Attentat auf Richard Nixon
Attentat auf Richard Nixon ist ein Film des Regisseurs Niels Mueller aus dem Jahr 2004. In der Hauptrolle spielt Sean Penn die Figur Samuel Bicke, die von dem Beinahe-Attentäter Samuel Joseph Byck inspiriert wurde, welcher am 22. Februar 1974 auf dem Baltimore-Washington International Airport eine Flugzeugentführung versuchte, um die Maschine in das Weiße Haus zu steuern und damit Richard Nixon zu töten.
Handlung
Samuel Bicke lebt seit über einem Jahr in Trennung von seiner Frau und seinen drei Kindern. Während seine Frau sich bereits von ihm distanziert hat, hegt er selbst noch Hoffnung auf eine Versöhnung der Familie. Nachdem er eine Anstellung als Verkäufer in einem Möbelhaus angenommen hat und erstes Geld verdient hat, kontaktiert er die Familie häufiger, stößt jedoch damit zunehmend auf Ablehnung seiner Frau.
Auch die Arbeit erweist sich nicht als erfüllend. Samuel ist mehr und mehr angewidert von der verlogenen Verkäufermentalität und schmiedet Pläne für ein eigenes Geschäft. Sein Plan für einen mobilen Reifenhandel erfordert jedoch ein Startkapital, das er von einer Bank leihen muss. Die Bank prüft den Antrag, lehnt ihn jedoch schließlich ab.
Abgewiesen von seiner Frau, die inzwischen die Scheidung eingereicht hat, verliert er auch seinen Job und steht nach Ablehnung des Kreditantrages ohne jegliche Habe und Zukunft da. In seiner persönlichen Niederlage sieht er mehr und mehr eine Ungerechtigkeit des gesellschaftlichen Systems, dessen Verlogenheit zu dieser Zeit Richard Nixon repräsentierte: Während dieser vor seinem Wahlsieg den Abzug der amerikanischen Truppen aus Vietnam versprochen hatte, schickte er in der Folge weitere Soldaten in den Krieg. Mit sich und den Fernsehbildern zu Hause und in Bars allein, steigert sich Bicke zunehmend in seine Wahrnehmung der Ungerechtigkeit hinein, bis er schließlich beginnt, ein Attentat auf Nixon zu planen.
Das Attentat mißlingt. Von Nervosität überwältigt, stürmt er das Flugzeug noch am Gate, erschießt wenig später Copilot und Pilot, bevor er selbst durch Schüsse von außen niedergestreckt wird. Schließlich tötet er sich selbst durch einen Schuss in den Kopf.
Wie ein roter Faden zieht sich das Aufsagen eines Tonbandes durch den Film, welches Bicke an den Dirigenten Leonard Bernstein richtet. Von dem Gefühl beseelt, etwas Gutes zu tun, bittet er diesen, der Welt die "Wahrheit" über Samuel Bicke mitzuteilen.
Hintergrund
Die Handlung des Films stimmt im Grundgerüst mit einigen Teilen des wahren Geschehens um Samuel Bycke überein, weicht in anderen Details jedoch auch teils deutlich davon ab. So sandte Bycke zwar tatsächlich auch einige Tonbänder an Leonard Bernstein, doch die ausführlichen Bänder hinsichtlich seines geplanten Attentats sandte er an den Journalisten Jack Anderson.
Der Plan Bycks, ein Flugzeug in das Weiße Haus zu steuern, findet auch Erwähnung im 9/11 Commission Report zu den Vorfällen am 11. September 2001:
- As part of his 34-page analysis, the attorney explained why he thought that a fueled Boeing 747, used as a weapon,"must be considered capable of destroying virtually any building located anywhere in the world." DOJ memo, Robert D. to Cathleen C.,"Aerial Intercepts and Shoot-downs:Ambiguities of Law and Practical Considerations," Mar. 30, 2000, p. 10. Also, in February 1974, a man named Samuel Byck attempted to commandeer a plane at Baltimore Washington International Airport with the intention of forcing the pilots to fly into Washington and crash into the White House to kill the president. The man was shot by police and then killed himself on the aircraft while it was still on the ground at the airport.