Rainer Langhans
Rainer Langhans (* 1940) ist bekannt für seine Mitgliedschaft (aber nicht Mitbegründung) der Kommune 1 und eine Symbolfigur der 68er-Bewegung und der Spontis. Da sich dieses Milieu später in verschiedene Richtungen ausdifferenzierte, von denen eine in den Terrorismus der RAF führte, war Langhans auch stets eine umstrittene Person, die häufig mit dem Gesetz in Konflikt kam. Allerdings hatten diese Gesetzesübertretungen bei ihm stets den Charakter komödiantischer und klamaukhafter Aktionen, die zwar darauf zielten, die herrschende gesellschaftliche Ordnung kritisch in Frage zu stellen, sie aber nicht auf kriminelle Weise zu bekämpfen.
Ein Beispiel hierfür ist das sog. "Kaufhausbrand"-Flugblatt, das Langhans und andere 1967 in Umlauf brachten und in dem auf äußerst sarkastische Weise gleichermaßen Kritik an Konsumgesellschaft wie an den Napalm-Attacken der Amerikaner im Vietnamkrieg geübt wurde. Während Monate später Andreas Baader und Ulrike Meinhof, die sich damals im Umfeld der Kommune 1 aufhielten, in Frankfurt tatsächlich in zwei Kaufhäusern Brandstiftung begingen, wurde Langhans durch das Berliner Kammergericht, vor dem er wegen Anstiftung zur Brandstiftung angeklagt war, freigesprochen.
Noch grotesker war das "Pudding-Attentat", das Langhans und andere anlässlich des Besuchs des US-Vizepäsidenten Hubert Humphrey geplant hatten: Wiederum als Zeichen des Protests gegen den Vietnamkrieg sollte der US-Politiker mit Pudding beworfen werden. Das "Attentat" blieb unausgeführt, da die Kommune 1 damals unter Beobachtung des Berliner Verfassungsschutzes stand und Langhans vorbeugend in Arrest genommen wurde. Die Bild-Zeitung titelte damals: "Geplant: Berlin - Bombenanschlag auf US-Vizepräsidenten".
Langhans pflegt bis heute einen konsequent unangepassten Lebensstil.
Langhans war der Freund von Uschi Obermaier und lebt heute mit einem Harem.