Architektur in Königsberg (1871–1918)




Architektur in Königsberg beschreibt die Architektur in den unterschiedlichen Epochen der über 750-jährigen Geschichte der Stadt Königsberg, seit 1946 Kaliningrad. Das Stadtbild wurde durch ein wichtiges städtebauliches Ensemble am ehemaligen Gesekusplatz bestehend aus drei neogotischen Türme gebildet, die an mittelalterliche Wehrtürme der Deutschordenszeit erinnerten. Turm des Telegraphenamts von Heitmann (links), der Kirchturm der Altstädter Kirche von Schinkel (Mitte) und der Schlossturm von Stüler (rechts). Vom Schlossturm wurden die Choräle Ach bleib mit deiner Gnade (11.00 Uhr) und Nun ruhen alle Wälder (21.00 Uhr) von fünf Bläsern nach den vier Himmelsrichtungen geblasen. Das Turmblasen endete mit den britischen Brandbomben am 30. August 1944.[2][3]Die Sprengung des einsturzgefährdeten Schloßturmes erfolgte 1947, des Turms des Postamtes 1960. 1965 wurden die übrigen Reste des Schlosses gesprengt.
Heute befinden sich an deren Stelle Haus der Kommunikation-Telekom (links), das Hotel Kaliningrad (Mitte) und das Haus der Räte (rechts). Markus Podehl erklärt: „Der Zentrale Platz in Kaliningrad. Das Haus der Verbindungen, das Hotel Kaliningrad und das Haus der Räte bilden auf dem Plateau des ehemaligen Schlossareals oberhalb der Pregelinsel eine ‚Akropolis der Moderne‘“.[4]
Architekturgeschichte
Königsberg geht auf Twangste, eine prußische Burg nördlich der mittleren Pregelinsel, zurück. Twangste, auch Tuwangste, Twangst, Twongst, Twoyngst bezieht sich auf den Königsberger Schlossteich: prußisch „tuwi, tauwan”: nahe und „tuwangste”: Teich.[5] Dazu gehörte das Fischerdorf Lipnick mit einem Ankerplatz und die Dörfer Tragheim und Sackheim. Die Burg war neben dem Handelsplatz Truso Ausgangspunkt mehrerer Bernsteinrouten. 1255 errichtete der Deutsche Orden an der Pregel eine Burg namens Conigsberg zu Ehren des Böhmenkönigs Ottokar II. Přemysl. Daran schlossen Stadtgründungen an: Unterhalb des Burghügels, am Pregelufer, wurde 1286 die Altstadt gegründet, östlich davon 1291 der Löbenicht, 1327 auf der Pregelinsel der Kneiphof.[6] 1330 begann der Bau des Königsberger Doms.
Nach dem Krakauer Frieden erfolgte der Schlossausbau im Stil der Renaissance. Königsberg war nach 1525 Hauptstadt des Herzogtum Preußen. Staatsgründer war Herzog Albrecht von Preußen, der 1543 Hans Wagner aus Augsburg zum Hoftischler ernannte, der den Fliesensaal nach „italienisch-süddeutschen Vorbildern“[7] mit Holzdecken ausstattete. Der steinerne Kamin im Schreibstübchen Herzog Albrechts kam aus der Werkstatt des flämischen Bildhauers Cornelis Floris. Auch das Bildnis von Albrecht und seiner Frau Dorothea im Königsberger Dom wurde von Floris geschaffen. Die Wandtäfelungen des Schreibstübchens waren im „Stil der niederländisch beeinflußten, deutschen Frührenaissance“.[8] Die Königsberger Schlosskirche der Renaissance war ein „großer Kirchenneubau. Vor allem aus diesem letzten Grund kann die Königsberger Schloßkirche tatsächlich - wie Grashoff behauptet - als der erste protestantische Kirchenneubau bezeichnet werden!“[9] Das Königsberger Schloss der Renaissance war auch Vorbild für das Schloss Weikersheim in Württemberg: „Erstmals hatte damit das Königsberger Schloß Einfluß auf die süddeutsche Kunst“.[10]1549 betrug der Anteil der Schiffe aus den Niederlanden im Königsberger Hafen etwa 25% aller Schiffe, von 1581 bis 1602 stieg der Anteil der Niederländer im Königsberger Hafen auf 60% bis 75 %. Königsberg exportierte Getreide, Holz, Asche, Teer, Leder, Felle, Lein, Talg, Wachs und Bernstein.[11]
Die Barockzeit war ein Epoche großer wirtschaftlicher Blüte und gleichzeitig auch politischer Bedeutung. Königsberg war vom Dreißigjährigen Krieg verschont gelieben, sein Handel blühte in den Nachkriegsjahren sehr schnell auf und Königsberg wurde preußische Residenzstadt.[12]
Am 18. Januar 1701 krönte sich Kurfürst Friedrich III. in der Königsberger Schlosskirche als Friedrich I. zum König, womit das frühere Herzogtum Preußen zum Königreich erhoben wurde und Königsberg Hauptstadt des Königreichs Preußen wurde.
„Um Königsbergs Bedeutung als Krönungsstadt herauszustellen“[13] wurde Joachim Ludwig Schultheiß von Unfriedt als Nachfolger Memhardts einberufen, um der Stadt ein „barockes Erscheinungsbild“[14] zu geben. Fast alle Häuser wurden erneuert oder umgebaut. Die Giebel der Bürgerhäuser, vom prunkvoll dekorierten einer Dreifenster-Fassade bis hin zum einfachen, lediglich geschweiften Giebel der einfachen Häuser, sie alle folgten wie die Schaufassade des Königsberger Kneiphöfischen Rathauses typischen barocken Vorstellungen. [15]
Von 1705 bis 1713 leitete Unfriedt den Umbau eines Seitenflügels des Königsberger Schlosses. König Friedrich Wilhelm I. berief Unfriedt am 18. November 1721 als Nachfolger John von Collas zum Oberlandbaudirektor im Königreich Preußen. Zudem war Unfriedt in der 1723 gegründeten Kriegs- und Domänenkammer oberster Baubeamter und Kammerrat. 1724 kamen die drei Städte Altstadt, Kneiphof und Löbenicht zur preußischen Krönungsstadt. Um 1800 zählte Königsberg mit etwa 60.000 Einwohnern zu den größten deutschen Städten (Köln und Frankfurt/Main zählten jeweils etwa 50.000 Einwohner).
Im Frieden von Tilsit von 1807 wurde die Fläche Preußens und die Zahl der Bewohner um mehr als 50% reduziert: die Fläche reduzierte sich von 323.408 km² auf 158.867 km², die Einwohnerschaft reduzierte sich von 9,75 Mio. Einwohnern auf etwa 4,5 Mio. Einwohner. Die Zeit des Klassizismus und des Spätklassizismus begann zusammen mit der langsamen wirtschaftlichen Erholung nach den Napoleonische Kriegen und reichte bis zum Biedermeier. Die Architektur war von „Sparsamkeit und Nüchternheit“[16] geprägt. Preußen hatte danach eine Kriegskontribution von über 32 Mio. Preußische Reichstaler zu bezahlen. Zum Vergleich betrugen im Friedensjahr 1805 Staatsausgaben Preußens fast 27 Mio. Reichstaler. Der angesparte Staatsschatz zählte bis dahin fast 3 Mio. Reichstaler.[17] Dadurch verarmte die Provinz. Man besann sich auf ideelle Werte und auf dem Gebiet der Baukunst suchte man diese in der Antike: so die Anwendung antiker Säulenordnungen, der Antike entlehnter Gesimse und Zierformen. Am 18. Oktober 1861 wurde Wilhelm I. in der Schlosskirche gekrönt.
Nach dem Sieg Deutschlands im Deutsch-Französischen Krieg und den darauf einsetzenden kontinuierlichen französischen Reparationszahlungen erfolgte ein Wirtschaftsaufschwung und ein Bau-Boom in Deutschland im Stil des Historismus. Nach der Reichsgründung wurde der Stil der italienischen Renaissance als nationaler Stil propagiert. Bei der italienischen Neorenaissance orientierte man sich an der Architektur der Renaissance. Dabei wurden die wesentlichen Gestaltungselemente der römischen Antike übernommen.
In der Zwischenkriegszeit [18] war Königsberg keineswegs isoliert von den aktuellen Entwicklungen in der Architektur. Das zeigte der Leiter der technischen Abteilung des Messeamtes Hanns Hopp. Hopp baute den Handelshof (heute Rathaus), das Haus der Technik und die Haupthalle der Ostmesse. Nach dem Bau der Ostmesse 1926 waren staatliche Aufträge ausgeblieben. Ab Mitte der 1920er Jahre trat er als Vertreter der funktionalistischen Moderne in Ostpreußen auf. Im Rahmen der Inflation und städtischen Finanzpolitik unter Hans Lohmeyer konnten zahlreiche Grundstücke sehr günstig aufgekauft werden. Während der Inflation in Königsberg konnten viele städtische und staatliche Projekte gebaut oder weitergebaut: Hafen, Flughafen, Handelshof, Speicher, Ostmesse. Die Stadt kaufte über 1.300 Hektar Land, dadurch erhöhte sich der Grundbesitz der Stadt Königsbergs von 1.742 auf 3.122 Hektar. Nach der Inflation hatte sie fast 70% des gesamten Stadtgebiets, davon 2.885 unbebautes Gelände. Königsberg gehörte dadurch bereits zu beginn der 1920er daher zum größten Teil der Kommune.[19]
Im 3. Reich war Königsberg Gauhauptstadt, und es entstanden am Stadtrand neue Wohnsiedlungen aus kleinen Einfamilienhäusern: Kummerau und Quednau im Norden, Charlottenburg und Westend beiderseits der General-Litzmann-Straße, in Friedrichswalde, Rathshof und Juditten im Westen, Rosenau und Speichersdorf im Süden Königsbergs. Im April 1939 wurde das Stadtgebiet noch einmal durch Eingemeindungen vergrößert um insgesamt um 7.416 Hektar mit 13.190 Einwohnern. Damit hatte der Stadtkreis Königsberg eine Fläche von 19.281 Hektar. [20][21]
Das Otto-Braun-Haus der SPD wurde zum "Braunen Haus". [22] Der Architekt Kurt Frick richtete eine Beschwerde an Göbbels über seinen Kollegen Hanns Hopp, der im Auftrage Lohmeyers Gebäude errichtete. Frick wurde daraufhin der bevorzugte Architekt der Nationalsozialisten Königsbergs.[23]
Zwischen 1945 und 1970 gab es verschiedene Wiederaufbauversuche des alten Stadtzentrums in Königsberg bzw. Kaliningrad.[24] Mitte der 1950er Jahre entwickelte sich eine Sympathie für die historischen Denkmäler, darunter das Königsberger Schloß in Kaliningrad. Der dabei entstandene Konflikt um die Ruine des Königsberger Schlosses wurde 1965 durch Leonid Breschnew beendet, als dieser die unverzügliche Sprengung desselben anordnete. Kaliningrad erfuhr nach dem Erlaß des Ministerrates der UdSSR vom 6. November 1968 einen „städtebaulichen Entwicklungsschub“.[25]
Gotik
Königsberger Dom


Der Baubeginn des christlichen Sakralbaus war vermutlich 1327. [27] Für dieses Jahr sind zwei Quellen gegeben. So überwies am 8. April 1327 Bischof Johann der Dombauhütte die Summe von 300 Mark. Am 10. Oktober 1327 verlieh das Domkapitel Land, die Pacht war dem Dombau gewidmet. An das dreischiffig angelegte Langhaus schloss sich der Unterbau einer geplanten Doppelturmfassade im Westen an. Der gesamte Baublock hat eine Länge von 53,6 m und eine Breite von 29,2 m.[28]
Geplant war der Königsberger Dom mit einer monumentalen Doppelturmfassade nach dem Vorbild Kulm oder Kulmsee: „Beide genannten Kirchen besaßen eine Doppelturmfassade, die ansonsten im Ordensland nur sehr selten anzutreffen sind“.[29] Nach dem Vorbild des Königberger Doms wurden die samländischen Landkirchen Kumehnen und Arnau, sowie die Pfarrkirche in Fischhausen erbaut. Nach der Rekonstruktion von Walter Seydel[30]war das gesamte Chorinnere mit 168 der Szenen, die dem Zyklus des Heilsspiegels entstammten, ausgemalt. Sie wurden in zwei Reihen übereinander umlaufend an den Innenwänden angebracht. . Bei den Wandmalereien des Langhauses dominierten Darstellung von Wappen, Helmen und Rittern. Die verloren gegangenen Wandmalereien wurden zweimal dokumentiert. 1901/1907 hatte der Maler Olbers aus Hannover farbige Kopien angefertigt. 1943/1944 wurden Farbdias der Wandmalereien hergestellt, die im Zentralinstitut für Kunstgeschichte München zugänglich sind.[31]
Krakauer Frieden und Renaissance
Schloss
- Albrechtstor


Nach dem Krakauer Frieden erfolgte der Schloßausbau im Stil der Renaissance unter Herzog Albrecht (1530-1568). Herzog Albrecht ging nach Nürnberg und suchte einen „Baumeister des neuen Stils der Renaissance“[34] 1530 kam der Nürnberger Friedrich Nußdörfer nach Königsberg. Nußdörfer errichtete 1532 das Albrechtstor, ein Torhaus über der nordöstlichen Burgeinfahrt. Im Hauptgeschoß entstand das Zimmer des Herzogs Albrecht, das nach außen durch zwei schräggestellte Erker gekennzeichnet wurde. „Das Torhaus mit seinen einfachen Renaissanceformen war das erste Bauwerk in diesem Stil in Preußen“.[35] Im Winter 1624/1625 stürzte die Holzdecke des Gemachs im Albrechtstor ein, worauf eine neue Decke eingezogen wurde. Bei dieser Gelegenheit wurde der ganze Raum umgestaltet.[36]
- Frauenzimmer
Bei dem alten Ostflügel setzte Herzog Albrecht seinen Schloßumbau fort.[37] Da Herzog Albrecht die dänische Prinzessin Dorothea (1504–1547), Tochter von König Friedrich I. von Dänemark geheiratet hatte, wurden nun die sog. Frauenzimmer benötigt. Der neue Hofbaumeister Cristoff Römer baute den Ostlügel aus. Dieser erhielt nun ein drittes Geschoss mit hohem Walm bzw. Satteldach. Renaissancegiebel und ein hofseitiger Eckerker wurde außen als Zeichen des Gemachs der Herzogin angebracht.
- Moskowiter Gemach
Herzog Albrecht ernannte 1543 Hans Wagner aus Augsburg zum Hoftischler, der die Innenräume nach „italienisch-süddeutschen Vorbildern“[38] mit Holzdecken ausstattete. Von diesen Decken hat sich der Fliesensaal bis 1944 erhalten. Im Nordflügel des Königsberger Schlosses wurde ab 1544 nach einem Entwurf Wagners das sogenannte „Moskowiter Gemach“[39] geschaffen. Ein Festraum mit einer reichen Holztäfelung. Friedrich Lahrs zeichnete eine Rekonstruktion des Moskowitergemachs.[40] Der Kamin spielt eine besondere Rolle. Eine Zeichnung aus dem Jahre 1842 von Kreutzberger des Königl. Kupferstich-Kabinett z. Königsberg wird bei Adolf Boettichers: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Ostpreußen gezeigt und beschrieben:
„Im Moskowitzer Saal steht ein Kamin in den Formen der Spätrenaissance, das Gesims auf zwei Atlanten ruhend, die Ornamentik durchweg kräftig, aber nicht fein.[41]“
Die Hängedecke in Schloss Weikersheim, Holzrahmen mit eingesetzten Leinwandgemälden, zeigt wie die ursprüngliche Decke des Moskowitersaales, die 1887 entfernt wurde, ausgesehen hat.[42]
- Schreibstübchen Herzog Albrechts

Im Zwischenbau zwischen Albrechtstor und Nordflügel entstand das sogenannte Schreibstübchen Herzog Albrechts, das von einem nicht bekannten Tischler mit Wandtäfelungen im „Stil der niederländisch beeinflußten, deutschen Frührenaissance“[43] ausgestattet wurde. Der steinerne Kamin im Schreibstübchen Herzog Albrechts kam aus der Werkstatt des flämischen Bildhauers Cornelis Floris. Floris schuf auch das Denkmal Herzogs Albrechts im Chor des Domes, 1570 und das seiner Frau Dorothea.
Die Giebel von Korn- und Badehaus wurden mit Stufengiebel mit halbrunden Aufsätzen ausgestattet; ein Giebelmotiv, das zu den in „ganz Mitteleuropa auftretenden Renaissanceformen des 16. Jahrhunderts“[44] zählte. Laut Wagner sind vergleichbare Renaissancebauten das Celler Schloss, das Detmolder Schloss oder das Melanchthonhaus in Wittenberg. Das Schloss wurde verputzt und mit Sgraffitodekoration in Rollwerkformen geschmückt. Laut Wagner sind vergleichbare Sgraffitodekorationen der Innenhof des Dresdner Schlosses oder beim Schlossplatzflügel in Berlin. Die Portale umfassten teils aufwändige Steinmetzarbeiten. Herzog Albert schuf auch die Silberbibliothek und war auch der Gründer, der nach ihm benannten Albertina.[45][46]
- Kirche

Nach dem Tod des Herzogs Albrecht, entstand unter Herzog Georg Friedrich [47] ein neuer Westflügel. Die Entwürfe lieferte der 1578/79 aus Stuttgart nach Königsberg kommende Baumeister Blasius Berwart, der unter Aberlin Tretsch am Alten Schloss in Stuttgart mitgearbeitet hatte. Bis 1586 arbeitete er am Königsberger Schloss. Ähnlich dem Stuttgarter Schloß wurden an den äußeren Ecken mächtige Rundtürme gebaut. Die Strebepfeiler an der Schloßkirche zollten nach außen zeigen, dass es sich hier um einen Sakralbau handelte. Die Schlosskirche wurde nach dem Vorbild der 1585 geweihten Stettiner Schloßkirche erbaut. Die Schloßkirche erhielt eine Reihe großer Zerchhäuser mit Renaissancegiebeln, die im Stil der durch den Niederländer Hans Vredeman de Vries in Antwerpen beeinflußten deutschen Renaissance geschaffen wurden.[48] Auch der Königsberger Westflügel schmückten solche Zwerchhäuser. Baumeister Blasius Berwart verarbeitete dabei die Erfahrungen von Zacharias Werner, dem Baumeister der Stettiner Kiche. Im Herbst 1586 war der Rohbau der Schlosskirche fertiggestellt.[49] Es folgte nun der Innenausbau des Sakralbaus. Bewart war inzwischen nach Franken abberufen worden und Hans Wißmar aus Frankfurt/Main sollte die Arbeit fortsetzen. Der Stukkateur Hans Windrauch schuf ab 1586 die Stuckdecken. Windrauch hatte zuvor auf dem 1560 erbauten Schloss Frederiksborg für den König Frederik II. von Dänemark und in Schloss Kronborg „einem der bedeutendsten Renaissanceschlösser Nordeuropas“[50] gearbeitet. Windrauch stuckierte den Kirchenraum. Holzemporen umgaben den Sakralraum und trugen die weitgespannte Holzdecke; Altar, Kanzel und Orgen wurden in einer Verikalen übereinander an der östlichen Längswand, vor dem Sakristei-Risalit angebracht. Es gibt zwar einige frühere Kappellenbauten, doch waren diese nur Umbauten in bestehenden Schlössern oder kleinere Kirchenräume in neuen Schlossflügeln, wie die Dresdner Schlosskapelle und Augustusburger Schlosskirche. In „Königberg handelte es sich hingegen um einen großen Kirchenneubau, der auch nach außen deutlich als solcher erkennbar war.“[51] Es war ein Neubau, der eine wichtige Rolle in der Architekturgeschichte spielte: Es war ein „großer Kirchenneubau. Vor allem aus diesem letzten Grund kann die Königsberger Schloßkirche tatsächlich - wie Grashoff behauptet - als der erste protestantische Kirchenneubau bezeichnet werden!“[52] 1593 war die Konstruktion der Kirchendecke schadhaft. Das Holz der Schlosskirche war nass verbaut worden und hatte zu arbeiten begonnen. Daher musste Hans Wismar die hölzerne weitgespannte Kirchendecke durch massive Steinpfeiler und Steingewölbe ersetzen.[53] Es entstanden neue Sterngewölbe, an deren Kreuzpunkte kleine Renaissanceverzierungen im Stil Cornelius Floris' waren und deren Zwickel der Hofmaler Daniel Rose mit figürlichen, biblischen Darstellungen und anderen Ornamenten ausmalte.[54]
- Hirschsaal 1586-1589

Von Windrauchs Arbeiten aus den Jahren 1586 bis 1589 hatten sich die Stuckaturen im Hirschsaal bis 1944 erhalten. Die Decke im Hirschsaal teilten zwei flachgebogene Unterzüge, auf denen plastisch modellierte Hirsche mit echten Geweihen und zahlreiche andere Tiere als Halb- und Dreiviertelrelief hervortraten. Die Anregungen für den Königsberger Hirschsaal stammten aus Dänemark, wo Windrauch zuvor gearbeitet hatte und stuckierte Hirsche mit echten Geweihen im Rosensaal von Schloss Frederiksborg zu sehen sind. Ein Geselle Windrauchs, Gerhard Schmidt schuf nach dem Vorbild des Königsberger Hirschsaals einen selben für das Schloss Weikersheim in Württemberg: „Erstmals hatte damit das Königsberger Schloß Einfluß auf die süddeutsche Kunst“.[55]
Dreißigjähriger Krieg und Barock
Die Barockzeit war ein Epoche großer wirtschaftlicher Blüte und gleichzeitig auch politischer Bedeutung. Königsberg war vom Dreißigjährigen Krieg verschont belieben, sein Handel blühte in den Nachkriegsjahren sehr schnell auf und Königsberg wurde preußische Residenzstadt.[56]
Am 18. Januar 1701 krönte sich Kurfürst Friedrich III. in der Königsberger Schlosskirche als Friedrich I. zum König, womit das frühere Herzogtum Preußen zum Königreich erhoben wurde und Königsberg Hauptstadt des Königreichs Preußen wurde.
„Um Königsbergs Bedeutung als Krönungsstadt herauszustellen“[57] wurde Joachim Ludwig Schultheiß von Unfriedt als Nachfolger Memhardts einberufen, um der Stadt ein „barockes Erscheinungsbild“[58] zu geben. Nahezu alle Häuser wurden erneuert oder umgebaut. Die Giebel der Bürgerhäuser, vom prunkvoll dekorierten einer Dreifenster-Fassade bis hin zum einfachen, lediglich geschweiften Giebel der einfachen Häuser, sie alle folgten wie die Schaufassade des Rathauses typischen barocken Vorstellungen. [59]
Von 1705 bis 1713 leitete Unfriedt den Umbau eines Seitenflügels des Königsberger Schlosses. König Friedrich Wilhelm I. berief Unfriedt am 18. November 1721 als Nachfolger John von Collas zum Oberlandbaudirektor im Königreich Preußen. Zudem war Unfriedt in der 1723 gegründeten Kriegs- und Domänenkammer oberster Baubeamter und Kammerrat (Tapiau, Ragnit, Gumbinnen, Darkehmen, Stallupönen, Schirwindt und Bialla, Französisch-reformierte Kirche, Schloss Schlobitten, Kirche in Kaukehmen).
1724 kamen die drei Städte Altstadt, Kneiphof und Löbenicht zur preußischen Krönungsstadt.
1753 erteilte Friedrich der Große die Erlaubnis, die Alte Synagoge am Schnürlingsdamm zu erbauen. Im Zuge der Ersten Teilung Polens im Jahre 1772 wurde das Königreich um Westpreußen ergänzt, wodurch sich der preußische König Friedrich II. nun „König von Preußen“ nennen konnte, statt wie vorher nur „König in Preußen“. Friedrich II. hatte 1772 angeordnet, dass das Ermland unter die Verwaltung der Königsberger Kriegs- und Domänenkammer kommen sollte. Das Gebiet Ermland wurde am 31. Januar 1773 in einem Verwaltungsakt Ostpreußen.
Von 1795 bis 1807 wurde Neuostpreußen Provinz des Königreichs Preußen, dabei erhöhte sich der Anteil der jüdischen Bevölkerung in Preußen um 80%.[60]
Um 1800 zählte Königsberg mit etwa 60.000 Einwohnern zu den größten deutschen Städten (Köln und Frankfurt/Main zählten jeweils etwa 50.000 Einwohner).
Schloß
Joachim Friedrich ließ nicht nur sein Berlin-Cöllner Schloss erweitern sondern aus das Königsberger Schloss ausbauen.[61] Unter seiner Zeit entstand der große Schlossbrunnen mit Figuren von Jacob Oettinger. Für den Einzug des kurfürstlichen Hofes im Jahre 1638 schuf der von Georg Wilhelm im Jahre 1628 zum Hofmaler ernannte Mathias Czwiczek einige Werke. Friedrich Wilhelm erteilte 1647 den Befehl an den Baumeister Burck das Schloss Königsberg restaurieren zu lassen.[62] Seit 1647 ist auch der Maler Gabriel Witzel nachweisebar, der mit niederländisch geprägten Ölgemalde, Landschaften und mythologischen Darstellungen das Königsberger Schloss ausstattet, darunter den Fliesensaal. Er kam 1655 mit seiner Gemahlin nach Königsberg.[63] Die Arbeiten unter Friedrich Wilhelm zeigten, dass er dem Schloss „nicht nur eine der frühesten Ausstattungen im Stil des niederländischen Barock in Brandenburg-Preußen gab […] sondern auch noch in seinen letzten Regierungsjahren an seine östliche Residenz dachte“.[64]
Unter Kurfürst Friedrich III. arbeitete seit 1692 die Hofbaumeister Johann Arnold Nering , Johann Melckstock, Johann Christoph Memhardt am Schloss. Friedrichs III. empfing 1697 in seinem frisch restaurierten Königsberger Schloss die große russische Gesandtschaft, die mit dem Zaren Peter I. erstmals nach Europa reist.
Nachdem Kaiser Leopold I. dem Kurfürsten Friedrich III die Königskrone für sein Herzogtum Preußen gewährte, brach dieser im Dezember 1700 nach Königsberg auf. [65]Die Krönung sollte in der Schloßkirche stattfinden. Der Baumeister Johann Friedrich Eosander schmückte dafür die Krönungskirche mit rotem Tuch, Samt und Goldstoffen. Nach der Krönung war die Kirche der erste Bereich des Schlosses, der im Stil des Barock umgebaut wurde. Unfriedt baute 1705 zwei neue Emporen, die königliche Loge und einen neuen Kanzelaltar ein. [66]
Ein erster Entwurf des Architekten Jean Baptiste Broebes von 1700/1701 sah vor alle Flügel des Schlosses zu ersetzen. Es sollten an deren Stelle Barockfassaden entstehen und weite Teile des alten Deutschordensschlosses abgebrochen werden. 1704 legte auch Joachim Ludwig Schultheiß von Unfriedt Entwürfe für einen Umbau des Schlosses vor. Der Tod von Friedrich I. und der neue König Friedrich Wilhelm I. beendete jedoch den barocken Neubau. So blieb nur der unvollendet gebliebene Unfriedtbau des Königsberger Schlosses.[67][68]
-
Fliesensaal mit Gemälden von Gabriel Witzel .
-
Fliesensaal mit Gemälden von Gabriel Witzel .
-
Johannes Heydeck: Ankunft der Gesandten vor dem Unfriedtbau des Königsberger Schlosses anlässlich der Krönung von Wilhelm I. (Bleistiftzeichnung von 1861)
Rathaus und Junkerhof




Das Kneiphöfische Rathaus wurde von Schlüter nach dem Vorbild der Villa Kamecke erbaut. Es war ein Gebäude mit „barocken Formen niederländischer Prägung“.[69] Ein erstes Rathaus wurde bald nach der Gründung der Stadt am ehemaligen Markt angelgt. 1374 wird es erstmals erwähnt und bestand ursprünglich aus drei Giebelhäusern, denen man 1695 eine „Fassade war eine vorgesetzten Schauwand“.[70] Es war eine „typische Schaufassade der Barockzeit“.[71] Das Portal bestand aus zwei toskanischen Säulen, darüber Gebälk mit dorischen Triglyphen. Aufwändig dekorierte Treppen führten in eine mit Fliesen ausgelegte Halle, von der aus man unmittelbar den Sitzungssaal des Magistrats betrat. Der große Saal hatte eine reiche „barocke Stuckdecke“[72] mit kräftigen Skulpturen aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts. Aus den emporgerichteten Kragsteinen in den Ecken der gewaltigen Hohlkehle, welche die flache Decke mit der geraden Wand vermittelte, erschienen geflügelte Halbfiguren aus Stuck hervor als Träger des Bildes in der Mitte.
In der Hohlkehle befanden sich an jeder Seite zwei einander zugekehrte sitzende Figuren, die drei theologischen Tugenden - Glaube, Liebe und Hoffnung - und die vier Kardinaltugenden - Kraft, Klugheit, Mäßigkeit und Gerechtigkeit. Zwischen ihnen ein Genius. In den Ecken die vier Jahreszeiten.
Die Stuckarbeiten wurden von Andreas Schlüter erstellt, der von Kurfürst Friedrich III. (ab 1701: König Friedrich I. in Preußen) zum Hofbildhauer ernannt worden war und bedeutende Stuckarbeiten im Rittersaal des Berliner Stadtschlosses schuf.
Im Magistratszimmer war das Jüngste Gericht 1501 gemalt. Die Gerechtigkeit; Das Bild des Heilands, Joachim II., Johann Georgs, des Brandenburgischen Kurfürsten, der Herzoginnen.[73][74]
Der Junkerhof lag im Westflügel des Rathauses. Das Gebäude war der Versammlungsort der Kaufleute, den Rechtsprechungen, Heiraten, Gastmählern und feierlichen Trinkgelagen im Winter für die Ratsherren. Die aus Stuck hergestellten Figuren in der Hohlkehle stellten die vier Jahreszeiten und die vier Elemente dar. Zwischen ihnen waren allegorische Gemälde, die später durch Stuckornamente ersetzt wurden. Darauf folgten in Stuck Genien, Ranken und in den Ecken Muscheln. In der Mitte war ein allegorisches Gemälde, welches durch ein von Prof. Dr. Heydrich 1889 gemaltes Ölbilde ersetzt wurde, das die Künste und Lustbarkeiten darstellte. [75][76][77]
Bildhauerarbeiten von Schlüter

Das König-Friedrich-I.-Denkmal stand auf dem Schlossplatz an der südwestlichen Ecke des Schlosses in Königsberg und wurde von Andreas Schlüter 1697 erstellt, der von Kurfürst Friedrich III. (ab 1701: König Friedrich I. in Preußen) zum Hofbildhauer ernannt worden war und bedeutende Stuckarbeiten im Rittersaal des Berliner Stadtschlosses schuf.
Im Königsberger Dom befanden sich verschiedene Skulpturen Schlüters. So wurden nach Schlüters Modell 1697 von Jacobi verschiedene Statuen gegossen.[78]
Das 1701 von Schlüter entworfene Bernsteinzimmer wurde in Königsberg und Danzig erarbeitet.[79]
Propsteikirche
1765–76 wurde die Propsteikirche (Königsberg) vom Baudirektor Johann Samuel Lilienthal im Stil des Barock erbaut, hier fand die Totenfeier für Königin Luise statt. Der Westgiebel zeigte vier lebensgroße Evangelisten. Der Hochaltar wurde von Andreas Schmidt und Rösel im Jahre 1772 geschaffen. Die Orgel erschuf Christoph Braveleit von 1790. Die schmiedeeiserne Kanzel und die Sakristeitür von Powelski von 1777.
Jugendheim
Frhr. von der Gröbensches Stipendienhaus an der Fleischbänkenstr. 35 in Königsberg. Besonders aufwändig das Portal mit Säulen, Gebälk, viel Bauschmuck darunter Putten und Hermen.Hochgestreckte Bogenfenster mit Segmentbogen abschluss im Erdgeschoss und Obergeschoss. Inzwischen wurden die großen Bogenfenster zugemauert und sehr viel kleinere Fenster eingebaut.
Friderizianisches Rokoko
Beispiele für das Rokoko in Königsberg waren: Die katholische Kirche, erbaut 1765 bis 1776 nach Entwürfen von Lilienthal, das Kalneinsche Stift in der Landhofmeisterstraße und die Kaplanei. Besonders in den kunstgewerblichen Arbeiten wurde im Friderizianischen Rokoko gearbeitet. In den Türen der katholischen Pfarrkirche und in einer Grabkammer der Altroßgärter Kirche (1784).[80]
Portal des Löbenichtschen Hospitals
1349 wurde das Löbenichtsche Nonnenkloster[81] vom Hochmeister des Deutschen Ordens Heinrich Dusemer gegründet und 1350 die dazugehörige Kirche geweiht. 1531 ließ Herzog Albrecht das Kloster in ein Hospital umwandeln. 1764 brannte das Bauwerk ab und entstand 1771 mit Hilfe von Friedrich II. . Eine Inschrift beschreibt dies:
„refugium hoc paupertatis et indigentiae monumentum pietatis Alberti March. Brandenb. Flammis ao MDCCLXIV penitus dirutum e cineribus clementia et liberalitate Friderici Magni in integrum restitutum est [82]“
Bemerkenswert das Portal im Stil des Friderizianischen Rokoko. Nachdem das Hospital 1903 wegen Baufälligkeit abgebrochen werden musste, wurde das alte Rokoko-Portal in der Heidemannstraße neu errichtet. Die Bauzeit des Portals stammt von 1771 und wurde nach dem Brand von 1764 neu errichtet:
„Baubeschreibung des Portals: Es besteht aus zwei Pfeilern mit schweren Voluten als Abschluss. Diese Pfeiler tragen einen sehr flachen Bogen, mit einer Kartusche darüber, die mit Rokokoformen geschmückt ist. Diese Teile sind, wenn auch in sanierungsbedürftigem Zustand erhalten. Verloren gegangen ist der Abschluss des Tores: Auf der Kartusche ruhte eine große, steinerne Kugel, auf der ein Preußischer Adler balancierte. Dass dieses Tor aus der Abrissmasse geborgen und an anderer Stelle wieder verwendet wurde, lobte schon 1924 G. Karl [83] […] heute erhält dieses bescheidene Tor seinen besonderen Wert dadurch, dass es von dem Reichtum an Rokokoformen, die die Stadt an Fassaden und in Innenräumen besaß, den einzig erhaltenen Rest darstellt [84]“
Neben dem Löbenichtschen Hospital befand sich das Löbenichtsche Realgymnasium. Das Realgymnasium geht auf die gleichnamige Stadtpfarrschule aus dem Jahre 1441 zurück. Das Innere der Löbenichtschen Kirche, zeigte eine aufwändige Innenausstattung im Stil des Rokoko, darunter die Kanzel und Altar vom Tischlermeister Friedrich Suhse, vergoldet 1794 durch den Maler Jakkusch. [85]
Die Sackheimer Kirche (1769-1771 ) wurde im Rokokostil nach Entwürfen von Oberbaudirektor Karl Ludwig Bergius , Rokokoaltar und Kanzel und ein die Taufschale haltender Jüngling aus Sandstein von Threyne.[86]
Scharfrichterei
Die Haustür und Austrittsgeländer an der Bülowstraße 32 waren im Stil des Rokoko gestaltet.[87]
Napoleonische Kriege und Klassizismus / Spätklassizismus
Die Zeit des Klassizismus und des Spätklassizismus begann zusammen mit der langsamen wirtschaftlichen Erholung nach den Napoleonische Kriegen und reichte bis zum Biedermeier. Die Architektur war von „Sparsamkeit und Nüchternheit“[88] geprägt. Man besann sich auf ideelle Werte und auf dem Gebiet der Baukunst suchte man diese in der Antike: so die Anwendung antiker Säulenordnungen, der Antike entlehnter Gesimse und Zierformen.
Der Übergang zum Klassizismus vollzog sich laut Walther Franz „vom Muschelwerk des Rokoko weg zur Einfachheit der Klassik hin“[89] Gebaut wurde im Zopfstil: Beispiele waren das Zschocksche Stift, Schindelmeißersche Palais gegenüber dem Dom, das Dumckesche Haus auf dem Roßgarten. Der Haberberger Kirchturm „erinnert nicht zufällig“[90] an die Potsdamer Garnisonskirche.
Bildhauerarbeiten von Kiß
Das Reiterstandbild König Friedrich Wilhelms III. wurde 1844, von August Kiß geschaffen und orientiert sich an Vorbildern der Antike, so an der Reiterstatue Mark Aurels.
-
Reiterstandbild König Friedrich Wilhelms III.
(1844, August Kiß)
Zschocksches Stift
Karl von Bauriedel zählt das Zschocksche Stift zu den Gebäuden des Klassizismus.[91] Das Gebäude war 1788 im Zopfstil umgestaltet worden.
Alte Börse (1811-1864)
Die Alte Börse befand sich im Kneiphof und wurde 1875 abgebrochen. 1800 wurde si anstelle eines hölzernen Vorgängerbaus erbaut. Sie zeigt in der Westfront mit gekoppelten ionischen Säulen und einem Delormeschen Dache nach Entwürfen des Obermühleninspektors Dittrich erbaut und am 4. September eingeweiht. An den Längsseiten große rechteckige Fenster und kleine quadratische darüber. In dem nach der Südseite gerichteten Giebel waren die Wappen der drei Städte.[92]Eine kolorierte Lithographie[93] von Friedrich Heinrich Bils zeigt den Hafen unterhalb der Grünen Brücke mit Grünem Tor[94] und Alter Börse.[95]
Eckhaus Königsstraße Nr. 85 - ul. Frunse 85
Das Eckhaus [96] befindet sich an der früheren Königsberger Königsstraße Nr. 85 - ul. Frunse 85 in Kaliningrad . Das Gebäude wurde um 1890 im Rundbogenstil erbaut.
-
Eckhaus Königsstraße Nr. 85 - ul. Frunse 85
Königsstraße 80 heute ul. Frunse 71
Das Gebäude [97] befindet sich an der früheren Königsberger Königsstraße 80 heute ul. Frunse 71 in Kaliningrad . Das Gebäude wurde um 1870/80 im Stil des Spätklassizismus erbaut.
-
Gebäude, Königsstraße 80 heute ul. Frunse 71
Landschaftsgebäude



Das 1788 eingeweihte Landschaftsgebäude befand sich an der Landhofmeisterstraße 16-18 in Königsberg. In dem Bauwerk befand sich der große Saal, in dem vom 5. bis 8. Februar 1813 die gewählten Vertreter Ostpreußens zusammenkamen um dem Aufruf des Generals von Yorck zu folgen. Im Gemälde Yorcks Anrede an die preußischen Stände am 5. Februar 1813 von Otto Brausewetter, das sich im Sitzungssaal des Provinziallandtags befand, wurde dieser Moment festgehalten:
„Ich hoffe die Franzosen zu schlagen, wo ich sie finde; ist die Übermacht zu groß, so werden wir ruhmvoll zu sterben wissen“
Dieser Saal war an der Fassade des Hauses mit dem Landwehrkreuz und der Inschrift „Februar 1813“ besonders markiert. Das Denkmal für den preußischen Feldmarschall Ludwig Yorck von Wartenburg in Königsberg zum 100. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig aufgestellt. Das Standbild schuf Walter Rosenberg. Es befand sich seit 1913 vor dem Königstor. Die Figur ist verschollen.
Schauspielhaus
Friedrich Gilly fertigte 1799 für ein Theater im Stil des Klassizismus verschiedene Entwürfe an. Im April 1808 brannte das am Paradeplatz neu gebaute Theater ab. Am 9. Dezember 1809 wurde es neu eröffnet.[99]
-
Theater
-
Theater, innen
Deutsch-Französischer Krieg und Historismus (ab 1871)

Nach dem Sieg Deutschlands im Deutsch-Französischen Krieg und den darauf einsetzenden kontinuierlichen französischen Reparationszahlungen erfolgte ein Wirtschaftsaufschwung und ein Bau-Boom in Deutschland im Stil des Historismus. Ganze Straßenzüge mit fünfgeschossigen Bauten entstanden neu in diesem Prachtstil: Kaiserstraße, Schönstraße, Steindamm, Schloßstraße, Königsstraße sowie Am Roßgärter Markt.
-
Kaiserstraße
-
Kaiserstraße
-
Kaiserplatz
-
Schlossstraße
Bildhauerarbeiten von Reusch
Das Standbild König Wilhelm I. wurde 1894 von Friedrich Reusch geschaffen. Das Standbild des Staatsgründers Herzogs Albrecht von Preußen wurde 1891 von Friedrich Reusch geschaffen. Reusch schuf auch das Standbild des „deutschen Michel“. Die Figur stellte einen kräftigen Bauern dar, dessen rechte Hand zum Getreidesäen ausholte und die linke einen Dreschflegel an der Schulter festhielt. Die Figur Deutscher Michel befand sich am Wrangelturm.
-
Standbild König Wilhelm I.
(1894, Friedrich Reusch)
Bildhauerarbeiten von Heinemann
Fritz Heinemann orientierte sich an den Arbietn von Auguste Rodin , der sich an den Bildhauern der griechischen Antike sowie Donatello und vor allem Michelangelo orientierte. Heinemanns Figur Der Bogenschütze befand sich am Schlossteich in Königsberg und gilt heute als verschollen.
Bildhauerarbeiten von Cauer
Stanislaus Cauer fertigte 1905/1906 die Skulptur "Nach dem Bade", eine sich trocknende Frauengestalt, in Marmor auf. Sie stand an der Mauer der Kunstakademie und wurde 1922 vor dem Schauspielhaus aufgestellt. Sie befindet sich heute im Garten des Albrechtsstiftes.[100] Der Bildhauer schuf auch das Schillerdenkmal. Es befindet sich heute neben einer Grünanlage gegenüber vom Neuen Schauspielhaus heute Kaliningrader Dramentheater. Nach dem Krieg wurde auf dem Sockel über der vorhandenen Inschrift in kyrillischen Buchstaben der Nachname Schiller wiederholt, wodurch die Figur der Vernichtung entkam.[101] Cauer schuf auch 1911/1912 das Relief Herkules . Es zeigt Herkules, der sich gegen Wand und Decke stemmt. Es befindet sich am Hammerweg an der Hammerteichschleuse.[102] Cauer schuf 1908 einen Puttenbrunnen. Er befindet sich seit 2011 auf dem Areal des Ozeanmuseums.
-
Das Schillerdenkmal von Cauer, 1910 in Königsberg aufgestellt
Neorenaissance
Nach der Reichsgründung wurde der Stil der italienischen Renaissance als nationaler Stil propagiert. Bei der italienischen Neorenaissance orientierte man sich an der Architektur der Renaissance. Dabei wurden die wesentlichen Gestaltungselemente der römischen Antike übernommen.
Landeshaus
Das Landeshaus in der Königsstraße in Königsberg wurde 1878 im Park des Dönhoffschen Grundes von Landesbaurat Krah erbaut. Es war der Sitz der Provinzialverwaltung Ostpreußen .
-
Landeshaus
Artushof

Der Artushof am Großen Domplatz 3 wurde 1883 erbaut. Baldur Köster, der eine Rekonstruktion des historischen Kneiphofes plant, lehnt eine Rekonstruktion des Artushofes ab, weil dieser in der Gestaltung auf den Dom keine Rücksicht nahm:
„Interessant war das letzte Haus vor dem Dom, Großer Domplatz 3, es war ebenfalls am Ende des 19. Jhs. entstanden, zu einer Zeit also, als das Schindelmeißersche Haus und der Neubau des Kneiphöfischen Gymnasiums bereits vorhanden waren. Spätestens um diese Zeit dachte keiner mehr daran, in der Gestaltung auf den Dom Rücksicht zu nehmen, eher versucht man mit der reichen Dekoration der auf den Dom zulaufenden Bebauung einen letzten Höhepunkt zu geben […] Aus heutiger Sicht einfühlsamer war das damals an dieser Stelle abgerissene Doppelhaus mit seinen beiden Dächern, es war als letzte in der Häuserreihe nur zweigeschossig, die Bebauung setzt an dieser Stelle also keinen Höhepunkt.[103]“
Neue Börse
Die Neue Börse in Königsberg wurde in den Jahren 1870–1875 im italienischen Neo-Renaissance-Stil nach Entwürfen von Heinrich Müller aus Bremen erbaut. Die Neue Börse war Nachfolgerin der gegenüber auf dem Kneiphof bis 1864 existenten Alten Königsberger Börse, die an ihrem Platze auch schon mehrere Vorgängerbauten als Börse gehabt hatte.
-
Börse
-
Börse
Albertina
Die Albertina wurde nach Entwürfen von Friedrich August Stüler von 1844 1862 erbaut. Der Bauschmuck wurde von Berliner Bildhauern geschaffen. Am Mittelbau befanden sich vier die Fakultäten darstellenden Figuren von Albert Wolff: Gesetzgebung, Staatsverwaltung, Archäologie und Geschichte. Dazu auf dem Dach die Figuren der Astronomie (August Wittig), Geografie (Bernhard Afinger), Naturkunde und Mathematik (beide von Karl Heinrich Möller). In der Aula waren Fresken von Ludwig Rosenfelder, Gustav Graef, Maksymilian Antoni Piotrowski, Johannes Heydeck (1835–1910), Emil Neide.
-
Albertina
-
Albertina, Fresko
-
Albertina, Fresko
-
Albertina, Fresko
Staats- und Universitätsbibliothek
Der Neubau der Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg entstand 1901 im Mitteltragheim 22.[105]Gegründet wurde sie vom Staatsgründer Herzog Albrecht von Preußen mit der Gründung der Schlossbibliothek 1527.
Börsengarten Portal
Im Jahre 1880 wurde das Börsengarten Portal mit Gebäude fertiggestellt. Der Börsengarten lange der Treff- und Mittelpunkt der Königsberger Gesellschaft. Auch Wilhelm I gab dort am Abend vor seiner Krönung einen Empfang . Während der Inflation musste das Anwesen 1929 verkauft werden. 1930 erbaute Hanns Hopp an dieser Stelle das Parkhotel im Bauhaus-Stil erbauen.
-
Börsengarten Portal
Bernsteinmanufaktur
Das ehemalige Gebäude der Bernsteinmanufaktur[106] befindet sich am früheren Königsberger Sattlergasse 6 / Knochenstraße heute ul. Portowaja 4 in Kaliningrad und beheimatet heute das Kaliningrader Wohnheim des Militärs. Das Gebäude wurde 1899 im historistischen Stil der italienischen Neorenaissance erbaut:
„Die Fenster im 1.OG sind mit Formen der italienischen Renaissance geschmückt und abwechselnd mit Giebeln und Segmentbögen gedeckt; die Fenster im oberesten Geschoss tragen auch Renaissanceformen, sind aber zurückhaltender dekoriert und meist nur mit einem Gebälk gedeckt .[107]“
Polizeipräsidium
Das Gebäude des ehemaligen Polizeipräsidiums[108] befindet sich an der früheren Königsberger Stresemannstraße 3-7 / Händelstraße heute Sowjetskij prospekt 3-5 in Kaliningrad und wird für den Staatlichen Sicherheitsdienst genutzt. Das Gebäude wurde um 1912/1924 im Stil der Neo-Renaissance nach Entwürfen des Geh. Oberbaurates Launer unter Leitung des Geh. Oberbaurats Fürstenau erbaut. Von der „reichen Dekoration im Neurenaissancestil“[109] hat sich nur das Portal zur Stresemannstraße und der hohe Giebel darüber erhalten. Die vier Figuren, die sich nach Herbert Meinhard Mühlpfordt[110] über dem Portal befunden haben sind Totalverlust. Auch die beiden kleinen Ecktürme zur Händelstraße und ein Turm auf dem früher viel höheren Mansarddach sind verloren gegangen. [111]
Villa Schmidt
Das Gebäude der Villa Schmidt [112] befindet sich an der früheren Königsberger Lawsker Allee 30 in Amalienau heute pr. Pobedy 24 in Kaliningrad und wird heute immer noch als Kaliningrader Kindergarten genutzt. Das Gebäude wurde um 1903 im Stil der Neorenaissance erbaut.
-
Villa Schmidt
Baugewerkeschule
Das Gebäude der ehemaligen Baugewerkschule befindet sich in der Königsberger Schönstraße heute ul. Generala Sommera (russisch улица генерала соммера) in Kaliningrad und wird heute als Bürogebäude genutzt. Es ist ein rotes Backsteingebäude, das 1889 erbaut wurde. An der Schule hatten Bruno und Max Taut ihre Architekturausbildung erhalten.[113] Ab 1938 war im Gebäude die Staatsfachschule für Hoch- und Tiefbau untergebracht. Das Gebäude ist dreigeschossig und „über dem höheren, nur schwach vortretenden Mittelrisalit [erhebt] sich ein steiler, schmuckreicher Giebel“.[114][115]
Königliche Regierung
Die Königliche Regierung im Stil der italienischen Neorenaissance war am Mitteltragheim zwischen der Schönstraße und der Schützenstraße.[116] Das Gebäude war in den 1950er Jahren zum Wiederaufbau vorgesehen, wurde aber abgebrochen.
Hotel Bellevue (Belvedere)
Das Hotel Bellevue (Belvedere) mit seiner weißen üppig dekorierten Fassade mit ihrer Mischung aus Renaissanceelementen und die gotisierenden Zutaten sind ein Beispiel für die deutsche Neo-Renaissance. Das Gebäude stand am Schloßteich.[117]
-
Hotel Bellevue, Schlossteich
-
Hotel Bellevue, Schlossteich
-
Das Hotel Bellevue (auch Belvedere) mit Schlossteichbrücke
Reichsbahndirektion
Das ehemalige Gebäude der Reichsbahndirektion[118] befindet sich am früheren Königsberger Vorstädtischen Langgasse 117/121 heute Leninskij Prospekt 111-117 in Kaliningrad und wird heute als Wohnungsbau genutzt. Das Gebäude wurde von 1895 erbaut. Das Gebäude ist ein Beispiel für die Neorenaissance in Königsberg: „Die Dekoration der Stuckfassade ist zurückhaltend im Stil der Neurenaissance gehalten“.[119]
Königin-Luise-Schule (Lyzeum)
Das Gebäude des Lyzeum Königin-Luise-Schule[120] befindet sich an der früheren Königsberger Landhofmeisterstraße 24 heute ul. Tjulenina 6-8 in Kaliningrad und wird heute immer noch als Bürogebäude genutzt. Das Gebäude wurde um 1901 erbaut.[121]
Medizinische Universitätsklinik
Das Gebäude der Medizinischen Universitätsklinik[122] befindet sich an der früheren Königsberger Drummstraße 25-29 heute ul. Bonitschnaja 34-38 in Kaliningrad und wird heute als Hafenkrankenhaus genutzt. Das Gebäude wurde um 1890/95 erbaut. Besonders gestaltet ist ein Vorbau mit Eingang. Dort befindet sich ein reich geschmücktes Portal, das über zwei Geschosse reicht. Im Erdgeschoss mit einem Rundbogen, getragen von verzierten Pilaster und im Obergeschoss ein Fenster mit drei Rundbogenöffnungen überdeckt von einem Gebälk mit klassischem Giebel. Das Medaillon rechts neben dem Mittelfenster am Altbau zeigt Johann Friedrich Dieffenbach (1795-1847) . Das Medaillon links neben dem Mittelfenster am Altbau zeigt August Gottlieb Richter (1749-1819). Die Medaillons schuf Wilhelm Ludwig Stürmer.
Kommandantur
Das ehemalige Gebäude der Kommandantur befindet sich am früheren Königsberger Hinterroßgarten 43a/43b heute ul. Klinitscheskaja 65 in Kaliningrad und wird heute als Wohngebäude genutzt. Das Gebäude wurde 1888/89 erbaut. Es ist das älteste erhaltene Beispiel Bürobauten Königsberg. Die ältesten Bürobauten Königsbergs, die Rathäuser der drei Städte sind alle zerstört. Die Fassade besteht aus sandfarbenen Klinkersteinen. Dunkelbraune, braunrote Klinker in Form von Rundbogenfriesen als Gesimsbänder sind im Obergeschoss. Dunkelbraune, braunrote Klinker in Form von Rundbogenfriesen als durchgehende Bänder im Erdgeschoss. Die großen Rundbogenfenster des Saales und der beiden Treppenhäuser weisen ein feines, gemauertes Maßwerk auf. Medaillons und Flachreliefs schmücken die freien Fassadenflächen.[123]
Intendanturgebäude
Das ehemalige Gebäude der Intendantur[124] befindet sich am früheren Königsberger Königsstraße 26 heute ul. Frunse 65 in Kaliningrad und beheimatet heute das Kaliningrader Städtische Gesundheitsamt. Das Gebäude wurde 1880 im historistischen Stil der italienischen Neorenaissance erbaut . Die Fassade besteht aus roten Klinkern. An beiden Seiten befinden sich Seitenrisalite. Jedes Seitenrisalit zeigt zwei Segmentbogenfenster, die zu einem enger stehenden Paar zusammengefasst werden. Das rundbogige Portal und die oberen Fenster der Seitenrisalite wurden mit Bauschmuck ausgestattet.[125]
Ostpreussische Feuersozietät
Das ehemalige Gebäude der Ostpreussischen Feuersozietät[126] befindet sich am früheren Königsberger Königsstraße 93/94 heute ul. Frunse 105 in Kaliningrad und wird heute als Verwaltungs- und Wohngebäude genutzt. Das Gebäude wurde 1890/95 erbaut. Die Fassade ist 16 Fensterachsen breit und besteht aus roten Klinkern. Links vom Haupteingang befinden sich 9 Fensterachsen, rechts vom Haupteingang sind es nur 6 Fensterachsen. Eine besondere Gestaltung erfuhr der Haupteingang:
„Der schwach vortretende Mittelrisalit trägt über dem runden Torbogen unten im 1. Obergeschoss ein mit Pilastern und Giebeln geschmücktes Fenster.[127]“
Ostpreussische Landwirtschaftskammer
Das ehemalige Gebäude der Ostpreussischen Landwirtschaftskammer [128] wurde 1896 gebaut und dient heute als Verwaltungsgebäude der Baltischen Flotte. Es befindet sich an der ul. Kirova 24 in Kaliningrad,
St. Elisabeth-Krankenhaus
Das Gebäude des St. Elisabeth-Krankenhauses[129] befindet sich an der früheren Königsberger Ziegelstraße 7-9 heute ul. Kirpitschnaja 7 in Kaliningrad und wird heute immer noch als Kaliningrader Arnzeimittellager und für den Pharmabetrieb genutzt. Das Gebäude wurde um 1893 erbaut. Die Kapelle des Krankenhaus ist der Mittelpunkt des Hauses. Es handelt sich um einen zweigeschossigen Kapellentrakt mit neugotischer Apsis.
Feuerwache Ost
Das Gebäude der Feuerwache Ost[130] befindet sich an der früheren Königsberger Yorkstraße 79/80 heute ul. 1812 goda 59 in Kaliningrad und wird heute immer noch als Kaliningrader Feuerwache genutzt. Das Gebäude wurde um 1900 erbaut. Die Pläne lieferte Paul Mühlbach. Für die 1856 gegründete Königsberger Berufsfeuerwehr wurden verschiedene Feuerwachen erbaut. Das Gebäude ist dreigeschossig. Im Erdgeschoss befinden sich vier Einstellplätze für die Löschfahrzeuge. Diese Plätze sind 5 m breit und 18 m lang. Die Fassade besteht aus roten Klinkern und wird von Öffnungen mit Segmentbögen bestimmt. Erhalten ist auch die Feuerwache Nord an der früheren Königsberger Wrangelstraße 12 heute ul. Tschernjachowskowo.[131]
Hufengymnasium
Das ehemalige Hufengymnasium[132] befindet sich an früheren Königsberger Hufenallee 38-42 / Tiergartenstraße heute ul. Zoologitscheskaja 2 in Kaliningrad und beheimatet heute das Kaliningrader Bautechnische Kolleg. Das Gebäude wurde 1913/1915 nach Entwürfen von Baurat Klehmet im Königl. Hochbauamt Süd in Königsberg und von Oberbaurat Delius im Ministerium für öffentliche Arbeiten in Berlin erbaut. Das Gebäude war laut Köster ein „sehr hoher, reich gestalteter Neurenaissancebau“.[133] Auch Podehl ordnet das Gebäude der Neorenaissance zu.[134]
Schloß Amalienau / Preußisches Kulturamt
Das Schloss Amalienau beheimatete das Preußische Kulturamt. Das Schloss Amalienau gehörte zum Gut Klein Amalienau. Gutsbesitzer von Amalienau war Anton Douglas , (1817-1883). Douglas war auch Erbpächter von Neue Bleiche und Eigentümer von Waldgarten bei Metgethen. Douglas entstammte einer Familie aus Schottland, die im 17. Jahrhundert nach Ostpreußen kam. Sein Vater war der Kaufmann und Königsberger Stadtverordnete C. Douglas (1774-1845), der von 1811-1837 die Schürfrechte zur Gewinnung von Bernstein an der Königsberger Küste innehatte.
Neogotik
Schlossturm
Der Schlossturm des Königsberger Schlosses wurde 1866/1877 nach Entwurf von Friedrich August Stüler neugotisch gestaltet. Der Turmhelm bestand aus aufeinander aufgesetzten Helmen und verfügte über vier Ecktürmchen.
-
Schlossturm des Königsberger Schlosses überragt die Stadt Königsberg.
Hauptpost und Telegraphenamt
Die Hauptpost Königsberg war ebenso im Stil der Neogotik nach Entwürfen Friedrich Heitmanns gestaltet worden. Das Gebäude war „von einer mystischen Schwere und zurückgebunden an eine monolithische Grundstruktur – wie es die Fassade des Postamts Nr. 5 am Hauptbahnhof illustriert“. [135] Das Königsberger Postamt wurde beeinflusst von der „unvergleichlichen Monumentalarchitektur jener charaktervollen Wehrbauten, die der deutsche Orden in Ost- und Westpreußen vom 13. bis zum 16. Jahrhundert errichtet hatte“.[136] Das „Post- und Telegrafenamt am Gesecus-Platz von Königsberg [war] eine architektonische Antwort auf das Schloss“. [137]
Navachilin, Stadtarchitekt Kaliningrads von 1948 bis 1955, bezeichnete 1958 die Fassade aus der Zeit der Jahrhundertwende als „schwach und oberflächlich“[138] Navachilin bezeichnete das Neue Postamt gegenüber dem Schloss als Beispiel für Gebäude in „falscher Gotik“.[139] N. A. Zelenkova, Stadtarchitektin Kaliningrads von 1957 bis 1959, regte an das neogotische Postamt wiederaufzubauen und darin das Hauptpostamt unterzubringen.[140] Anfang 1960 wurde das Gebäude gesprengt:
„Die Architekten hätten der Zerstörung der Altstädtischen Kirche nicht zustimmen dürfen um so weniger der des ehemaligen Telegraphenhauptamtes, das Anfang des Jahres [1960] abgerissen worden war. Beide Gebäude hatten sich in unmittelbarer Nähe zur Schloßruine am ehemaligen Gesekusplatz befunden und mit dieser ein städtebauliches Ensemble gebildet, von dem nun also nur noch die ehemalige Ordenburg übrig war.[141]“
-
Hauptpost
Neue Synagoge

Die Liberale Synagoge Königsberg wurde wie die Hannoversche Synagoge und die Breslauer Synagoge gotisierend nach Vorbildern des Wormser und Aachener Doms gestaltet. Der Bau entstand nach Entwürfen des Berliner Architekturbüros Cremer & Wolffenstein,1892. Der Altbau wird derzeit nach alten Plänen originalgetreu rekonstruiert. [142][143]
Königstor
Das Königstor wurde nach Entwürfen von Friedrich August Stüler erschaffen. Die Westfassade zeigt drei Statuen von Wilhelm Stürmer : Böhmenkönig Ottokar II., Namensgeber der Stadt, König Friedrich I., König in Preußen sowie Albrecht von Brandenburg-Ansbach , Gründer des Herzogtums Preußen und der Universität Albertina. Über den Figuren befinden sich die Wappen des Samlandes und Natangens, unter den Figuren sind die Wappen Böhmens, Preußens und Brandenburgs zu sehen.[144]
St. Georgen-Hospital
Das ehemalige Gebäude des St. Georgen-Hospitals[145] befindet sich an früheren Königsberger Turnerstraße 4 heute ul. Krasnooktjabrskaja 3 in Kaliningrad. Das Gebäude wurde 1894/1897 wurde nach Entwürfen des Stadtbaumeisters Worms erbaut. Das Gebäude zeigt eine „Klinkerfassade mit […] neugotischen Verzierungen der 90er Jahre des 19. Jhs.“[146]
Alter Silospeicher am Hafenbecken 4
Das elfgeschossige Gebäude war 29 Fensterachsen breit. Die Fassade war geschmückt mit mehreren Türmen mit großen Turmhelmen. Baujahr war das Jahr 1899. Es befand sich ca. 4 km im Westen von Königsberg am Pregel. Der Getreidespeicher wurde nach Entwürfen von Kapler aus Berlin erbaut. Die Anlage konnte 40000 t Getreide aufnehmen. 35000 t konnten auf dem Boden gelagert werden, die übrigen 5000 t auf Silos. Der Speicher hatte vier Einnahme- und vier Schiffsverladestationen. Das Gebäude hat heute nur in seinem Mittelteil elf Geschosse, der Rest des Bauwerks wurde bis auf das Erdgeschoss abgetragen.
-
Alter Silospeicher am Hafenbecken 4
Neobarock
Im Stil des Neobarock wurde der Königsberger Paradeplatz gestaltet.
-
Königsberger Paradeplatz
Königliches Waisenhaus
Das ehemalige Gebäude des Königlichen Waisenhauses[147] befindet sich an früheren Königsberger Waisenhausplatz (vor dem Sackheimer Tor) / Ecke Litauer Wallstraße - Moskowskij pr. / Litowski wal 162 in Kaliningrad. Das Gebäude wurde 1703 wurde nach Entwürfen des Schlossbaumeisters Joachim Ludwig Schultheiß von Unfriedt erbaut.
Ostpreußische Landschaft
Das ehemalige Gebäude der Ostpreußischen Generallandschaftsdirektion[148] befindet sich am früheren Königsberger Landhofmeisterstraße 16 bis 18/ heute ul. Sergeja Tjulenina 15 in Kaliningrad und beheimatet heute die Kaliningrader Bauverwaltung der Baltischen Flotte. Das Gebäude wurde von 1901 bis 1903 erbaut. Die Entwurfsplanung hatte Baurat Leidich inne. Die Oberleitung bei der Ausführung hatte ebenso Baurat Leidich “.[149]
„Für die äußere Gestaltung wählte man auf Wunsch der Bauherren den neubarocken Stil, der nach der Jahrhundertwende die Neurenaissance abgelöst hatte. Nach Meinung des Architekten erinnern seine Barockformen an Fassaden, wie z.B. an dem von Joachim Ludwig Schultheiß von Unfriedt geschaffenen südöstlichen Eckbau des Königlichen Schlosses zu sehen waren […] Und da zeigt sich dass Leidich bei relativ zurückgehaltener Dekoration die in Mittelrisalit und zwei Seitenrisalite geteilte Fassade in ihrer Art sehr lebendig aufteilte […] Beim Wiederaufbau 1951 wurde leider auch hier auf das barocke Dach und die für den Gesamteindruck so wichtigen Seitengiebel und Dachgauben verzichtet; stattdessen verkannte man den Kunstgriff von Leidich und ergänzte das 2. Obergeschoss voll in Mauerwerk“[150]“
-
Ostpreußische Generallandschaftsdirektion
-
Ostpreußische Generallandschaftsdirektion, Mittelbau
Land- und Amtsgerichtsgebäude
Das ehemalige Land- und Amtsgerichtsgebäude[151] befindet sich am früheren Königsberger Hansaring 14-16 / heute Prospekt Mira 2 in Kaliningrad und beheimatet heute die Kaliningrader staatl. Technische Universität. Das Gebäude wurde von 1913 bis 1917 erbaut. Die Entwurfsplanung hatte das Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Berlin unter der Leitung des Oberbaurat Saal (1860-1918) inne. Die Oberleitung bei der Ausführung hatte der Regierungs- und Baurat Stiehl bei der Regierung in Königsberg. Die örtliche Bauleitung hatten Regierungsbaumeister Schmidt, Regierungsbaumeister Kraatz und Regierungsbaumeister Henrich. Die Kunststeinverzierungen des Hauptportals und der Dachgesimse stammen vom Bildhauer Hermann Thiele (1867–1930), 1914: Neobarock ist die Architektur des Bauwerks – „Außen ist der Baukörper - ähnlich wie das Gebäude der Ostpreußischen Landschaft - im neubarocken Stil dekoriert“.[152] Der Eingang befindet sich im vorspringenden Mittelrisalit. Die Vorhalle ist mit Ornamenten geschmückt und führt in das weiträumige Treppenhaus mit zwei symmetrisch angeordneten dreiläufigen Treppen. Der Mittelbau ist besonders gestaltet – „wie es auch beim Schlossbau üblich war“.[153]
Die einzelnen Fensterachsen wurden durch Pilaster gegliedert und – „als Inbegriff barocker Dekoration“[154] – jeder Pilaster durch eine Vase gekrönt. Die Traufe wurde um 1,5 m erhöht und das Traufgesims kräftiger geschmückt und mit einer Balustrade dekoriert.
Das Gebäude ist erhalten und beherbergt heute das Kaliningrader technische Institut für Fisch- und Wirtschaft. Dieses Institut befand sich ursprünglich in Moskau und wurde im Jahre 1958 nach Königsberg verlegt.[155]
Neoklassizismus
Schauspielhaus
Das Schauspielhaus und frühere Königsberger Schauspielhaus wurde 1910 fertiggestellt. Kriegszerstört wurde das Gebäude 1960 nach dem Vorbild des Bolschoi-Theaters in Moskau wiederaufgebaut.[156]
-
Schauspielhaus
-
Schauspielhaus, Mittelbau
Oberpostdirektion
Das ehemalige Gebäude der Oberpostdirektion[157] befindet sich an der früheren Königsberger Brahmstraße 4 / Hansaring heute ul. Grekowa 1 in Kaliningrad und beheimatet heute den Kaliningrader Stab der Baltischen Flotte. Das Gebäude wurde etwa 1916 erbaut. Das Gebäude wurde im Stil des Neoklassizismus gestaltet – „Die neoklassizistische Haltung, die sich in den Jahren kurz vor dem ersten Weltkrieg bei anderen Silarten, durchsetzte hat sich in Königsberg nur in wenigen Beispielen erhalten: z.B. in dem bereits besprochenen Eichamt in der Hindenburgstraße und in der oben abgebildeten oberpostdirektion“.[158] Portikus mit sechs ionischen Säulen und einem klassisch geformten Giebel. einen monumentalen Portikus dieser Größe hatte es bisher in Königsberg nicht gegeben.
-
Oberpostdirektion
-
Oberpostdirektion, Mittelbau
Eichamtsgebäude
Das ehemalige Eichamtsgebäude[159] befindet sich an der früheren Königsberger Hindenburgstraße 14 / heute ul. Kosmonawta Leonowa 28 in Kaliningrad und beheimatet heute die Kaliningrader Verwaltung für Kultur, u. a. Denkmalamt. Das Gebäude wurde etwa 1912 erbaut. Die Entwurfsplanung hatte der Geheime Oberbaurat Delius im Ministerium für öffentliche Arbeiten in Berlin inne. Die Oberleitung bei der Ausführung hatte das Königliche Schlossbauamt in Königsberg unter Regierungsbaumeister Stechel mit Regierungsbauführer Saran. Das Gebäude wurde im Stil des Neoklassizismus gestaltet – „Das Eichamt gehört neben der Oberpostdirektion zu den erhaltenen Gebäuden in Königsberg, die von der neoklassizistischen Strömung in den Jahren kurz vor dem ersten Weltkrieg beeinflusst sind“.[160]
-
Eichamtsgebäude
-
Eichamtsgebäude, Mittelbau
Kraus- und Hippelschule
Die ehemalige Kraus- und Hippelschule [161] befindet sich an der früheren Königsberger Stägermannstraße 56 / heute ul. Tschernyschewskowo 56 in Kaliningrad und beheimatet heute die Kaliningrader Staatliche Universität. Das steile Dach und der Uhrenturm wurden 1994 vom Deutschen Zentrum für Handwerk und Denkmalpflege aus Fulda bauteuchnisch untersucht und mit Hilfe der BRD restauriert. Das Gebäude ist ein Beispiel für den Neoklassizismus in Königsberg:
„die äußere Gestaltung […] knüpft an die genannten neoklassizistischen Strömungen ab 1910 an: An der Westseite erhebt sich über dem Mittelrisalit ein einfacher Giebel in klassizistisch flach geneigter Form, vier geputzte Pilaster führen über drei Geschosse zu ihm hinaus. An der Ostseite markieren zwei kräftige Risalite die Treppenhäuser, auch sie werden durch Pilaster untereilt. Überraschaend sind die beiden monumentalen Portale, die mit der übrigen […] Dekoration in keiner Verbindung stehen: zwei Säulen tragen ein starkes Gebälk auf dem sich vor den langen Treppenhausfenstern in barocker Weise Wappen, Vasen und anderer Zierrat türmen […] [162]“
Reformarchitektur/Jugendstil
Stadthalle
Das ehemalige Gebäude [163] befindet sich an der früheren Königsberger Vorderroßgarten 49 heute ul. Klinitscheskaja 21 in Kaliningrad und beheimatet heute ein Museum. Das Gebäude wurde 1911/1912 nach Entwürfen des Architekten Ludwig Richard Seel aus Berlin erbaut. Es ist ein Beispiel für den Jugendstil: „[…] Gestalt des Baukörpers und Formen der Fenster, besonders aber die Rundungen der vier leicht vorspringenden Treppenhäuser [erinnern] an den ausklingenden Jugendstil […] Auch die Fenster der Jugendstilzeit […] “[164]
Als Totalverlust gilt der gesamte Skulpturenschmuck des Bauwerks. An der Vorderfront waren bis 1945 vier stehende Figuren auf den Pfeilern am früheren Haupteingang zu sehen. Zudem befanden sich an der Vorderfront vier singende Maskenköpfe. Alle um 1912 von Ludwig Sauer geschaffen.[165] An der Treppe zum Schlossteich stand eine Skulptur, bestehend aus zwei Putten mit einem Ziegenbock spielend, 1913 von Walter Rosenberg geschaffen.[166][167]
-
Stadthalle
Hufen-Oberlyzeum
Das ehemalige Gebäude des Hufen-Oberlyzeum [168] befindet sich an der früheren Königsberger Hindenburgstraße 2b heute ul. Kosmonawta Leonowa 8 in Kaliningrad und wird heute als Berufsvorbereitungszentrum für Mittelschulen genutzt. Der Gebäudekomplex besteht aus einem Altbau von 1905 und einem Erweiterungsbau von 1922/1924. Das Gebäude wurde um 1905 im Stil der Neogotik erbaut: „Das äußere aus roten Ziegeln war in neogotischen Formen entworfen; Schmückstücke waren zwei große gotische Treppengiebel mit neuen Blendarkaden“.[169] Bei der äußeren Gestaltung des Erweitungsbaus versuchte man einen Zusammenklang mit dem alten Bau zu finden ohne die in „einer vergangenen Geschmacksrichtung entstammenden gotischen Formen aufzunehmen“[170] Man verwendete also auch beim Neubau die roten Ziegel und übernahm auch die Größe und die Proportionen des Altbaus. Blau-schwarze Eisenklinker wurden in Mustern in die Klinkerfassade integriert. Zwei Mädchenköpfe an der Nordwand des Neubaus stammen von Stanislaus Cauer.
Fortbildungsschule
Die ehemalige Fortbildungsschule[171] befindet sich an der früheren Königsberger Korinthendamm 18 /Selkestraße 15 heute Malyi pereulok 32 in Kaliningrad und beheimatet heute die Kaliningrader Staatliche Technische Universität. Das Gebäude wurde 1908/1914 erbaut.
Es handelt sich um einen „sonst recht nüchtern gestalteten Bau“.[172] Ein „reiches, barockmonumentales“[173] Portal kennzeichnet den Eingangsbereich. Zwei gekoppelte Säulen zu jeder Seite tragen einen gebrochenen Giebel, in dem sich eine große Kartusche befindet. Im großen Vorraum befinden sich zwei barock geschwungene Treppenläufe, die auf das sehr hoch gelegene Erdgeschossniveau führen. Das Gebäude hatte ursprünglich ein hohes, gebrochenes Dach samt Turm. Das steile Dach reicht bis zur Höhe des noch erhaltenen Giebels. Dieser „nüchtern geformte Giebel“[174] trägt als einzigen Bauschmuck eine Kartusche mit den Stadtwappen. Das Wappen am Giebel zeigt zwei Putten, die Girlanden. Diese Figuren erinnern an die Putten auf dem Gesims der Hindenburgschule, die sich dort an die Vasen lehnen.
Hindenburg-Oberrealschule
Die ehemalige Hindenburg-Oberrealschule[175] befindet sich an früheren Königsberger Wallring 43-45 heute ul. Professora Baranowa 43 in Kaliningrad und beheimatet heute die Kaliningrader Staatliche Technische Universität. Das Gebäude wurde 1914/1917 erbaut. Der Mittelrisalit ist besonders gestaltet. Skulpturen von Walter Rosenberg befinden sich oben auf dem Gesims . Zwei große Vasen rechts und links, an die sich jeweils zwei Putten anlehnen und vier Einzelfiguren in der Mitte sollen die Naturwissenschaften symbolisieren. Die Putten auf dem Gesims der Hindenburgschule, die sich dort an die Vasen lehnen, erinnern an die Fortbildungsschule, wo zwei Putten das Wappen am Giebel flankieren und die Girlanden tragen.[176]
Tragheimer Gemeindehaus
Das ehemalige Tragheimer Gemeindehaus[177] befindet sich an früheren Königsberger Großgörschenstraße 2 heute ul. Professora Baranowa 43 in Kaliningrad und beheimatet heute die Kaliningrader Staatliche Technische Universität. Das Gebäude wurde 1911 nach Entwürfen von Fritz Bleyer erbaut. Die Fassade wird durch vier Pilaster unterteilt, drei hohe Fenster mit flachen Rundbögen. Der Gebäudeumriss und die Dachform erinnern „an die seinerzeit modernen Landhäuser“.[178]
Fortbildungsschule
Die ehemalige Fortbildungsschule[179] befindet sich an der früheren Königsberger Korinthendamm 18 /Selkestraße 15 heute Malyi pereulok 32 in Kaliningrad und beheimatet heute die Kaliningrader Staatliche Technische Universität. Das Gebäude wurde 1908/1914 erbaut.
„Nähert man sich der Schule ist man überascht an dem sonst recht nüchtern gestalteten Bau ein reiches, barockmonumentales Portal zu finden: Zwei gekoppelte Säulen zu jeder Seite tragen einen gebrochenen Giebel, in dem sich eine große Kartusche ausbreitet. Noch überraschter aber ist man nach dem Betreten des weitern Vorraums. An den Seiten führen zwei barock geschwungen Treppenläufe auf das sehr hoch gelegene Erdgeschossniveau. […] Auch diese Schule hat beim Wiederaufbau ihr hohes, gebrochenes Dach samt Turm eingebüßt. Wie steil das Dach einmal war, lässt sich an der Höhe des noch erhalten Giebels erahnen. Dieser nüchtern geformte Geibel trägt als einzigen Schmucke eine Kartusche mit den Stadtwappen. die beiden Putten, die die Girlanden tragen, erinnern an die Puten auf dem Gesims der Hindenburgschule, die sich dort an die Vasen lehnen. [180]“
Backsteinexpressionismus
Der Backsteinexpressionismus zeichnete sich durch zwei wesentliche Bestandteile aus: Verwendung von Ziegeln und spitzwinklige Formen. Die Königsberger Variante bezog ihre Inspiration aus den Relikten der Ordensarchitektur des Mittelalters. Seit Friedrich Gillys Skizzen von der Marienburg hatte es ein großes Interesse an der Architektur der Kreuzritter. Die Rückbesinnung auf die Spitzbögen der Gotik war durch die die Nationalsymbole, so die große gotischen Dome Deutschlands. [181]
Hauptbahnhof
Der ehemalige Hauptbahnhof[182] befindet sich an der früheren Königsberger Reichsplatz 13/15 heute ploschtschad Kalinina in Kaliningrad und ist heute der Kaliningrader Südbahnhof. Das Gebäude wurde etwa 1929 im Stil des Backsteinexpressionismus errichtet. Ein großer spitzbogiges Fenster beherrscht die Vorderfront, das von acht senkrecht stehenden Travertinpfeilern gegliedert wird. Über dem Fenster trat früher ein großer Werksteinblock hervor. Auf diesem Block befand sich einst eine große Skulptur von Hermann Brachert: Chronos, die stürmenden Pferde zügelnd.
Als der Bahnhof wiederaufgebaut fragte man sich Ende der 1940er Jahre ob die Skulptur über dem Hauptportal ersetzt werden sollte. Die Klaingradskaja Pravda meinte im Mai 1949 , dass diese Figur „unserer Vorstellung nach nicht den faschistischen, obskuren Chronos darstellen soll, der versucht die Zeit aufzuhalten sondern ein Symbol unserer Zeit, die vorwärts drängt zu Fortschritt und Glück“. [183] Dewegen wurde die Figur mit Holz verkleidet. Erst später wurde Chronos durch ein zeitgemäßes Wappen ersetzt.
-
Hbf, heute
-
Hbf, früher mit Skulptur von Brachert
Handelshof (heute Rathaus)
Der ehemalige Handelshof[184] befindet sich an der früheren Königsberger Hansaplatz / heute ploschtschad Pobedy 1 in Kaliningrad und beheimatet heute die Kaliningrader Stadtverwaltung. Das Gebäude wurde etwa 1923 in siebenmonatiger Bauzeit im Stil des Backsteinexpressionismus errichtet. Die Entwurfsplanung hatte Hans Hopp inne. Das Gebäude wurde in den 1950er Jahren stark verändert und schmucklos wiederaufgebaut.
Das Gebäude war Hoppes erstes großes Werk in Königsberg. Spitzwinklige Formen schmückten die Fenster. Damit war es ein Beispiel für den Backsteinexpressionismus („mit den damals üblichen Formen, die […] den expressionistischen Geist der frühen zwanziger Jahre spüren lassen“[185]) mit „charakteristischen Zickzackfriesen“.[186]
Das vor dem Krieg noch sehr dekorationsfreudig gestaltete Gebäude wurde jedoch stark verändert wiederaufgebaut. Die spitzwinkligen Formen verschwanden. Die sichtbaren Ziegel wurden überputzt.
Landesfinanzamt
Das ehemalige Landesfinanzamt[187] befindet sich an der früheren Königsberger Pillauer Landstraße 3 / heute ul. Dmitrija Donskowo 1 in Kaliningrad und beheimatet heute die Kaliningrader Finanzbehörde. Das Gebäude wurde von Friedrich Lahrs im Jahre 1928 im Stil des Backsteinexpressionismus errichtet („von Friedrich Lahrs mit Anklängen an den Expressionismus“ [188])
Das Gebäude ist erhalten und beherbergt heute die Parteiführung vom Kaliningradskaja Oblast.[189]
Otto-Braun-Haus
Das Otto-Braun-Haus [190] befindet sich an der früheren Königsberger zweiten Fließstraße 11/12 - heute ul. Sewastjanowa in Kaliningrad . Das Gebäude wurde um 1930 im Backsteinexpressionismus erbaut. Das Otto-Braun-Haus der SPD wurde zum "Braunen Haus". [191]
Wilco-Haus
Das Kaufhaus Kiewe & Co auch bekannt als Wilco-Haus war ein achtgeschossiges Hochhaus am Altstädtischen Markt 12-16 erbaut in den Jahren 1927/1928 nach Entwürfen des Architekten Hans Manteuggel. Es war das erste Hochhaus in Königsberg und wurde anstelle des abgebrochenen Geburtshauses des Dichters Zacharias Werner errichtet.
Haus der Technik
Das Haus der Technik [192] befindet sich an der früheren Königsberger Waldburgstraße 16 / Ecke Wallring 30-32 heute ul. Gorkowo 2 in Kaliningrad . Das Gebäude wurde um 1924/1925 im Stil des Backsteinexpressionsimus nach Entwürfen von Hanns Hoppe erbaut: „Überhaupt verwendet Hopp an der Eingangsfront Formen, die […] den expressionistischen Zeitgeschmack ausdrücken“.[193]
Der Anbau im Südosten zeigt am Eingang eine große männliche knieende Figur "Der Arbeiter", Skulptur von Hermann Brachert aus dem Jahre 1923/1924.
Bauhaus
Mädchengewerbeschule
Hanns Hopp erbaute von 1928–1929 die Ostpreußische Mädchengewerbeschule im Bauhaus-Stil. Das Gebäude wurde auch Klopsakademie genannt. Das Gebäude ist erhalten und befindet sich im Musikerviertel, in der Brahmstraße zwischen der Beethoven- und Schubertstraße. Das Bauwerk beheimatet heute eine Akademie für den russischen Offiziersnachwuchs.[194]
Staatsarchiv
Das Staatsarchiv [195] befindet sich an der früheren Königsberger Hansaring 31 / Ecke Salzastraße heute Prospekt Mira 9-11 in Kaliningrad . Das Gebäude wurde um 1929/1930 im Stil des Bauhaus nach Entwürfen von Robert Liebenthal erbaut.
Das Gebäude ist erhalten und beherbergt heute die Kaliningrader Bibliothek.[196]
Alhambra-Haus
Das Alhambra-Haus auch Alhambra Lichtspiele (Ufa-Kino) war ein Kinotheater, erbaut 1930 im Bauhaus-Stil. Inhaber war Karl Stick. Besonders modern war der quadratische Beleuchtungskörper im Foyer. Das Gebäude befand sich am Steindamm Ecke Wagnerstraße.[197]
-
Alhambra-Haus
Handelshochschule
Das Gebäude der Handelshochschule wurde nach Entwürfen von Hans Malwitz fertiggestellt. Das Gebäude befand sich an der Cäcilienallee, nahe dem Oberteich, in Königsberg. Die Grundsteinlegung erfolgte 1930, erbaut wurde das Gebäude in den Jahren 1932/1934. "Erbaut 1932 - 1934" stand in großen Lettern über der Eingangszone. Die Plastik "Der Aufbruch" stammt von Albrecht.
-
Handelshochschule
Neue Anatomie
Die Neue Anatomie wurde 1930 im Bauhaus-Stil erbaut.[198]
3. Reich



Im 3. Reich war Königsberg Gauhauptstadt,[200] und es entstanden am Stadtrand neue Wohnsiedlungen aus kleinen Einfamilienhäusern: Kummerau und Quednau im Norden, Charlottenburg und Westend beiderseits der General-Litzmann-Straße, in Friedrichswalde, Rathshof und Juditten im Westen, Rosenau und Speichersdorf im Süden Königsbergs. Die Schichauwerft errichtete im Jahre 1937 für ihre Arbeiter eine Kleinsiedlung in Contienen. Die parteigeienen Bauhütte Könisberg baute eine Reichskriegersiedlung des NSKOV (NS-Kriegsopferverband). Die Stadt Königsberg förderte den Wohnungsbau durch Zuschüsse und durch die städtische Stiftung für gemeinnützigen Wohnungsbau. Es wurden neue Kinderspielplätze und Sportplätze, Grünanlagen und Spazierwege, Freibäder und Lagerwiesen angelegt. Im April 1939 wurde das Stadtgebiet noch einmal durch Eingemeindungen vergrößert um insgesamt um 7.416 Hektar mit 13.190 Einwohnern. Damnit hatte der Stadtkreis Königsberg eine Fläche von 19.281 Hektar. Entsprechend dem Gesetz vom 4. Oktober 1937 (RGBl. I, 1.054) zur „Neugestaltung deutscher Städte“[201] wurden die rechtlichen Grundlagen für staatliche Enteignungen und großflächige Stadtplanungen geschaffen. Die Planung für einen Nationalsozialistischen Stadtumbau der Gauhauptstadt Königsberg unterlag dem zuständigen Gauleiter Erich Koch. Am 16. Juni 1938 verabschiedete Bürgermeister Hellmuth Will, der 1933 auf den seit 1919 amtierenden Bürgermeister Hans Lohmeyer gefolgt war, einen ersten Vorschlag für den Um- und Ausbau der Stadt Königsberg. Dieser wurde ein Jahr später am 30. Juni 1939 aktualisiert über Gauleiter Koch zur Genehmigung in die Reichshauptstadt geschickt wurde. Dabei beschrieb Bürgermeister Hellmuth Will die Stadtentwicklung, von der Zeit der Deutschordensritter bis hin zur Entwicklung Königsbergs zur Großstadt im 19 Jahrhundert. Will kritisierte, dass die Villenkolonie Amalienau nur den Industriellen zugute kämen, währen „weniger leistungsfähige Kreise“[202] in der Königsberger Altstadt leben mussten. Hauptaufgabe war demnach die Schaffung neuen gesunden Wohnraums. In mindestens fünf Jahren sollten daher laut Hellmuth Will im neu begrenzten Stadtgebiet mindests 20.000 neue Wohnung erbaut werden. Im Norden im Gebiet von Samitten ( ein Ort ca. zwei km nördlich des Stadtrings auf Höhe des Fort Nr. 4 Gneisenau gelegen, heute Wald) und bei Metgethen. Das Gebiet um den Königsberg Nordbahnhof sollte die neue Stadtmitte mit einem Verwaltungsforum bestehend aus Gebäuden der Reichsbehörden, der Partei, der Arbeitsfront, der Wehrmacht sowie eine Landeshalle mit einem Fassungsvermögen von 20..000 Menschen. eine zwei km lange und rund 80 m breite Fest- und Aufmarschstraße sollte auf dem Damm des alten Stadtteichs aus der Ordenszeit die Gauhalle und einen Festplatz mit Gausportfeld verbinden. Die Ost-West-Achse, eine nördliche Tangente um Innenstadtring, war als eine Verlängerung der Hufenallee gedacht. Insgesamt sollte sich vom Königsberger Tiergarten über den Erich-Koch-Platz (zuvor Walter-Simon-Platz heute Stadion Baltika) um Adolf-Hitler-Platz (zuvor Hansaplatz heute Platz des Sieges) und von dort aus über die große Aufmarschstraße damals Wrangelstraße/Wallring heute Cernjachovsker-Straße zum Gausportgelände Karoliner Hof verlaufen, das damals noch die Königsberger Pferderennbahn war. Dafür musste die alte Ostmesse und ein Teil des nördlichen Tragheim abgetragen werden. Eine 55 m breite Nord-Süd-Achse sollte die Anlage kreuzen und die neue Stadtmitte auf einer 2,8 km langen Strecke mit der südlichen Stadt bis zum Königsberger Hauptbahnhof und einer neuen Ostmesse sowie in anderer Richtung mit den neuen Stadtteilen im Norden verbinden. An der Strecke sollten Gebäude für die Verwaltungen, Reichsbahndirektion, ein Rathaus, ein Oberlandesgericht, ein Generalkommando, eine Industrie- und Handelskammer sowie Gebäude für die Unterhaltung gebaut werden. Nachdem Albert Speer die Pläne erhielt, wollte dieser genauere Pläne haben und wandte sich an Oberbürgermeister Will, so dass am 14. Juni 1940 Albert Speer neue Planungen erhielt und am 27.Juni 1940 an Hans Heinrich Lammers schrieb, er solle Adolf Hitler das zur Unterzeichnung geben. Adolf Hitler verordnete daraufhin am 12. Juli 1940 der „Führerlass über städtebauliche Maßnahmen in der Stadt Königsberg.“[203] Speer schrieb
„Die Städtebaulichen Grundpläne wurden vom Führer gesehen und grundsätzlich genehmigt … die Stadt Königsberg wird der Führer als Oststadt ganz besonders fördern. Er schwankte lange ob er Danzig oder Königsberg bevorzugt fördern soll, hat sich aber schließlich wegen der östlicheren Lage Königsbergs auf diese Stadt festgelegt. Weiter heißt es, dass der Führer für die Pregelstadt ein besonderes Ostbauprogramm vorsehe … Es wird dort nach Plänen, die vom Führer stammen ein Theater errichtet … Des weiteren hat er die Absicht, der Stadt Königsberg eine bedeutende Galerie zu schenken …[204]“
Der Rat für Neugestaltung der Stadt schuf Juli 1941 den Plan Die neue Stadtmitte in Königsberg. Die Ost-West-Achse aus dem Plan von 1941 nahm auf das geplante Theater von Adolf Hitler Rücksicht. Ein gerader Boulevard sollte vom Theater bis hinter die Stadtteiche. Die Aufmarschstraße wurden von großen Häuserblocken flankiert, die in Vor- und Rücksprünge geformt sowie mit Risaliten gestaltet waren. Von Westen nach Osten führte dieser Boulevard zu einem großen Adolf-Hitler-Platz.
Die Ordensritterzeit und Drittes Reich wurden im Nationalsozialismus aufeinander bezogen.Walther Franz schrieb 1934 in seiner Geschichte der Stadt Königsberg:
„Der Deutschorden gab uns Aufgabe und Schicksal. Der trotzige Turmriese des Königsberger Schlosses mahnt uns an die, die zu seinen Füßen schlafen. Solange steinerne Zeugen von seiner Vergangenheit reden, wird Königsberg bleiben, was es immer war: Das Bollwerk und Zeugnis des Deutschtums im Osten.[205]“
KdF-Festhalle
Die KdF-Festhalle, etwas 100 m x 50 m groß, wurde 1938 in der Nähe der Jugendherberge nach Entwürfen von K. Frick und Heinz Bahr erbaut.
Stadion
Das Stadion am Erich-Koch-Platz (fr. Walter-Simon-Platz) erhielt eine Hautptribüne nach dem Vorbild der Zeppelinhaupttribüne mit einem Monolithen, der von einem Adler gekrönt war.
Vorderhufen, Raiffeisenhaus / Kaliningrader Stadtverwaltung
Das Raiffeisenhaus an der General-Litzmannstraße 27-33 in Vorderhufen wurde 1936/37 erbaut nach Entwürfen der Architekten Siegfried Saßnick und Helmut Flotow
Das Gebäude entstand im Auftrage der Haupthandelsgesellschaft ostpreußischer Landwirtschaftlicher Genossenschaften m. b. H. . Das Bauwerk wurde nach dem Begründer und Vater der landwirtschaftlichen Genossenschaften, Friedrich Wilhelm Raiffeisen benannt.
Die Fassade des Raiffeisenhaus war außen mit einem gelblichen Edelputz ausgestattet, während Sockel und Fenstergewände aus dunkelgrauem Kunststein waren.
Am Haupteingang befanden sich zwei Plastiken aus Bronze, die 3,20 m hoch waren und ein Werk des Bildhauers F. A. Threyne waren. Sie sind Allegorien auf Aussaat und Ernte. Im Foyer Glasmalerein mit ostpreußischen Motiven, des Kunstmalers Ernst Schaumann. Im ersten OG war an der Treppenwand eine Malerei von Manfred Steinert, der auch den Sitzungssaal mit Bildern ausstattete.
Das Gebäude ist erhalten und beherbergt heute eine Dienststelle der Kaliningrader Stadtverwaltung.[206]
-
Vorderhufen, Raiffeisenhaus, früher
-
Vorderhufen, Raiffeisenhaus, heute
-
Vorderhufen, Raiffeisenhaus, heute
-
Vorderhufen, Raiffeisenhaus, heute
SA-Ehrenmal
Das SA-Ehrenmal bestand aus sechs 5 m hohen Monolithen aus Ziegelsteinen, die im Kreis angeordnet waren. Die einzelnen Monolithen waren verbunden mit Reliefarbeiten - Adler (außen) und Hakenkreuzen (innen). Es befand sich in den Grünanlage zwischen dem Hauptbahnhof und dem Friedländer Tor. Heute befindet sich an seiner Stelle das Denkmal Russisch-Polnische Freundschaft.[207]
Ev. Christuskirche in Ratshof / Kulturpalast der Waggonbauer
Von 1936 bis 1937 wurde nach Entwürfen des Architekten Kurt Frick die Christuskirche erbaut. Die Ruine der ehemaligen Christuskirche wurde in der Nachkriegszeit im Stil des sozialistischen Klassizismus umgebaut zum Kulturpalast der Waggonbauer.[208]
„Auch in dessen (Neu-)Gestaltung der Hauptfassade, in der starken Geometrie des Dreieckgiebels, indem auf seine rechteckige Grundform reduzierten Turmkörper mit appliziertem Scheibenornament und schließlich in der überdimensionierten Loggia drückt sich jene manieristische Vorliebe für die Brechung klassischen und modernen Formenvokabulars aus, die formal die westliche Postmoderne vorwegnimmt.[209]“
Nordstern-Versicherungshaus / Hotel Moskwa
Das Nordstern-Versicherungshaus wurde 1936 nach Entwürfen von Siegfried Saßnick erbaut. Heute beherbergt es das Hotel Moskwa.[210]
Schlosskirche
Die Fassade der Schlosskirche wurde im Stil der Renaissance rekonstruiert, mit quadratischen Fenstern und Renaissance-Schweifgiebel.
Zerstörung 1945
Das Gebiet innerhalb der inneren Wallanlage war zu 90% zerstört. Amalienau im Nordwesten war zu 65% zerstört. Maraunenhof und Quednau im Nordwesten zu 55 % und die Siedlung Devau und Kalthof im Nordosten zu 45 %. Der Nordwesten, wie Juditten und Metgethen blieben erhalten. [211] In Navalichins[212] Schadensplan der Innenstadt, wurde der Zustand von 1948 dokumentiert. Dort gab es drei Kategorien: abzutragende Stadtviertel, faktisch abgetragene Stadtviertel sowie erhaltene und erhaltenswerte Gebäude. Als erhaltenswert wurden eingetragen: Das Gebäude der Deutschen Bank (früher Norddeutsche Kreditanstalt) von 1910 und Dresdner Bank (früher Ostbank), das Fernmeldeamt, das Gebäude der Universität, das Otto-Braun-haus, das Regierungsgebäude, die Baugewerkeschule, das Park-Hotel, die Stadthalle und die Börse. Am Hansaplatz standen noch alle Vorkriegsbauten wie der Nordbahnhof, das Land- und Arbeitsgericht, der Handelshof, das Polizeipräsidium sowie das Landesfinanzamt. Das Königsberger Schloss gilt als faktisch abgetragen ebenso wie alle Kirchen.[213] Das Königsberger Schloss war bei den Luftangriffen ausgebrannt, der Glockenturm hatte die Luftangriffe unbeschadet überstanden. Bei der Einnahme Königsbergs wurde der Glockenturm sehr stark zerstört. 1947 wurde der einsturzgefährdete Glockenturm der Schlosskirche gesprengt. Die Ruine der Schlosskirche war durch die beidseitigen Streben und die beiden Rundtürme aus der Zeit der Renaissance noch standsicher und verblieb zusammen mit den Ruinen des schlossartigen Postamts und des Kneiphöfischen Doms erhalten. Die Sprengung der Schlosskirchenruine erfolgte 1965 und des Postamts erfolgte 1960.
Gedenkstätte am Deutschordensring
Der „erste sowjetische Neubau“[214] der in Kaliningrad gebaut wurde war der Obelisk für die 1200 Gardisten.
Am 8. Mai 1945 forderte der Kommandierende General der Königsberger Garnison und Vorsitzende des Militärrates K. Galickij eine Gedenkstätte über dem Massengrab von 1200 bei den Kämpfen gefallenden Soldaten der 11. Gardearmee zu erbauen. Sie befindet sich auf einer Bastion der alten Stadtbefestigung in der Nähe des Nordbahnhofes. Am 30.09.1945 wurde das Kriegerdenkmal eingeweiht.
Sie besteht aus einem halbkreisförmigen Platz, der auf der ehemaligen Bastion angelegt wurde. In der Mitte der Gedenkstätte befindet sich ein 15 m hoher Obelisk aus Granit. Auf den Podesten am Eingang der Gedenkstätte befinden sich die Skulpturengruppen Sturm und Sieg. Die Entwürfe lieferte die Architekten Aleks Mel'chakov und S. Nanuš'jan , die Reliefs schufen Litauer Bildhauer. [215]
Umbenennung
Am 4. Juli 1946 wurde die alte Deutschordensstadt in Kaliningrad umbenannt, zu Ehren von Michail Iwanowitsch Kalinin, dem kurz zuvor verstorbenen Präsidenten der UdSSR. Die Umbenennungskampagnen für die übrigen Städte und Ortschaften, Straßen und Plätze fand erst im Herbst 1947 statt. [216]
Altstadt
Maksimow 1945
Arsenij Wladimirowitsch Maksimow (russisch Арсений Владимирович Максимов, wiss. Transliteration Arsenij Maksimov) war der erste Chefarchitekt der Stadt. Seit Juni 1945 war er dafür verantwortlich, die Überreste der Stadt zu untersuchen und deren Wiederaufbau vorzubereiten. Dazu erstellte er eine wissenschaftliche Arbeit mit der Analyse der aktuellen Planung für Jahrhunderte Königsberg, Phasen seiner Entwicklung, Stadtplanung, Struktur, Geographie, Geologie und Hydrogeologie. Er traf sich auch mit Dr. Alfred Rohde, Direktor der Kunstsammlungen von Königsberg wegen Kulturgüter.
Parallel zur der technischen Bestandsanalyse malte er das zerstörte Königsberg in Zeichnungen und Aquarellen. Diese wurden von Ronny Kabus im Jahre 1992 unter dem Titel Ruinen von Königsberg. Bilder eines Kaliningrader Architekten publiziert. Ende 1945 kam zu ihm Willi Schedler ein Königsberger Architekt. Zusammen suchten sie nach Überesten von Karten und Plänen der Königsberger Bauarchive. Die Fundstücke bildeten die Grundlage für weitergehende Bestandaufnahmen. Schedler half bei der Systematisierung von Grundrissen, Plänen und karten. Aus der Zusammenarbeit resultierten die ersten Pläne der zersörten Stadt. Der deutsche Architekt fotografierte unter dem Schutz Maksimows die Ruinen. Schelder verstarb 1947 und wurde anonoym am Ende der Aleksar-Nevskij-Strae begraben.[217][218] Als im April 1960 Vladimir Chodakovskij (russisch Владимир Ходаковский)[219] (Stadtarchitekt Kaliningrads)[220][221] vorschlug das Schloss zu retten, erklärte Maksimow das Königsberger Schloss als Volkshaus oder Haus des Friedens wiederaufzubauen.[222]
Timochin (1946): Freilichtmuseum
P. Vladimir Timochin (russisch П. Владими́р Тимохин) war Chefarchitekt der Gebietskommunalwirtschaft und meinte 1946 die Altstadt zum Freilichtmuseum zu erklären. Ähnlich der Ruinen der Dresdner Frauenkirche, sollte das Königsberger Stadtschloss und die Bauten am Gesenicusplatz als Mahnmal erhalten bleiben:
„[…] das ehemalige Stadtzentrum soll so gelassen werden […] , wie es jetzt ist ,um es als Denkmal des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg 1941-1945 über den deutschen Faschismus zu erhalten.“[223]“
In der unmittelbaren Nachkriegszeit wollte man das alte Stadtzentrum bewusst brachbleiben lassen. Das alte Stadtzentrum umfasste den alten Stadtkern innerhalb der Befestigungsanlagen des 19. Jahrhunderts. Das neue Stadtzentrum sollte laut Tichom auf dem Gelände der abgebrannten Ostmesse neu gebaut werden.
Tjan (1947-1948): „deutsch-teutonischer Stil“

Dimitri Tjan (russisch Дмитрий Тьян) war bis zur Schaffung des Amtes des Chefarchitekten der Stadt Kaliningrad der Hauptverantwortliche für den Wiederaufbau. In einer Analyse der Architektur in Opstpreußen und Kaliningrads, beschrieb er den „deutsch-teutonischen Stil“[224] der Stadt Königsberg.
„Die vorherrschenden Stile sind die Gotik [(Backsteingotik)], die modernisierte Gotik [(Neogotik)] und die Gotik im Konstruktivismus [(Expressionismus)] . ... der vorherrschende Stil Königsbergs war eine simplifizierte Gotik oder richtig eine gotische Verkleidung.[225]“
Dimitri Tjan, sah im November 1947 einer der vorrangigsten Aufgaben des Wiederaufbaus in der Schaffung neuer Generalpläne für die Städte des Kaliningrader Gebietes.
Tjan meinte mit der „modernisierten Gotik“ und den „deutsch-teutonischen Stil“ das große neogotische Stadtensemble am Gesenkusplatz, bestehend aus den verschiedenen dort befindlichen Türmen, die an den Deutschen Orden erinnerten. Der Turm des Telegraphenamts von Heitmann, der Kirchturm der Altstädter Kirche von Schinkel und der Schlossturm von Stüler.
Die Beispiele für den „Gotik im Konstruktivismus“ (Expressionismus) das von Hanns Hopp erbaute Haus der Technik auf dem Gelände der Ostmesse und das Stadthaus gegenüber dem Nordbahnhof.
Navachilin (1948-1959): Wiederaufbau?
Dimitri Navalichin (russisch Дмитрий Навалихин [226])hatte die Ausbildung eines „traditionellen St. Petersburger Künstler-Architekten“[227] genossen und am Leningradskii inzhenerno-stroitel'nyi institut (LISI) bei Andrei Andreevich Ol' (1883–1958) Architektur studiert. LISI war das Leningrader Institut für Ingenieurwesen und Construction, das von 1934–1941 bestand. Navalichin hatte auch am Repin-Institut der Allrussischen Kunstakademie in Leningrad bei den Malern Konstantin Rudakov (1891-1949) und Lansere (1875-1946) gelernt. Sein Stil war an der St. Peteburger Nationalromantik angelehnt, die wiederum an der Skandinavischen Nationalromantik orientiert war. 1946 wurde er Mitglied der KPDSU.[228] 1947 kam er nach Kaliningrad[229][230] und wurde 1948 Chefarchitekt der Stadt Kaliningrad bis 1955. Von 1955 bis 1957 war er Leiter der Gebietsverwaltung.[231] Kaliningrad bestand aus einem Kranz der ehemaligen Randbezirke Königsberg und das total zerstörte Zentrum. „Nachilin sah das neue Stadtzentrum an der Stelle des alten entstehen“.[232]
Zusammen mit Arsenij Wladimirowitsch Maksimow (russisch Арсений Владимирович Максимов) schlug er vor die Struktur der alten Stadtblöcke beizubehalten. Der Navachilin-Maksimow-Plan von 1949 sah vor, das Königsberger Schloss stehen zu lassen. Kneiphof mit Domruine und Altstadt sollten Grünanlagen ohne Bebauung werden. An der Nordseite des Königsberger Schlosses sollte ein großer Platz entstehen, der sich in west-östlicher Richtung erstreckte. Flankiert wurde der neue große Platz von dem erhalten gebliebenen Hauptpostamt im Westen, im Osten von dem Neubau des Hauses der Räte und im Süden von dem stehen gebliebenen Schloss.[233]
Navalichin wurde im Dezember 1949 im Kollegium der Verwaltung für Architektur in Moskau „stark dafür kritisiert“[234]. GIPROGOR – das staatliche Institut für Stadtplanung (russisch «Гипрогор» – Государственный институт проектирования городов) lehnte den von Maksimow und Navalichin vorgelegten Plan ab und entwarf einen eigenen unter Leitung von Michail Naumov: „Das Schloss wurde [nun] durch eine Dreiflügelanlage eines Sowjetpalastes ersetzt“,[235] Giprogor sah den Sowjetpalast „auf dem Fundament des Schlosses emporwachsen“.[236]
Der Navachilin-Plan von 1954, sah nun eine neue Stadtmitte vor. Diese wurde durch einen überdimensionierten Sowjetpalast auf den Fundamenten des Königsberger Schlosses nach Vorgaben Moskaus gebildet: „Im Detail sah er vor, dass an der Stelle des Schlosses das Haus der Räte entstehen sollte“.[237] 1958 kritisierte Navachilin die Fassaden Königbergs aus der Zeit der Jahrhundertwende als „schwach und oberflächlich“[238] Das Neue Postamt gegenüber dem Schloss bezeichnete Navchilin als Beispiel für Gebäude in „falscher Gotik“.[239]
Das Schloss und der Dom blieben jedoch stehen. Während die Ruine der Schlosskirche 1968 gesprengt wurde, rekonstruierte man in den 1990er Jahren die Domruine auf dem Kneiphof. Unter Navachilin entstanden nun folgende Bauten im sozialistischen Neoklassizismus:
Sozialistischer Neoklassizismus
Nordwesten Kaliningrads: Stalingrader Prospekt und Seitenstraßen

(1894, Friedrich Reusch), Reiterstandbild König Friedrich Wilhelms III.
(1844, August Kiß), und Standbild des Staatsgründers Herzogs Albrecht von Preußen
(1891, Friedrich Reusch).

Der Nordwesten Kaliningrads zeigt die Architektur des sozialistischen Neoklassizismus am besten. Die Beispiele zeigen in ihrer Reihenfolge grundsätzlich dem Weg von der Gegend nördlich der Waggonfabrik über den Prospekt des Friedens (damals Stalingrader Prospekt) und dessen Seitenstraßen bis zum Sowjetischen Prospekt, vom Westen in Richtung Innenstadt.[240]
Navichilin reichte 1949 seine Entwürfe für den Stalingrader Prospekt bei der Verwaltung für Architektur in Moskau ein. [241] Navichilin wollte den ehemaligen Hansaring als städtischen Demonstrationsplatz umgestalten . Der westlich an den Platz anschließende Teil des Stalingrader Prospektes sollte umgebaut werden. Die Altbausubstanz mit seine neoklassizistischen und wilhelminischen Bebauung entsprach der sowjetischen Vorstellung vom sozialistischen Klassizismus. Zentrum sollte das Theater sein, dessen Wiederaufbau im Neoklassizismus schon 1947 vom Ministerrat der RSFSR entschieden wurde. Auf der Sitzung vom 3. Dezember 1949 in Moskau wurden Navichilins Entwürfe gebilligt.
In einem Bericht von 1951 wird der Vorschlag behandelt, das alte Zentrum als Siegedenkmal in seinem zerstören Zustand zu belassen. Daneben soll das neue Zentrum am ehemaligen Hansaring entstehen:
„Was für eine Stadt! Die Straßenbahn fährt uns durch buckelige und enge Straßen des ehemaligen Königsberg. Ehemalige deshalb, weil Königsberg tatsächlich eine ehemalige Stadt ist. Sie existiert nicht mehr. Kilometerweit öffnet sich ein unvergessliches Ruinengemälde. […] Seitlich inmitten der Ruinen liegt das Schloss der drei Könige - eine Zitadelle deren massive Mauern von der Zeit und vom Wetter geschwärzt sind. Das alte Königsberg ist eine tote Stadt. Es wiederaufzubauen wäre sinnlos. Einfacher, praktischer ist es eine neue Stadt zu bauen […] die Straßenbahn fährt zum neuen Zentrum der neuen Stadt: Zum Platz des Sieges oder wie er vom Volk genannt wird, zum Platz der drei Marschälle […] hier konzentrieren sich die Geschäfte, Bibliotheken, Kinos, der Zoologische Garten, das Stadion, der Kultur- und Erholungspark. Nun befindet sich hier das Zentrum Kaliningrads, schlägt der Lebenspuls der neuen Stadt.[242]“
Die drei Könige waren: Der Böhmenkönig Ottokar II., dem Königsberg seinen Namen verdankt. König Friedrich I., der sich 1701 in der Königsberger in der Schlosskirche zum ersten König in Preußen krönte sowie König Wilhelm I., der sich am 18. Oktober 1861 in der Schlosskirche zum ersten König von Preußen krönte.
Waggonbauerstraße / ul. Vagonostroitelnaya
Die Gebäude in der Gegend nördlich der Waggonfabrik an der Waggonbauerstraße / ul. Vagonostroitelnaya (russisch ул. Вагоностроительная, Калинингра́д) Ecke Radischtschew-Straße / ul. Radiščev (russisch Ул. Радищев, Калинингра́д)[243] sind mit Säulen, Pilaster und kräftigen Stuck-Elementen geschmückt.[244]
Die Waggonbauerstraße und Radischtschew-Straße waren in der Vorkriegszeit die Wieberstraße und Arndtstraße. Das heutige Gebäude an der Waggonbauerstraße Ecke Radischtschew-Straße ist die erhalten gebliebene Scheffnerschule in Ratshof, die im Stil des sozialistischen Neoklassizismus umgebaut wurde und erneut in vollem Schulbetrieb ist.[245]
Prospekt des Friedens / Prospekt Mira
Der Kaliningrader Stalingradski-Prospekt (russisch сталинградский проспект, Калинингра́д) heute Prospekt Mira (russisch Проспе́кт Ми́ра, Калинингра́д) sollte als eine homogene stalinistische Paradestraße entstehen.[246] Der Stadtarchitekt Dimitri Navalichin erhob diesen Prachboulevard zur erstrangigen Bauaufgabe der Stadt. Der Stalingradski-Prospekt heute Prospekt Mira war die eigentliche Hauptstraße Kaliningrad in den Jahren des Spätstalinismus. Der Stalingrader Prospekt entstand aus der Zusammenlegung des Königsberger Hansarings vom Amts- und Landgericht bis zum Neuen Schauspielhaus mit der Hufenallee und dem Hammerweg.
Die überdurchschnittlich breite Straße ist ein Prachtboulevard, gesäumt von jeweils groß dimensionierten Wohnblöcken mit bis zu 5 Stockwerken. Die Fassaden zeigen an vielen Stellen Zitate antiker Einzelformen, dorische oder ionische Säulen beispielsweise, Ziergiebel mit Architrav und Fries usw.
- Haus des Baltrybstroj, Nr. 33 (ehemals Hufenallee)
Das spitzwinklig zulaufende Eckhaus Nr. 33 ist fünfgeschossig. Das oberste Geschoss besteht aus Säulenarkaden. Die Fassade zeigt zweigeschossige Kolossalpilaster, die ein Gebälk tragen. Obelisken schmücken die Säulenarkaden. Erbaut wurde es nach Entwürfen des Architekten Vladimir Atanov. 1949 wurde das Haus in der Kaliningradskaja Pravda noch als „eines der großartigsten Häuser am Stalingrader Prospekt“[247] bezeichnet.[248][249] Das Gebäude wurde später von Nikita Zaprivodin abgelehnt. Zaprivodin bezeichnete den Kaliningrader Architekten Atanov als „Kolonnaden-Schnörkel-Architekten“ in einem Artikel in der Kaliningradskaja Pravda vom 27. November 1955:
„„Kritik am Überflüssigen: Das klassische Erbe nicht ablehnend - eine Kolonnade und Portiken, hinter denen das vierte Obergeschoss des Hauses Nr. 33 am Stalingrader Prospekt gänzlich begraben ist, ist er einen eigenständigen Weg in der Architektur gegangen und hat der Stadt einen göttlich schöpferischen Gedanken gewidmet - hat auf die Gesimse des Hauses mickrige Obelisken aufgesetzt, die mit ihrem Friedhofsaussehen Gedanken an die Endlichkeit des irdischen Daseins hervorrufen.[250]“
- Nr. 41-43 und Kinotheater
Die Gebäudezeile Stalingrader Prospekt Nr. 41-43 zusammen mit dem sich anschließenden Kinotheater Morgenröte sollte eine Fassade mit Säulen und Pilastern erhalten. Dieser Entwurf wurde jedoch nur am Kinogebäude verwirklicht. Das Kinogebäude entstand aus den Ruinen des Königsberger Filmspieltheater Scala.[251][252]
-
Kinotheater Morgenröte
-
Kinotheater Morgenröte
-
Kinotheater Morgenröte
- Nr. 51
Das Haus Nr. 51 ist „bis heute eines der auffälligsten Häuser Kaliningrads aus dieser Epoche“.[253]Das dreigeschossige Haus hat zwei Seitenrisalite. Diese zeigen an den Ecken, sehr breite Pilaster, die ein hochgestrecktes und schmales Rundbogenfenster umfassen. Auf den Pilastern befinden sich kleine Obelisken. Die Pilaster zusammen mit den Rundbogenfenstern erinnern in Form und Gestalt an einen Triumphbogen der Antike. [254][255][256]
- Nr. 87
Der Kulturpalast der Fischer[257]bildet in Richtung Straßenrand zwei schmale Seitenflügel aus. Eine doppelte Kolonnade aus dreigeschossigen dorischen Säulen schmückt die Fassade.[258]
Sowjetischer Prospekt / Sovetsky Prospekt
Eine lange Gebäudezeile am Kaliningrader Sovetsky-Prospekt (russisch Советский проспект, Калинингра́д) wurde im Stil des sozialistischen Klassizismus errichtet und ist fünfgeschossig und zeigt auf Nr. 82 einen klassischen Turm mit Säulenumgang.[259] .[260][261][262]
Karl-Marx-Straße / ul. Karla Marksa
Eine lange Gebäudezeile an der Kaliningrader Karl-Marx-Straße Nr. 57-63 (russisch ул. Карла Маркса, Калинингра́д) wurde im Stil des sozialistischen Klassizismus errichtet.[263][264]
Kommunale Straße / ul. Kommunalnaya
Eine lange Gebäudezeile an der Kaliningrader Kommunale Straße 25 (russisch ул. Коммунальная, Калинингра́д) wurde im Stil des sozialistischen Klassizismus errichtet, mit Eckturm, Pilastern und Schaugiebeln.[265][266]
Tschaikowski-Straße / ul. Chaykovskogo
Eine lange Gebäudezeile an der Kaliningrader Tschaikowski-Straße 2 (russisch ул. Чайковский, Калинингра́д) wurde im Stil des sozialistischen Klassizismus errichtet.[267][268] Das Gebäude ist mit Festons, Girlanden, Gesimsen und Pilastern geschmückt. Die Fenster tragen Fensterbekrönungen mit Segmentbogen und Dreiecksgiebeln.
Dimitrov-Straße / ul. Dimitrova
Eine lange Gebäudezeile an der Kaliningrader Gerorgj-Dimitrov-Straße 5-19 (russisch ул. Дими́трова, Калинингра́д) wurde im Stil des sozialistischen Klassizismus errichtet: Vier Kolossalpilaster tragen ein Giebeldreieck. Die Konsolen der Balkone sind reich geschmückt.[269][270][271]
Süden Kaliningrads: Baltische Rayon und Seitenstraßen
Das zweite kleinere Stadtzentrum des neuen Kaliningrads (neben dem ehem. Hansaring im Nordwesten des ehemaligen Königsbergs) bildete das ehemalige Ponarth, das zum Baltischen Rajon (russisch .Балтийский район) wurde.
Kiever Straße / ul. Kiyevskaya
Die Gebäudezeilen an der Kaliningrader Kiever Straße 125-130 und 131-135 (russisch ул. Киевская, Калинингра́д) wurde im Stil des sozialistischen Klassizismus errichtet. Die Fenster in der Kiever Straße wurden mit Fensterbekrönungen mit Segmentbogen und Dreiecksgiebeln ausgestattet.[272][273]
Eisenbahner Straße / ul. Zheleznodorozhnaya
Die Gebäudezeilen an der Kaliningrader Eisenbahner Straße 49-56 (russisch ул. Железнодорожная , Калинингра́д) wurde im Stil des sozialistischen Klassizismus errichtet. Der Gebäudekomplex wurde gegenüber dem Kaliningrader Brandenburger Tor erbaut. Es sind Städthäuser im Stil des sozialistischen Klassizismus, die torartig die Stadtausfahrt in Richtung Brandenburg (am Frischen Haff), einrahmen. Die Attiken schmücken Balustraden. Die Fenster wurden mit Fensterbekrönungen mit Segmentbogen und Dreiecksgiebeln ausgestattet.[274][275][276]
Bolschewisten-Gasse / ul. Bolshevistskiy
Das Gebäude an der Kaliningrader Bolschewistengasse 2-6 (russisch ул. Большевистская , Калинингра́д) wurde im Stil des sozialistischen Klassizismus erbaut.[277][278] Es handelt sich dabei um das ehemalige Haberberger Gemeindehaus, das Vladimir Voronov zum Kindergarten Bernstein umbaute.
Baltischer Rajon / Baltijski rajon
Im Baltischen Rajon (russisch Балтийский район) entstand ein Kulturpalast mit großem Portikus, eine Markthalle und das Kino Heimat.[279] Diese befinden sich am Straßenabschnitt östlich der Bahnstation von Dimitrowo (russisch Дмитрий (Калинингра́д)).
Leninski-Prospekt
Die Gebäudezeilen am Leninski-Prospekt Nr. 29-37(russisch Ленинский проспект (Калинингра́д)) wurden im Stil des sozialistischen Klassizismus errichtet.[280]
Bau- und Kunstdenkmäler
Stalin-Denkmal 1953

Das Stalin-Denkmal, geschaffen vom Bildhauer Wutschetitsch (russisch Евгений Викторович Вучетич), wurde April 1953 auf dem Platz des Sieges (früher Hansaplatz) aufgestellt. 1958 wurde das Stalin-Denkmal auf den Lenin-Prospekt versetzt. Die Statue wurde 1961 entfernt und 1974 durch "Mütterchen Russland" (russisch "Мать-Россия") geschaffen durch den Bildhauer Boris Wassiljewitsch Jedunow (russisch Бори́с Васи́льевич Едуно́в) ersetzt:
„Kommt her zu mir, ihr Kinder Rußlands,hier seid ihr zu Hause.[281]“
Jedunow schuf 1959 auch das Kalinin-Denkmal für Kaliningrad.[282]
Suworow-Denkmal vor dem Schloss 1956
Das Denkmal für Suworow vor dem Schloss wurde 1956 errichtet. Dafür wurde die Bismarck-Statue mit der Suworow-Büste ausgetauscht und diese auf dem alten Sockel der Bismarck-Statue vor dem Schloss gestellt. Suworow wohnte zusammen mit seinem Vater, dem damaligen Generalgouverneur Ostpreußens, im Unfriedtbau als Königsberg von 1758 bis 1762 zu Russland gehörte. So erklärte die Kaliningradskaja Pravda im Mai 1950, dass die von 1758 bis 1762 dauernde Zugehörigkeit Königsbergs zu Russland, bereits ein Vorlauf der späteren Einnahme Königsbergs 1945 war. Über 180 Jahre nach Suworow sei nun Russland wieder zurückgekehrt und habe „die urslawische Erde für ewig“[283] nach Hause zurückgeholt. Mit der Sprengung des Schlosses 1965 wurde auch der Kaiser-Wilhelm-Platz mit dem Suworow-Denkmal entfernt.[284][285]
Neubewertung der Ruinen 1956

(Gemälde von Anton von Werner) in der Schlosskirche.
(Gemälde von Adolph Menzel) in der Schlosskirche.
Vor 1956 zählten zu den Denkmäler Kaliningrads ausschließlich das Stalin- und Lenindenkmal und die große Gedenkstätte für die 1200 gefallenen Rotarmisten. Nach 1956 wurden wesentlich mehr Denkmäler zu gelassen und kam es zu einem „einschneidenden Umschwung“[286] in der Bewertung der Ruinen. Denkmalgeschützte Standbilder waren nun die Büsten für Suworow und Kutusow [287][288] aber auch die Ruinen der alten Börse, mehrere Kirchen, sogar die Stadttore standen nun unter Denkmalschutz. Ende 1957 wurden sogar 100.000 Rubel für die Restaurierung des Doms bewilligt. Auch die Ordensburgen in Tapiau, Labiau, Balga, Insterburg, Ragnit und Pillau wurden unter Denkmalschutz gestellt. „In dieser neuen Einstellung zu den deutschen Denkmälern spiegelt sich die Neubewertung der Vorkriegsgeschichte Königsberg […] Den Höhepunkt, gleichzeitig aber auch Wendepunkt, der Neubewertung der deutschen Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt bildet die Diskussion um den Erhalt oder Abriß der Ruine des ehemaligen Königlichen Schlosses in Kaliningrad An dieser Auseinandersetzung ist besonders gut abzulesen, daß der Streit um die alten Mauern tatsächlich ein Konflikt um die Bewertung der deutschen Geschichte des Gebietes und somit des gesamten Selbstverständnisses der Region war“.[289]
1965 bewertete das Kultusministerium die Schlossruinen wie folgt: „[…] zwar stünden die Ruinen nicht auf der offiziellen Denkmalliste, doch sei zumindest der teilweise Erhalt gerechtfertigt, da das Gebäude nicht nur mit der Geschichte des deutschen Volkes, sondern auch mit wichtigen Ereignissen im Leben des russischen Staates verbunden ist. Im Schloss habe sich neben der Gesandtschaft des Großfürsten Wassili III. nach denen der Moskoviterssal im Nordflügel benannt wurde, auch der junge Peter I., der Feldherr Suworow und der spätere Führer des letzten großen Baueraufstandes von 1773 Jemeljan Pugatschow aufgehalten. Das Schloss sei Schauplatz der Übergabe der Schlüssel der Stadt Königsberg nach ihrer Einnahme durch die russischen Truppen im siebenjährigen krieg gewesen und hier habe der Prozess gegen die deutschen Sozialdemokraten stattgefunden die halfen, die Zeitung der russischen Sozialdemokraten ISKRA nach Russland zu transportieren“ .[290]
Am 22. November 1965 teilte das Kulturministerium dem Gebietsexekutivkomitee mit , „das Schloss sei nun doch in die Liste der vom Staat erhaltenen Denkmäler aufgenommen worden“.[291]
Zelenkova (1957-1959): Postamt

N. A. Zelenkova (russisch Наталья Александровна Зеленкова) war Stadtarchitektin Kaliningrads von 1957 bis 1959. Sie regte an das neogotische Postamt wiederaufzubauen und darin das Hauptpostamt unterzubringen.[292]Am 15. Mai 1959 erwähnte Zelenkova in einem Artikel für Kaliningradskaja Pravda das Stadtschloss nicht zu schleifen. Nachdem Zelenkova das Amt abgab, wurde das neogotische Postamt im Jahre 1960 gesprengt.[293]
Chodakovskij (1961-1965): Schloss
Vladimir Chodakovskij (russisch Владимир Ходаковский)[294]war Stadtarchitekt Kaliningrads von 1961 bis 1965.[295][296] Im April 1960 auf einer Versammlung der KOSA schlug Chodakovskij vor das Schloss zu retten. Arsenij Maksimov , der den Navachilin-Maksimov-Plan von 1949 entworfen hatte, erklärte auf dieser Versammlung, dass das Königsberger Schloss als Volkshaus oder Haus des Friedens wiederaufzubauen.[297] Chodakovskij führte das Lager der Befürworter des Schlosses an. In den Jahren zwischen 1960 und 1965 kämpften Teile der Bevölkerung Kaliningrads um den Erhalt des Schlosses.[298] Eine Rekonstruktion des Schlosses befürwortete auch Leonhardt Aleksandrowicz Soskin (russisch Лев Александрович Соскин) [299][300], der von 1964 bis 1967 Chefarchitekt des „Kaliningrader Projektierungsinstitut für ziviles Bauen und die Planung und Errichtung von Städten und Siedlungen“[301] (Kaliningradgrazhdanproekt; russisch Калининградгражданпроект) war.[302] Giprogor jedoch ordnete am 18. August 1965 die unverzügliche Sprengung der Ruinen der Schlosskirche an. In einem Brief vom 20. Nobember 1965 an Breschnew flehte er um den Erhalt des Schlosses.[303][304] Leonid Breschnew selbst befürwortete die Sprengung, anschließend trat Chodakovskij ab. Darauf erfolgten „Ende 1965 […] die ersten Sprengungen“.[305]
Pokrovskij (1965-1967): Dom

Jurij Pokrovskij (russisch Юрий Покровский) war Stadtarchitekt Kaliningrads von 1965 bis 1967.[306][307] 1967 beschloss Povrovskij anstelle der Domruine ein zentrales Massengrab zu erstellen. Cygankov erklärte das Kant-Grab zu „einem der Ecksteine der marxistisch-leninistischen Lehre.“[308] Daraufhin wurden die Arbeiten zur Sprengung eingestellt.
1970er Jahre
Das wichtigste Projekt, das Kaliningradgrazhdanproekt (russisch Калининградгражданпроект) 1979 bearbeitete, war das Projekt zur Bebauung des Zentrums von Kaliningrad. [309] Am Unterteich wurde eine breite Parkzone angelegt, die sich vom Haus der Räte aus nach Norden bis zu Cernjachovsker Straße hin erstreckte, wo eine Reihe öffentlicher Gebäude in Beton erbaut wurden. Stadtarchitekt der Stadt Kaliningrad von 1965 bis 1967 war Jurji Pokrovskij.[310] 1989/90 wurde im Rahmen des Kaliningradgrazhdanproekt eine Denkmalschutzliste erstellt.[311]
Haus der Räte

Das Haus der Räte (russisch Дом Советов, Dom Sowjetow; deutsch auch Haus der Sowjets) ist ein 16-stöckiges Hochhaus im Stil von Le Corbusier. Die Entwürfe lieferte der Architekt Julij Schwarzbreim.[312]Das Gebäude wurde nach dem Goldenen Schnitt entworfen:
„Der obere Teil des Hauses der Räte bildet ein […] ablesbares Quadrat, das hier durch die Frei-Etage im goldenen Schnitt in zwei […] Rechtecke geteilt wird. [313]“
Im Westen des Bauwerks befindet sich der auf dem Gelände der 1967 gesprengten Schlossruine angelegte Zentralplatz.
Café Olsztyn




Das nach der Stadt Allenstein in den Jahren 1976/1979 erbaute Café Olsztyn (russisch «Кафе Ольштын», Калинингра́д) befand sich in der Nähe des Kalininplatzes am südlichen Ende des Leninski-Prospekt (russisch Ленинский проспект, Калинингра́д). Die Pläne für das Gebäude wurden bei Kaliningradgrazdanproekt unter Leitung des Architekten Alek Popov erstellt. Der gesamte Baukörper bestand aus Sichtbeton. Der Grundriss war fast dreieckig und drei Geschosse hoch. Der Baukörper befand sich auf einem flachen Sockel einige Stufen über dem Niveau des Gehwegs und war von Grünanlagen und Blumenrabatten eingefasst. Das oberste Geschoss aus Beton, erinnerte an historische Dachlandschaften. Es war durch lange gezogene, vertikale Elemente gegliedert, die an Gauben erinnern. Dieses Dachgeschoss kragte über den unteren Gebäudeteil aus. Die Architektur des unteren Gebäudeteils war auf wenige vertikale und horizontale Betonscheiben reduziert. Das Bauwerk war zwischen zwei monolithisch aussehenden, abgerundeten Treppenhaustürmen aufgespannt. Zum Leninski-Prospekt zeigte das Gebäude eine großes Wandbild mit einem stilisierten Elch und anderen Fabelwesen, womit eine Analogie zum mittelalterlichen Stadtkerns des ehemaligen Allenstein hergestellt werden sollte. Die Wandbilder im Innern zeigten historische Stadtansichten. Wie bei der Eingangszone des Hauses der Räte war die Eingangszone des Cafés um ein doppelgeschossiges Foyer herum gebildet, in dessen Mitte eine hohe Betonsäule stand. Im Obergeschoss waren Galerien mit Sitzplätzen.[314][315] Das Café befand sich auf dem früheren Oberhaberberg zwischen Ober- und Unterhaberberg.[316] i
Kino Oktober
In den 1970er Jahren wurde das Kino Oktober (russisch «Кинотеатр Октябрь», Калинингра́д), anstelle der Haberberger Trinitatis-Kirche erbaut. Das Gebäude zeigte eine Fassade, die durch vertikale Elemente gegliedert war. Der besondere Putz an der Fassade funkelte bei Sonnenschein. Das Funkeln entstand durch eingearbeitete Glasstücke, die das Sonnenlicht reflektierten. Der Putz bestand aus weißem Zement, Leim, Pigment, Glassplittern und Steinen. [317][318]Die ganze Anlage heißt heute Gargarin Park.[319]
Hotel Kaliningrad
Das Hotel Kaliningrad (russisch «отель Калинингра́д», Калинингра́д), entstand in den 1970er Jahren direkt am Zentralen Platz. Das Bauwerk ähnelte dem anderen horizontalen Scheiben-Hotel Hotel Leningrad in Sankt Petersburg. Das Hotel Leningrad war 1964/67 nach Entwürfen Sergej Speranskijs am Ufer der Newa erbaut. Den Fassadenschmuck des Hotels Kaliningrad bildeten die großen Lettern mit dem Namen des Hauses auf dem Gebäude, wie es sie auch auf Kino Oktober gab. Die Fassade wurde inzwischen sehr stark verändert und überarbeitet.[320][321][322]
Das Hotel befindet sich zwischen der Junker- und Schloßstraße und verläuft zwischen Gesekus- und Münzplatz. Es war zu seiner Zeit das „modernste Hotel“[323] in Kaliningrad.
Haus der Kommunikation
Das Haus der Kommunikation (russisch «Дом связи», Калинингра́д) befindet sich an der Westseite des Zentralen Platzes und wurde nach 1975 erbaut. Die Fassade wird vertikal durch schmale Lisenen gegliedert. Die Fassade besteht aus Platten mit einem besonderen Relief. Aus einem Muster hyperbolischer Schnittlinien treten verzogene Pyramidenformen hervor und zeigen scharfkantige und spitze Schatten. Den Fassadenschmuck des Hauses bilden heute die großen Lettern mit dem Namen der Telekom.[324][325][326]
Neues Haus der Gewerkschaften
Das Haus der Gewerkschaften (russisch «Дом Профсоюзов», Калининград) wurde in den späten 1977/er Jahren nach dem Vorbild des RGW-Gebäude in Moskau von Michail Posochin erbaut. Die sich nach außen schwingenden Gebäudeecken wurden übernommen. Das Gebäude ruhte auf Pfeilern, die auf einer leicht erhöhten Plattform standen. Die Fassaden der oberen Geschosse waren als breite Bänder erbaut, die sich an ihren Enden nach außen bogen. Die Stützen auf denen das Gebäude stand, waren mit Naturstein verkleidet. Im Inneren bestanden die Wandverkleidungen aus Travertin, der aus Armenien stammte und aus Muschelkalkstein. Im Foyer bestanden die Böden aus Marmor, die aus Murmansk und dem Ural stammten. [327] [328]
Der leitende Architekt war Wadim Gennadjewitsch Jeremejew (russisch Вадим Геннадьевич Еремеев, wiss. Transliteration Vadim Eremeev; * 1938 in Novosibirsk).[329]
Palast der Pioniere
Der Palast der Pioniere (russisch «Дворец пионеров», Калининград) auch Palast der Kinder und Jugend (russisch «Дворец творчества детей и юношества», Калининград) wurde im Jahre 1984 nach Entwürfen des Architekten Aleksandr Nevezin fertiggestellt. Es hat eine Größe von 21x30 m und eine Höhe von 11 m. Ein besonderes Merkmal ist die minarettartig geformte große Kuppel des Observatoriums und ein Schwimmbecken mit einer Länge von 12 m sowie die Glasmalereien im Foyer. Eine Glasmalerei zeigt abstrahiert den Feuervogel von Iwan Jakowlewitsch Bilibin.[330]
Standesamt
Der Standesamt (russisch «Дворец бракосочетаний», Калининград) zeigt eine Reihe von Säulengängen sowie ein Portikus mit darüber befindlichen Halbtonnengewölben. Dazu ein großes Relief, das die Familie darstellt.[331]
Mikrorayone
Die Mikrorayone 6, 12, 13 und 16 sind neun- bzw. zwölfgeschossige Hochhäuser; die in Kaliningrad nach Entwürfen des Stadtarchitekten Dimitrij Navalichin entstanden.[332]
Sportpalast
Der Sportpalast Yunost (russisch "Юность"; deutsch: Jugend) wurde 1964/1975 nach Entwürfen des Architekten Leonhardt Aleksandrowicz Soskin (russisch Лев Александрович Соскин) aus Swerdlowsk erbaut. [333][334]
Davor befindet sich ein Denkmal: Zwei Flossen, ein Symbol der Fischer.[335]
Historismus und Rekonstruktion




Im Rahmen des Fischdorf-Projekt soll der Kneiphof nach Plänen von Baldur Köster und des Stadtarchitekten Aleksandr Basin rekonstruiert werden soll. Es gibt drei Varianten zum geplanten Wiederaufbau des Königsberger Schlosses. Die erste Variante ist das Schloss aus Glas mit Integration des Haus der Räte. Die beiden anderen Varianten zeigen entweder eine exakte Rekonstruktion oder eine Rekonstruktion des Unfriedtbaus und der Schlosskirche mit Kirchturm.[336]
Alexander Zukanov (Gouverneur), Arthur Sarnitz (Architekt) und Alexander Popadin (Stadtplaner) können sich 2014 vorstellen, zumindest Stülers Schlossturm wieder zu errichten.[337]
Literatur
- Christofer Herrmann: Die Anfänge des Königsberger Dombaus. In: Bernhart Jähnig (Hrsg.): 750 Jahre Königsberg : Beiträge zur Geschichte einer Residenzstadt auf Zeit. Elwert, Marburg 2008, OCLC 281162800. S. 327-352.
- Tomasz Torbus: Geschichte der Deutschordensburg Königsberg. In: Bernhart Jähnig (Hrsg.): 750 Jahre Königsberg : Beiträge zur Geschichte einer Residenzstadt auf Zeit. Elwert, Marburg 2008, OCLC 281162800. S. 353-384.
- Wulf D. Wagner: Das Königsberger Schloß - Eine kurze Baugeschichte vom Ende der Ordenszeit bis zum Regierungsantritt Friedrich Wilhelms I. (1525-1713). In: Bernhart Jähnig (Hrsg.): 750 Jahre Königsberg : Beiträge zur Geschichte einer Residenzstadt auf Zeit. Elwert, Marburg 2008, OCLC 281162800. S. 385-416.
- Heinrich Lange: Friedrich August Stülers Entwürfe der neugotischen Stadttore von Königsberg im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz. In: Bernhart Jähnig (Hrsg.): 750 Jahre Königsberg : Beiträge zur Geschichte einer Residenzstadt auf Zeit. Elwert, Marburg 2008, OCLC 281162800. S. 417-462.
- Adolf Boetticher (Hrsg.): Die Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Ostpreußen. Im Auftrag des Ostpreußischen Provinzial-Landtages. Heft VII. Die Bau- und Kunstdenkmäler in Königsberg. Bernhardt Teichert, Königsberg 1897, OCLC 312871065.
- Baldur Köster: Königsberg : Architektur aus deutscher Zeit. Im Anhang: Der Kneiphof. Heft VII. Die Bau- und Kunstdenkmäler in Königsberg. Husum Druck-und Verlagsgesellschaft, Husum 2000, OCLC 237377396.
- Markus Podehl: Architektura Kaliningrada : wie aus Königsberg Kaliningrad wurde. Materialien zur Kunst, Kultur und Geschichte Ostmitteleuropas, 1. Herder-Institut, Marburg 2012, OCLC 816472756.
- Bert Hoppe:Auf den Trümmern von Königsberg. Kaliningrad 1946- 1970, München 2000.
- Willi Scharloff:Königsberg – damals und heute: Bilder aus einer verbotenen Stadt. Rautenberg, Leer 1982.
- Dimitri Konstantinowitsch Navalichin = Дмитрий Константинович Навалихин: K voprosu rekonstrukcii goroda Kaliningrada [Zur Frage des Wiederaufbaus der Stadt Kaliningrad][338] = К вопросу реконструкции города[226]. Moscow 1954.
- Dimitri Konstantinowitsch Navalichin = Дмитрий Константинович Навалихин: K voprosu rekonstrukcii centra goroda Kaliningrada [Zur Frage des Wiederaufbaus der Stadt Kaliningrad][339] = К вопросу реконструкции центра города[226]. Moscow 1958.
- Walther Franz: Geschichte der Stadt Königsberg. Serien: Der Göttinger Arbeitskreis. Schriftenreihe, Heft 30. Holzner-Verlag, Kitzingen/Main 1953, OCLC 12208401.
- Karl von Bauriedel: Aus tiefstem Herzen gesungen. In: Merian. Das Monatsheft der Städte und Landschaften · 8. Jahrgang · Heft 12 · Königsberg, Hoffmann und Campe, 1955, S. 3-10.
- Agnes Miegel: Mein Dom. In: Merian. Das Monatsheft der Städte und Landschaften · 8. Jahrgang · Heft 12 · Königsberg, Hoffmann und Campe, 1955, S. 11-16.
- Ulla Stöver: Die Silberbibliothek des Herzogs Albrecht. In: Merian. Das Monatsheft der Städte und Landschaften · 8. Jahrgang · Heft 12 · Königsberg, Hoffmann und Campe, 1955, S. 17-18.
- Josef Nadler: Chronik der Albertina. In: Merian. Das Monatsheft der Städte und Landschaften · 8. Jahrgang · Heft 12 · Königsberg, Hoffmann und Campe, 1955, S. 74-79.
- Walter Neegeln: Königsberg 1955. In: Merian. Das Monatsheft der Städte und Landschaften · 8. Jahrgang · Heft 12 · Königsberg, Hoffmann und Campe, 1955, S. 88-94.
- Martin A. Borrmann: Der Königsberger Schloßteich. In: Heinrich Leippe (Hrsg.): Merian. Das Monatsheft der Städte und Landschaften · 6. Jahrgang · Heft 3 · OSTPREUSSEN / DIE STÄDTE, Hoffmann und Campe, 1953, S. 11-13.
- Hanna Stephan: Der Engel von Königsberg. In: Heinrich Leippe (Hrsg.): Merian. Das Monatsheft der Städte und Landschaften · 6. Jahrgang · Heft 3 · OSTPREUSSEN / DIE STÄDTE, Hoffmann und Campe, 1953, S. 65-68.
Einzelnachweise
- ↑ Podehl, S. 266-267.
- ↑ Robert Albinus: Königsberg-Lexikon. Stadt und Umgebung. Sonderausgabe. Flechsig, Würzburg 2002, ISBN 3-88189-441-1.
- ↑ Scharloff, S. 86.
- ↑ Podehl, S. 266-267.
- ↑ vgl. Borrmann, S. 11-13.
- ↑ Podehl, S. 27.
- ↑ Wagner, S. 390.
- ↑ vgl. Wagner, S. 385-416, hier S. 392.
- ↑ vgl. Wagner, S. 385-416, hier S. 400-401.
- ↑ vgl. Wagner, S. 403.
- ↑ vgl. Wagner, S. 183: Der Hafen in Königsberg.
- ↑ vgl. Köster, S. 216
- ↑ vgl. Wagner, S. 385-416, hier S. 410.
- ↑ vgl. Wagner, S. 385-416, hier S. 410.
- ↑ vgl. Köster, S. 216
- ↑ vgl. Köster, S. 216
- ↑ Adelheid Simsch: Die Wirtschaftspolitik des preußischen Staates in der Provinz Südpreußen 1793–1806/07. Duncker & Humblot, Berlin 1983, S. 45 ff. (Google Books).
- ↑ Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt dieser Abschnitt dem Werk von Podehl, S. 46f: Moderne Architektur und Stadtkritik.
- ↑ Podehl, S. 50-51.
- ↑ Podehl, S. 62f.
- ↑ Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der Artikel dem Werk von Podehl, S. 62f:Königsberg-Perspektiven der 1930er Jahre.
- ↑ Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt dieser Abschnitt dem Werk von Podehl, S. 51f: Traditionelle Architektur.
- ↑ Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der Artikel dem Werk von Wagner, S. 327f:Architekturgeschichte vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert.
- ↑ vgl. Hoppe, S. 11.
- ↑ Hoppe, S. 13.
- ↑ Herrmann, S. 351.
- ↑ Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der Abschnitt Königsberger Dom dem Werk von Herrmann, ab S. 326: Die Anfänge des Königsberger Dombaus.
- ↑ vgl. Miegel, S. 11-16.
- ↑ Herrmann, S. 338.
- ↑ Walter Seydel:Mittelalterliche Wandmalereien im Chor des Domes zu Königsberg Preußen, Königsberg 1930.
- ↑ www.zi.fotothek.org.
- ↑ Hoppe, S. 119.
- ↑ Austausch deutscher Standbilder durch sowjetische Büsten auf ru-monument.livejournal.com
- ↑ Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der Abschnitt Schloßausbau unter Herzog Albrechts dem Werk von Wagner, ab S. 388: Der Ausbau des Schlosses unter Herzog Albrecht 1530-1568.
- ↑ Wagner, S. 388.
- ↑ Wagner, S. 404-405.
- ↑ vgl. Wagner, S. 390.
- ↑ Wagner, S. 390.
- ↑ Wagner, S. 390.
- ↑ Friedrich Lahrs:Das Königsberger Schloß, Stuttgart 1956, S. 94, Abb. 57.
- ↑ Boetticher, S. 86, S. 87: Abbildung 65, Bleistiftzeichnung von Kreutzberger 1842, Königl. Kupferstich-Kabinett z. Königsberg, Vaterländisches Archiv für Wissenschaft, Kunst, Industrie und Agrikultur oder Preußische Provinzial-Blätter, Mappe II 27
- ↑ Wagner, S. 403.
- ↑ vgl. Wagner, S. 385-416, hier S. 392.
- ↑ vgl. Wagner, S. 385-416, hier S. 393.
- ↑ vgl. Stöver, S. 17-18.
- ↑ vgl. Nadler, S. 74-79.
- ↑ vgl. Wagner, S. 396.
- ↑ vgl. Wagner, S. 385-416, hier S. 400.
- ↑ vgl. Wagner, S. 400.
- ↑ Wagner, S. 400.
- ↑ Wagner, S. 400.
- ↑ vgl. Wagner, S. 385-416, hier S. 400-401.
- ↑ vgl. Franz, S. 126.
- ↑ vgl. Wagner, S. 385-416, hier S. 403.
- ↑ vgl. Wagner, S. 403.
- ↑ vgl. Köster, S. 216
- ↑ vgl. Wagner, S. 385-416, hier S. 410.
- ↑ vgl. Wagner, S. 385-416, hier S. 410.
- ↑ vgl. Köster, S. 216
- ↑ Ingrid Lohmann: Die jüdische Freischule in Berlin - eine bildungstheoretische und schulhistorische Analyse. Zur Einführung in die Quellensammlung. ( vom 9. Juni 2007 im Internet Archive) Schriftenreihe Jüdische Bildungsgeschichte in Deutschland, Band 1.
- ↑ vgl. Wagner, S. 406.
- ↑ vgl. Wagner, S. 405.
- ↑ vgl. Wagner, S. 406.
- ↑ vgl. Wagner, S. 407-408.
- ↑ Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt das Kapitel Schloßkirchenumbau dem Werk von Wagner, S. 409f:Die barocke Neugestaltung der Schloßkirche.
- ↑ vgl. Wagner, S. 385-416, hier S. 409-411.
- ↑ vgl. Wagner, S. 385-416.
- ↑ Podehl, S. 247:Die Debatte um die Ruine des Königsberger Schlosses.
- ↑ Köster, S. 216.
- ↑ Köster, S. 234.
- ↑ Köster, S. 234.
- ↑ Köster, S. 234.
- ↑ Boetticher, S. 349-353: Das Rathaus.
- ↑ Köster, S. 203 Rathaus.
- ↑ Königsberger Hartungsche Zeitung 1865 Nr. 306 1. Beilage
- ↑ Boetticher, S. 353-357
- ↑ Köster, S. 203 Junkerhof.
- ↑ August Rudolph Gebser, Ernst August Hagen: Der Dom zu Königsberg in Preussen, S. 314 (online)
- ↑ http://www.designerhistory.com/andreas-schlueter.htm
- ↑ Franz, S. 180.
- ↑ vgl. Boetticher, S. 277-280.
- ↑ Boetticher, S. 280.
- ↑ G. Karl:Alt-Königsberg. Wanderungen durch die Heimat, Königsberg 1924, S. 106
- ↑ Köster, Nr. 42 + 43, S. 109: Portal des Löbenichtschen Hospitals
- ↑ vgl. Boetticher, S. 267-269.
- ↑ vgl. Boetticher, S. 157-175.
- ↑ vgl. Boetticher, S. 175.
- ↑ vgl. Köster, S. 216
- ↑ Franz, S. 180.
- ↑ Franz, S. 180.
- ↑ von Bauriedel, S. 6-7: „Viele Jahrhunderte formten das Gesicht der Stadt. Neben dem Schloße un den alten Kirchen, gab es prächtiger Bürgerhäuser aus der Zeit der Renaissance, des Barock und des Klassizismus (oben links und rechts)… Unvergeßlich ist mir das. Es ist mir wohl aus dem tiefsten Herzen gesungen.“
- ↑ Boetticher, S. 357f.
- ↑ Lithographie Alte Börse
- ↑ Lithographie Grünes Tor Königsberg
- ↑ Wagner, S. 181.
- ↑ Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der Abschnitt Königsstraße Nr. 85 - ul. Frunse 85 dem Werk von Köster, Nr. 86, S. 168.
- ↑ Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der Abschnitt Königsstraße Nr. 85 - ul. Frunse 85 dem Werk von Köster, Nr. 86, S. 168.
- ↑ Austausch deutscher Standbilder durch sowjetische Figuren auf fotki.yandex.ru
- ↑ Franz, S. 207.
- ↑ Köster, Nr. 44, S. 110: Skulptur "Nach dem Bade".
- ↑ Köster, Nr. 50, S. 119: Schillerdenkmal.
- ↑ Köster, Nr. 44, S. 110: Relief Herkules
- ↑ Köster, S.231
- ↑ Köster, Nr. 22, S. 75f.
- ↑ Karl: Geschichtliches Straßenverzeichnis der Stadt Königsberg i. Pr., Hamburg 1964
- ↑ Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der Abschnitt Bernsteinmanufaktur dem Werk von Köster, Nr. 54, S. 123: Bernsteinmanufaktur .
- ↑ Köster, Nr. 54, S. 123.
- ↑ Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der Abschnitt Polizeipräsidium dem Werk von Köster, Nr. 56, S. 126: Polizeipräsidium.
- ↑ Köster, Nr. 56, S. 126.
- ↑ Herbert Meinhard Mühlpfordt:Königsberger Skulpturen und ihre Meister 1255-1945, Würzburg 1970, S. 44, Nr. 29.
- ↑ Podehl, S. 41: „Polizeipräsidium und Hufengymnasium waren im Stil der Neo-Renaissance gebaut worden“.
- ↑ Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der Abschnitt Villa Schmidt dem Werk von Köster, Nr. 111, S. 192: Villa Schmidt.
- ↑ vgl. Podehl, S. 214 Abb. 237:Die Königsberger Baugewerkeschule.
- ↑ Köster, S. 82.
- ↑ Das Gebäude der ehemaligen Baugewerkeschule heute auf flickr.com.
- ↑ vgl. Podehl, S. 214 Abb. 238:Das Regierungsgebäude in Königsberg.
- ↑ Köster, S. 79.
- ↑ Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der Abschnitt Reichsbahndirektion dem Werk von Köster, Nr. 53, S. 122: Reichsbahndirektion .
- ↑ Köster, S. 122.
- ↑ Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der Abschnitt St. Elisabeth-Krankenhaus dem Werk von Köster, Nr. 26, S. 82: Lyzeum Königin-Luise-Schule.
- ↑ Köster, Nr. 26, S. 82: Lyzeum Königin-Luise-Schule .
- ↑ Köster, Nr. 38, S. 104f: Medizinische Universitätsklinik .
- ↑ Köster, Nr. 51, S. 120: Kommandantur .
- ↑ Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der Abschnitt Intendanturgebäude dem Werk von Köster, Nr. 52, S. 121: Intendanturgebäude.
- ↑ Köster, Nr. 52, S. 121.
- ↑ Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der Abschnitt ostpreussische Feuersozietät dem Werk von Köster, Nr. 52 B, S. 121: Intendanturgebäude.
- ↑ Köster, Nr. 52, S. 121.
- ↑ Köster, Nr. 52 A, S. 121.
- ↑ Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der Abschnitt St. Elisabeth-Krankenhaus dem Werk von Köster, Nr. 37, S. 103: St. Elisabeth-Krankenhaus.
- ↑ Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der Abschnitt Feuerwache Ost dem Werk von Köster, Nr. 88A, S. 170: Feuerwache Ost .
- ↑ vgl. Köster, Nr. 88B, S. 170.
- ↑ Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der Abschnitt Hufengymnasium dem Werk von Köster, Nr. 27, S. 83-85:Hufengymnasium.
- ↑ Köster, Nr. 27, S. 83-85.
- ↑ Podehl, S. 41: „Polizeipräsidium und Hufengymnasium waren im Stil der Neo-Renaissance gebaut worden“.
- ↑ Podehl, S. 51.
- ↑ Podehl, S. 46f.
- ↑ Podehl, S. 318.
- ↑ Hoppe, S. 127.
- ↑ Hoppe, S. 128.
- ↑ Hoppe, S. 128.
- ↑ Hoppe, S. 130.
- ↑ Blick auf die Baustelle mit Bildern der Synagogen (Alt- und geplante Rekonstruktion)
- ↑ Blick auf die Baustelle mit Bildern der Synagogen (Alt- und geplante Rekonstruktion)
- ↑ vgl. Lange, S. 417-462.
- ↑ Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der Abschnitt St. Georgen-Hospital dem Werk von Köster, Nr. 41, S. 108:St. Georgen-Hospital.
- ↑ Köster, Nr. 41, S. 108.
- ↑ Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der Abschnitt Königiches Waisenhaus dem Werk von Köster, Nr. 42, S. 109:Königliches Waisenhaus.
- ↑ Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der Abschnitt Ostpreußische Landschaft dem Werk von Köster, Nr. 55, S. 125:Ostpreußische Landschaft .
- ↑ Köster, S. 129.
- ↑ Köster, S. 125.
- ↑ Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der Abschnitt Land- und Amtsgerichtsgebäude dem Werk von Köster, S. 128f:Land- und Amtsgericht .
- ↑ Köster, S. 129.
- ↑ Köster, S. 129.
- ↑ Köster, S. 129.
- ↑ Scharloff, S. 132.
- ↑ Köster, Nr. 50, S. 118f.
- ↑ Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der Abschnitt Oberpostdirektion dem Werk von Köster, S. 134:Oberpostdirektion .
- ↑ Köster, Nr. 61, S. 134.
- ↑ Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der Abschnitt Eichamt dem Werk von Köster, S. 127:Eichamt .
- ↑ Köster, Nr. 57, S. 127.
- ↑ Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der Abschnitt Kraus- und Hippelschule dem Werk von Köster, Nr. 30A, S. 91.Kraus- und Hippelschule .
- ↑ Köster, Nr. 30A, S. 91.Kraus- und Hippelschule
- ↑ Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der Abschnitt Stadthalle dem Werk von Köster, Nr. 48, S. 114-116.Stadthalle .
- ↑ Köster, Nr. 48, S. 115-116.
- ↑ Herbert Meinhard Mühlpfordt:Königsberger Skulpturen und ihre Meister 1255-1945, Würzburg 1970, S. 149.
- ↑ Herbert Meinhard Mühlpfordt:Königsberger Skulpturen und ihre Meister 1255-1945, Würzburg 1970, S. 145.
- ↑ Köster, Nr. 48, S. 116.
- ↑ Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der Abschnitt Hufen-Oberlyzeum dem Werk von Köster, Nr. 31, S. 92: Hufen-Oberlyzeum .
- ↑ vgl. Köster, Nr. 31, S. 93.
- ↑ Köster, Nr. 31, S. 92: Hufen-Oberlyzeum .
- ↑ Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der Abschnitt Fortbildungsschule dem Werk von Köster, Nr. 30, S. 90.Fortbildungsschule.
- ↑ Köster, Nr. 30, S. 90.Fortbildungsschule
- ↑ Köster, Nr. 30, S. 90.Fortbildungsschule
- ↑ Köster, Nr. 30, S. 90.Fortbildungsschule
- ↑ Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der Abschnitt Fortbildungsschule dem Werk von Köster, Nr. 29, S. 88f:Hindenburg-Oberrealschule.
- ↑ vgl. Köster, Nr. 29, S. 88f:Hindenburg-Oberrealschule
- ↑ Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der Abschnitt Tragheimer Gemeindehaus dem Werk von Köster,Nr. 19, S. 70f:Tragheimer Gemeindehaus .
- ↑ Köster, Nr. 19, S. 70f.
- ↑ Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der Abschnitt Fortbildungsschule dem Werk von Köster, Nr. 30, S. 90.Fortbildungsschule.
- ↑ Köster, Nr. 30, S. 90.Fortbildungsschule
- ↑ Podehl, S. 52.
- ↑ Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der Abschnitt Hauptbahnhof dem Werk von Köster, Nr. 74, S. 150f: Hauptbahnhof .
- ↑ vgl. Hoppe, S. 123.
- ↑ Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der Abschnitt Handelshof dem Werk von Köster, Nr. 60, S. 132f: Handelshof / Stadthaus .
- ↑ Köster, Nr. 60, S. 132f: Handelshof / Stadthaus .
- ↑ Podehl, S. 46.
- ↑ Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der Abschnitt Landesfinanzamt dem Werk von Köster, Nr. 63, S. 136f: Landesfinanzamt .
- ↑ Köster, Nr. 63, S. 136f: Landesfinanzamt .
- ↑ Scharloff, S. 128.
- ↑ Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der Abschnitt Otto-Braun-Haus dem Werk von Köster, Nr. 66, S. 141 Otto-Braun-Haus
- ↑ Podehl, S. 51.
- ↑ Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der Abschnitt Haus der Technik dem Werk von Köster, Nr. 71, S. 146f Haus der Technik
- ↑ Köster, Nr. 71, S. 147
- ↑ Scharloff, S. 134.
- ↑ Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der Abschnitt Staatsarchiv dem Werk von Köster, Nr. 64, S. 138f Staatsarchiv
- ↑ Scharloff, S. 128.
- ↑ vgl. Scharloff, S. 88.
- ↑ vgl. Scharloff, S. 90.
- ↑ vgl. Hoppe, S. 10.
- ↑ Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der Artikel dem Werk von Podehl, S. 62f:Königsberg-Perspektiven der 1930er Jahre.
- ↑ Podehl, S. 64.
- ↑ Podehl, S. 64.
- ↑ Podehl, S. 67.
- ↑ Podehl, S. 67.
- ↑ Podehl, S. 62.
- ↑ Scharloff, S. 134.
- ↑ Scharloff, S. 36.
- ↑ Köster, Nr. 20, S. 72ff.
- ↑ Podehl, S. 132.
- ↑ Podehl, S. 152.
- ↑ vgl. Podehl, S. 86.
- ↑ Navichilin, S. 9.
- ↑ vgl. Podehl, S. 88.
- ↑ Podehl, S. 85.
- ↑ vgl. Hoppe, S. 112.
- ↑ Hoppe, S. 27.
- ↑ vgl. Podehl, S. 102.
- ↑ Арсений Владимирович Максимов (1912; Петроград), архитектор russisch
- ↑ Biographie des Architekten Vladimir Chodakovskij (russisch Владимир Ходаковский) auf rynokzhilia.ru
- ↑ vgl. Podehl, S. 253.
- ↑ Hoppe, S. 127ff.
- ↑ Hoppe, S. 130.
- ↑ Hoppe, S. 55.
- ↑ Hoppe, S. 50.
- ↑ Hoppe, S. 48.
- ↑ Podehl, S. 92.
- ↑ Podehl, ab S. 93
- ↑ vgl. Podehl, S. 93.
- ↑ vgl. Podehl, S. 100.
- ↑ Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der Abschnitt Stadtarchitekt Navachilin (1947-1955) und Wiederaufbau der Altstadt dem Werk von Podehl, ab S. 100: Planungen für Kaliningrad unter dem Stadtarchitekten Nachilin.
- ↑ Podehl, S. 102.
- ↑ vgl. Podehl, S. 102.
- ↑ Podehl, S. 106.
- ↑ Podehl, ab S. 106.
- ↑ Podehl, S. 104.
- ↑ Podehl, S. 108.
- ↑ Hoppe, S. 127.
- ↑ Hoppe, S. 128.
- ↑ Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der Abschnitt Der Nordwesten Kaliningrads dem Werk von Podehl, S. 128f: Der Westen Kaliningrads .
- ↑ Hoppe, S. 60.
- ↑ Hoppe, S. 76.
- ↑ Podehl, S. 129ff.
- ↑ Blick auf ul. Vagonostroitelnaya / ul. Radiščev auf streetview
- ↑ Scharloff, S. 148, 149
- ↑ Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der Abschnitt Stalingrader Prospekt dem Werk von Podehl, S. 138-165: Am Stalingrader Prospekt.
- ↑ Podehl, S. 181.
- ↑ Podehl, S. 150, Abb. 158, 160
- ↑ Blick auf das Haus Prospekt Mira Nr. 33 auf Streetview
- ↑ Podehl, S. 181.
- ↑ Podehl, S. 147, Abb. 156, Abb. 155-157.
- ↑ Blick auf das Kino am Prospekt Mira auf streetview
- ↑ Podehl, S. 152f.
- ↑ Podehl, S. 141, Abb. 150.
- ↑ Blick auf das Haus Prospekt Mira Nr. 51 auf streetview
- ↑ Blick auf das Haus Prospekt Mira Nr. 51 auf streetview
- ↑ Podehl, S. 132-135.
- ↑ Blick auf das Haus Prospekt Mira Nr. 87 auf streetview
- ↑ Podehl, S. 163, Abb. 181.
- ↑ Podehl, S. 164, Abb. 182.
- ↑ Советский проспект, Калинингра́д dt.:Sovetsky Prospekt 82 auf streetview
- ↑ Blick auf den Turm des Sovetsky Prospekt Nr. 82 auf streetview
- ↑ Podehl, S. 136, Abb. 138 und 139.
- ↑ Blick auf ul. Karla Marksa Nr. 57-63 auf streetview.
- ↑ Podehl, S. 136.
- ↑ Blick auf das Haus ul. Kommunalnaya 25 auf streetview
- ↑ Blick auf Tschaikowski-Straße 2
- ↑ Podehl, S. 163.
- ↑ Blick auf Gerorgj-Dimitrov-Straße 19
- ↑ Blick auf Gerorgj-Dimitrov-Straße 5
- ↑ Podehl, S. 163.
- ↑ Kiever Straße 125-130 und 131-135 auf streetview.
- ↑ Podehl, S. 166, Abb. 184, Abb. 185, Abb. 186.
- ↑ Eisenbahner Straße 49-56 auf streetview.
- ↑ Torartiges Gebäude, Eisenbahner Straße zur Stadtausfahrt in Richtung Brandenburg auf streetview.
- ↑ Podehl, S. 170, Abb. 189, Abb. 193.
- ↑ Bolschewistengasse 2-6 auf streetview.
- ↑ Podehl, S. 170, Abb. 191.
- ↑ Podehl, S. 168, Abb. 187, Abb. 188.
- ↑ Podehl, S. 168, Abb. 190.
- ↑ Scharloff, S. 125.
- ↑ Hoppe, S. 120ff.
- ↑ vgl. Hoppe, S. 120.
- ↑ Fotografie - Vergleich Bismarck-Statue vor dem Schloss und Suworow-Büste auf dem Sockel der ehem. Bismarck-Statue vor dem Schloss auf fotki.yandex.ru
- ↑ Austausch deutscher Standbilder durch sowjetische Figuren auf fotki.yandex.ru
- ↑ Hoppe, S. 125.
- ↑ Hoppe, S. 119.
- ↑ Austausch deutscher Standbilder durch sowjetische Büsten auf ru-monument.livejournal.com
- ↑ Hoppe, S. 127-128.
- ↑ Hoppe, S. 136-137.
- ↑ Hoppe, S. 142.
- ↑ Hoppe, S. 128.
- ↑ Blick auf das ehemalige Postamt heute auf streetview.de
- ↑ Biographie des Architekten Vladimir Chodakovskij (russisch Владимир Ходаковский) auf rynokzhilia.ru
- ↑ vgl. Podehl, S. 253.
- ↑ Hoppe, S. 127ff.
- ↑ Hoppe, S. 130.
- ↑ Podehl, S. 248.
- ↑ Podehl, S. 329-330
- ↑ Biographie des Architekten Lev Soskin (*1934) auf gako2006
- ↑ Hoppe, S. 138.
- ↑ (Kaliningradskij proektnyi institut grazdankogo stroitel'stva planirovki i zatsrojk gordov i posoelkov; russisch КАЛИНИНГРАДСКИЙ ПРОЕКТНЫЙ ИНСТИТУТ ГРАЖДАНСКОГО СТРОИТЕЛЬСТВА, ПЛАНИРОВКИ И ЗАСТРОЙКИ ГОРОДОВ И ПОСЕЛКОВ ; dt.: Kaliningrader Projektierungsinstitut für ziviles Bauen und die Planung und Errichtung von Städten und Siedlungen)
- ↑
„«В настоящее время только Ваше вмешательство может остановить бессмысленные и непоправимые действия по разборке Калининградского замка. Убедительно прошу направить в г. Калининград специальную комиссию для изучения сложившегося положения, с целью принять решение достойное нашего государства».
Übersetzung: Derzeit kann nur Ihre Machtwort die sinnlosen und vernichtende Zerstörung des Königbergers Schlosses beenden. Ich fordere Sie auf, in Sachen Kaliningrad eine Sonderkommission entsenden, um die Situation zu studieren und eine Entscheidung würdig unseres Staates zu treffen.“ - ↑ http://rynokzhilia.ru/spasti-i-soxranit/
- ↑ Podehl, S. 253.
- ↑ Podehl, S. 263.
- ↑ Hoppe, S. 145ff.
- ↑ Hoppe, S. 146.
- ↑ Podehl, S. 312
- ↑ Podehl, S. 263
- ↑ Podehl, S. 363
- ↑ Podehl, S. 256-312:Der zentrale Platz und das Haus der Räte, hier S. 263
- ↑ Podehl, S. 286
- ↑ Podehl, S. 314
- ↑ Bild des Cafés Olsztyn auf selcdn.com
- ↑ Scharloff, S. 43.
- ↑ Podehl, S. 316
- ↑ Bild Kino Oktober auf venividi.ru
- ↑ Scharloff, S. 22.
- ↑ Podehl, S. 316-319
- ↑ Bild des Hotels Kaliningrad auf Kaliningrad.go2all.ru
- ↑ Hotel Kaliningrad auf forum.kenig.org
- ↑ Scharloff, S. 82.
- ↑ Podehl, S. 318-319
- ↑ Haus der Kommunikation (Дом связи) in Kaliningrad
- ↑ Haus der Kommunikation auf forum.kenig.org
- ↑ Podehl, S. 322-328
- ↑ Haus der Gewerkschaften (Дом Профсоюзов) in Kaliningrad
- ↑ Podehl, S. 322.
- ↑ Podehl, S. 328-329
- ↑ Podehl, S. 330-333
- ↑ Podehl, S. 329-330
- ↑ Podehl, S. 329-330
- ↑ Biographie des Architekten Lev Soskin (russisch Лев Александрович Соскин) auf gako2006
- ↑ Scharloff, S. 71.
- ↑ Podehl, S. 375-379
- ↑ Kaliningrad - Eine Stadt fasst sich ein Herz auf eurasischesmagazin.de
- ↑ Podehl, S. 390.
- ↑ Podehl, S. 390.