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Flugsicherung

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Die Flugsicherung dient der Lenkung und Sicherung des Luftverkehrs. Die Dienste der Flugsicherung werden vor allem von Linienflügen, aber auch für militärische Einsatzflüge in Anspruch genommen. Wegen der Zunahme des Flugverkehrs - beispielsweise über Deutschland fast 3 Millionen jährliche Flugbewegungen - wird diese Aufgabe immer wichtiger.

Allgemein

Die ICAO gibt Empfehlungen und Richtlinien heraus, wie der Luftraum und die Flugsicherungsdienste zu strukturieren und zu bezeichnen sind. So wird der Luftraum einerseits in unteren und oberen und andererseits in kontrollierten und unkontrollierten Luftraum geteilt (Lower und Upper sowie Controlled und Uncontrolled Airspace).

Die Flugsicherungsstrukturen im oberen Luftraum sind oft größer und seltener an politischen Grenzen orientiert, als im unteren Luftraum. Die Grenze zwischen oberen und unteren Luftraum liegt nach ICAO bei Flugfläche (FL, Flight Level) 245.

In Europa ist man bestrebt, die nationalen Flugsicherheitsdienste in EUROCONTROL zusammenzufassen. Das gilt insbesondere für die kleineren Staaten sowie für den oberen Luftraum.

Aufgaben der Flugsicherung

  • Bereitstellung und der Austausch von Informationen zur Planung, Vorbereitung und Durchführung von Flügen durch Publikationen und Beratung vor dem Fluge und den Fluginformationsdienst während des Fluges
  • Die eigentliche Flugverkehrslenkung und -Überwachung
  • Zunehmende Bedeutung gewinnt nicht nur die sichere, sondern auch die wirtschaftlich und ökologisch optimale Durchführung von Flügen durch Verkehrsflußsteuerung und Luftraum-Management
  • Der Betrieb von Telekommunikations-, Navigations- und Ortungssystemen sowie der Nachrichtenaustausch zwischen verschiedenen Flugsicherungsorganisationen und -Dienststellen
  • Die Ausbildung von Flugsicherungspersonal

Publikationen der Flugsicherung

  • Luftfahrthandbuch (Aeronautical Information Publication [AIPs]) - zum Beispiel mit Anflugkarten; VFR-Bulletin
  • Nachrichten für Luftfahrer (NfL) - (Notices for Airmen [NOTAM])
  • Luftfahrtinformationsrundschreiben - (Aeronautical Information Circular [AIC])
  • Streckenkarten für IFR und VFR; ICAO-Sichtflugkarten u.a.m

Flugverkehrslenkung und -Überwachung

Die Flugsicherung schützt die Flugzeuge vor möglichen Gefahren und zu nahen Begegnungen durch folgende Maßnahmen:

  • Übernahme und Abstimmung der einzelnen Flugpläne
  • Zuweisung von Luftstraßen (Airways, abgekürzt AWY)
  • Zuweisung von Flughöhen (siehe auch Altimeter, QNH)
  • Kontrolle von Abflug und Landung in der jeweiligen TMA (Terminal Area)
  • Freigabe von Start, Landung und Rollbewegungen an kontrollierten Flugplätzen
  • Anweisen von Geschwindigkeiten, ggf. Zuweisen von Warteschleifen, etc.

Kontrolliert werden alle Luftfahrzeuge, die nach Instrumentenflugregeln (Instrument Flight Rules, IFR) unabhängig von der Bodensicht fliegen. Demgegenüber fliegen Luftfahrzeuge der allgemeinen Luftfahrt meist nach Sichtflug-Regeln (VFR).

Verantwortlich für die Flugsicherung ist die jeweilige Flight Information Region (FIR), die durchschnittlich 100.000 km² oder den Umfang kleiner Staaten umfasst. Deutschland und Italien haben beispielsweise je drei FIRs, die Schweiz zwei FIRs, Österreich, Tschechien oder Dänemark bilden jeweils eine FIR. FIR hat seinen Namen von Flug-Informations-Dienst (FIS, Flight Information Service). Dieser steht im kontrollierten wie unkontrollierten Luftraum für Flüge nacht Sicht- (VFR) wie für Flüge nach Instrumentenflug-Regeln (IFR) zur Verfügung. Der eigentliche Flugverkehrskontrolldienst (ATC, Air Traffic Control Service) wird nur im kontrollierten Luftraum ausgeübt.

Die Basis moderner Flugsicherung sind Radar-Anlagen, die Europa und Nordamerika in Abständen von 200 - 300 km überdecken. Eine zusätzliche Absicherung ist die zugewiesene (und vom Piloten rückgemeldete) Flughöhe und der vor dem Start eingereichte Flugplan.

Die Deutsche Flugsicherung "DFS" feiert 2003/04 ihr 50. Jubiläum - siehe Weblink.

Siehe auch: Flugorganisation und EUROCONTROL