Münchberger Senke
Die Münchberger Senke ist ein Abschnitt der A 9, auf der es am 19. Oktober 1990 zu einem der schwersten Straßenverkehrsunfälle Deutschlands kam.
Gegen 8:30 Uhr meldet ein Verkehrsteilnehmer einen Auffahrunfall mit zehn Fahrzeugen im Tiefpunkt der Münchberger Senke, in der sich zuvor Nebel gebildet hat. Nach zehn Minuten sind rund einhundert Fahrzeuge ineinandergefahren. Fünf Fahrzeuge stehen bereits in Flammen und es gibt bereits viele Verletzte.
Polizei und Rettungsdienst sind noch nicht vor Ort als ein 38 Tonnen schwerer Milchlastzug ungebremst in die stehenden Fahrzeuge rast. Zunächst schiebt er einen PKW unter einen Lastwagen, danach rammt er einen anderen Pkw in die Mittelleitplanke. Anschließend schleudert er zwei weitere Pkw auf die Gegenfahrbahn und quetscht vier Autos zwischen sich und einem stehendem Bus ein.
Die Feuerwehren aus Münchberg, Stammbach, Helmbrechts und Hof rückten zum Löschen und Bergen der Opfer an. Die A9 war an diesem Tag bis in die späten Abendstunden zwischen den Anschlussstellen Hof und Bayreuth / Kulmbach voll gesperrt.
Reaktion der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender
ARD und ZDF über die Katastrophe: 10 Tote, 88 zum Teil Schwerverletzte, 121 demolierte Pkw, Busse und Lkw.
Eine ZDF-Reportage über die Arbeiten der Rettungskräfte wird zur Sensibilisierung von Autofahrern regelmäßig auf den dritten Programmen wiederholt.
Um aus diesem Nebeltal herauszukommen wurde die Fahrbahn, die vorher auf einem Damm mit sieben Durchlässen verlief, im Jahre 2000 für fast 70 Millionen Euro im Zuge des sechspurigen Ausbaus auf eine Talbrücke verlegt und 2005 mit einer Verkehrsbeeinflussungsanlage ausgestattet. Die Autobahn liegt nun auf einer knapp 500 m langen Strecke 18 Meter höher als früher.