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Benutzer:Robertk9410/Artikelentwurf5

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Frühjahrsoffensive in Italien 1945
Operation Grapeshot
Teil von: Italienfeldzug, Zweiter Weltkrieg

Alliierte Frühjahrsoffensive 1945
Datum 9. April bis 2. Mai 1945
Ort Oberitalien
Ausgang Sieg der Alliierten
Folgen Teilkapitulation der deutschen Truppen in Italien
Konfliktparteien

Vereinigte Staaten 48 Vereinigte Staaten
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Britisch-Indien Indien
Sudafrika 1928 Südafrikanische Union
Neuseeland Neuseeland
Polen Polen
Brasilien 1889 Brasilien
Italien 1861 Königreich Italien

Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Italien Sozialrepublik Italienische Sozialrepublik

Befehlshaber

Vereinigte Staaten 48 Mark W. Clark
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Richard McCreery
Vereinigte Staaten 48 Lucian K. Truscott

Deutsches Reich NS Heinrich von Vietinghoff
Deutsches Reich NS Traugott Herr
Deutsches Reich NS Joachim Lemelsen
Italien Sozialrepublik Rodolfo Graziani

Truppenstärke

15. Armeegruppe
8. britische Armee
5. US-Armee
etwa 1.500.000 Soldaten[1]
etwa 1600 Panzer[2]

Heeresgruppe C
10. Armee
14. Armee
etwa 600.000 Soldaten[3]
knapp 700 Panzer[4]

Verluste

30. April ca.: 16.300 Ausfälle (3.100 Tote, 12.900 Verwundete, 300 Vermisste)[5]

30. April ca.: 32.000 Ausfälle (Tote, Verwundete, Vermisste)[5]

Die Frühjahrsoffensive in Italien 1945, Deckname Operation Grapeshot, war die von den Alliierten vom 9. April bis 2. Mai 1945 geführte Schlussoffensive, die mit der Teilkapitulation der deutschen Truppen in Italien und dem Zusammenbruch der Italienischen Sozialrepublik endete.

Vorgeschichte

Die Alliierten waren im Sommer 1944 nach dem Fall der Gustav-Linie und der Einnahme Roms (4. Juni 1944) bis an die von den Deutschen zur Hauptwiderstandslinie erklärte Gotenstellung vorgerückt. Damit wurde auch die nach dem Ende der letzten Cassino-Schlacht von der Wehrmacht praktizierte Taktik der hinhaltenden Verteidigung, mit der der Vormarsch der Alliierten verlangsamt werden sollte, aufgegeben und man richtete sich, wie vom OKW befohlen, auf die Verteidigung ein.

Den Allierten gelang es aber bereits zwischen Ende August und Anfang September 1944 die nördlich von Florenz vom Tyrrhenischen Meer bis zur Adria verlaufende deutsche Verteidigungslinie zu durchbrechen. Insbesondere der an der flachen oder maximal leicht hügeligen liegende linke Verteidigungsflügel an der Adriaküste, wurde der 8. britischen Armee bis zum Ende des Jahres eingedrückt und musste mehrmals zurückgenommen werden. Im zentralen im toskanisch-emilianischen Apennin verlaufenden Frontabschnitt, gelang es der 5. US-Armee ebenfalls die deutschen Linien zu durchbrechen, auch wenn die daraus resultierenden Geländegewinne aufgrund der schwierigen geographischen Bedingungen nicht mit denen der 8. britischen Armee zu vergleichen waren. Relativ ruhig blieb es dagegen an der tyrrhenischen Küste und der Frontverlauf erfuhr hier keine großen Veränderungen.

Stoßrichtungen der 8. britischen und 5. US-Armee auf die Gotenstellung

Ab Ende 1944 stand die Front still. Die winterlichen Verhältnisse machten weitere größere offensive Aktionen der Alliierten unmöglich. Das von den Alliierten gesteckte Ziel, Bologna noch vor Weihnachten 1944 zu befreien, wurde nicht erreicht. Die 8. britische Armee konnte bis dahin an der Adriaküste vorstoßend, zwar den südöstlichen Rand der Po-Ebene zwischen Faenza-Ravenna und der Lagunenlandschaft Valli di Comacchio besetzen, der deutsche Widerstand, zunehmend winterliche Witterungsverhältnisse, Nachschubprobleme und erschöpfte Verbände verlangsamten aber den Angriff, der etwa 30 km vor Bologna endgültig zum Stehen kam. Auch auf dem toskanisch-emilianischen Apennin blieben die dort vorgehenden Verbände der 5. US-Armee stecken. Bis dahin hatten die Alliierten etwa 30.000 und die Deutschen und die Verbände der RSI etwa 50.000 Mann an Gefallenen, Verwundeten und Vermissten verloren.[6]

Von der Gotenstellung lag Ende 1944 nur noch der westliche Bereich an der Tyrrhenischen Küste in deutscher Hand. In Erwartung der alliierten Frühjahrsoffensive bauten die Deutschen ihre Verteidigungsstellungen entlang der im Dezember erreichten Frontlinie aus.[7]

Planung

Nachdem am 30. Dezember 1944 der Oberbefehlshaber der 15. alliierten Armeegruppe General Alexander in einer vor seiner Ablösung durch US-General Clark letzten Maßnahmen den Befehl ausgegeben hatte, in die Verteidigung überzugehen, blieb es abgesehen von lokal begrenzten Aktionen ruhig an der Front in Oberitalien.

Generaloberst Heinrich von Vietinghoff, der am 10. März 1945 den Oberbefehl über die Heeresgruppe C von Generalfeldmarschall Albert Kesselring übernommen hatte, konzentrierte seine stärksten Einheiten in der Po-Ebene rund um Bologna, da er hier den Hauptstoß der motorisierten alliierten Verbände erwartete. Südöstlich von Bologna bildeten eine Reihe vom Apennin in die Po-Ebene abfließende Flüsse natürliche Hindernisse, die von der deutschen Heeresleitung als Verteidigungslinien ausgebaut wurde. Von Ost nach West waren dies die Irmgardstellung am Senio, die Laurastellung entlang des Santero, die Paulastellung am Sillaro sowie die Dschingis Khan-Stellung am Idice. Weitere natürliche Hindernisse bildeten zudem die nördlichen Ausläufer des Apennin zwischen Faenza und Modena. Von der Organisation Todt waren bereits vorher das Po- und Etschufer zu Verteidigungszwecken ausgebaut worden. Dahinter lag die sogenannte Voralpenstellung, auch als Blaue Linie bezeichnet, die von der Schweizer Grenze über den Gardasee im Westen bis zum Isonzo im Osten führte, aber nur abschnittsweise fertiggestellt war.

Weitere Verteidigungslinien waren entlang der Adriaküste errichtet worden, die eventuelle Landungsversuche der Alliierten verhindern sollten. Der zwischen Po und dem Fluss Reno gelegene Landstrich wurde in weiten Teilen überflutet. Im März verbesserte sich das Wetter es wurde sonniger und trockener. Die Pegel der Flüsse sanken und machten ein Überschreiten auch durch die Infanterie möglich, auch wenn die von den Deutschen angelegten Minenfelder an den Ufern und die in den Böschungen errichteten MG-Nester ein ernsthaftes Hindernis darstellten.[8]

Bei den Achsenmächten schränkte der Kraftstoff- und Fahrzeugmangel die Mobilität stark ein, die tagsüber durch die ständige Präsenz der alliierten Luftstreitkräfte zudem behindert wurde. Ebenfalls eingeschränkt war die Kampfkraft der Truppen.

Im Februar und März 1945 wurden von den Alliierten kleinere offensive Unternehmen gestartet, die zum einen den Zweck hatten, die deutsche Verteidigung zu prüfen und zum anderen sich bessere Ausgangspositionen zu verschaffen. Am 8. Februar 1945 begannen US-Einheiten an der tyrrhenischen Küste in der Operation mit Codenamen Fourth Term in der Versilia gegen Massa vorzustoßen.

Beteiligte Verbände

Alliierte

15. Alliierte Armeegruppe (General Mark W. Clark)

  • 8. britische Armee (General Richard McCreery)
    • XIII. britische Korps (Generalleutnant John Harding)
      • 10th Indian Infantry Div., italienische Kampfgruppe Folgore
    • X. britische Korps (Generalleutnant John Hawkesworth)
    • II. polnische Korps (Generalleutnant Władysław Anders)
      • 2nd Warsaw Armoured Div., 3rd Carpathian Rifle Div., 5th Frontier Infantry Div., 7th British Armoured Brigade
    • V. britische Korps (Generalleutnant Charles Keightley)
      • 2nd New Zealand Infantry Div., 8th Indian Infantry Div., 56th British Infantry Div., 78th British Infantry Div., italienische Kampfgruppe Cremona
      • 43rd Gurkha Infantry Lorried Brigade, 2nd British Armoured Brigade, 9th British Armoured Brigade, 21st British Army Tank Brigade, 25th British Armoured Engineer Brigade, 2nd British Commando Brigade, 28ª Brigata Garibaldi, 755th US-Tank Battalion
  • 5. US-Armee (General Lucian K. Truscott)
  • Armeereserve
    • 6th British Armoured Division, 2nd British Parachute Brigade
Churchill Panzer der 56. britischen Infanterie-Division bei Argenta (17. April 1945)

Achsenmächte

Heeresgruppe C (Generaloberst Heinrich von Vietinghoff)

Verlauf

Am frühen Nachmittag des 9. April 1945 begannen Allierte Bomberverbände die vorher ausgekundschafteten deutschen Verteidigungsstellungen am Senio anzugreifen.

M24 Chaffee der 1. US-Panzer-Division in Vergato (14. April 1945)
Vorstoß des IV. US-Korps südlich von Bologna

Zeittafel

  • 5. - 8. Februar 1945
    • Operation Fourth Term, lokal begrenzte Operation der 5. US-Armee an der tyrrhenischen Küste bei Massa
  • 1. April 1945
    • Operation Roast, lokal begrenzte Operation der 8. britischen Armee am äußersten rechten Angriffsabschnitt im Bereich Valli di Comacchio
  • 5. April 1945
    • Operation Second Wind, Ablenkungsangriff der 92. US-ID an der tyrrhenischen Küste auf Massa und Carrara
  • 9. April 1945
    • Operation Buckland, Angriff der 8. britischen Armee auf die deutschen Verteidigungslinie Irmgard am Senio, Beginn der Frühjahrsoffensive und Teil der Operation Grapeshot
  • 14. April 1945
    • Operation Craftsman, Angriff der 5. US-Armee im toskanisch-emilianischen Apennin im Rahmen der Operation Grapeshot
  • 19. April 1945
    • 10. US-Gebirgsdivision erreicht als erster Verband der 5. US-Armee die Via Emilia und damit die Po-Ebene
  • 20. April 1945
    • Generaloberst Vietinghoff setzt sich über den Befehl Hitlers hinweg, der ihn zum Aushalten verpflichtet, und befiehlt den Rückzug der Heeresgruppe C in Richtung Alpenfestung.
  • 21. April 1945
    • Befreiung Bolognas
  • 22.-23. April 1945
    • Befreiung Ferraras. In der Nacht auf den 23. April überschreiten die letzten deutschen Truppen den Po.
  • 25. April 1945
    • Die Resistenza ruft zum allgemeinen Aufstand auf
Britische Truppen der 78. Infanterie-Div. im zerstörten Argenta (18. April 1945)
  • 25.-26. April 1945
    • In der Nacht vom 25. auf den 26. April 1945 wird Verona befreit.
  • 28. April 1945
    • Der auf der Flucht in die Schweiz befindliche Benito Mussolini wird von der Resistenza abgefangen und hingerichtet.
  • 29. April 1945
    • Emissäre des OB Südwest Vietinghoff und des höchsten SS- und Polizeiführers in Italien Karl Wolff, der auch im Auftrag der Regierung der RSI verhandelt, unterzeichnen in Caserta die Kapitulation der deutschen und italienischen Truppen in Italien.
  • 2. Mai 1945
    • Die am 29. April unterzeichnete Kapitulation tritt in Kraft

Kriegsverbrechen

Auf ihrem Rückzugsweg Richtung Norden begingen die versprengten Truppen der Heeresgruppe C noch zahlreiche Kriegsverbrechen in den letzten Kriegstagen, in einigen Fällen sogar noch nach der am 2. Mai in Kraft getretenen Kapitulation der Heeresgruppe. Zwischen dem 23. April und dem 6. Mai, die Reste der 1. Fallschirmjäger-Division ergaben sich erst am 5. Mai in der Valsugana, kam es in über 270 Fällen zu Übergriffen durch deutsche Truppenangehörige mit einem oder mehreren Toten. Insgesamt waren in dem Zeitraum mehr als 1.700 Opfer zu beklagen.[9]

Die meisten Opfer, über 840, waren in Venetien zu verzeichnen. Im Piemont waren es über 280, in Friaul-Julisch Venetien knapp 220, in der Lombardei über 190 und im Trentino-Südtirol knapp 170 Tote.

Die von den Alliierten bedrängten deutschen Truppen, die zudem teilweise Angriffen der Resistenza ausgesetzt waren, verübten die Übergriffe unter großem Zeitdruck. Vielfach als Racheakte gegen vermeintliche Partisanenübergriffe oder weil man die Bevölkerung verdächtigte mit der Resistenza zusammenzuarbeiten. In einer Dynamik, wie sie bereis seit der Besetzung Italiens 1943 verfolgt wurde. Meist wurden die Opfer wahllos aus der Bevölkerung herausgegriffen, auch wenn der Anteil der weiblichen Opfer mit 9,8 % unterstreicht, dass überwiegend die männliche Bevölkerung den Exzessen ausgesetzt war. Etwa ein Drittel der Fälle standen in keinerlei Verbindung mit der Resistenza und stellten reine Gewaltexzesse dar, bei der vielfach wahllos und mit äußerster Brutalität vorgegangen wurde.[10]

Die meisten Opfer mit 125 Toten forderte das Massaker von San Martino di Lupari nördlich von Padua am 29. April 1945 durch Angehörige der 29. Panzergrenadier-Division. Das letzte Massaker auf italienischem Boden wurde zwei Tage nach der Kapitulation der Heeresgruppe C am 4. Mai 1945 in Stramentizzo im Trentino durch SS-Angehörige verübt.

Literatur

  • Marco Belogi, Daniele Guglielmi: Spring 1945 on the Italian front: a 25 Day Atlas from the Apennines to the Po River. Primavera 1945 sul fronte italiano: Atlante dei 25 giorni dall’Appennino al fiume Po. Mattioli 1885, Fidenza 2011 ISBN 978-88-6261-198-5.
  • Carlo Gentile: Wehrmacht und Waffen-SS im Partisanenkrieg: Italien 1943–1945. Schöningh, Paderborn 2012, ISBN 978-3-506-76520-8. (Köln, Univ., Diss., 2008.)
  • Dominick Graham, Shelford Bidwell: La battaglia d’Italia 1943–1945. Rizzoli, Mailand 1989 ISBN 88-17-33369-7.
  • Federico Melotti: 13 giorni di sangue. L'Italia settentrionale e il Veneto, 23 aprile-6 maggio 1945. In: Gianluca Fulvetti, Paolo Pezzino (Hrsg.): Zone di guerra, geografie di sangue: L'atlante delle stragi naziste e fasciste in Italia (1943-1945). Il Mulino, Bologna 2016 ISBN 978-88-15-26788-7.
  • Mario Puddu: Guerra in Italia 1943–1945. Tipografia Artistica Nardini, Rom 1965.
  • Gabriele Ronchetti: La linea gotica. I luoghi dell'ultimo fronte di guerra in Italia. Mattioli 1885, Faenza 2018 ISBN 978-88-6261-651-5.
  • Gilbert Alan Shepperd: La campagna d’Italia 1943–1945. Garzanti, Mailand 1970.
Von den Briten errichtete Bailey-Brücke über den Po bei Pontelagoscuro nördlich von Ferrara (28. April 1945)

Einzelnachweise

  1. Luca Valente: Dieci giorni di guerra: 22 aprile-2 maggio 1945: La ritirata tedesca e l'inseguimento degli Alleati in Veneto e Trentino. S. 21
  2. Marco Belogi, Daniele Guglielmi: Spring 1945 on the Italian front: a 25 Day Atlas from the Apennines to the Po River. Primavera 1945 sul fronte italiano: Atlante dei 25 giorni dall’Appennino al fiume Po. S. 54–59
  3. Luca Valente: Dieci giorni di guerra: 22 aprile-2 maggio 1945: La ritirata tedesca e l'inseguimento degli Alleati in Veneto e Trentino. S. 23
  4. Marco Belogi, Daniele Guglielmi: Spring 1945 on the Italian front: a 25 Day Atlas from the Apennines to the Po River. Primavera 1945 sul fronte italiano: Atlante dei 25 giorni dall’Appennino al fiume Po. S. 50–53
  5. a b Marco Belogi, Daniele Guglielmi: Spring 1945 on the Italian front: a 25 Day Atlas from the Apennines to the Po River. Primavera 1945 sul fronte italiano: Atlante dei 25 giorni dall’Appennino al fiume Po. S. 391
  6. Gabriele Ronchetti: La linea gotica. I luoghi dell'ultimo fronte di guerra in Italia. S. 32
  7. Marco Belogi, Daniele Guglielmi: Spring 1945 on the Italian front: a 25 Day Atlas from the Apennines to the Po River. Primavera 1945 sul fronte italiano: Atlante dei 25 giorni dall’Appennino al fiume Po. S. 33–35
  8. Marco Belogi, Daniele Guglielmi: Spring 1945 on the Italian front: a 25 Day Atlas from the Apennines to the Po River. Primavera 1945 sul fronte italiano: Atlante dei 25 giorni dall’Appennino al fiume Po. S. 36–39
  9. Federico Melotti: 13 giorni di sangue. L'Italia settentrionale e il Veneto, 23 aprile-6 maggio 1945. In: Gianluca Fulvetti, Paolo Pezzino (Hrsg.): Zone di guerra, geografie di sangue: L'atlante delle stragi naziste e fasciste in Italia (1943-1945). Il Mulino, Bologna 2016 ISBN 978-88-15-26788-7 S. 282
  10. Federico Melotti: 13 giorni di sangue. L'Italia settentrionale e il Veneto, 23 aprile-6 maggio 1945. S. 284–285

[Kategorie:Italienfeldzug (Zweiter Weltkrieg)]] [Kategorie:Konflikt 1945]]

278. ID

Bis Ende Januar 1944 war die Division auf 5000 Mann angewachsen, aber unzureichend bewaffnet und ausgerüstet. Ab 1. Februar wurde sie mit Küstenschutzaufgaben an der Adria im Raum RiminiRavennaLugoCesena betraut und löste dort die 362 Inf.-Div. ab, die nach der Landung der Alliierten bei Anzio in den Raum Anzio-Nettuno verlegt worden war. Nur das in Ligurien aufgestellte Grenadier-Regiment 992 blieb in Ligurien.[1]

Mitte März wurde die Division der Operationszone Adriatisches Küstenland unterstellt, nach Istrien abtransportiert und mit Küstenschutzaufgaben zwischen Monfalcone und Pola betraut. Zu diesem Zeitpunkt hatte die 278. Inf.-Div. bereits eine Stärke von 10.000 Mann erreicht. Die Angehörigen der Division setzten sich aus 50 % ehemaliger kranker oder verwunderter Ostfrontkämpfer, 25 % im rückwärtigen Dienst Ausgekämmter, 15 % Rekruten der Jahrgänge 1925/26 und 10 % sogenannter Volksdeutscher zusammen.[2]

In Istrien wurde das Füsilier-Bataillon 278 zur Bandenbekämpfung abgestellt und der 188. Gebirgs-Division unterstellt. Am 22. April 1944 fielen acht Angehörige der Division einem Sprengstoffanschlag der Resistenza im Kino von Opicina zum Opfer. Als Repressalie wurden am Tag darauf 51 im Gefängnis von Triest inhaftierte Gefangene, darunter sechs Frauen und mehrere Jugendliche unter 17 Jahren erschossen. Ob an der Repressalie Angehörige der 278. Infanterie-Division beteiligt waren, ist nicht geklärt, kann aber laut des Historikers Carlo Gentile nicht ausgeschlossen worden.[3] Einheiten der Division nahmen laut dem Divisionskommandeur Hoppe jedenfalls an Säuberungsaktionen des Höheren SS- und Polizeiführer (HSSPF) der Operationszone Adriatisches Küstenland Odilo Globocnik teil.[4]

Nach Beginn der Vierten Cassino-Schlacht wurde die 278. Inf.-Div. in aller Eile nach Pescara verlegt. Ab dem 18. Mai 1944 stand die Division südlich von Chieti an der adriatischen Küste zwischen Guardiagrele und Ortona hinter der Gustav-Linie. Nach dem Fall von Rom begann am 8. Juni sich die Division entlang der adriatischen Küste in Richtung Norden abzusetzen. Wegen fehlender Fahrzeuge mussten die Geschütze mittels Ochsengespannen gezogen werden. Am 18. Juni wurde Chieti erreicht und die Division dem LI. Gebirgskorps unterstellt. Die Division erhielt den Auftrag die Hafenstadt Ancona mindestens drei Wochen zu halten, um Zeit für den Ausbau der Gotenstellung zu gewinnen und zur Taktik des hinhaltenden Widerstandes überzugehen.[5]


Geschichtliche Aspekte

Die erste schriftliche Erwähnung des Phänomen Acqua alta wird Paulus Diaconus zugeschrieben. Im dritten Buches seines sechs bändigen Werkes Historia gentis Langobardorum beschreibt er es im Zusammenhang mit der von ihm erwähnten großen Überschwemmung der Etsch vom 17. Oktober 589. Ab dem 15. Jahrhundert finden sich regelmäßige Beschreibungen über das Phänomen. Die erste exakte Angabe über den erreichten Wasserstand stammt von 1848, als ein Acqua alta von 140 cm gemessen wurde. Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann man schließlich mit regelmäßigen Messungen. Seit 1923 wird der Wasserstand konstant an der Punta Salute, südlich der Kirche Santa Maria della Salute am Zusammenfluss des Canal Grande mit dem Kanal der Giudecca im Becken von San Marco gemessen.[6]

Nuvolaugruppe

Die Cinque Torri (Mitte, vorne) mit Ra Gusela und Nuvolau (links) und Averau (rechts)
Die Cinque Torri (Mitte, vorne) mit Ra Gusela und Nuvolau (links) und Averau (rechts)

Die Cinque Torri (Mitte, vorne) mit Ra Gusela und Nuvolau (links) und Averau (rechts)

Höchster Gipfel Monte Averau (2649 m s.l.m.)
Lage Provinz Belluno, Italien
Teil der Dolomiten
Koordinaten 46° 26′ N, 11° 52′ OKoordinaten: 46° 26′ N, 11° 52′ O

Die Nuvolaugruppe (italienisch Gruppo del Nuvolau) ist eine Gebirgsgruppe in den Dolomiten. Sie befindet sich in den italienischen Region Venetien. Höchster Gipfel der Gruppe ist mit 2649 m s.l.m. der Monte Averau.

Eingrenzung

Gliederung

Gipfel

  • Monte Averau

Tourismus

Schutzhütten

  • Rifugio Nuvolau 2574 m s.l.m., CAI, Nuvolau
  • Rifugio Averau 2413 m s.l.m., privat, Averau
  • Rifugio Scoiattoli, 2255 m s.l.m., privat, Cinque Torri
  • Rifugio Cinque Torri 2137 m s.l.m., privat, Cinque Torri
  • Rifugio Col Gallina 2054 m s.l.m., privat, Cinque Torri
  • Rifugio Fedare 2000 m s.l.m., privat, Cinque Torri

Literatur

  • Fabio Cammelli: Guida alpinistica escursionistica del Cadore e Ampezzo: Schiara San Sebastiano Tàmer Mezzodì Prampèr ... : itinerari, vie attrezzate, ascensioni, rifugi. Panorama, Trient 1995.
  • Franco de Battaglia, Luciano Marisaldi: Enciclopedia delle Dolomiti. Zanichelli, Bologna 2000.

Einzelnachweise

  1. Harry Hoppe: Die 278. Infanterie-Division in Italien 1944/45 S. 11
  2. Harry Hoppe: Die 278. Infanterie-Division in Italien 1944/45 S. 12–13
  3. Carlo Gentile:I crimini di guerra tedeschi in Italia 1943–1945 S.
  4. Harry Hoppe: Die 278. Infanterie-Division in Italien 1944/45 S. 14
  5. Harry Hoppe: Die 278. Infanterie-Division in Italien 1944/45 S. 14
  6. Grafici e statistiche. In: comune.venezia.it. Abgerufen am 18. November 2019 (italienisch).
Marmolatagletscher
Ghiacciaio della Marmolada
Oberer Bereich des Hauptgletschers mit der Punta Rocca und Punta Penia (2014)
Oberer Bereich des Hauptgletschers mit der Punta Rocca und Punta Penia (2014)

Oberer Bereich des Hauptgletschers mit der Punta Rocca und Punta Penia (2014)

Lage Trentino, Provinz Belluno, Italien
Gebirge Marmolata, Dolomiten
Typ Hanggletscher
Exposition Nord
Höhenbereich 3300 m – 2700 m
Koordinaten 46° 26′ N, 11° 52′ OKoordinaten: 46° 26′ N, 11° 52′ O
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Robertk9410/Artikelentwurf5 (Trentino-Südtirol)
Robertk9410/Artikelentwurf5 (Trentino-Südtirol)
Entwässerung Avisio, Cordevole, Etsch, Piave

Gletscher und Gewässer

Gletscher

Oberer Bereich des Marmolatahauptgletschers mit der Punta Rocca und Punta Penia (2014)

Die Marmolatagruppe besitzt mit dem Marmolatagletscher den größten Gletscher der Dolomiten. Auch in der Marmolatagruppe hat sich der Gletscherschwund seit Ende der kleinen Eiszeit wesentlich bemerkbar gemacht. Im ältesten von Carlo Porro über die Gletscher Italiens 1925 angelegten Kataster, waren für die Marmolatagruppe vier Gletscher aufgelistet. Dies waren neben dem Marmolatagletscher die Gletscher Vernel, Vernale und Val d’Ombert.[1] Im zwischen 1957 und 1958 angelegten Kataster waren sieben Gletscher gelistet, der Marmolatahauptgletscher mit 330 ha, der westliche Marmolatagletscher mit 57 ha, der untere und obere Vernelgletscher mit jeweils 2 ha, der Vernalegletscher mit 28 ha, der Cima dell’Uomo-Gletscher mit 12 ha und der Ombrettagletscher ohne Größenangabe.[2] Die gestiegene Anzahl zwischen 1925 und 1958 ist auf die Zerstückelung der Gletscher aufgrund des Gletscherschwunds zurückzuführen und ging zugleich mit einer Rücknahme der Gesamtgletscherfläche einher.

Diese Trend setzte sich in der Folge weiter fort und beschleunigte sich sogar noch. Von den oben genannten Gletschern waren Ende des 20. Jahrhunderts der Cima dell’Uomo-Gletscher und der Ombrettagletscher vollständig verschwunden, während die beiden Vernelgletscher soweit abgeschmolzen waren, dass sie offiziell nicht mehr als solche geführt wurden. Durch den Gletscherschwund entstanden zudem aus dem Marmolatagletscher mehrere nicht mehr miteinander verbundene kleinere Gletscher. Zu Beginn der 2000er Jahre verzeichnete der Trentiner Bergsteigerverein SAT noch fünf Gletscher in der Marmolatagruppe. Dies waren der Marmolatahauptgletscher mit 176,2 ha, der westliche Marmolatahauptgletscher mit 8,4 ha, der westliche Marmolatagletscher mit 11,8 ha, das Gletscherfeld im Gipfelbereich der Marmolata mit 12 ha sowie der untere Vernalegletscher mit 3,79 ha.[3]

Flüsse

Die Marmolatagruppe wird auf ihrer Ostseite vom Cordevole und auf der Westseite vom Avisio entwässert. Während Ersterer in den Piave abfließt, mündet Zweiterer in die Etsch. Die Wasserscheide zwischen Etsch und Piave verläuft zwischen dem Fedaiapass im Norden und den San Pellegrinopass im Süden über den Ombrettapass sowie der südlich angrenzenden Ombretta-Ombrettola und Costabella – Cima Uomo-Kämme. Die Bäche Contrin, San Nicolò und San Pellegrino, die die Gruppe über die gleichnamigen Täler entwässern, bilden die Nebenzuflüsse des Avisio. Auf der Ostseite sind der Rio Pettorina und der Torrente Biois aus den gleichnamigen Tälern die wichtigsten aus der Marmolatagruppe kommenden Zuflüsse des Cordevole.

Seen

Der einzige größere See in der Marmolatagruppe ist der bei einem Bergsturz im 18. Jahrhundert entstandene Alleghesee bei Alleghe. Fedaiasee, Lago di Pozze (San Pellegrino), Lago dei Zingari (biois), Lech de Campagnola

Stauseen

Fedaia Stausee, Pezzè Stausee

Tourimus

Wintersport

Literatur

  • Franco de Battaglia, Luciano Marisaldi: Enciclopedia delle Dolomiti. Zanichelli, Bologna 2000.
  • Michele Caldonazzi, Marco Avanzini: Storia geologica del Trentino. Società degli Alpinisti Tridentini, Trient 2011.
  • Hannsjörg Hager, Heinz von Lichem: Marmolada Fassaner Dolomiten. Bergverlag Rudolf Rother, München 1980.
  • Società degli Alpinisti Tridentini – Sezione del CAI – Commissione Sentieri: … per sentieri e luoghi. Sui monti del Trentino. 3 Dolomiti Trentine Orientali. Corno Nero, Cornacci, Monte Agnello, Latemar, Catinaccio, Sassolungo, Sella, Marmolada, Valacia, Monzoni, Bocche, Pale di San Martino, Cimonega, Le Vette. Euroedit, Trento, 2015, ISBN 978-88-941381-0-8.
  • Luca Visentini: Gruppo della Marmolada. Athesia, Bozen 1994 ISBN 88-7014-779-7

Einzelnachweise

  1. Ministero dei Lavori Pubblici – Servizio Idrografico (Hrsg.): Elenco dei Ghiacciai Italiani. Stab. Tip. Orsatti & Zinelli, Parma 1925 S. 53
  2. Consiglio Nazionale delle Ricerche – Comitato Glaciologico Italiano (Hrsg.): Catasto dei Ghiacciai Italiani – Anno geofisico 1957 – 1958. Comitato Glaciologico Italiano, Turin 1959 S. 112
  3. Christian Casarotto: Ghiacciaio della Marmolada: Stato di salute. In: La Rivista. Bimestrale del Club Alpino Italiano luglio – agosto 2007 S. 75–76

Paolo Pezzino (* 7. August 1948 in Pescara) ist ein italienischer Neuzeithistoriker.

Wissenschaftliche Laufbahn

Pezzino studierte an der Fakultät für Geisteswissenschaften und Philosophie der Universität Pisa und erlangte 1970 die Laurea.[1]

Veröffentlichungen (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. [1]


[Kategorie:Neuzeithistoriker]] [Kategorie:Hochschullehrer (Universität Pisa)]] [Kategorie:Italiener]] [Kategorie:Geboren 1948]] [Kategorie:Mann]]

Süditalien

Sizilien

Vom 1. Juli bis 15. August 1943 waren in Sizilien 60 Opfer in 17 Episoden zu verzeichnen darunter neun Fälle mit einem Todesopfer. Landung der Alliierten, Operation Husky am 10. Juli 1943, Abzug der letzten deutschen Truppen am 17. August 1943.

Provinz Ort Datum Opfer Zivilisten Frauen Kinder Streitkraft verantwortlicher Verband oder Einheit
Provinz Syrakus Lentini 1. Juli 1943 2 2 1 Wehrmacht Fallschirm-Panzer-Division 1 Hermann Göring
Provinz Agrigent Canicattì 12. Juli 1943 6 6 Wehrmacht vermutlich 15. Panzergrenadier-Division
Metropolitanstadt Catania Randazzo 1. August 1943 3 3 Wehrmacht Fallschirm-Panzer-Division 1 Hermann Göring
Metropolitanstadt Catania Mascalucia 3. August 1943 3 1 Wehrmacht Fallschirm-Panzer-Division 1 Hermann Göring
Metropolitanstadt Catania Adrano 4. August 1943 11 11 unbekannt
Metropolitanstadt Catania Castiglione di Sicilia 12. August 1943 16 16 Wehrmacht Fallschirm-Panzer-Division 1 Hermann Göring
Metropolitanstadt Messina Messina, Contrada Chiusa Gesso 14. August 1943 6 unbekannt
Metropolitanstadt Messina Forza d’Agrò, Sant’Alessio 14. August 1943 4 4 1 unbekannt

Kalabrien

In Kalabrien kam es zwischen dem 12. August 1943 und dem 9. September 1943 zu vier Vorfällen mit insgesamt 20 Toten, davon drei mit nur jeweils einem Opfer.

Provinz Ort Datum Opfer Zivilisten Frauen Kinder Streitkraft verantwortlicher Verband oder Einheit
Provinz Reggio Calabria Rizziconi 6. – 7. September 1943 17 17 5 4 Wehrmacht Grenadier Regiment 71 (29. Panzer-Grenadier-Division)

Basilikata

In der Basilikata kam es zwischen dem 9. September 1943 und dem 24. September 1943 zu acht Vorfällen mit insgesamt 50 Toten, davon drei mit nur jeweils einem Opfer.

Provinz Ort Datum Opfer Zivilisten Frauen Kinder Streitkraft verantwortlicher Verband oder Einheit
Provinz Potenza Potenza 14. September 1943 3 3 unbekannt
Provinz Potenza Rionero in Vulture 16. September 1943 2 2 1 unbekannt
Provinz Potenza Atella 21. September 1943 2 2 unbekannt
Provinz Matera Matera 21. September 1943 26 26 Wehrmacht Fallschirm-Jäger-Regiment 1 (1. Fallschirmjäger-Division)
Provinz Potenza Rionero in Vulture 24. September 1943 16 16 unbekannt

Apulien

In Apulien kam es zwischen dem 9. September 1943 und dem 20. Oktober 1943 zu 29 Vorfällen mit insgesamt 130 Toten, davon drei mit nur jeweils einem Opfer.

Provinz Ort Datum Opfer Zivilisten Frauen Kinder Streitkraft verantwortlicher Verband oder Einheit
Provinz Bari Bitetto 9. September 1943 3 unbekannt

[2]

Geschichtlicher Abriss

Der Einsatz von Seilbahnen für militärische Aufgaben wurde in der Gemeinsamen Armee erstmals 1885 vom Hauptmann Viktor Tilschkart im Generalstabskorps in Erwägung gezogen.

Gotenstellung war im Zweiten Weltkrieg in Italien der deutsche Name jener befestigten Linie (englisch Gothic Line, italienisch Linea Gotica), die die italienische Halbinsel auf der Höhe von Massa-Carrara und Pesaro abschnitt. Sie erstreckte sich über eine Länge von 320 Kilometern und erreichte eine Tiefe von bis zu 30 Kilometern. Nördlich dieser Linie standen deutsche Truppen, während vom Süden die britischen und US-amerikanischen Truppen mit ihren Verbündeten die Stellungen zu durchbrechen versuchten. Mitte Mai 1944 wurde die Gotenstellung in „Grüne Linie“ umbenannt, offenbar um Assoziationen mit dem Untergang der Goten zu vermeiden.[1]

Enstehungsgeschichte

Die Gotenstellung war eine Defensivstellung, die aus einer Reihe von Befestigungen auf dem Bergkamm des Apennins bestand. Sie war unter Aufsicht von Generalmajor Hans Leyers von deutschen Soldaten, Kriegsgefangenen und dazu herangezogener Zivilbevölkerung nach der Landung der Alliierten auf Sizilien (9. Juli 1943) aufgebaut worden, um den alliierten Vormarsch in die Po-Ebene aufzuhalten.

In Bezug auf Besatzung und Ausrüstung war die Gotenstellung nicht so aufwändig wie die Siegfried-Linie. Die Anlage nutzte die geomorphologischen Gegebenheiten der bergigen Landschaft aus; zur Abriegelung wurden Minenfelder, Drahtzäune, Bunker für Artillerie und Maschinengewehre und Ähnliches verwendet. Die am stärksten befestigten Gebiete waren jene an den Küsten und die Zone um den Futapass.

Im September 1944 wurde die Gotenstellung von den Alliierten mehrfach angegriffen. Obwohl diese an vielen Stellen in die vordersten Linien einbrechen konnten, waren sie jedoch nicht imstande, die Stellung zu durchbrechen. Die schweren Verluste, Schwierigkeiten bei der Zufuhr von Munition und sonstigem Nachschub zur Fortführung der Angriffe sowie auch die nachteilige Wetterlage zwangen die Alliierten zwischen Herbst 1944 und Frühjahr 1945 zum Halt.

Als die Gotenstellung Ende April 1945 endgültig durchbrochen wurde,[2] hatte sie ihren Zweck, den Vormarsch der Alliierten möglichst lange hinzuhalten, erfüllt. Es wird geschätzt, dass die Zahl der Opfer der Kämpfe ungefähr 75.000 Mann auf der Seite der Deutschen (darin sind Gefallene, Verwundete und Vermisste enthalten) und rund 65.000 Mann auf der Seite der Alliierten betrug.

Bis zum Jahr 1889 trugen die Streitkräfte das Prädikat k.k. (kaiserlich-königlich, seit 1867 für eine gemeinsame Institution beider Reichshälften eigentlich irreführend). Auf allerhöchsten Befehl Kaiser Franz Joseph I. vom 17. Oktober 1889 wurde der Name an den vormals ebenfalls mit allerhöchsten Handschreiben vom 14. November 1868 geänderten Titels Franz Josephs I., in abgekürzter Form als Kaiser von Österreich und Apostolischer König von Ungarn oder vereinfacht als Se. k. und k. Apostolische Majestät bezeichnet, angepasst. Die Umbenennung in k.u.k., die weder parlamentarisch diskutiert noch im Reichsgesetzblatt publiziert wurde, betraf nicht nur die Gemeinsame Armee, sondern auch die Kriegsmarine sowie deren Teile, Organe und Anstalten wie beispielsweise das Reichskriegsministerium oder die Technische Militärakademie.[3][4]

Einzelnachweise

  1. Rainer Kipper: Der Germanenmythos im Deutschen Kaiserreich. Formen und Funktionen historischer Selbstthematisierung. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2002, ISBN 3-525-35570-X, S. 149.
  2. Gianluca Falanga: Mussolinis Vorposten in Hitlers Reich. Italiens Politik in Berlin 1933–1945. Christian Links, Berlin 2008, ISBN 978-3-86153-493-8, S. 282.
  3. Edmund Bernatzik: Die österreichischen Verfassungsgesetze: mit Erläuterungen. Zweite, sehr vermehrte Auflage. Manzsche k.u.k. Hof-Verlags- und Universitätsbuchhandlung, Wien 1911 S. 52-54 (PDF)
  4. Johann Christoph Allmayer-Beck: Die Bewaffnete Macht in Staat und Gesellschaft. In: Adam Wandruszka, Peter Urbanitsch (Hrsg.): Die Habsburgermonarchie 1848-1918 Band V Die Bewaffnete Macht S. 83