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Benutzer:Fornax/Baustelle2

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Schon aus der Zeit der Antike kennt die Militärgeschichte das Feldzeichen, das symbolhaft für einen bestimmten Truppenteil stand und auf Feldzügen und in der Schlacht mitgeführt wurde. Im alten Rom führten die einzelnen Legionen einen Adler auf einer Stange mit sich, an der Erinnerungsplaketten und Auszeichnungen angebracht wurden. Im Mittelalter wurden Fahnen mit Farben und Wappen zum wichtigen Erkennungsmerkmal in der Schlacht, da man Freund und Feind aufgrund fehlender einheitlicher Kleidung (Uniform) noch nicht unterscheiden konnte. In der Neuzeit schließlich hatte die Truppenfahne ihren festen Platz als Erkennungssymbol militärischer Verbände gefunden.

Noch 1914 marschierten europäische Armeen mit ihren Truppenfahnen an der Spitze in den Ersten Weltkrieg, doch im modernen Abnutzungs- und Stellungskrieg hatte die Fahne ihre eigentliche Rolle eingebüßt. Hinter der Front blieb sie Erkennungs- und Identitätssymbol ihrer Einheiten.

Truppenfahnen und -standarten während der Zeit des Nationalsozialismus


Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden die von vielen Truppenverbänden noch benutzten Truppenflaggen und -standarten des Deutschen Kaiserreichs abgeschafft. Im Zuge der Flaggengesetze vom 15. September 1935, in der u.a. die Hakenkreuzflagge als einzig gültige Nationalflagge festgelegt worden war, wurde mit Dekret vom 16. März 1936 die Wiedereinführung von neu geschaffenen Truppenfahnen angeordnet. Die meisten dieser Truppenfahnen wurden in den Jahren 1936 und 1937 offiziell übergeben und es kann davon ausgegangen werden, dass bis zum Kriegsbeginn im Jahre 1939 alle bestehenden Einheiten mit entsprechenden Fahnen ausgestattet worden waren.

Während des Zweiten Weltkrieges wurden keine neuen Truppenfahnen an die Einheiten verteilt. Lediglich ein paar individuelle Verbände, wie z.B. das so genannte "Führerbegleitbataillon" erhielt die Fahnen noch nach dem 1. September 1939 zugeteilt, da diese Einheiten noch vor Ausbruch des Krieges "aufgestellt" worden waren.

Es war beabsichtigt, dass nach einem siegreichen Ende des Krieges, besondere Gesetze, die genaue Regelungen über die Traditionen und Truppenfahnen der militärischen Einheiten enthalten sollten, verabschiedet werden. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde jedoch angeordnet, dass jede Einheit ihre ursprünglich zugewiesene Truppenfahne bis zum Ende des Krieges beibehalten musste, und zwar unabhängig davon, ob Einheiten aufgelöst und anderen zugeteilt oder neue aufgestellt wurden. Dies galt selbst dann, wenn die Einheit etwa vom Heer zur Luftwaffe wechselte.

Waffenfarben

Datei:Bat Standarte Artillerie W.jpg
Truppenstandarte für Artillerieeinheiten in Karminrot

Im Gegensatz zu den sehr unterschiedlich gefertigen Fahnen und Standarten der Kaiserzeit, die aus vielen verschiedenen Emblemen, Farben und Mustern zusammengesetzt waren, zeigten diejenigen des "Dritten Reichs" ein relativ einheitliches Grundmuster.

Um zwischen den verschiedenen Truppengattungen innerhalb des Heeres und auch der Luftwaffe unterscheiden zu können, wählte man bestimmte Farben als Unterscheidungsmittel. Diese Farben wurden jeweils als Hintergrundfarbe für die Truppenfahnen verwendet und korrespondierten mit den jeweiligen "Waffenfarben". Dieses Unterscheidungsverfahren hatte seine Wurzeln bereits im Ersten Weltkrieg, wurde auch in der Reichswehr weitergeführt und gipfelte schließlich in seiner sehr komplexen Form innerhalb der Wehrmacht.

Das Deutsche Heer verfügte über folgende Waffenfarben, die auf den jeweiligen Truppenfahnen und -standarten Verwendung fanden: Weiß, Karminrot, Goldgelb, Zitronengelb, Bordeauxrot, Hellblau, Hellgrün, Schwarz und Altrosa. Nicht ganz sicher ist die Verwendung von Standarten in den Farben Grasgrün und Kupferbraun.

Die Deutsche Luftwaffe unterschied lediglich die Waffenfarben Goldgelb, Karminrot und Goldbraun.

Marinelandeinheiten und Marineschulen unterschieden keine Waffenfarben. Ihre Flaggen wurden grundsätzlich auf hellblauem Tuch gefertigt.

Zu diesem System existierten nur wenige Ausnahmen, wie etwa die Standarte des so genannten "Führerbegleitbataillons" sowie die Fahnen der "Landespolizeigruppen", die von diversen Heeres- und Fallschirmjägerverbänden sowie vom Regiment "General Göring" verwendet wurden.

Symbolik

Der Deutsche Adler

Der Ursprung des Adlers als Wappentier Deutschlands kann bis ins 9. Jahrhundert zurück verfolgt werden. Als sich Karl der Große im Jahr 800 zum Kaiser krönen ließ, hielt er sich auch für den legitimen Nachfolger der Kaiser Roms. Aus diesem Grunde wählt er auch den Römischen Adler, den bereits die Römischen Legionen auf einer Stange mitführten, zu seinem Wappenvogel aus. Dieses Wappen ließ er auch in auffälliger Weise auf seinem Aachener Regierungspalast anbringen.

Der Adler mit ausgebreiteten Schwingen kann etwa bis zum Jahr 1100 zurück verfolgt werden, der Zeit der Staufer. Verschiedene Deutsche Kaiser präsentierten den Adler mit ausgebreiteten Schwingen, aufrechter Körperhaltung und seitlich aufgesetzten Beinen. Ein Bespiel dieser Art findet man etwa auf dem Griff des ursprünglich von Karl dem Großen benutzten Zeremonialschwerts, das sich heute in einem Museum in Wien befindet. In späteren Zeiten wurde ein Unterschied zwischen dem einköpfigen und doppelköpfigen Adler gemacht. Der letztere symbolisierte neben der königlichen Macht auch noch den Herrschaftsanspruch über das Reich.

Sowohl die Revolutionäre von 1848, das Kaiserreich von 1871, als auch die Weimarer Republik von 1919 verwendeten als Deutschen Wappenvogel den einköpfigen Adler.

Die Nationalsozialisten führten diese Tradition fort, ließen den Adler jedoch in seinen Fängen eine aus Eichenlaub bestehende Girlande halten, die das Hakenkreuz - das Parteisymbol der NSDAP - enthielt. Diese Kombination, bestehend aus Adler und Hakenkreuz bildete das offizielle Staatssymbol des "Dritten Reichs".

Die Form des Adlers beim Heer und der Marine der Wehrmacht ("Wehrmachtsadler") unterschied sich etwas vom "Parteiadler", indem dieser mit herab gesetzten Schwingen präsentiert wurde. Auch die Luftwaffe verwendete unter dem Einfluss ihres Chefs Hermann Göring eine abgewandelte Form des Adlers, die traditionelle Elemente mit solchen der neuen politischen Bewegung vereinigen sollte.

In der einen oder anderen Form wurde der Adler auf fast allen militärischen Fahnen in der Zeit des "Dritten Reichs" gezeigt.

Das Eiserne Kreuz

In Form und Aussehen des Ordens wurde bewusst die Anlehnung an das Kreuz des Deutschen Ordens gesucht – ein schwarzes Kreuz mit den typischen, sich verbreiternden Balkenenden auf einem weißen Mantel, wie ihn die Deutschritter schon seit dem 14. Jahrhundert trugen.

Der Entwurf stammte von König Friedrich Wilhelm III. selbst, die endgültige Ausführung nahm Karl Friedrich Schinkel vor. Hergestellt wurden die Orden von der Königlich Preußischen Eisengießerei.

Im Gegensatz zu allen anderen üblichen Militärorden weltweit wurde beim Eisernen Kreuz bewusst auf wertvolle Materialien verzichtet. Die Auszeichnung aus einfachem schwarzen mit Silber eingefassten Gusseisen stand symbolisch für die ritterliche Pflichterfüllung und Zurückhaltung eines preußischen Soldaten.

Das Material Eisen entsprach zudem dem Zeitgeschmack: Der preußische Staat sammelte zur Finanzierung der Armee gegen Napoleon von betuchten Bürgerinnen und Adeligen Goldgeschmeide im Tausch gegen einfachen Eisenschmuck (Motto: „Gold gab ich für Eisen“ oder „Gold zur Wehr, Eisen zur Ehr“).

Das Eiserne Kreuz war der erste europäische Kriegsverdienstorden, der ohne Ansehen von Stand und Dienstrang vergeben wurde, was zu seiner Popularität enorm beitrug. Vielleicht lässt sich der einzigartige Ruf des Ordens in seiner Zeit auch mit seiner betonten Schlichtheit und auffälligen Einmaligkeit unter den Kriegsorden erklären.

Das Eiserne Kreuz trug stets reliefartig das Stiftungsdatum (1813, 1870, 1914 und 1939) im unteren Strahl des Kreuzes. 1813 zierten den oberen Strahl die Initialen des Königs Friedrich Wilhelm III. (FW), die Mitte ein Eichenlaub. 1871 und 1914 rückten das Initial der Kaiser Wilhelm I. bzw. Wilhelm II. in die Mitte und eine stilisierte preußische Königskrone in den oberen Strahl. Adolf Hitler verzichtete bei der erneuten Stiftung 1939 auf seine Initialen als „Führer“ und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, die auf ihn persönlich vereidigt war. Stattdessen fügte der Diktator ein Hakenkreuz in die Mitte des traditionsreichen Ordens ein, um den nationalsozialistischen Staat in den Mittelpunkt dieser Auszeichnung zu stellen.