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Bernd Schneider (Fußballspieler)

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Vorlage:Fußballspieler Infobox

Bernd Schneider (* 17. November 1973 in Jena) ist ein deutscher Fußballspieler. Er spielt zur Zeit für Bayer Leverkusen. Mit Leverkusen wurde er 2000 und 2002 Vizemeister in der 1. Fußball-Bundesliga, mit der deutschen Nationalmannschaft erreichte Schneider 2002 den 2. Platz bei der Weltmeisterschaft in Japan und Südkorea und 2006 den 3. Platz bei der Weltmeisterschaft in Deutschland.

Auf dem Platz zeichnet "Schnix", wie er von Freunden genannt wird, seine Vielseitigkeit aus, so dass er neben seiner angestammten Position im halbrechten Mittelfeld auch Positionen im zentralen und defensiven Mittelfeld sowie in der Abwehr bekleiden kann. Als starker Techniker ist er in der Lage, seine Mitspieler in gute Schusssituationen zu bringen, wobei er selbst eher selten den Abschluss sucht, dies aber auch schon mit Erfolg getan hat (bei Bayer Leverkusen war er in der Saison 2003/04 mit zehn Treffern einer der torgefährlichsten Mittelfeldspieler in der Liga).

Vereinskarriere

Mit dem Fußballspielen begann Schneider im Alter von sechs Jahren bei Aufbau Jena (heute SV Lobeda 77). Drei Jahre später wechselte er zum bekanntesten Verein der Region, zum FC Carl Zeiss Jena. Dort spielte er erst in diversen Jugendmannschaften, bevor er zur Saison 1991/1992 in den Kader der ersten Mannschaft aufgenommen wurde und am 13. August 1991 sein Profi-Debüt im Alter von 17 Jahren in der 2. Fußball-Bundesliga gab. In den ersten drei Jahren im Kader der ersten Mannschaft kam Schneider nur zu gelegentlichen Einsätzen. Dies änderte sich erst in der Saison 1994/1995, als er in allen Saisonspielen zum Einsatz kam und mit sieben Toren maßgeblichen Anteil am direkten Wiederaufstieg der Mannschaft in die 2. Bundesliga hatte. In diesem Jahr konnte Carl Zeiss Jena auch den Thüringenpokal erringen. Die nächsten drei Jahre verbrachte Schneider mit Jena in der zweiten Bundesliga und er stieg zu einer festen Größe im Mannschaftsgefüge auf. Nachdem Jena 1997/1998 den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga verpasste, wechselte Schneider in die 1. Fußball-Bundesliga zum Aufsteiger Eintracht Frankfurt.

Bei Frankfurt wurde Schneider direkt zum Stammspieler und konnte sich durch vier Tore und sieben Torvorlagen auszeichnen. Erst am letzten Spieltag konnte sich die Eintracht in einem spannenden Saisonfinale durch einen überraschenden 5:1-Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern den Verbleib in der ersten Profiliga sichern. Schneider hatte dabei mit einem Tor und einer Torvorlage entscheidend mitgewirkt. Zu diesem Zeitpunkt war allerdings schon bekannt, dass der 25-Jährige den Verein zum Saisonende verlassen und an den Rhein zu Bayer Leverkusen wechseln würde.

Schneider begann seine erste Saison (1999/2000) bei Leverkusen als Stammspieler, konnte diese Position speziell in der zweiten Saisonhälfte aber nicht mehr behaupten und wurde so mehr und mehr in einer Jokerrolle eingesetzt. Leverkusen verpasste in dieser Saison quasi in letzter Sekunde die Meisterschaft und belegte am Ende den zweiten Platz. Schneider erzielte drei Tore in der Saison. Auch in seiner zweiten Saison bei Leverkusen kam Schneider nicht über die Jokerrolle hinaus, zwei Tore standen am Ende auf seinem Konto und Leverkusen belegte Platz 4 in der Bundesliga.

2001/2002 schaffte Schneider schließlich den Sprung in die Stammformation der Werkself. Fünf Tore und elf Torvorlagen zeugten am Ende von einer erfolgreichen Saison für den 28-Jährigen. Die Freude über diese starke Saison wurde jedoch durch die entscheidenden Niederlagen in der Bundesliga (Leverkusen verpasste wiederum knapp die Meisterschaft), im DFB-Pokalfinale und im Champions League Finale getrübt. Dass Schneider auch mit der deutschen Nationalmannschaft am Ende den zweiten Platz bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 belegte, passte zum Saisonverlauf.

Zur Saison 2002/2003 hatten einige wichtige Spieler der Vorjahre den Verein verlassen, so dass Schneiders Rolle in der Mannschaft noch wichtiger wurde. Mit dem zunehmenden Druck konnte Schneider jedoch nicht immer gelungen umgehen, so dass Leverkusen erst spät in der Saison den Abstieg in die 2. Bundesliga verhindern konnte. Schneider selbst verpasste die letzten Saisonspiele aufgrund einer Sperre für einen Platzverweis. 2003/2004 wurde für den Nationalspieler erfolgreicher, mit zehn Saisontoren konnte er Leverkusen auf Platz 3 und damit zurück in das internationale Geschäft führen. 2004/2005 reichte ein 6. Platz zur Qualifikation für den UEFA-Pokal.

Die Saison 2005/2006 wurde für Schneider zunächst durch eine Rotsperre und kleinere Verletzungen getrübt. Nachdem Leverkusen zwischenzeitlich mit Platz 12 nach der Hinrunde in Abstiegsgefahr geriet, konnte sich die Mannschaft in der zweiten Saisonhälfte deutlich steigern und erreichte mit Platz 5 die erneute Qualifikation für den UEFA-Pokal. Schneider selbst konnte mit 2 Toren und 7 Torvorlagen in der Rückrunde zu dieser Entwicklung beitragen.

Schneiders Vertrag bei Bayer Leverkusen läuft bis zum Abschluss der Saison 2008/2009.

Nationalmannschaft

Schneider absolvierte bislang 71 Partien (1 Tor) im Dress der deutschen Nationalmannschaft (Stand: 1. August 2006). Sein Debüt gab er am 28. Juli 1999 beim 2:0-Erfolg gegen Neuseeland in Guadalajara während des Konföderationen-Pokals in Mexiko, wurde jedoch nicht für den Kader zur Europameisterschaft 2000 berücksichtigt.

Seinen Durchbruch im Team schaffte Schneider erst kurz vor Beginn der Weltmeisterschaft in Japan und Südkorea, nachdem er neben Michael Ballack eine der überzeugendsten Leistungen in den Relegationsspielen gegen die Ukraine ablieferte. Während der WM war Schneider in der Folge als Stammspieler gesetzt und verpasste auf dem Weg ins Finale nur wenige Spielminuten. Im Finale gegen die brasilianische Elf machte Schneider eines der besten Spiele seiner Karriere, obwohl es letztendlich nicht zum Weltmeistertitel reichte. Zwei Jahre später folgte die Teilnahme bei der Europameisterschaft 2004 in Portugal. Beim Konföderationen-Pokal in Deutschland führte Schneider am 21. Juni 2005 im Spiel gegen Argentinien das deutsche Team erstmals (bislang insgesamt zweimal) als Kapitän auf das Spielfeld.

Trotz stetig wachsender Konkurrenz auf seiner Position wurde Schneider von Nationaltrainer Jürgen Klinsmann auch für die Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland in den Kader der Mannschaft berufen und führte am 9. Juni 2006 die Mannschaft für den verletzten Michael Ballack beim Eröffnungspiel des Turnieres als Kapitän auf das Spielfeld. Im Turnierverlauf wurde Schneider in höchsten Tönen von Trainer Klinsmann gelobt, der ihn als den ersten Spieler bezeichnete, den er als Trainer von Real Madrid verpflichten würde. Am 8. Juli 2006 erreichte er mit der Nationalmannschaft den 3. Platz bei der WM im eigenen Land.

Die gute Zusammenarbeit zwischen Klinsmann und Schneider wurde auch nach Turnierende weiter bestätigt, als Schneider erklärte, dass er seine Karriere in der Nationalmannschaft nur unter Bundestrainer Klinsmann fortsetzen würde. Letztendlich erklärte Schneider aber im August 2006, dass er auch unter dem neuen Bundestrainer Joachim Löw weiter zur Verfügung stehen würde, da er damit rechne, dass Löw die Philosophie von Klinsmann fortführt.

Statistik

Nationalmannschaft

Nationale Vereinswettbewerbe

  • 2x Deutscher Vizemeister (2000, 2002)
  • 1x Deutscher Pokalfinalist (DFB-Pokal 2002)
  • 249 Bundesligaspiele und 33 Tore für Bayer Leverkusen (216/29) und Eintracht Frankfurt (33/4)
  • 124 Spiele in der 2. Bundesliga und 14 Tore für den FC Carl Zeiss Jena
  • 34 Regionalligaspiele und 7 Tore für den FC Carl Zeiss Jena

Internationale Vereinswettbewerbe

  • Champions-League-Finalist 2002
  • Champions-League-Achtelfinalist 2003 und 2005
  • 56 Europapokal-Spiele und 5 Tore für Bayer Leverkusen in Champions-League (50/5) und UEFA-Pokal (6/0)

Privates

Zusammen mit Carina hat er eine Tochter, Emely (* 19. Juni 2001). Bernd Schneider ist einer der wenigen bekennenden Raucher im deutschen Fußball.