte, den Titel ein drittes Mal hintereinander erringen zu können. Die Österreicherin Veronika Kratochwil, die mit 238,25 Punkten Sechste und damit Letzte im Halbfinale B wurde, verpasste ebenfalls die Finalteilnahme. Die Schweizerin Joséphine Rapit schied mit 186,15 Punkten als 18. in der Vorrunde aus.
Berichterstattung
Deutschland
In Deutschland berichten Eurosport, ARD und ZDF von der Schwimmeuropameisterschaft 2006. Eurosport berichtete live von den Wettbewerben im Synchronschwimmen und überträgt das Wasserspringen, die Vor- und Zwischenläufe, sowie die Finals des Beckenschwimmens. ARD und ZDF hingegen berichten jeweils abwechselnd nur live von den Finals der Beckenschwimmer und vom Wasserspringen.
Die Moderation der ZDF-EM-Sendungen übernimmt die sechsmalige Schwimm-Olympiasiegerin Kristin Otto. Der ZDF-Experte ist Christian Keller. Für die ARD arbeitet Franziska van Almsick als Expertin.
Österreich
Schweiz
In der Schweiz gibt es keine Live-Übertragungen. Die Berichterstattung von der EM findet nur im Rahmen der normalen Sportsendungen statt.
Weblinks