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Hessischer Rundfunk

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 Landesrundfunkanstalt der ARD

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Hessischer Rundfunk mit ARD-Stern in Frankfurt

Der Hessische Rundfunk (hr, ursprünglich HR)[1] ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts (Landesrundfunkanstalt) für das Land Hessen mit Sitz in Frankfurt am Main. Er ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (ARD).

Geschichte

Anfänge als Südwestdeutsche Rundfunkdienst AG

Reste der Großsendeanlage am Heiligenstock

1924 gründen engagierte Privatleute, darunter Industrielle wie Fritz von Opel und der Chemie-Unternehmer Carl Adolf Schleussner, in Frankfurt am Main einen Verein mit dem Ziel, eine regionale Rundfunkgesellschaft zu etablieren. Der „Südwestdeutsche Radio-Club“ wird daraufhin in Frankfurt angesiedelt, gegen den Willen des damaligen Kasseler Oberbürgermeisters und früheren Reichskanzlers Philipp Scheidemann, der die Sendeanstalt nach Kassel holen wollte. 1924 tragen Vereinsmitglieder eine privatwirtschaftliche Aktiengesellschaft ins Handelsregister ein, die Südwestdeutsche Rundfunkdienst AG (SÜWRAG). Das Gründungskapital beträgt 100 Billionen Papiermark, später umgestellt auf 60.000 Goldmark. Nach einer Versuchsphase im März 1924 nimmt der Sender Frankfurt I mit einer Sendeleistung von 700 Watt zum 1. April 1924 den Sendebetrieb auf. Sender und Aufnahmeraum sowie ein „Künstlerzimmer“ befanden sich im fünften Stock des Frankfurter Postscheckamtes in der Senckenberg-(heute Stephan-)/Ecke Stiftstraße, die Verwaltungsräume lagen im Schleussnerschen Firmenhaus in der Elbestraße 50.[2] 1925 wird das Unternehmen Mitglied der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft (RRG). 1926 nimmt Radio Frankfurt den 1,5 kW starken Sender Heiligenstock in Betrieb. 1930 zieht Radio Frankfurt in ein eigenes Funkhaus an der Eschersheimer Landstraße.

Der erste künstlerische Leiter war der wegen seiner Experimentierfreude bekannte Arzt Hans Flesch. Er kam 1924 zum Sender, gewann Schriftsteller und Philosophen wie Bertolt Brecht, Walter Benjamin, Theodor W. Adorno und junge Komponisten wie Paul Hindemith für das Programm. 1929 wechselte Flesch als Intendant zur Berliner Funkstunde.

Im Nationalsozialismus: Reichssender Frankfurt

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 erfolgt die Verstaatlichung des Senders; 1934 wird die SÜWRAG in Reichssender Frankfurt umbenannt. Das Programm wird ganz nach dem Willen der Nationalsozialisten umgestaltet und dient fortan unter dem Intendanten Hans-Otto Fricke[3] der Verbreitung nationalsozialistischer Propaganda. Während der NS-Diktatur untersteht der Sender der Kontrolle durch die Reichs-Rundfunk-Gesellschaft, die 1939 in den neu gegründeten Großdeutschen Rundfunk übergeht.

Nach dem Krieg: von Radio Frankfurt zum HR

1945 gründete die amerikanische Besatzungsmacht den Sender Radio Frankfurt. Nach der Zerstörung des alten Funkhauses und der Sendeanlage am Heiligenstock sendeten die Amerikaner aus provisorischen Studios im nahegelegenen Bad Nauheim. Im Frühjahr 1946 zog der Sender zurück in das notdürftig in Stand gesetzte alte Funkhaus in der Eschersheimer Landstraße in Frankfurt. Das Radio war in der Nachkriegszeit die wichtigste Informationsquelle der Deutschen.

Die „Goldhalle“, das Foyer des Sendesaals

Fundament des „Rundbaus“, 1949
Im denkmalgeschützten „V-Bau“
„Goldhalle“, das Foyer des Sendesaals
Sendesaal, Ort für Konzerte, Lesungen und für die Fernseh-Fastnacht

Der Hessische Landtag verabschiedete nach langen Debatten und unter dem Druck der Amerikaner am 2. Oktober 1948 das „Gesetz über den Hessischen Rundfunk“. Darin heißt es unter § 1: „Der Hessische Rundfunk wird hiermit als eine Anstalt des öffentlichen Rechts mit dem Sitz in Frankfurt a. M. errichtet. Er hat das Recht der Selbstverwaltung und unterliegt nicht der Staatsaufsicht.“[4] Am 28. Januar 1949 bekam Intendant Eberhard Beckmann im Beisein von US-General Lucius D. Clay die Sendelizenz ausgehändigt. Die Amerikaner übertrugen damit die Verantwortung den Deutschen.[5]

Im Stadtteil Dornbusch bezog der junge Sender 1951 seine neuen Räumlichkeiten, die eigentlich als Sitz des Deutschen Bundestags geplant und zum Teil bereits im Rohbau fertiggestellt waren. Am 10. Mai 1949 entschied sich der Parlamentarische Rat gegen Frankfurt und bestimmte Bonn zur provisorischen Bundeshauptstadt. Der sogenannte „Rundbau“, in dem bis 1999 alle Hörfunkstudios untergebracht waren, sollte ursprünglich als Plenarsaal des Deutschen Bundestages genutzt werden. Der Rundbau wurde in Anlehnung an die gleichfalls runde Frankfurter Paulskirche errichtet, um an die Paulskirchenverfassung von 1848 zu erinnern. An diese dem Gebäude zugedachte Funktion erinnert heute noch die denkmalgeschützte „Goldhalle“, die der Vorraum zum Plenarsaal des Bundestages hätte werden sollen und heute als Ausstellungsraum und als Teil des Foyers vom später seitlich angebauten Sendesaal dient.

Radioblüte in den 1950er Jahren

Ehemalige HR-Dachmarke von 1946 bis 2. Oktober 2004

Zu den frühen populären Hörfunksendungen gehörten die „Bunten Abende“, Quizsendungen zwischen London und Frankfurt, die morgendliche Unterhaltungssendung Frankfurter Wecker und die zunächst als Hörspiel produzierten Hesselbachs. Der Hessische Rundfunk sendete Hörspiele von Heinrich Böll und Krimis von Francis Durbridge. Alfred Andersch begründete die Kultursendung „Abendstudio“, die bis 2003 einen festen Programmplatz hatte. Namen wie Hans-Joachim Kulenkampff, Peter Frankenfeld oder Heinz Schenk prägten in diesen Jahren das Hörfunkprogramm des HR. Mit der Einführung des UKW-Rundfunks erhielt der Hessische Rundfunk 1950 ein zweites Programm, das sich schnell zu einem Kulturprogramm entwickelte. Im selben Jahr wurde er auch Gründungsmitglied der ARD.

Entstehung des Fernsehens

Anfang der 1950er Jahre nahmen die deutschen Sender wieder die Entwicklung des Fernsehprogramms auf, die durch den Krieg unterbrochen worden war. Die erste Abendsendung aus Frankfurt wurde im November 1953 ausgestrahlt. Am 1. November 1954 begann die Ausstrahlung des ARD-Gemeinschaftsprogramms Deutsches Fernsehen. Zur Trennung zwischen den regional ausgestrahlten Werbefilmen im Vorabendprogramm hatte 1958 die Zeichentrickfigur Onkel Otto ihren ersten Auftritt und wurde zum Maskottchen des HR.

Am 1. Mai 1961 begann der Hessische Rundfunk mit der Ausstrahlung eines eigenen, regionalen Fernsehprogramms. Nach Gründung des ZDF (1963) wurden die Regionalprogramme der ARD-Sender in „Drittes Fernsehprogramm“ umbenannt (1964). Ab 1983 hieß das Regionalprogramm des Hessischen Rundfunks Hessen 3, ab 1998 hessen fernsehen und seit 2004 hr-fernsehen.

Entwicklung des Hörfunks

Der Kühhornshof-Turm auf dem HR-Gelände, erbaut im 16. Jahrhundert, beherbergt heute einen Seminarraum und ein Kaminzimmer

Am 1. Juni 1964 ging das dritte Hörfunkprogramm hr3 auf Sendung, zunächst hauptsächlich mit Sendungen für „Gastarbeiter“, ab 1972 wurde es zur Servicewelle für Autofahrer ausgebaut und ab 1981 zur Popwelle. Am 6. Oktober 1986 verstärkte der Hessische Rundfunk mit dem Aufbau des vierten Hörfunkprogramms hr4 die Regionalisierung seiner Programme. Neben den bereits bestehenden Studios in Kassel und Wiesbaden wurden weitere Studios in Bensheim, Fulda und Wetzlar eingerichtet. Am 5. Januar 1998 startete der Sender die sogenannten „Plus-Programme“: das Wortprogramm hr-chronos (zunächst hr1 plus), das Klassikradio hr-klassik (zunächst hr2 plus), das Jugendprogramm hr XXL, das Wirtschaftsradio „hr skyline“ (zunächst hr4 plus). 2003 wurde im Rahmen einer Programmreform zunächst das Wortprogramm hr-chronos eingestellt (zum 30. Juni); die Mittelwelle strahlte nun das Programm hr-skyline sowie Ausländerprogramme und Parlamentsdebatten aus.

Die Jugendwelle XXL, ursprünglich aus der hr3-Abendsendung hr3-XXL hervorgegangen, wurde im Dezember 2003 als You FM neu gestartet – auch mit neuer Musikausrichtung.

Das Wirtschaftsradio hr-skyline, das zunächst noch Musik gesendet hatte, wurde 2002 in Richtung Informationsprogramm umgebaut und sendet wochentags keine Musik mehr. 2004 wurde der Sender dann zu einem reinen Wortprogramm ausgebaut und bekam den Namen hr-info.

Die Programme hr1 und hr2-kultur wurden 2004 ebenfalls reformiert, behielten aber ihren Namen. Im Juni 2005 stellte der Sender das Programm hr-klassik ein. Begründet wurde dieser Schritt mit dringend nötigen Sparmaßnahmen.

Heute werden die Programme hr-info und YOU FM mangels verfügbarer Frequenzen nicht flächendeckend über UKW ausgestrahlt. hr-info war bis 31. Dezember 2009 landesweit über Mittelwelle 594 kHz zu empfangen. Wegen zu hoher Stromkosten wurde MW 594 kHz eingestellt. Die Mittelwellensender Weiskirchen und Hoher Meißner wurden im Rahmen des im Jahre 2009 verkündeten Sparprogramms zum Jahresende abgeschaltet, die Sendemasten in Rodgau-Weiskirchen wurden am 11. April 2012 gesprengt. Zur Verbesserung der UKW-Versorgung mit beiden Programmen widmete der Hessische Rundfunk im Jahr 2005 mehrere Frequenzen an Grundnetzsendern um, zudem wurde auf vielen Frequenzen des ehemaligen Programms hr-klassik nach dessen Einstellung zu You FM oder hr-info geschaltet.

2009 wurde der Hessische Rundfunk für sein Hörspiel Haus der Stimmen mit dem Deutschen Kritikerpreis ausgezeichnet.

Programme

Der Hessische Rundfunk produziert allein oder in Zusammenarbeit mit anderen Rundfunkanstalten derzeit folgende Rundfunkprogramme:

Hörfunk

  • hr1Soft-AC-Programm (ehemals Information). Am 30. August 2004 startete der Sender ein komplett neues Programm unter dem Namen Radiomagazin hr1 mit Magazinsendungen unter Titeln wie Vita, Metro und Lounge. Beibehalten wurden die Sendungsnamen Mobil, Prisma und Meridian.
  • hr2-kultur – Kulturprogramm.
  • hr3 – Unterhaltungsprogramm (Popwelle), ehemals Servicewelle.
  • hr4 – Leichte Unterhaltungsmusik, u. a. Schlager. Werktägliche Auseinanderschaltung für Magazine aus den Regionalstudios.
  • hr-info – Informationsradio mit stündlich dreimal Nachrichten sowie Berichten aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport.
  • You FM – Jugendwelle (früher: hr XXL).

Die sechs Radioprogramme des Hessischen Rundfunks werden in Hessen laut der im Februar 2018 veröffentlichten Media-Analyse (MA) werktäglich von 2,334 Millionen Menschen ab 14 Jahren gehört.[6]

Fernsehen

hr-fernsehen

Das hr-fernsehen ist das regionale sogenannte „dritte“ Fernsehprogramm im Deutschen Fernsehen für Hessen. Der Name stammt aus der Zeit, als es in der Bundesrepublik Deutschland nur das Deutsche Fernsehen (heute: Das Erste) und das ZDF als Vollprogramme gab und die nur regional ausgestrahlten Fernsehprogramme die dritten Programme waren.

hr-fernsehen ist geprägt von regionalen Informations- und Unterhaltungssendungen, von der hessenschau über maintower bis zum Großen HessenQuiz. Daneben gibt es Nachrichtensendungen, Dokumentationen, Musiksendungen, Ratgebersendungen, Kulturmagazine, Spielfilme sowie Reportagen.

Klassiker des Hessischen Fernsehens sind:

Beteiligung an Das Erste

Ehemaliges Ziehungsgerät der Ziehung der Lottozahlen

Zum Fernsehprogramm Das Erste trägt der Hessische Rundfunk rund sieben Prozent bei. Neben vielen Zulieferungen für Tagesschau, Tagesthemen, Morgen- und Mittagsmagazin, zahlreichen Spielfilmen und Beiträgen zu einzelnen Sendungen liefert er folgende Sendereihen:

Programmbegleitung

Internet

Die Programme des Hessischen Rundfunks werden durch werbefreie Angebote im Internet und per Teletext begleitet. Das Internetportal des Hessischen Rundfunks (www.hr-online.de) startete 1996. Heute liefert das hr-Internetportal Informationen zu den Radio- und Fernsehprogrammen sowie Nachrichten aus Hessens Politik, Wirtschaft, Sport, Kultur und Gesellschaft. Zugleich ist es eine Plattform für das Zuschauer- und Nutzerfeedback und die Beteiligung an Programmaktionen.

Sämtliche Hörfunkwellen sind als Live-Stream[8] in den Formaten Windows Media oder MP3 zu empfangen, hinzu kommen Podcast- und Download-Angebote zahlreicher Rubriken oder Serien. So stellt hr2 die Sendung Der Tag und das Funkkolleg bereit; bei hr-info sind es die eigenproduzierten Wochenendsendungen und Serienbeiträge. hr1 bietet ein breites Spektrum von Politsatire bis zur CD der Woche, hr3 beispielsweise Kino- und Buchtipps sowie beliebte Comedy-Serien. Der Jugendsender You FM hat neben seinen Audio-Podcasts auch einen Video-Podcast der Morgenshow im Programm.

Außerdem werden ausgewählte Fernsehsendungen als Video-on-Demand angeboten, so die Nachrichtensendungen Hessenschau und Hessenschau kompakt, die Wettershow Alle Wetter, Teile der Sendungen Mex, Meinungsmacher, Herkules und defacto uvm.

Im Rahmen des gemeinschaftlichen ARD-Internetauftritts ard.de produziert der Hessische Rundfunk die Börsenrubrik boerse.ard.de und nutzt dabei die schon in Hörfunk und Fernsehen bestehende Spezialkompetenz für Finanzmarktthemen.

Unter der Adresse wissen.hr-online.de werden Wissens- und Bildungsangebote des Hessischen Rundfunks gebündelt.

Am 21. Juli 2015 stellte der Hessische Rundfunk seine bisherige Webseite hr-online.de ein und startete sie als hessenschau.de neu.[9]

Teletext

Am 1. Juni 1985 ging der Hessische Rundfunk mit einem Teletext-Angebot an den Start. Mittlerweile stehen über tausend Informationstafeln zum Abruf bereit. Täglich lesen rund 300.000 Zuschauer die hr-Teletexttafeln, insbesondere Nachrichten, Wetter, Programminformationen sowie Sportergebnisse und -tabellen aus über 200 hessischen Ligen in 15 Sportarten. Weitere Besonderheiten sind etwa der aktuelle Flugplan des Flughafens Frankfurt am Main mit Ankunfts-/Abflugzeiten und Verspätungen sowie Umweltdaten aus den hessischen Regionen.

Alle Informationen aus dem Fernsehbegleitmedium Teletext sind im Internet unter hr-text.de in einer eng an die ursprüngliche Form angelehnten Weise abrufbar.

Orchester

Der Hessische Rundfunk finanziert und unterhält zwei eigene Orchester:

  • hr-Sinfonieorchester (Frankfurt Radio Symphony) – Das 1929 von Radio Frankfurt (dem Vorgänger des Hessischen Rundfunks) gegründete Sinfonieorchester ist ein Klangkörper mit internationaler Ausstrahlung. Mit seinen 112 Musikern präsentiert es die gesamte Vielfalt der Sinfonik bis hin zur zeitgenössischen Musik und realisiert auch innovative Konzertformate und experimentelle Projekte. Seine Hauptwirkungsstätte ist das Bundesland Hessen. Daneben gastiert es bei großen Festivals im In- und Ausland und geht weltweit auf Tournee. Seit der Spielzeit 2014/15 ist Andrés Orozco-Estrada Chefdirigent des hr-Sinfonieorchesters. Wichtige ehemalige Chefdirigenten des hr-Sinfonieorchesters waren Dean Dixon, Eliahu Inbal, Dmitrij Kitajenko, Hugh Wolff und Paavo Järvi.
  • hr-Bigband (Frankfurt Radio Big Band) – Die hr-Bigband wurde 1946 als „Tanzorchester von Radio Frankfurt“ (dem späteren Hessischen Rundfunk) gegründet. Seit den 1970er Jahren hat sie sich zur Jazz-Bigband mit Schwerpunkt Konzerttätigkeit entwickelt. Mit ca. 50 Konzerten pro Jahr deckt sie ein breites stilistisches Spektrum innerhalb des Jazz ab und wagt Grenzüberschreitungen zur Klassik, zu Pop, fremden Musikkulturen und Elektronik. Nach drei Jahren als „Artist in Residence“ wurde Jim McNeely 2011 Chefdirigent der hr-Bigband.

Studios, Standorte und Korrespondenten

Hessischer Rundfunk (Hessen)
Hessischer Rundfunk (Hessen)
Frankfurt am Main
Kassel
Darmstadt
Fulda
Gießen
Wiesbaden
Bensheim
Erbach
Hanau
Korbach
Limburg
Marburg
Witzenhausen
Standorte und Korrespondenten des HR in Hessen
Rundbau des Senders von der Bertramstraße aus gesehen, rechts das ARD-Verwaltungsgebäude
Haupteingang mit der Skulptur Große Herula von Rudolf Valenta (2000)

Sitz des Hessischen Rundfunks ist das „Funkhaus am Dornbusch“ im Stadtteil Frankfurt-Nordend an der Grenze zum Stadtteil Frankfurt-Dornbusch. Daneben betreibt der Sender Außenstudios in Hessen und Berlin sowie einige ARD-Korrespondentenbüros im Ausland.[10]

Studio Kassel

Das Studio Kassel, nahe dem ICE-Bahnhof im Stadtteil Bad Wilhelmshöhe gelegen, existiert seit 1952. Ein eigenes Gebäude, mit Produktions- und Sendestudios für Hörfunk und Fernsehen, wurde 1970 errichtet. Das heutige Kasseler Fernsehstudio ist mit moderner, volldigitalisierter Technik ausgestattet und wurde am 16. September 1994 eröffnet. Dort werden sowohl wöchentliche Magazine fürs hr-fernsehen (bspw. Alles Wissen) als auch die Unterhaltungssendungen Dings vom Dach und Straßenstars sowie Sondersendungen – beispielsweise zur Kommunalwahl – produziert. Täglich informieren die Kasseler Fernsehreporter in der Hessenschau und in Hessenschau Kompakt über die Region. Zudem beliefert die Fernsehredaktion ARD-Sendungen mit aktuellen Berichten aus Nordhessen, beispielsweise die Tagesschau, die Tagesthemen oder Brisant. Die Fernsehredaktion Wissenschaft produziert außerdem Beiträge für das ARD-Magazin W wie Wissen. Seit 2005 gibt es im hr-fernsehen unter dem Titel Herkules ein wöchentliches Fernsehmagazin mit Berichten aus Nordhessen. Seit 2004 hat das Hörfunkprogramm hr4 seinen Sitz in Kassel. Am 3. September 2017 diente das Studio Kassel von morgens um 6:00 Uhr bis Mitternacht als ›Asyl-Studio‹ für ein gemeinsam von hr1, hr3 und hr4 ausgestrahltes Programm, weil das Frankfurter Funkhaus wegen der Entschärfung einer 1800-kg-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg im Frankfurter Westend geräumt werden musste. Früh am Morgen fasste eine Hörerin dieses gemeinsame Programm zu »hr 8« (1+3+4) zusammen, worauf sich die Moderatoren während des Tages immer wieder bezogen. Ein Hörer schlug vor, »hr 8« jeden ersten September-Sonntag im Jahr zum Andenken an diese denkwürdige Zusammenlegung der Programme zu wiederholen.

Studio Darmstadt

Hörfunkstudio Darmstadt

Das Studio Darmstadt, das zweitgrößte Regionalstudio des Hessischen Rundfunks nach Kassel, wurde im Mai 2003 nach Umbau wieder eröffnet. Es ist ein reines Hörfunkstudio. Dort sind Produktions- und Sendestudios angesiedelt, von denen aus das Rhein-Main-Programm von hr4 gesendet wird. Außerdem bedienen die Regionalkorrespondenten von hier aus auch die anderen Hörfunkprogramme mit Themen aus Darmstadt und Umgebung. Da einige der Hörfunkreporter auch als Videoreporter tätig sind, wird der Sender von hier aus auch mit aktuellen Bildern aus Südhessen versorgt.

Studio Fulda

Das Studio Fulda gibt es seit 1986, und es wurde nach einem Umbau 2004 mit digitaler Technik ausgestattet. Es übernimmt die Aufgabe, für das Programm des Hessischen Rundfunks sowohl im Hörfunk als auch im Fernsehen aus der Region Osthessen zu berichten. Dies ermöglichen unter anderem die dort tätigen Videoreporter, die für Fernsehsendungen wie die Hessenschau arbeiten. Außerdem wird das werktägliche Hörfunk-Regionalfenster „hr4 Nord-Osthessen“ der Landeswelle hr4 aus dem Studio Fulda gesendet. Ende 2013 wurde das Studio aufgrund von Sparmaßnahmen wie die anderen Regionalstudios „räumlich verkleinert“, zog von der Bahnhofstraße in das Obergeschoss eines Gebäudes der RhönEnergie Fulda um und wurde auf eine neue Produktions- und Sendemethode umgestellt.

Weitere Regional- und Außenstudios

  • Studio Mittelhessen in Gießen (2001 eröffnet; zuvor seit 19. Januar 1987 in Wetzlar)
  • Studio Wiesbaden im Hessischen Landtag (seit 1947; zuständig für die Landtagsberichterstattung sowie Wiesbaden und den Rheingau)

Das seit 2000 bestehende hr-Fernsehstudio im Frankfurter Main Tower wurde im Oktober 2015 aufgegeben. Das Boulevardmagazin maintower sendet weiterhin unter diesem Namen aus einem virtuellen Studio. Das Hörfunkstudio für hr-skyline wurde bereits 2004 aufgelöst.[11]

Weiterhin gibt es Regionalkorrespondenten in: Bensheim (Kreis Bergstraße), Erbach (Odenwald), Hanau (Main-Kinzig-Kreis), Korbach (Waldeck-Frankenberg), Limburg an der Lahn (Kreis Limburg-Weilburg), Marburg (Kreis Marburg-Biedenkopf) und Witzenhausen (Werra-Meißner-Kreis). Die Regionalkorrespondenten sind vor allem für den Hörfunk tätig, liefern als sogenannte Videoreporter aber auch Bilder fürs Fernsehen.

Korrespondenten-Studios

  • HR-Büro im ARD-Hauptstadtstudio in Berlin (im Hörfunk gemeinsam mit SR, RBB und RB, im Fernsehen beteiligt an der ARD-Gemeinschaftsredaktion Fernsehen)
  • HR-Studio Brüssel (Hörfunk)
  • ARD-Studio Madrid (Hörfunk und TV)
  • ARD-Studio Nordafrika in Rabat (Hörfunk)
  • ARD-Studio Washington (Hörfunk)
  • ARD-Studio Los Angeles (Hörfunk)
  • ARD-Börsenstudio (Hörfunk & Fernsehen)
  • ARD-Studio Neu-Delhi (ein Fernsehkorrespondent seit Frühjahr 2008)

Sendeanlagen und Sendetechnik

Sendeanlagen auf dem Großen Feldberg (von links): hr-Rohrmast, Ersatzmast, Aussichtsturm mit Ersatzantennen als Backup zum hr-Rohrmast, Fernmeldeturm der Deutschen Funkturm (seit März 2007 ohne Antenne)
HR-Mehrzweckhochhaus mit Sitz des ARD-Sternpunktes; rechts der Sender Frankfurt

Der Hessische Rundfunk betreibt ein eigenes Sendernetz zur Verbreitung seiner Hörfunk- und Fernsehprogramme in Hessen. Dieses Sendernetz stellt er zum Teil auch privaten Rundfunkveranstaltern als Dienstleister zur Ausstrahlung zur Verfügung. Darüber hinaus nutzt er auch Sendeanlagen der Media Broadcast und des SWR.

Eigene Senderstandorte

Sendestandorte der Deutsche Funkturm GmbH

Sendestandort des SWR

Ehemalige Senderstandorte

Rechtsgrundlage

Als Anstalt des öffentlichen Rechts bedarf der Hessische Rundfunk einer gesetzlichen Grundlage, in der Programmauftrag, Programmgrundsätze und interne Organisation festgelegt sind. Das Gesetz über den Hessischen Rundfunk vom 2. Oktober 1948,[12] das diese gesetzliche Grundlage bildet, wurde zuletzt am 13. Oktober 2016 novelliert[13]. Am 5. Juni 2007 gab es umfassende Änderungen, um das so genannte hr-Gesetz den aktuellen medienpolitischen Bedürfnissen anzupassen. Der Auftrag des Hessischen Rundfunks ist geregelt in § 2 des Gesetzes: „Aufgabe des Hessischen Rundfunks ist die Verbreitung von Nachrichten und Darbietungen bildender, unterrichtender und unterhaltender Art.“

Das Rundfunkgesetz wird ergänzt durch einen Rundfunkstaatsvertrag,[14] der das Verhältnis von öffentlich-rechtlichem und kommerziellem Rundfunk im dualen Rundfunksystem regelt und der grundlegende Bestimmungen vor allem zur Finanzierung enthält.

Finanzierung

Der Hessische Rundfunk finanziert sich durch Rundfunkgebühren (85 Prozent), Werbung (5 Prozent) und sonstige Einnahmen (10 Prozent). Von den Einnahmen gehen 60 Prozent ans hr-fernsehen, 28 Prozent an den Hörfunk, 8 Prozent fließen in die Technik und 4 Prozent gehen in die Verwaltung.[15] 2008 lagen die Rundfunkgebührenerträge des Senders bei 391,8 Millionen Euro.[16] Die Höhe der Rundfunkgebühren legen die Landesparlamente in Form eines Staatsvertrages aller Bundesländer fest. Basis dafür ist die Empfehlung der unabhängigen Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF).

Organisation

Die Organe des Hessischen Rundfunks sind der Rundfunkrat, der Verwaltungsrat und der Intendant.

Rundfunkrat

Der 32-köpfige Rundfunkrat[17][18] wählt den Intendanten und berät den Intendanten in den grundsätzlichen Fragen der Programmgestaltung. Aufgabe des Rundfunkrates ist ferner die Genehmigung des Haushalts, der Jahresrechnung, des Jahresberichts sowie die Entlastung des Verwaltungsrats und des Intendanten.

Verwaltungsrat

Der Verwaltungsrat[19] besteht aus neun Mitgliedern und hat unter anderem die Aufgabe, den vom Intendanten aufgestellten Haushaltsvoranschlag, die Jahresrechnung und den Jahresbericht zu prüfen und dem Rundfunkrat mit seiner Stellungnahme vorzulegen. Ferner überwacht der Verwaltungsrat die Geschäftsführung des Hessischen Rundfunks.

Intendant und Geschäftsleitung

Der Intendant leitet und verwaltet den Hessischen Rundfunk. Er gestaltet das Programm in Übereinstimmung mit dem Gesetz über den Hessischen Rundfunk. Dem Intendanten unterstellt sind vier Direktionen:[20]

  • die Hörfunkdirektion (seit August 1995: Heinz-Dieter Sommer)
  • die Fernsehdirektion (seit 4. März 2016: Gabriele Holzner)
  • die juristische Direktion (seit Februar 2017: Nina Hütt)
  • die Betriebsdirektion (seit 1. Oktober 2009: Berthold Tritschler)

Intendant des Hessischen Rundfunks ist seit 1. März 2016 Manfred Krupp. Der vormalige hr-Fernsehdirektor wurde am 5. Februar 2016 vom Rundfunkrat zum Nachfolger von Helmut Reitze gewählt, mit 21 von 30 Stimmen. Seine Amtszeit wurde auf sechs Jahre festgelegt.[21] Zu seinem Stellvertreter ernannte er den Betriebsdirektor Berthold Tritschler, zu seiner Nachfolgerin als Fernsehdirektorin Gabriele Holzner.[22]

Intendanten des Hessischen Rundfunks:

Mitarbeiter

Im Jahr 2017 waren laut Jahresbericht 2017 durchschnittlich 1977 Beschäftigte auf 1707 Planstellen tätig. Im Bereich der ARD-Gemeinschaftsaufgaben waren zusätzlich insgesamt 127 Personen beschäftigt. Im Verlauf des Jahres 2017 wurden 104 Auszubildende nach dem Berufsbildungsgesetz beschäftigt. Die Anzahl der Versorgungsempfänger/innen belief sich zum 31. Dezember 2017 auf 1300 Pensionäre sowie 430 Hinterbliebene.[23]

Freie Mitarbeiter ergänzen die Beschäftigten mit Planstellen, stellen einen Großteil des journalistischen Personals und sind auch unter Kamera- und Tonleuten stark vertreten. Die Zahl der „Festen Freien“ im Programm, also der ständig beschäftigten freien Mitarbeiter, beläuft sich laut Hessischem Rundfunk auf 870 Personen (Stand: Juni 2018).[24]

Kritik und Kontroversen

Emig-Affäre

Dem Hessischen Rundfunk wurde der Vorwurf gemacht, die Affäre um den ehemaligen Sportchef Jürgen Emig lange Zeit unter den Teppich gekehrt zu haben. Emig war vorgeworfen worden, Produktionen über die Firma seiner Ehefrau Atlanta Killinger abzuwickeln und daran zu verdienen. In die Diskussion geriet zudem die Praxis, über Randsportarten nur gegen Beistellungen zu berichten – sprich: finanzielle Beiträge der beteiligten Vereine zu den Produktionskosten. Als Emig 2004 verhaftet wurde, änderte der Sender Informationsstrategie und berichtete im Rahmen seiner Hörfunk- und Fernsehnachrichten offensiv über den Fortgang der Affäre.

Er weigerte sich aber, den Kollegen vom Norddeutschen Rundfunk Bildmaterial für das Medienmagazin Zapp zur Bebilderung der Emig-Affäre zur Verfügung zu stellen.[25]

„Rette dein Radio“

Als der Hessische Rundfunk im Sommer 2004 seine Hörfunkprogramme reformiert, bedeutet das für Hörer und Mitarbeiter einen Bruch mit alten Hörgewohnheiten (vor allem bei der Welle hr1). Die hatte bis 2004 noch mit dem Claim „hr1 – das Informationsradio“ geworben und wies Elemente eines Einschaltprogramms auf. Unter anderem im Hinblick auf sinkende Quoten sollte hr1 unter Beibehaltung des journalistischen Anspruchs in ein Tagesbegleitprogramm umgebaut werden.

Dieser Formatwechsel stieß bei Teilen der Hörer auf vehemente Kritik, die sich vor allem an der traditionsreichen Sendung Der Tag festmachte. Überlegungen, diese Sendung mit Musik aufzubrechen, führten zu Vorwürfen, der Hessische Rundfunk wolle die Sendung beschneiden oder gar einstellen, nicht zuletzt aus politischen Gründen. Am vehementesten wurde dies von den Mitgliedern der Initiative „Rette dein Radio“[26] aus Darmstadt formuliert. Unter der anhaltenden Kritik wurde „Der Tag“ unverändert in die Kulturwelle hr2 verschoben, wo die Sendung wieder weite Verbreitung findet.

Keine Akteneinsicht

Der Hessische Rundfunk erkennt an ihn gerichtete Anträge auf Akteneinsicht nach dem Informationsfreiheitsgesetz der Bundesrepublik Deutschland nicht an. Die Rechtsabteilung des Senders vertritt in diesem Zusammenhang die Ansicht, dass die Adressen der Mitglieder des Rundfunkrates dem Datenschutz unterliegen und nicht herausgegeben werden können.

Presseberichte über mögliche Landesrundfunkanstalt Hessen-Thüringen

Im Oktober 2015 wurden Überlegungen der Landesregierung von Thüringen bekannt, einen Austritt Thüringens aus dem Mitteldeutschen Rundfunk zu erwägen. Ins Gespräch gebracht wurde eine gemeinsame Rundfunkanstalt Thüringens mit Hessen.[27][28]

Zentrale ARD-Einrichtungen mit Sitz beim Hessischen Rundfunk

ARD-Sternpunkt

Satellitenantennen von ARD und HR an der Bertramstraße

Auf dem Gelände des Hessischen Rundfunks in Frankfurt befindet sich der ARD-Sternpunkt, der für eine Zusammenschaltung der Hörfunk- und Fernsehsender der ARD verantwortlich ist. An diesem Sternpunkt laufen die analogen Dauerleitungen zusammen, über die seit den 1970er Jahren alle ARD-Funkhäuser miteinander verbunden sind (→ Stern-Topologie).

Seit Ende des 20. Jahrhunderts erfolgt die Vernetzung der ARD-Sender im Hörfunk über den Austausch von Audiodateien und Videodateien (File-Transfer). Auch dabei spielt der Sternpunkt eine zentrale Rolle. Die Analogleitungen kommen weiterhin vor allem bei Live-Sendungen zum Einsatz, etwa bei der samstäglichen Bundesligakonferenz.

Aussprachedatenbank

Der Hessische Rundfunk ist Gründungsort und Sitz der ARD-Aussprachedatenbank (kurz ADB), einer Gemeinschaftseinrichtung, die für die teilnehmenden Rundfunkanstalten korrekte Aussprachen (vor allem Orts- und Personennamen) recherchiert und im internen Netz zur Verfügung stellt. Die ADB bietet die Aussprachen in phonetischer Umschrift nach IPA, in vereinfachter Lautumschrift und als gesprochene Sprache (MP3-Audiodatei) an. In der Onlineversion des Dudens werden Inhalte der ADB verwendet und können als Hörbeispiele abgerufen werden.[29]

Degeto und ARD-Filmredaktion

Die Degeto Film GmbH ist eine ARD-Tochterfirma, die Fernsehfilme einkauft und auch selbst produziert. Gesellschafter sind neben dem Ersten Deutschen Fernsehen der KiKA und 3sat. Die Degeto ist nicht auf dem hr-Hauptgelände angesiedelt, sondern in den nebenan liegenden Räumlichkeiten des Bertramshofs.

Die ARD-Filmredaktion wurde 1966 gegründet und ist seit 1994 Teil der Degeto. Die Filmredaktion wählt und kauft Spielfilme und Serien für das Erste ein, entwickelt Konzepte für Sendeplätze, stellt Schwerpunkte und Reihen zusammen und betreut Auftrags- und Koproduktionen.

ARD-Werbung

Über die ARD Werbung Sales and Services vermarkten die ARD-Landesrundfunkanstalten gemeinsam deutschlandweite Werbung in Fernsehen und Radio. Die ARD-Werbung gibt das Medienmagazin Media Perspektiven heraus.

Sonstiges

Am 3. März 1957 war der Hessische Rundfunk in Frankfurt am Main Gastgeber des Grand Prix Eurovision de la Chanson (seit 1992: Eurovision Song Contest).

Am 3. September 2017 musste das Funkhaus in Frankfurt am Main aufgrund der Entschärfung einer 1,8 Tonnen schweren Weltkriegsbombe komplett evakuiert werden. Dies führte dazu, dass die Hörfunkwellen hr1, hr3 und hr4 den ganzen Tag über aus dem hr4-Studio in Kassel ein Gemeinschaftsprogramm ausstrahlten. Das Inforadio hr-info sendete ebenfalls aus dem Sendestudio Kassel. Hr2 und youfm sendeten ein vorproduziertes Programm ohne Nachrichten. Das hr-fernsehen übertrug ab 6 Uhr ein Live-Sonderprogramm aus einem Übertragungswagen außerhalb der Sperrzone.[30] Dies führte dem Hessischen Rundfunk die höchste Tagesquote seit Februar 1995 ein.[31]

Literatur

  • Stefan Kursawe: Vom Leitmedium zum Begleitmedium. Die Radioprogramme des Hessischen Rundfunks 1960–1980. Köln: Böhlau Verlag, 2004. ISBN 978-3-412-17903-8. (Rezension)
Commons: Hessischer Rundfunk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. HR-Gesetz in Kraft. Eintrag zum 1. Oktober 1948 in der Chronik der ARD. Abgerufen am 3. November 2018. Das ursprünglich wie bei allen ARD-Anstalten großgeschriebene Kürzel ist neben der Kleinschreibung auch weiterhin gebräuchlich, etwa auf der ARD-Website.
  2. August Soppe: Rundfunk in Frankfurt am Main, 1923–1926. K. G. Saur, München 1993. ISBN 3-598-21574-6 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  3. Eintrag 'Fricke, Hanns-Otto' im deutschen Rundfunkarchiv
  4. Gesetz über den Hessischen Rundfunk vom 2. Oktober 1948. In: Hessisches Staatsministerium (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1948 Nr. 24, S. 123 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,2 MB]).
  5. Das hr-Gesetz In: www.hr.de. Abgerufen am 24. Juni 2018.
  6. Media-Analyse: hr3 und hr-iNFO bauen Marktposition aus. hr-Pressemeldung vom 28. März 2018.
  7. Aus für Ziehung der Lottozahlen. Touchscreen statt Lottozahlenziehgerät (Memento vom 8. Juni 2013 im Internet Archive). In: Bayerischer Rundfunk. Website. 29. Juni 2013. Abgerufen am 11. Dezember 2013: „Gerade mal 240.000 Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren verfolgten das Rollen der Lottokugeln noch. Daraus zieht nun – wie auch schon das ZDF zuvor – die ARD die Konsequenz: Heute zeigte das Erste zum letzten Mal live die Ziehung der Lottozahlen, fast 48 Jahre nach der ersten Ziehung im Deutschen Fernsehen am 4. September 1965. … Ab nächster Woche kann man dann nur noch im Internet die Ziehung der Zahlen des Samstagslotto mitverfolgen – per Livestream. Live ausgestrahlt wird die Ziehung ab dann auch nicht mehr in Frankfurt, sondern vom Saarländischen Rundfunk in Saarbrücken.“
  8. hr-Live-Streams (Webradio)
  9. Aus hr-online wird hessenschau.de (Memento vom 24. Juli 2015 im Webarchiv archive.today). Abgerufen am 24. Juni 2018.
  10. Adressen aller Studios auf hr-online.de.
  11. hr 4-Hörfunk mit neuen Strukturen – Fulda für Nordhessen zuständig. In: osthessen-news.de. Abgerufen am 24. Juni 2018.
  12. Gesetzestext RdfunkG,HE bei Hessenrecht
  13. Pitt von Bebenburg: HR-Rundfunkrat soll weiblicher werden. In: Frankfurter Rundschau. 12. Oktober 2016, abgerufen am 3. November 2016.
  14. Gesetzestext RStV bei Hessenrecht
  15. Broschüre Information zu den Rundfunkgebühren, Stand 2007.
  16. Jahresberichte des Hessischen Rundfunks, abgerufen 18. Dezember 2019
  17. Neu zusammengestelltes Gremium, abgerufen am 7. Februar 2017
  18. Liste der Mitglieder des hr-Rundfunkrats
  19. Liste der Mitglieder des hr-Verwaltungsrats
  20. Hessischer Rundfunk: Der hr: hr-Direktoren. In: hr.de. 4. März 2016, abgerufen am 4. März 2016.
  21. hessenschau.de: Manfred Krupp zum neuen hr-Intendanten gewählt. In: hessenschau.de. 5. Februar 2016, abgerufen am 4. November 2016.
  22. Hessischer Rundfunk: Berthold Tritschler neuer stellvertretender Intendant des hr. In: hr.de. 4. März 2016, abgerufen am 4. März 2016.
  23. Jahresbericht 2017. PDF-Download, Seite 97.
  24. Der hr in Zahlen. Abgerufen am 28. Juni 2018
  25. Hessischer Rundfunk straft „Zapp“ nach kritischem Bericht ab. In: Spiegel Online, 9. September 2009
  26. Webseite der Initiative „Rette dein Radio“ (Memento vom 9. Februar 2007 im Internet Archive)
  27. Frankfurter Allgemeine am 16. Oktober 2015: Thüringen gegen MDR – Ramelow will Zugriff auf den Rundfunk
  28. Sendeschluss. Thüringen droht damit, aus dem MDR auszutreten. Auf: zeit.de vom 8. November 2015
  29. jh: Duden korrigiert nun gratis im Netz. In: heise Newsticker. 4. Mai 2011, abgerufen am 17. August 2011.
  30. Uwe Mantel: Evakuierung: hr Fernsehen sendet live, Radio mit Notprogramm. In: DWDL.de. 31. August 2017, abgerufen am 16. September 2017.
  31. Pressemeldung: Sonderprogramm zur Entschärfung der Weltkriegsbombe sehr erfolgreich. In: Hessischer Rundfunk – www.hr.de. 4. September 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. September 2017; abgerufen am 16. September 2017.
  32.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!

Koordinaten: 50° 8′ 8″ N, 8° 40′ 32″ O