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Karlheinz Müller (Theologe)

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Karlheinz Müller (* 12. Mai 1936 in Nürnberg; † 18. Februar 2020[1]) war ein deutscher Theologe und Judaist.

Leben

Karlheinz Müller, seit 1967 verheiratet mit Brigitte Maria Müller, vier Kinder, studierte Theologie an den Universitäten in Bamberg, Würzburg und Heidelberg. 1966 wurde Müller bei Rudolf Schnackenburg im Fach Neues Testament in Würzburg promoviert und 1972 folgte seine Habilitation an der Universität Graz. 1982 wurde Müller an Universität zu Köln bei Johann Maier im Fach Judaistik promoviert. Von 1972 bis 2004 hatte Müller den Lehrstuhl für Biblische Einleitung und Biblische Hilfswissenschaften an der katholisch-theologischen Fakultät der Julius-Maximilians-Universität Würzburg inne. Seit September 2004 war Karlheinz Müller emeritiert. Er war Mitglied und Berater der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Unterfranken und wissenschaftlicher Leiter des 2006 eröffneten Museums im Gemeinde- und Kulturzentrum Shalom Europa der Jüdischen Gemeinde in Würzburg.

Forschungsgebiete

Müllers Forschungsgebiete waren die Entstehung und die geschichtliche Entwicklung des Urchristentums, der frühjüdischen Apokalyptik und der Halacha zwischen der Perserzeit und Zerstörung des Zweiten Tempels. Bei der Erforschung der Würzburger Judensteine war Müller von Anbeginn beteiligt: Am 9. Januar 1987 wurden im Würzburger Stadtviertel Pleich beim Abriss eines ehemaligen gewerblichen Gebäudes zahlreiche jüdische Grabsteine gefunden. Die wissenschaftliche Erforschung der insgesamt 1455 Grabsteine haben Müller und seine Kollegen Simon Schwarzfuchs, Rami Reiner und Edna Engel im Jahr 2012 mit der Veröffentlichung des dritten Bandes abgeschlossen.

Auszeichnungen

  • 1996: Bundesverdienstkreuz am Bande für Verdienste um jüdische Geschichte und jüdisches Leben in Unterfranken
  • 2001: "Pro Meritis Scientiae et Litterarum" Bayer. Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst
  • 2006: Bayerischen Verdienstorden
  • 2011: "Bene Merendi" in Gold Julius-Maximilians Universität Würzburg
  • 2011: "Behr Medaille" Stadt Würzburg

Veröffentlichungen

  • Karlheinz Müller, Die Würzburger Judengemeinde im Mittelalter Von den Anfängen um 1100 bis zum Tod Julius Echters (1617) Mainfränkische Studien Band 70 ISBN 3-9800538-0-6
  • Karlheinz Müller, Simon Schwarzfuchs, Rami Reiner: Die Grabsteine vom jüdischen Friedhof in Würzburg aus der Zeit vor dem Schwarzen Tod (1147–1346). 3 Bände, Wikomm-Verlag, Stegaurach 2012, ISBN 978-3-86652-958-8

Einzelnachweise

  1. BR 24 Bayern vom 20. Februar 2020: Forscher der Würzburger Judensteine: Karlheinz Müller gestorben, abgerufen am 20. Februar 2020