Ferdinand Wilhelm von Bock

Freiherr Ferdinand Wilhelm von Bock (* 31. Mai 1810 in Cosel; † 29. September 1884 in Neiße) war preußischer Generalleutnant.

Leben

Herkunft

Seine Eltern waren der Oberstleutnant a. D. Friedrich Wilhelm August von Bock (* 6. September 1787; † 18. Juli 1851) und dessen Ehefrau Karoline Ferdinandine Löwenberger, geborene von Schönholz (* 27. März 1785; † 31. Mai 1819).

Werdegang

Er kam am 1. August 1830 als Kadett nach Kulm und am 1. August 1834 als Kadett nach Berlin. Anschließend kam er am 18. August 1836 als Portepeefähnrich in das 22. Infanterieregiment, am 26. September 1838 wurde er zum Seconde-Lieutenant befördert. Vom 1. April 1844 bis zum 31. März 1845 war er in die 6. Pionierabteilung versetzt. Während des polnischen Aufstands von 1846 nahm er an der Besetzung von Krakau teil. Vom 15. Februar 1848 bis zum 1. Mai 1848 war er in das 6. Jägerbataillon. Während des Aufstands von 1848 in Posen kämpfte er im Gefecht bei Reczkow. Am 21. November 1848 wurde er dann in das 6. Jägerbataillon versetzt. Während der Märzrevolution nahm er am 7. Mai 1849 an den Straßenkämpfen in Breslau teil.

Er wurde am 22. Juni 1852 zum Premier-Lieutenant befördert und kam am 18. Januar 1853 als Hauptmann in das 2. Jägerbataillon. Dort wurde er am 1. April 1855 zum Kompaniechef ernannt. Am 1. Juli 1860 wurde er dann in das 49. Infanterieregiment versetzt. Von dort kam er am 17. März 1863 als Major in das Grenadierregiment Nr. 9, wo er Kommandeur des Füsilierbataillons wurde. Vom 7. August 1863 bis zum 5. Dezember 1864 war das Regiment an die russisch-polnische Grenze abkommandiert. Anschließend kam er am 18. April 1865 als Kommandeur in das I. Bataillon des 63. Infanterieregiments. Als solcher nahm er am Deutschen Krieg teil, am 31. Dezember 1866 wurde er Oberstleutnant mit Patent zum 30. Oktober 1866 ernannt. Am 18. Juni 1869 erfolgte seine Beförderung zum Oberst dazu wurde er als Kommandeur in das 18. Infanterieregiment versetzt.

Während des Deutsch-Französischen Krieges nahm er an der Beschießung von Pfalzburg und der Belagerung von Paris teil. Ferner befand er sich bei den Gefechten von Chevilly, Choisy-le-Roi, Thiais, Villejuif und Mont Mesly. Dafür erhielt er am 6. November 1870 das Eiserne Kreuz 2. Klasse.

Nach dem Krieg kam er am 23. Mai 1874 als Kommandeur in die 7. Infanteriebrigade und wurde dazu à la suite des 18. Infanterieregiments gestellt, außerdem wurde er am 2. September 1873 zum Generalmajor befördert. Am 18. Januar 1877 erhielt er den Roten Adlerorden 2. Klasse mit Eichenlaub. Am 12. März 1878 wurde er mit dem Charakter als Generalleutnant und Pension zur Disposition gestellt. Er starb am 29. September 1884 in Neiße.

Familie

Bock heiratete am 11. November 1846 in Polnisch-Wartenberg Melanie Eva Lyda Albertine von Teichmann und Logischen (* 12. September 1826; † 18. Dezember 1847), eine Tochter des Rittmeisters Sylvius Wilhelm von Teichmann. Das Paar hatte eine Tochter:

• Nanny Bianca Adele Luise Eva Agnes (* 19. Oktober 1847) ⚭ 1867 Freiherr Constantin von Seherr-Thoß (* 29. Juli 1830), Landrat Neiße

Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er am 21. Juli 1850 in Wachow (Kreis Rosenberg) Marie von Wallhoffen (* 21. Juli 1830; † 21. Oktober 1917). Das Paar hatte mehrere Kinder:

• Lydia (* 3. Juni 1852)
• Wally (* 21. April 1854) ⚭ 1877 Freiherr Hans von Schleinitz (* 30. März 1842; † 2. Februar 1902), Oberstleutnant a. D.
• Olga (* 26. März 1856) ⚭ 1907 Adell Henrie Trouk, Professor und Maler
• Maria Theresia (* 21. August 1858)
• Georg (* 22. Dezember 1862)

Literatur

• Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1939], DNB 367632829, Band 9, S. 220–221, Nr. 2847
• Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser, Justus Perthes, Gotha 1880, S. 54f; 1910, S. 50