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Erste Hilfe

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Unter Erster Hilfe versteht man die auch von Laien durchzuführenden Maßnahmen, um menschliches Leben zu retten, bedrohende Gefahren oder Gesundheitsstörungen bis zum Eintreffen professioneller Hilfe (z.B. Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst) abzuwenden oder zu mildern.

Rechtliche Situation

Zur Erste-Hilfe-Leistung ist in Deutschland Jedermann gesetzlich verpflichtet (StGB § 323c), sofern ihm u.a. die Hilfeleistung zuzumuten ist und sich der Helfer durch die Hilfeleistung nicht selbst in Gefahr bringen muss. Diese Verpflichtung besteht unabhängig von einer Ausbildung in Erster Hilfe. Hierzu zählt beispielsweise das Absichern des Notfallortes, die Alarmierung des Rettungsdienstes und die Betreuung des/der Patienten.

Kursangebote

Lebensrettende Sofortmaßnahmen am Unfallort (LSM)

In diesem Kurs werden nur grundlegende Maßnahmen aus der Ersten Hilfe vermittelt. Der Teilnehmer kann nach der Absolvierung des Kurses als Ersthelfer an einer Unfallstelle handeln. Dieser Kurs ist in Deutschland für den Erwerb des PKW- oder Motorrad-Führerschein Pflicht, also für die Führerscheinklassen A, A1, B, BE, M, T, L. Die Dauer umfaßt vier Doppelstunden. Auch danach sollte dieser Kurs alle paar Jahre aufgefrischt werden, um zumindest die grundlegendes Maßnahmen der Ersten Hilfe im Notfall parat zu haben.

Erste Hilfe-Kurs

In diesem Kurs kann jeder die Maßnahmen zur Erstversorgung von Notfallpatienten erlernen. Mit dem hier erworbenen Wissen ist man für Notfälle gut gerüstet. Der Kurs schließt die Inhalte der Lebensrettenden Sofortmaßnahmen mit ein. Die Dauer umfaßt acht Doppelstunden.

Der Kurs ist Pflicht für die Führerscheinklassen C1, C1E, D1, D1E, D, DE, für den Erwerb des LKW- oder Busführerscheins und Personenbeförderungsscheins. Auch dieser Kurs sollte regelmäßig aufgefrischt werden.

Einen kleinen Online-Kurs findet man beim DRK.

Spezielle Erste Hilfe-Kurse

Inzwischen bieten viele Hilfsorganisationen spezielle Kurse, abgestimmt auf besondere Bedürfnisse an. Das sind zum Einen Kurse für Angehörige besonderer Risikogruppen, also zum Beispiel Erste Hilfe bei Kindernotfällen (Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, man muß als Erthelfer Einiges beachten!), Erste Hilfe bei Senioren, Erste Hilfe bei Herz-/Kreislaufpatienten, etc. Zum Anderen gibt es Kurse, die auf bestimmte Gruppen von Ersthelfern abgestimmt sind, wie zum Beispiel Kurse Erste Hilfe für Kinder und Jugendliche, die auch an Schulen gegeben werden.

Sanitätslehrgänge

Die Berufsgenossenschaften schreiben vor, dass in Betrieben je nach Betriebsgröße eine entsprechende Zahl an Ersthelfern anwesend sind. Ab einer gewissen Betriebsgröße ist eine Ausbildung zum Betriebssanitäter vorgeschrieben. Diese Ausbildung (in der Regel Sanitätshelfer bzw. Sanitätslehrgang A und Sanitäter bzw. Sanitätslehrgang B) dauert länger als ein normaler Erste Hilfe-Kurs. (Quelle: Unfallverhütungsvorschrift - Grundsätze der Prävention, BGV A1, Herausgegeben vom Bundesverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften, Stand 1. Januar 2004)

Anbieter

Anbieter dieser Breitenausbildung in Erste Hilfe sind in Deutschland unter anderem die Mitgliedsorganisationen der Bundesarbeitsgemeinschaft Erste Hilfe (BAGEH). Hauptsächlich sind dies die freiwilligen Hilfsorganisationen (z.B. Deutsches Rotes Kreuz, DLRG, Johanniter-Unfall-Hilfe, Malteser-Hilfsdienst oder Arbeiter-Samariter-Bund). Voraussetzung für die Ausbildungsberechtigung in Erster Hilfe ist, dass sich die ausbildende Organisation verpflichtet, die von der BAGEH verabschiedeten Ausbildungsrichtlinien und -inhalte einzuhalten bzw. zu vermitteln.

In Österreich wird die Erste Hilfe Ausbildung von gemeinnützigen Rettungsdiensten wie dem Arbeiter Samariterbund getragen, in der Schweiz von den Hilfsorganisationen, beispielsweise dem Schweizerischen Roten Kreuz oder der SLRG, die so genannte Nothelferkurse anbieten.

Umfang der Ersten Hilfe

Die Ausbildung in einem Erste-Hilfe-Kurs vermittelt nach derzeitigem Stand unter anderem folgende Kenntnisse:

Lebensrettende Sofortmaßnahmen


Weitere Maßnahmen bei

  • Verbrennungen, Kälteschäden
  • Hitzeerschöpfung, Hitzschlag, Sonnenstich
  • Verätzungen, Vergiftungen, Insektenstiche
  • Stromunfälle
  • Gewalteinwirkung auf den Kopf, Gehirnerschütterung
  • Ersticken (Verschlucken von Fremdkörpern)
  • Verletzungen im Brustraum, Bauchverletzungen
  • Herz-Kreislauferkrankungen (Herzinfarkt, Schlaganfall)
  • Knochen-, Wirbelsäulenbrüche

Literatur

  • Lutz Rothe, Volker Skwarek: Erste Hilfe konkret. Verlag Dr. Max Gehlen, Bad Homburg, 1997. ISBN 3-441-92000-7

Siehe auch


Für das schreiben von Artikeln zu Erste Hilfe-Themen siehe: Wikipedia:Formatvorlage_Erste_Hilfe