Zum Inhalt springen

Bildschirmtext

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 28. August 2002 um 12:50 Uhr durch Conversion script (Diskussion) (Automated conversion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Bildschirmtext, abgekürzt BTX ist ein 1984 von der Deutschen Bundespost gestarteter interaktiver Teledienst. BTX erforderte ursprünglich eine spezielle Hardware, die bei der Post gekauft oder gemietet werden musste. Die Übertragung der Daten erfolgte über das Telefonnetz, die Darstellung am Fernseher.

BTX verwendete, wie auch das französische Minitel ursprünglich den CEPT-Standard. Später wurde auf den abwärtskompatiblen KIT-Standard umgestellt, der sich jedoch nie so richtig durchsetzen konnte. CEPT erlaubt die Übertragung von Grafikseiten mit einer Auflösung von 480*250 Bildpunkten, wobei 32 aus 4096 Farben gleichzeitig dargestellt werden konnte. Dies entspricht den technischen Möglichkeiten der frühen 80er Jahre.

Im BTX werden immer ganze Bildschirmseiten übertragen, die Abrechnung erfolgt pro empfangener Seite, wobei der Anbieter bei der Tarifierung weitgehend freie Hand hat.

BTX bot bereits zahlreiche Dienste an, die heutzutage über das Internet verbreitet werden. So konnten BTX-Teilnehmer miteinander online diskutieren (Chat), sich gegenseitig elektronische Mitteilungen (E-Mails) schicken, aktuelle Nachrichten abrufen (Ticker, Homepages) und einiges mehr. Trotzdem blieb BTX der große Erfolg verwehrt, was vor allem an der restriktiven Politik der Bundespost lag. Diese gestattete für die Verwendung von BTX nur spezielle, von der Post zugelassene Hardware, die separat erworben werden musste. Obwohl CEPT-Decoder frühzeitig für damals verbreitete Heimcomputer wie den C-64 erhältlich waren, verweigerte die Post die Zulassung dieser Geräte. In Frankreich, wo die notwendige Hardware von der France Télécom z.T. kostenlos bereit gestellt wurde, erfreute sich das franzöische Minitel hingegen großer Beliebtheit.

Das Post-Monopol wurde erst Anfang der 90er Jahre fallen gelassen. Zu dem Zeitpunkt hatten sich aber bereits die privaten Mailbox-Netze wie Fido oder MausNet etabliert, welche viele der über BTX verfügbaren Dienste weitaus günstiger anbieten konnten. Lediglich im Bereich des Homebanking gab es lange Zeit keine Alternative zu BTX.

Seit 1995 ist BTX Bestandteil von T-Online


Links