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Niebendorf-Heinsdorf

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Niebendorf-Heinsdorf
Koordinaten: 51° 56′ N, 13° 20′ OKoordinaten: 51° 55′ 43″ N, 13° 20′ 11″ O
Eingemeindung: 26. Oktober 2003
Postleitzahl: 15936
Vorwahl: 033744
Niebendorf-Heinsdorf (Brandenburg)
Niebendorf-Heinsdorf (Brandenburg)
Lage von Niebendorf-Heinsdorf in Brandenburg
Dorfkirche Niebendorf
Dorfkirche Niebendorf

Niebendorf-Heinsdorf ist ein Ortsteil der Stadt Dahme/Mark im Landkreis Teltow-Fläming in Brandenburg.

Geographische Lage

Niebendorf-Heinsdorf liegt nordwestlich des Stadtzentrums; nördlich davon der weitere Ortsteil Wahlsdorf, gefolgt von Liepe im Nordwesten. Im Uhrzeigersinn folgen die weiteren Ortsteile Buckow, Gebersdorf, Rietdorf (zu Ihlow (Fläming)) sowie Illmersdorf, das ebenfalls zu Ihlow gehört. Westlich schließen sich die Ortsteile Hohenseefeld, Niederseefeld, Waltersdorf der Gemeinde Niederer Fläming an. Südöstlich ist das Waldgebiet Illmersdorfer Holz, nordnordwestlich die Niebendorfer Heide sowie die nördlich gelegene Wahlsdorfer Heide.

Geschichte

Heinsdorf wurde in einer Erbaufteilung aus dem Jahr 1444 erstmals urkundlich als Heinrichstorff erwähnt. Es gilt jedoch als sicher, dass der Ort bereits zu einer früheren Zeit bestand und im Zuge der Ostkolonisation entstand.

Niebendorf wurde im 15. Jahrhundert erstmals erwähnt.

Ab 1952 wurden beide Ortsteile von Potsdam aus verwaltet. Die dortige Verwaltung kämpfte mit einer zunehmenden Republikflucht nach der Gründung der DDR. In Folge dessen waren auch die landwirtschaftlichen Erträge zunehmend geringer, so dass sich der Kreis Luckenwalde 1953 dazu entschloss, die verlassenen landwirtschaftlichen Betriebe in beiden Orten zu übernehmen. Es entstanden jeweils ein Örtlicher Landwirtschaftsbetrieb (ÖLB), die Vorläufer der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG). Mit Wirkung zum 1. Januar 1957 wurden daher die beiden Dörfer vereint. Die zusammengeschlossenen ÖLBs gingen 1958 in das Volkseigene Gut Saatzucht Petkus über. Im Gutshaus Heinsdorf zogen 1958 Studentinnen der Pädagogischen Hochschule Potsdam ein, die es bis 1962 als Wohnhaus nutzen. Sie teilten sich das Gebäude dem VEG Saatzucht Petkus, dass dort eine Wohnung für den Abteilungsleiter des VEG eingerichtet hatten und das VEG von dort aus verwaltete. Mit Wirkzung zum 1. Januar 1969 kam es zu einem Zusammenschluss der LPGn aus Petkus, Ließen, Merzdorf, Buckow, Liepe, Wahlsdorf, Niebendorf-Heinsdorf mit dem VEG zur Kooperativen Abteilung Pflanzenproduktion Niederer Fläming-Petkus, die wiederum 1973 in eine Zwischenbetriebliche Einrichtung Pflanzenproduktion Niederer Fläming überging. Für deren Mitarbeiter wurde Mitte der 1970er Jahre im Gutshaus Heinsdorf eine Großküche mit Speisesaal eingerichtet. Im oberen Geschoss entstanden Wohnungen für Ledige. 1970 war die Dorfkirche derart baufällig geworden, dass das Kirchenschiff bis auf die Seitenwände abgetragen wurde. Nach 1975 diente der Park des ehemaligen Gutshauses Heinsdorf als Kulturpark mit einer Freilichtbühne. Mit dem Übergang der ZBE in das VEG Pflanzenproduktion Petkus im Jahr 1978 diente der Gutshof als Werkstatt und Wohnheim. Nach der Wende entstand im Ort im Jahr 1990 aus dem VEG die Saatzucht Petkus GmbH. Seit 1993 gehört Niebendorf-Heinsdorf zum Landkreis Teltow-Fläming.

Das Gutshaus Heinsdorf sowie der Park wurden in die Verwaltung des Amtes Dahme/Mark übergeben. Am 26. Oktober 2003 erfolgte die Eingemeindung nach Dahme/Mark. Sie wurde gegen den Widerstand der 434 Einwohner durchgeführt, die 2006 schließlich vor dem Verfassungsgericht Brandenburg unterlagen. 2007 gründete sich ein Förderverein, der sich für den Erhalt der Kirche einsetzt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kirchenruine Heinsdorf

In der Liste der Baudenkmale in Dahme/Mark sind für Heinsdorf drei und für Niebendorf zwei Baudenkmale aufgeführt:

  • Kirchenruine Heinsdorf aus der Mitte des 13. Jahrhunderts; abgetragen 1970, da baufällig; Grundmauern blieben stehen; seit 2007 Sicherungsarbeiten
  • Vom ehemaligen Gutshaus Heinsdorf ist der Park mit Dorfteich erhalten geblieben.
  • Wohn- und Torhaus (Heinsdorf, Hauptstraße 1)
  • evangelische Dorfkirche Niebendorf, erbaut in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts als Feldsteinbau; Glockenstuhl westlich der Kirche; Ausstattung im Inneren aus der Zeit Ende des 17. Jahrhunderts
  • Schafstall des Gutes, um 1860 erbaut (Niebendorf, Dorfstraße 16/17)

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Neben landwirtschaftlichen Betrieben und einer Gaststätte sind im Ort einige Handwerksbetriebe tätig. In Heinsdorf befindet sich weiterhin die Kita Naturkinder.

Verkehr

Siehe auch

Commons: Niebendorf-Heinsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien