Max-Klinger-Schule
Die Max-Klinger-Schule ist ein Gymnasium im Leipziger Stadtteil Grünau (Ortsteil Grünau-Nord).
Geschichte
Die Schule wurde im Jahr 1925 als IV. Höhere Mädchenschule gegründet und befand sich zunächst im Schulgebäude Saalfelder Straße 29 / Demmeringstraße (Stadtteil Lindenau), in der auch die 46. Volksschule ihren Sitz hatte. Im Jahr 1926 zog die Schule in das Gebäude der 50. Volksschule in der Antonienstraße 24 (Stadtteil Kleinzschocher, am „Adler“) um.
Am 1. Dezember 1927 erhielt die Schule den Namen Max-Klinger-Schule (nach dem Leipziger Bildhauer, Maler und Graphiker Max Klinger, 1857-1920).
In den Jahren 1927/1928 wurde nach einem Entwurf vom Leipziger Stadtbaurat Hubert Ritter (1886-1967) in der Karl-Heine-Straße 22b (Stadtteil Plagwitz) ein eigenes Schulgebäude für die Max-Klinger-Schule errichtet. Von 1940 - 1945 diente die Max-Klinger-Schule als Lazarett. Einige Klasse wurden in Meißen und Coswig (Kinderlandverschickung) unterrichtet. Ab 1945 wurde das Gebäude in der Karl-Heine-Str. 22b wieder als Schule genutzt.
Im Jahr 1950 zog die Max-Klinger-Schule erneut in das Schulgebäude am Adler, von dem es nun die oberen beiden Etagen nutzte, während sich in den unteren beiden die spätere 50. Polytechnische Oberschule „Rolf Axen“ befand. Im Schulgebäude in der Karl-Heine-Straße nahm das Pädagogische Institut Leipzig, seit 1972 Pädagogische Hochschule „Clara Zetkin“, seinen Sitz.
Im einheitlichen sozialistischen Bildungssystem der DDR erhielt die Max-Klinger-Schule den Status einer Erweiterten Oberschule und hieß offiziell Erweiterte Oberschule „Max Klinger“ oder kurz Max-Klinger-EOS. Hier lernten Schüler der 9. bis 12. Klasse (später nur noch der 11. und 12. Klasse) des gesamten Leipziger Südwestens und Westens. Die vom Musiklehrer Frank Hirsch (1939 - 2006), der 2002 für seine Tätigkeit das Bundesverdienstkreuz erhielt, gegründeten Schulchöre machten die Schule auch über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und wurden ein fester Teil der Leipziger Kulturlandschaft.
Am 24. Oktober 1983 wurde das neue Schulgebäude im Miltitzer Weg 4 im Neubaugebiet Grünau eröffnet.
Mit dem Schulgesetz des Freistaats Sachsen von 1992 erhielt die Max-Klinger-Schule den Status eines Gymnasiums. Im Jahr 1993 dehnte sie sich auch auf das benachbarte Schulgebäude Miltitzer Weg 2 aus.
Während der Ratsbeschluss über den Leipziger Schulentwicklungsplan vom 22. Mai 2001 die Max-Klinger-Schule (bis mindestens 2008) festschrieb, wurde am 22. September 2003 ein Vorschlag zur Änderung der Schulnetzplanung vorgelegt, der die Aufhebung der traditionsreichen Max-Klinger-Schule bis zum Jahr 2006 fordert (zu Gunsten des Georg-Christoph-Lichtenberg-Gymnasiums in Grünau-Mitte). Nach massiven Protesten wurde im Dezember 2003 ein Kompromiss vorgestellt, der den Erhalt beider Standorte als Haus Klinger und Haus Lichtenberg; eines neu zu gründenden vereinigten Gymnasiums Grünau vorsah. Am 31. Juli 2004 wurde die Georg-Christoph-Lichtenberg-Schule formal aufgehoben, seit dem 1. August 2004 ist die Max-Klinger-Schule ein Teil des Gymnasiums Grünau. Das Gymnasium in Leipzig Grünau trägt nach einem Beschluss des Stadtrates weiter den Namen des berühmten Künstlers Max Klinger.
Berühmte Schüler
- Kai Pflaume (Abiturjahrgang 1985), deutscher Moderator
- Dr. Marianne Meyer-Kramer (Abschlussjahrgang 1938) - Tochter des Oberbürgermeisters von Leipzig Carl Friedrich Goerdeler (1945 ermordet)
- Dieter Mucke (Abiturjahrgang 1954) - Kinderbuchautor - 2003 österreichischer Staatspreis für Kinderlyrik