Bernau bei Berlin
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Deutschlandkarte, Position von Bernau hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Brandenburg |
Landkreis: | Barnim |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Fläche: | 103,72 km² |
Einwohner: | 35.858 (01. Januar 2006) |
Bevölkerungsdichte: | 346 Einwohner je km² |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 60 020 |
Höhe: | 80 m ü. NN |
Postleitzahl: | 16321 |
Vorwahl: | 03338 |
Kfz-Kennzeichen: | BAR |
Stadtgliederung: | 8 Ortsteile |
Partnerstädte: | Champigny sur Marne (Frankreich, Vorort von Paris)
Meckenheim (Nordrhein-Westfalen, in der Nähe von Bonn) Skwierzyna (Polen, 60 km östlich von Küstrin) |
Website: | www.bernau-bei-berlin.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Hubert Handke (CDU) |
Bernau bei Berlin ist eine Stadt im Landkreis Barnim in Brandenburg, (Deutschland). Die Stadt liegt etwa zehn Kilometer nordöstlich von Berlin.
Geographie
Das Flüsschen Panke entspringt in Bernau und mündet in die Spree. Die Panke war bis Ende des 19. Jahrhunderts schiffbar.
Nachbargemeinden
An das Stadtgebiet grenzt im Norden der Ort Lanke (Ortsteil von Wandlitz), im Nordosten Rüdnitz (Amt Biesenthal-Barnim), im Osten und Südosten die Werneuchener Ortsteile Willmersdorf und Löhme, im Süden Elisenau (Ortsteil von Ahrensfelde), im Südwesten und Westen die Ortsteile Schwanebeck und Zepernick der Gemeinde Panketal, sowie im Nordwesten Wandlitz.

Eine Besonderheit stellt die Ortsgrenze des Ortsteils Birkholzaue zu Elisenau dar. Die Ortsgrenze verläuft im Bereich der Durchgangsstraße (Bernauer Chaussee) quer durch die Siedlung. Da Birkholzaue ein Ortsteil von Bernau ist, Elisenau zu Blumberg (inzwischen Ortsteil von Ahrensfelde) gehört, gibt es links und rechts der Straßenseite zwei verschiedene Ortseingangs- und Ortsausgangsschilder.
Stadtgliederung
Bernau besteht aus acht Ortsteilen:
- Bernau, mit den Stadtteilen
- Bernau (Stadt)
- Bernau-Blumenhag
- Bernau-Friedenstal
- Bernau-Eichwerder
- Bernau-Nibelungen
- Bernau-Pankeborn
- Birkholz
- Birkholzaue
- Börnicke
- Ladeburg
- Lobetal
- Schönow
- Waldsiedlung
Geschichte
Wie archäologische Quellen belegen, ist Bernau seit mehr als 10.000 Jahren ein Siedlungsplatz. Doch erst am Anfang des 13. Jahrhunderts wurde die Stadt gegründet. Die genauen Umstände sind ungeklärt, da alle Urkunden bei den großen Bränden 1406 und 1484 vernichtet wurden. Der Sage nach veranlasste Albrecht der Bär, ein Fürst aus dem Haus der Askanier, bereits 1140 die Gründung der Stadt. Beeindruckt hat ihn vor allem der Geschmack des Bieres. Das Bier und die hervorragenden Tuche machten die Stadt im Mittelalter weit über die Grenzen der Mark Brandenburg bekannt. Über Jahrhunderte hinweg galt das Bier als das beste der Mark. Nicht nur sein Wohlgeschmack, sondern auch die gute Haltbarkeit machten es zum Exportschlager. Noch im 17. Jahrhundert wurden jährlich 30.000 Tonnen Bier in andere Städte und Gemeinden - auch außerhalb der Mark Brandenburg - geliefert. Im Heimatmuseum vermitteln prächtige Trinkgefäße, Schleppkannen und Schankzeug einen Eindruck von der Bierbrauerei in Bernau. Von der Blütezeit der Stadt zeugen noch heute beeindruckende Bauwerke. Die starken Stadtmauern erschwerten jeden Angriff auf die Stadt. Der Dreißigjährige Krieg und die Pest machten aus Bernau eine verarmte und verödete Stadt. Dies änderte sich erst, als Kurfürst Friedrich III. französische Glaubensflüchtlinge ins Land holte. 1699 wurden 25 Familien in Bernau aufgenommen. Darunter waren hervorragende Handwerker, Bauern, Wissenschaftler und Kaufleute. 150 Jahre später erlebte die Stadt eine neue Blüte. Am 30. Juli 1842 wurde die Eisenbahnstrecke Bernau-Neustadt-Eberswalde eingeweiht. Im 20. Jahrhundert schrieb Bernau Verkehrsgeschichte. Seit 1924 verbindet die erste elektrisch betriebene Stadtbahn der Welt Bernau mit Berlin. Ein gewerblicher Aufschwung begann. Bis heute ist die Stadt Bernau nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel, sondern auch ein attraktiver Wohnort. Dies belegen die vielen Zuzüge der letzten Jahre.
Sagen
Um die Stadt Bernau ranken sich viele Sagen. Die bekanntesten sind hier aufgeführt.
Warum es um Bernau keine Schlangen gibt
Als die Glocke von Bernau gegossen wurde, gab man den Einwohnern auf, alles habselige Metall für den Guss der Glocke zu spenden. Jeder trug herbei, was er an Metall entbehren konnte. Als ein altes Weib, das als Hexe verschrien war, seine Schürze öffnete und Kreuzottern und andere Schlangen in die Glut gab, war die Bestürzung groß. Doch der Klang der Bernauer Glocke hat bis heute alle Schlangen verschreckt. Bis heute gibt es keine Giftschlangen in und um Bernau.
Das Bernauer Bier
Das Bernauer Bier war damals schon überregional bekannt, und in vielen Schankstuben erhältlich. Einem Bernauer Gesellen, der in Berlin zur Lehre war, war das offenbar nicht bekannt. Als sein Lehrherr ihm auftrug, eine Kanne Bernauer Bier zu besorgen, machte er sich auf den Weg nach Bernau. Seine Eltern fürchteten, dass sein Lehrherr wohl sehr böse wäre, weil er solange ausblieb, denn Bernauer Bier hätte er auch in Berlin kaufen können. Der Geselle machte sich mit schlechtem Gewissen auf den Weg. Als Rekrutenwerber ihn überzeugten, doch lieber als Soldat seinem Vaterland zu dienen, als Schläge von seinem Lehrherren zu beziehen, vergrub er die Kanne mit dem Bier. Jahre später, er war inzwischen Hauptmann, kam er wieder bei seinem alten Meister vorbei. Das Gespräch kam auf den Lehrjungen, und er gab sich zu erkennen. Man ging zu der Stelle und fand eine Kanne Bier, das nach Jahren noch vorzüglich schmeckte.
Religionen
In Bernau sind alle großen Kirchen vertreten. Die evangelische Kirche dominiert allerdings den Ort. Es gibt nur eine kleine katholische Gemeinde und einige Freikirchen. Der Großteil gehört aber keiner Religion an. Seit einigen Jahren gibt es in Bernau auch wieder eine jüdische Gemeinde, die ca. 90 Mitglieder zählt.
Politik
Stadtverordnetenversammlung
Die Stadtverordnetenversammlung von Bernau bei Berlin zählt 32 Stadtverordnete sowie den Bürgermeister. Die Sitzverteilung stellt sich seit der letzten Kommunalwahl am 26. Oktober 2003 wie folgt dar:
Die Linke.PDS: | 11 Sitze |
Freie Fraktion: | 8 Sitze |
CDU: | 6 Sitze |
SPD: | 4 Sitze |
Unabhängige Fraktion: | 3 Sitze |
Bürgermeister
Gemäß der aktuellen Gemeindeordnung des Landes Brandenburg wird der Bürgermeister der Stadt alle acht Jahre durch die Bürger gewählt. Gegenwärtig bekleidet Hubert Handke dieses Amt in seiner zweiten Amtsperiode.
In der Chronik von Tobias Seiler ist das Amt des Bürgermeisters seit 1406 dokumentiert. Bis 1662 gab es stets vier Bürgermeister die regelmäßig wechselten, so dass jeweils zwei amtierend und zwei beratend tätig waren. Danach gab es zwei Bürgermeister, einen regierenden und einen beratenden.
Ab 1719 wechselten die Bürgermeister nicht mehr und blieben beständig im Amt. Es gab zum einen den dirigierenden oder Justizbürgermeister (Consul dirigens), der nicht nur den obersten Rang der Stadtverwaltung inne hatte, sondern auch der oberste Stadtrichter war. Daneben gab es noch den Polizeibürgermeister (Proconsul), der für Kommunal- und Polizeiangelegenheiten verantwortlich war. Die Bürgermeister wurden durch den Magistrat der Stadt frei gewählt, wobei aber eine Bestätigung durch staatliche Behörden notwendig war.
Am 19. Dezember 1808 trat die Ordnung für sämtliche Städte der Preußischen Monarchie in Kraft und es gab nur noch einen Bürgermeister. Die Bürgermeister seit dieser Städteverordnung waren:
- 1809 - 1817: Johann George Ludwig Braun (seit 1765 Polizeibürgermeister)
- 1818 - 1847: Christian Heinrich Juncker
- 1848 - 1850: Ernst Tobias Böhmer
- 1851 - 1854: Adolf Weckwarth
- 1857 - 1869: Carl Lange
- 1869 - 1875: Julius Zimmermann
- 1876 - 1880: Emil Kraatz
- 1880 - 1884: Otto Paetzold
- 1916 - 1928: Dr. jur. Oswald Gericke
- 1931 - 1945: Dr. rer. pol. Heinrich Höhn
- 1945 - 1945: Karl Kracht (ehem. SPD), von 26.04. bis 30.05.
- 1945 - 1946: Dr. jur. Oswald Gericke
- 1946 - 1951: Willy Toups
- 1951 - 1952: Hans Paulini
- 1953 - 1961: Otto Losensky
- 1961 - 1965: Dr. jur. Hans Armer
- 1965 - 1979: Ernst Hube
- 1979 - 1990: Jochen Klein
- 1990 - 1993: Dr. phil. Ulrich Gerber
- seit 1993: Hubert Handke (CDU)
Hoheitszeichen
Das Stadtwappen in Silber zeigt auf grünem Rasen einen sich teilenden grünen Eichbaum mit goldenen Früchten, darüber schwebend den brandenburgischen Adler mit Bewehrung und Kleestängeln in Gold, vor dem Stamm einen schreitenden schwarzen Bär mit roter Zunge und Bewehrung. Die Farben der Stadtflagge von Bernau bei Berlin sind: Grün - Weiß - Rot. Im weißen Feld ist das Stadtwappen abgebildet.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen

Das Heimatmuseum befindet sich im Steintor und Hungerturm. Dort sind mittelalterliche Rüstungen und Foltergeräte ausgestellt. Der Hungerturm diente dazu, Verurteilte hinabzustoßen und, so sie nicht durch den Sturz umkamen, am Grunde verhungern zu lassen.
Das Henkerhaus berichtet über die Grausamkeiten des Mittelalters und das Leben in der Kleinstadt in verschiedenen Epochen.
Das 2005 eröffnete Wolf Kahlen-Museum für Medienkunst am Pulverturm zeigt Medienkunstwerke aus 40 Jahren Kunstgeschichte. Der Medienpionier ist dort mit Leihgaben von 1956 bis heute vertreten.
Bauwerke


Das die Stadt dominierende Bauwerk ist die spätgotische St.-Marienkirche mit ihrem im 15. Jahrhundert entstandenen Kirchenschiff. In ihrem Innern birgt sie einen Flügelaltar aus der Schule des Renaissancekünstlers Lucas Cranach des Älteren.
Aus dem Mittelalter sind große Teile der Stadtmauer erhalten. Die Stadtmauer ist bis zu 8 m hoch und ca. 1,3 km lang (einst 1,5 km). Zusätzlich gab es außerhalb der Stadt drei Wälle, die heute vor allem im Nordosten und Nordwesten des Stadtkerns noch vorhanden sind. In die Stadtmauer waren früher 42 Lughäuser (Wehrtürme) eingebaut, von denen 32 erhalten sind und zum Teil restauriert wurden. An der westlichen Seite der Mauer ist ferner ein Pulverturm integriert. Von den früher drei Toren der Stadt ist heute nur noch das imposante Steintor im Südosten des Stadtkerns zu sehen. Es gibt eine Initiative von Bürgern, die sich für den Wiederaufbau des Mühlentores nördlich des Stadtkernes einsetzt.
Der Stadtkern, der von der Stadtmauer begrenzt wird, war bis 1975 mit kleinen größtenteils Fachwerkhäusern bebaut. Diese vor allem zu Beginn des 19. Jahrhundert erbauten Gebäude waren in schlechtem Zustand und wurden zu Zeiten der DDR mangels finanzieller Mittel nicht renoviert. Stattdessen wurde die Stadt auserkoren, architektonisch zur sozialistischen Musterstadt umgestaltet zu werden. Die alte Bausubstanz der Innenstadt wurde großflächig abgetragen und durch Plattenbauten ersetzt. Allerdings wurde darauf geachtet, dass sich die Neubauten in das Stadtbild einfügten und ihre Höhe auf vier Geschosse begrenzt.
Nördlich der Stadt befindet sich das größte Bauhausobjekt neben dem Bauhaus selbst - die Bundesschule des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes.

Unter Denkmalschutz steht auch eines der besterhaltenen Gasometer Ostdeutschlands.
Im Ortsteil Birkholzaue befindet sich ein 115 Meter hoher Fernmeldeturm in Stahlbetonbauweise. Dieser Turm besitzt im Unterschied zu fast allen anderen vergleichbaren Fernmeldetürmen keinen Antennenträger auf seiner Spitze, was ihm den Spitznamen „Bernauer Birzel“ eingebracht hat.
Regelmäßige Veranstaltungen
Am zweiten Juniwochende finden regelmäßig die Hussitenfestspiele statt. Mit einem historischen Umzug sowie diversen Konzerten und Aufführungen wird die Vertreibung der plündernden Hussiten aus Bernau um 1432 begangen. Diese befanden sich auf dem Rückzug, nachdem ihnen auf dem Basler Konzil mit den Prager Kompaktaten einige Zugeständnisse gewährt wurden.
Im Oktober findet das Festival der Alten Musik statt.
Sport
Das Basketballteam der Barnim RimRockers trägt in der neuen Sporthalle an der Heinersdorfer Straße seine Heimspiele in der 1. Regionalliga Nord (3. Liga) aus. In der Saison (2002/03) schafften die „Ringkracher“ den Aufstieg in die 2. Bundesliga, stiegen aber in der darauffolgenden Spielzeit gleich wieder ab und versuchen nun den Wiederaufstieg ins deutsche Basketballunterhaus. In der abgelaufenen Saison 2005/06 landeten die Brandenburger auf dem 6. Tabellenplatz.
Sonstiges
In der Fliederstraße im Stadtteil Blumenhag befindet sich die Sternwarte Bernau, die regelmäßig öffentliche Himmelsbeobachtungen und astronomische Vorträge anbietet.
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Wirtschaft in Bernau ist geprägt durch kleinteiliges Gewerbe vorrangig im Bereich Dienstleistung und Handel. Große Industriebetriebe existieren kaum. So gibt es eine Großbäckerei, die rund 530 Mitarbeiter (Stand Jahr 2000) in Produktion und Vertrieb beschäftigt. Ansonsten steht Bernau in enger Beziehung zur Stadt Berlin, in die viele Einwohner zur Arbeit pendeln. Ferner existieren eine Reihe an Gesundheitseinrichtungen. In einem Wirtschaftsförderkonzept (2001) wurde dieser Bereich der Gesundheitswirtschaft (englisch Life Sciences) als Wachstumspotential für die Stadt herausgearbeitet. Auch die Nähe zu Einrichtungen der Branche im nahen Berlin-Buch wird hier als Vorteil genannt.
Eingemeindungen
Im Jahr 1993 wurde Birkholz eingemeindet. Die Gemeinde Ladeburg folgte im Jahr 2001. Durch eine Gemeindegebietsreform im Jahr 2003 wurden die Gemeinden Börnicke, Lobetal und Schönow Ortsteile von Bernau.
Einwohnerentwicklung
Das Bevölkerungswachstum Bernaus ist im Gegensatz zum brandenburgischen Trend positiv. Diese Entwicklung ist zunächst durch die gut entwickelte Infrastruktur zu erklären (gute Verkehrsanbindung per S-Bahn oder Auto in die Hauptstadt). Jedoch muss man auch erwähnen, dass die Eingemeindungen der heutigen zusätzlichen Ortsteile alleine schon einen Zuwachs von 9000 Einwohnern mit sich zogen. Bei ihrer Eingemeindung hatten die heutigen Ortsteile Ladeburg rund 2.600 Einwohner (2001), Schönow rund 5.000 Einwohner (2003), Lobetal rund 700 Einwohner (2003).
Es folgt eine Übersicht mit den Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1831 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst. Stichtag ist jeweils der 31. Dezember, sofern es nicht abweichend angegeben ist.

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¹ 1. Dezember, ² 2. Dezember, ³ 3. Dezember
Verkehr
An Bernau vorbei führt die Bundesautobahn A11 nach Prenzlau und Szczecin. Die Ausfahrten sind Bernau Nord (Nummer 15) und Bernau Süd (Nummer 16). In der Nähe von Bernau befindet sich das Autobahndreieck Schwanebeck, das früher auch Bernauer Schleife genannt wurde. Auf dieser fanden auch regelmäßig Autorennen statt. Die Bundesstraße B2 führt von Berlin durch Bernau in den Norden.

Bernau kann man mit der Linie S2 der S-Bahn zügig von der Hauptstadt aus erreichen. Es gibt zwei Bahnhöfe, den Bahnhof Bernau (bei Berlin) (Endbahnhof der S-Bahn) sowie seit 1997 den durch eine Wohnpark-Firma (mittlerweile insolvent) vollständig privat finanzierten S-Bahnhof Bernau-Friedenstal im gleichnamigen Stadtteil. Die Fahrzeit vom Bahnhof Berlin Friedrichstraße bis nach Bernau beträgt mit der Linie S2 ca. 35 Minuten.
Ferner verfügt die Stadt über einen Anschluss an das Regional- und Fernbahnnetz. Es hält die RegionalExpress-Linie RE3, die stündlich in Richtung Norden über Angermünde abwechselnd nach Schwedt und Stralsund fährt. In Richtung Süden fährt die Linie durch den Tiergartentunnel über Berlin Hauptbahnhof (Fahrzeit ca. 20 Minuten) nach Senftenberg bzw. Elsterwerda. Die Regionalbahn-Linie OE60 der ODEG fährt in Richtung Wriezen und Frankfurt (Oder) bzw. zum Bahnhof Berlin-Lichtenberg. Die InterCity-Linie 51 der Deutschen Bahn AG verkehrt alle zwei Stunden in Richtung Norden nach Stralsund bzw. in Richtung Südwesten durch den Tiergartentunnel über Berlin Hauptbahnhof, Erfurt, Kassel, Dortmund nach Düsseldorf. Ein Ostseeland Express-Zug der Ostseeland-Verkehr GmbH fährt nach Stralsund und Dresden-Neustadt.
Innerhalb Bernaus gibt es einen Stadtbusverkehr der Barnimer Busgesellschaft mbH (BBG). Die Linie 868 verbindet die Stadtteile Bernau Süd, den Stadtkern, Bernau-Blumenhag und Bernau-Friedenstal mit dem Bahnhof Bernau (b. Berlin) im 20-Minuten-Takt. Die Linie 869 verbindet alle zwei Stunden die Ortsteile Ladeburg und Lobetal mit dem Bahnhof Bernau (b. Berlin). In Bernau haben 15 weitere Regionalbuslinien der BBG ihren Ausgangspunkt zu Fahrten in das Bernauer Umland. Ein Großteil der Linien beginnt und endet am Bernauer Busbahnhof unweit des Bahnhofs Bernau (b. Berlin).
In der Stadt befinden sich sechs Tankstellen mit Benzin, wobei eine an der Schwanebecker Chaussee (Bundesstraße B2) auch über eine Zapfsäule mit Erdgas verfügt.
Der Radfernweg Berlin-Usedom führt durch Bernau und erschließt somit auch die Region touristisch.
Medien
Eine lokale Redaktion der Märkische Oderzeitung, deren Inhalte jeden Werktag im Lokalteil Barnim Echo der Zeitung erscheinen, befindet sich in Bernau. Des Weiteren erscheinen die Anzeigenblätter Märkischer Markt (von der Märkischen Oderzeitung), Der Blitz und Märkischer Sonntag. Der lokale Fernsehsender Oskar TV mit Sitz in Fürstenwalde/Spree berichtet über Bernau und verbreitet sein Programm auch in einigen Teilen des Bernauer Kabelnetzes.
Öffentliche Einrichtungen
Gesundheit
Es gibt mehrere Kliniken in Bernau. Das Evangelisch-Freikirchliche Krankenhaus und Herzzentrum Brandenburg befindet sich in einem neuen Gebäude hinter dem ehemaligen Kreiskrankenhaus Bernau in der Ladeburger Chaussee. Im rekonstruierten Gebäude des ehemaligen Kreiskrankenhauses ist heute die zu den Hoffnungstaler Anstalten gehörige Epilepsieklinik Tabor untergebracht. In der Waldsiedlung befindet sich die Brandenburg-Klinik für Rehabilitation in den Bereichen Neurologie, Kardiologie, Orthopädie und Psychosomatik. Im Ortsteil Lobetal sind die Hoffnungstaler Anstalten Lobetal ansässig und arbeiten auf dem Gebiet der Alten- und Behindertenhilfe.
Bildung
Bernau verfügt über vier Grundschulen 1. Grundschule, 3. Grundschule, Grundschule an der Hasenheide und Grundschule Schönow. Weiterführende Schulen hat die Stadt mit dem Paulus-Praetorius-Gymnasium, dem Barnim-Gymnasium, einer Gesamtschule und einer Oberschule vier. Es existiert ferner eine Montessori-Schule in freier Trägerschaft. Außerdem gibt es die drei Förderschulen Johannaschule, Robinsonschule und Schule im Nibelungenviertel. Für die Berufsaus- bzw. Weiterbildung gibt es das Oberstufenzentrum I, eine Zweigstelle der Kreisvolkshochschule Barnim und die Waldarbeitsschule des Landes Brandenburg.
Die Stadtbibliothek Bernau hat ihren Sitz auf dem Kulturhof der Stadt und verfügt des Weiteren über Zweigstellen in den Ortsteilen Börnicke, Lobetal und Schönow.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- 21. September 1887: Georg Scharnweber (1816 - 1894), preußischer Politiker
- 20. April 1975: Konrad Wolf (1925 - 1982), Filmregisseur, Präsident der Akademie der Künste, war 1945 mit 19 Jahren der erste Stadtkommandant von Bernau. (Film "Ich war neunzehn")
Söhne und Töchter der Stadt
- Ernst Koch (1894 - 1945), Chronist Bernaus
- Paulus Praetorius (1521 - 1565), Pädagoge und Gelehrter
- Georg Rollenhagen (1542 - 1609), Schriftsteller, Pädagoge und Prediger
- Tobias Seiler (17.11.1681-12.08.1741), Chronist Bernaus
- August Wernicke (1843 - 1912), Stadtverordneten-Vorsteher und Stadt-Chronist
Sonstige Persönlichkeiten
nicht in Bernau geboren aber auf andere Weise mit der Stadt verbunden sind:
- Hermann Duncker (* 1874 in Hamburg; † 1960 in Bernau) ein deutscher Politiker und Gewerkschafter. Mitbegründer der KPD, Rektor der Gewerkschaftshochschule in Bernau
- Dagmar Enkelmann (* 1956), PDS-Politikerin, seit 1998 Stadtverordnete in Bernau
- Wolf Kahlen (* 1940), Künstler eröffnete im Jahr 2005 in Bernau sein Museum
- Dagobert Krause (* 1926), Gewerkschafter, studierte in der 50er Jahren des 20. Jahrhunderts Volkswirtschaft in Bernau
- Hannes Meyer (1889 - 1954), Architekt, baute 1928 bis 1930 die Lehrerhäuser der Bundesschule des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes in Bernau
- Johanna Olbrich (1926 - 2004), Spionin, verstarb 2004 in Bernau
- Helmut Schmidt (* 1918), Bundeskanzler 1974 bis 1982, war 1944 Oberleutnant der Wehrmacht in Bernau
- Harry Tisch (1927 - 1995), Vorsitzender des FDGB, besuchte von 1950 bis 1952 die Gewerkschaftsschule in Bernau
Literatur
- Bernau, in: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Aufl., 1885-90, Bd. 2, S. 773
- Rudolf Bügel: Das Alte Bernau. Historische Stadtansichten. Schelzky & Jeep, Berlin, 1993 ISBN 3-923024-55-X
- Karl Bülow: Chronik Stadt Bernau 1945-2000; Teil I: Landwirtschaft, Industrie, Handwerk, 2000
- Tobias Seiler, Karl Bülow: Chronik der Stadt Bernau 1736. Übertragung der handschriftlichen Fassung von Karl Bülow. Bernau, 1995.
- August Wernicke: Bernauer Stadt-Chronik, Landkreis Bernau, Kultur- u. Schulverwaltungsamt, Bernau, 1992 (erste Auflage 1886)
- Demographiebericht Bernau bei Berlin. Bertelsmann-Stiftung. Gütersloh, 2005. (pdf-Version)
Weblinks
- Internetpräsenz der Stadt Bernau
- Entstehungsgeschichte und Allgemeines auf bernau.com
- Als Bernau sein Gesicht verlor - Aufbegehren ohne Chance - Projekt über den Flächenabriß des Bernauer Stadtkerns
- Alt Bernau und seine Geschichte
- Linkkatalog zum Thema Bernau bei curlie.org (ehemals DMOZ)