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Kurt Krenn

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Kurt Krenn (* 28. Juni 1936 in Rannariedl, Oberösterreich) ist ein österreichischer Bischof.

Nach Gymnasium in Schlierbach, Priesterseminar in Linz und Studium in Rom wurde Kurt Krenn am 7. Oktober 1962 in Rom zum Priester geweiht.

Von 1970 bis 1975 war Krenn Professor der Philosophie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Linz.

1975 wurde er als ordentlicher Professor auf den Lehrstuhl für "Systematische Theologie" an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Regensburg berufen.

Am 3. März 1987 wurde Krenn zum Weihbischof der Erzdiözese Wien (für Kunst, Kultur und Wissenschaft) ernannt. Krenn wurde Titularbischof von Aulonia.

Am 11. Juli 1991 erfolgte die Ernennung zum Bischof der Diözese St. Pölten, die Übernahme der Amtsgeschäfte geschah am 15. September desselben Jahres. Aufgrund seiner sehr konservativen Haltung, vor allem aber auch aufgrund seiner von vielen als arrogant empfundenen Äußerungen über andere Personen und Ansichten, gehört Bischof Krenn zu den umstrittensten Personen der katholischen Kirche in Österreich.

Besonders seine kritischen Aussagen zum Islam haben in den letzten Jahren zu einer Polarisierung beigetragen. So meinte er, der Islam sei eine sehr aggressive Religion und habe immer auch etwas mit dem Terrorismus zu tun. Allgemein warnt Krenn vor den Gefahren des Islams und vor einer "Islamisierung" Europas.

Krenn ist Vorsitzender der Finanzkommission der Österreichischen Bischofskonferenz und zuständiger Bischof für den Sport.

Aktuelles

Ein Skandal im Priesterseminar St. Pölten erschüttert derzeit (Juli 2004) die Diözese St. Pölten und damit Kurt Krenn selbst.

Im Seminar wurden bei einer Hausdurchsuchung wegen des Verdachts auf kinderpornografische Fotos die Computer des Seminars beschlagnahmt; außerdem tauchten Fotos auf, die (erwachsene) Mitglieder des Seminars bei homoerotischen Handlungen zeigen. Zwei dieser Bilder zeigen einen Kuss zwischen Teilnehmern des Priesterseminars, Krenn sieht darin lediglich "Bubendummheiten". Medien lassen den falschen Eindruck entstehen, Krenn hätte den Besitz kinderpornografischer Fotos als Bubendummheiten bezeichnet. Später bestätigte sich der Verdacht, dass ein Teilnehmer des Seminars im Besitz kinderpornografischer Fotos war.

Aufgrund der Vorgänge im Priesterseminar wurde der Vorarlberger Bischof Klaus Küng vom Papst zum apostolischen Visitator (eine Art Kontrolleur) für die Diözese St. Pölten ernannt, der einen Bericht über die Lage anfertigen wird - diese Vorgehensweise ist unüblich und wird allgemein als Misstrauensbeweis des Heiligen Stuhls angesehen.