Instantsuppe


Instantsuppen oder Trockensuppen (umgangssprachlich in Deutschland meist Tütensuppen, in Österreich Packerlsuppen, in der Deutschschweiz Beutel- oder Päcklisuppen) sind industriell hergestellte Mischungen aus getrockneten Zutaten wie Nudel, Gemüse, Fett, Geschmacksverstärkern wie Mononatriumglutamat, Aromastoffen und Gewürzen. Im Fertiggericht sind sie so vorgegart oder vorbehandelt, dass sie durch Vermischen mit heißem Wasser und eventuell kurzes Kochen (beispielsweise in der Mikrowelle) eine verzehrfertige Suppe ergeben. Neben der einfachen und schnellen Art der Zubereitung zeichnen sich Instantsuppen durch sehr lange Haltbarkeit aus, da sie praktisch kein Wasser enthalten und luftdicht verpackt sind.
Herstellung
Instantsuppen werden aus technischen und Kostengründen nicht aus herkömmlich gekochten Suppen hergestellt, vielmehr werden die Zutaten einzeln durch industrielle Verarbeitungstechniken wie Mikrowellengarung, Vakuumbehandlung und Gefriertrocknung so präpariert, dass sie mit heißem Wasser vermischt ein mit einer herkömmlichen Suppe vergleichbares Gericht ergeben.
Geschichte
Zu den Vorläufern und Frühformen der Instantsuppe gehören Justus von Liebigs Fleischextrakt, Johann Heinrich Grünebergs Erbswurst (später Knorr), Rudolf Schellers „Condensirte Suppen“ (ab 1872)[1], Maggis Leguminosenmehl, die Maggi-Würze, der Brühwürfel und ein Fleischpulver namens Carne pura, das 1877 in Deutschland patentiert wurde. Ursprünglich wurden diese Produkte der frühen Lebensmittelindustrie entwickelt, um die Ernährungssituation für Menschen der armen Bevölkerungsschichten und beim Militär zu verbessern.
Gegenwart
Instantsuppen werden meist in einem ausreichend großen Becher verkauft, in den nur noch ein vorgegebene Menge heißen Wassers gegossen werden muss. So ist kein gesondertes Gefäß notwendig. Für diese Verkaufsform hat sich im deutschsprachigen Raum als Gattungsname Maggis Markenname „5-Minuten-Terrine“ durchgesetzt.
Instantsuppen gehören zusammen mit Dosen- und Tiefkühlsuppen zu den Fertigsuppen.
Weblinks
- Martin Pelzl: Erfinder der Tütensuppe stammt aus Thüringen. In: Leipziger Volkszeitung, 15. Januar 2020, S. 7
Literatur
- Uwe Spiekermann: Künstliche Kost – Ernährung in Deutschland, 1840 bis heute. 948 Seiten, Göttingen 2018, ISBN 978-3-525-31719-8
- Volkmar Leonhard: Geschichte der »Ersten Fabrik condensirter Suppen von Rudolf Scheller Hildburghausen/Thüringen« 1871–1947 – Ein Beitrag zur Frühgeschichte der Fertigsuppen in Deutschland, der Schweiz und Österreich sowie ein Blick in die Geschichte der Meerschaumwarenherstellung in Deutschland und in die Frühzeit industrieller Werbung. 458 Seiten, Verlag Frankenschwelle Salier, Hildburghausen 1995, ISBN 978-3-86180-044-6
Einzelnachweise
- ↑ Martin Pelzl: Erfinder der Tütensuppe stammt aus Thüringen. In: Leipziger Volkszeitung am 15. Januar 2020, S. 7 (Online)