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Walther Schmitt (Journalist)

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Walther Ernst Schmitt (geboren am 29. März 1907[1] in München, gestorben nach 1945) war ein deutscher Volkswirt, Journalist und politischer Schriftsteller.

Schmitt entstammte einer Soldatenfamilie; sein Vater war der bayerische Oberleutnant Hans Schmitt. Die frühe Jugend verbrachte Walther Schmitt in München, wo er auch eingeschult worden war und ein Gymnasium besuchte. Nach dem Umzug seiner Eltern nach Karlsruhe wechselte er zunächst zum Gymnasium in Durlach, dann zum Gymnasium in Karlsruhe, wo er die Hochschulreife erlangte. Er begann in Heidelberg ein Studium der Rechts- und Staatswissenschaften und setzte seine Studien anschließend an der Universität München fort. Als Student war er am 1. Juni 1928 in München der NSDAP beigetreten. 1930 promovierte er mit dem Dissertationsthema „Die Klassenkampftheorie und ihre Widerlegung“ zum Dr. oec. publ.. Seine Dissertationsschrift wurde im Franz Eher Verlag veröffentlicht und soll schnell vergriffen gewesen sein.

Aufgrund seines schriftstellerischen Talents wurde Schmitt in die Redaktion des Völkischen Beobachter (VB) in München aufgenommen, wo er bald zu den engeren Vertrauten Alfred Rosenbergs zählte. Vom 15. September 1930 bis zum Dezember 1932 redigierte er zunächst allein den außenpolitische Teil des Blatts. 1936 wurde Schmitt als Dozent an die Deutsche Hochschule für Politik berufen, wo ihm die Leitung der Abteilung Auslandpolitik und Auslandskunde übertragen wurde.

Nachdem er am 12. März 1938 im Rahmen des Anschlusses Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich nach Wien übergesiedelt war, fungierte Schmitt dort vom 16. März 1938 an bis zum 3. Februar 1941 als stellvertretender Hauptschriftleiter des VB in Wien. Währed dieser Zeit wurde er 1940 zum SS-Obersturmbannführer und zum Reichshauptstellenleiter beim SS-Hauptamt in Wien ernannt. 1941 verließ er den VB und wurde Hauptbannführer und Chef des Grenz- und Auslandsamts der Reichsjugendführung. Ab Januar 1945 gehörte er der Waffen-SS an und trat als Unterleutnant in das Reichsheer ein. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs publizierte Schmitt in renommierten deutschen Zeitschriften und Verlagen.

Vor Ende des Zweiten Weltkriegs war Schmitt das Goldene Parteiabzeichen der NSDAP verliehen worden, und er war Träger des SS-Totenkopfrings sowie des SS-Ehrendolchs gewesen.

Werke (Auswahl)

  • Die Klassenkampftheorie und ihre Widerlegung, Franz Eher Verlag, München 1930, 134 Seiten.
  • Neudeutscher Finanzbolschewismus: Das sogenannte ‚Reform‘-Programm der Regierung Brüning, in: Völkischer Beobachter, Nr. 235, 30. Oktober 1930.
  • Abschied von Weimar, in: Völkischer Beobachter, Nr. 227, 1932.
  • Die Reden Hitlers für Gleichberechtigung und Frieden, 1934.
  • Zwischenrufe von der Seine. Die Entwicklung der Europa-Politik und das deutsch-französische Verhältnis, Stuttgart 1958.
  • Lenin und Clausewitz, Beilage B7/61 zur Wochenzeitung Das Parlament vom 15. Februar 1961.
  • Krieg in Deutschland, Strategie und Taktik der sowjetrussischen Deutschlandpolitik seit 1945, Droste Verlag, Düsseldorf 1961.
  • Die Mauer vom 13. August – die Maginot-Linie des Sowjetsystems, in: Wehrwissenschaftliche Rundschau, Frankfurt a. M. 1962, Band 12, Nr. 4, S. 183–195.
  • Illusion und Untergang, Rita G. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2001.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Lars Jockheck: Der "Völkische Beobachter" über Polen 1932--1934. Eine Fallstudie zum Übergang vom "Kampfblatt" zum "Regierungsblatt". LIT, Hamburg 1999, S. 39